Unsere Hündin ist plötzlich verändert.

  • Ich kann euch auch nur empfehlen (nebst einem Trainer), euch Mal ein paar gescheide Kanäle z.B. auf YouTube zu suchen und mit der Familie die Abende vor dem TV demnächst mit Lektüre und Wissensaneignung zu verbringen.

    ZUSÄTZLICH zum Management, einem Trainer und und und

    da fände ich es angebracht, welche zu empfehlen, da es auch echt viel Quatsch online gibt, wodurch man lernen könnte, dass zb jagentrieb nur spiel ist…


    Ich kann leider keine Kanäle oder Bücher zu dem Bereich empfehlen aber vielleicht die anderen hier im Thread :)

    Deshalb habe ich ja ein paar genannt die ich(!) persönlich sinnvoll finde :-) u.a. dogstv welcher ja vorher auch schon genannt wurde.

  • Noch einmal eine Erklärung aus einer etwas anderen Gedankenecke kommend. Ich habe selbst nämlich früher ganz naiv gedacht Hund ist Hund und man formt ihn durch Erziehung. Heute kann ich darüber lachen, denn das ist ziemlich weit von den Tatsachen entfernt.


    Ganz platt gesagt sind Hunde sozusagen die ersten Roboter der Menschen gewesen. Oft wurden sie als lebende Werkzeuge für ganz spezifische Aufgaben eingesetzt. Der Jagdhund, der Schäferhund, der Trüffelhund, der Hütehund, der Wachhund ...

    (Wobei ich davon ausgehe, dass die liebevolle Beziehung und Freundschaft, die zwischen Mensch und Hund so oft entsteht, auch immer ein wichtiger Teil der evolutionären Partnerschaft Mensch-Hund war und ist).

    Der Trick bei den Hunden ist, dass sie bereits per Zucht und Genetik auf ihre Aufgabe(n) "programmiert" werden.


    Hinter meinem Jagdhund Elvis stehen z. B. hunderte von Hundegenerationen, von denen jeweils nur die mit den am stärksten ausgeprägten erwünschten Eigenschaften zur weiteren Zucht genutzt wurden.

    Das Ergebnis ist u. a. ein Hund, der begeistert durch starke Schmerzen und Erschöpfung durchläuft (ein Jagdhund soll die Jagd ja nicht einfach abbrechen), der immer fressgeil ist (denn Fressäcke fallen während der anstrengenden Jagdsaison nicht so schnell vom Fleisch) und der jagd wie verrückt, aber den erwüschten Teil des Jagdverhaltens länger zeigt (beim ihm das Verharren bei Witten oder Sichtung von Wild).

    Der Hund ist also auf einen bestimmten Zweck hingezüchtet und hat angeborene Eigenschaften, die für seine vorhergesehenen Einsatzzweck wichtig sind.


    Genauso ist das bei Gebrauchshunden. Da sagt das Wort ja schon, dasss diese Hunde für einen bestimmten "Gebrauch" gedacht sind, so fies das klingt.

    Die Eignschaften, die für den jeweiligen gebrauch gewünscht sind, bringen sie genetisch mit. Ich kenne mich mit diesen Hunden nicht aus, aber hier im Thread tauchen z. B. immer wieder Reaktionsschnelligkeit, "nach vorne gehen" und Bedarf nach Führung auf.


    Was beim eigentlichen Einsatzzweck erwünschte Eigenschaften sind, können außerhalb dessen aber eben problematisch sein, wenn man einen solchen Hund einfach wie einen Begleithund behandelt und entspannt als Familienhund hält.

  • da fände ich es angebracht, welche zu empfehlen, da es auch echt viel Quatsch online gibt, wodurch man lernen könnte, dass zb jagentrieb nur spiel ist…


    Ich kann leider keine Kanäle oder Bücher zu dem Bereich empfehlen aber vielleicht die anderen hier im Thread :)

    Deshalb habe ich ja ein paar genannt die ich(!) persönlich sinnvoll finde :-) u.a. dogstv welcher ja vorher auch schon genannt wurde.

    Oh tut mir leid, das habe ich überlesen!

  • Mein Sohn war vor kurzem in der ähnlichen Situation wie euer Besucherkind. Wir waren auf einer Party, unter den Gästen war auch eine mir bekannte Familie mit Bordercollie Hündin, mit Kindern aufgewachsen, das zweite Kind war aus ihrem Familienkreis.

    Aber meinen Sohn kennt sie nicht und es war immer wieder eine ziemliche Dynamik unter den beiden Kids. Zum Glück haben sowohl die Besitzer als auch ich sofort reagiert und eingegriffen, als die Hündin meinen Sohn hüten wollte und mal mit einem Fersenbiss Kontrolle schaffen wollte.

    Mein Kind wurde zum Glück nicht erwischt, aber wirklich nur, weil wir alle sofort reagiert haben.

    Den Besitzern war das sehr unangenehm, ich war aber verständnisvoll, die Hündin fand in ihrer mobilen Hundebox mehr Ruhe und ich schaute zusätzlich, dass mein Kind nicht in ihrer Nähe rumrennt.

    Und da ist einer der Punkte, die ich nicht verstehe: Wie entspannt und unbedarft ihr und die Eltern des gebissenen Kindes weiter ward.

    Uns war sehr wichtig, sofort Kontrolle über die Situation, über den Hund und über das Kind zu bekommen und auch auf zukünftigen Parties wird das so bleiben.

  • Habt ihr Trainervorschläge für Hamburg?

    Welches Hamburg?


    Ich habe (allerdings vor gaaanz vielen Jahren als wir noch im Alstertal gewohnt haben) sehr gute Erfahrungen mit Hundeleben gemacht. Dort war ich jetzt auch wieder mit Henri zur Welpengruppe. Ansonsten würde ich mich nach Dogument Absolventen umsehen. Ich habe sehr viel gutes über Victoria Kösling von meute:rein gehört. Mir gefällt die klare Vorgehensweise, die sich an mich wendet. Es ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber ich profitieren noch nach Jahren auch von den Einzelstunden.


    Wenn Ihr Nasenarbeit machen möchtet, dann bitte eher in Richtung Gegenstandssuche oder Geruchsdifferenzierung. Dann sind eher kurze Aufgaben und für mich für eine Tervueren besser geeignet als Trailen. Auch wenn Trailen als das Allheilmittel für alle Probleme verkauf wird.

  • Sollen wir sie gar nicht mehr zu Besuchskindern lassen? Oder hat sie nur spielen wollen und den Freund doof erwischt?

    Hunde können sehr genau steuern, wie fest sie ihren Fang schließen. Und ein blauer Fleck ist eine Verletzung, lass es nicht erst zu einer offenen Wunde kommen. Meine Hunde dürfen mit mir zB mit dem Maul spielen und gerade mein Belgier macht das auch sehr, sehr gerne. Das geht mit viel Getöße einher und nie, wirklich noch nie, hatte ich auch nur den kleinsten Abdruck auf der Haut. Was anderes ist es, wenn es um "spielen" mit Beißwurst und Co geht (Spielen in Anführungszeichen, weil der Hund da komplett in einer jagdlichen Motivation ist und es ihm nicht um eine soziale Interaktion mit mir geht). Da weiß Herr Hund aber auch genau, wie fest er sein Maul schließt, es ist ihm nur halt egal (und mir auch).

    Sprich, wenn es da zu einer Verletzung kam, war es garantiert kein "Hoppsala, dass wollte ich gar nicht".

    Wir spielen viel Ball und sie tobt oft ewig mit den Kindern. Auf eine Stunde kommen wir locker. Sie ist ein Energiebündel!

    Meine Hunde dürfen auch Bällchen und Co jagen, dass ist aber nichts, nachdem sie müde und zufrieden zu Hause liegen, dass putscht sie hoch und je nach länger sind sie vllt. kurzfristig körperlich ein wenig angestrengt. Ich würde zu sehen, dass ich etwas finde, dass dem Hund wirklich, wirklich Spaß macht und in seinen Anforderungen so komplex ist, dass es den Hund auch wirklich physisch und psychisch fordert.

    Vllt. findet ihr ja auf Dauer auch etwas, bei dem ihr die Kinder sicher und sinnvoll mit einbeziehen könnt. ich finde gerade Belgier lassen sich ja für so gut wie alles begeistern.

    Sie pöbelt wenn der Besuch reinkommt. Dann bellt und knurrt sie. Gleichzeitig aber stupst sie den Besuch an und will gestreichelt werden. Sie drückt sich eng an die Personen und läuft ihnen nach bis sie sie wahrnehmen.

    Besuch auf den Sack zu gehen, hat nichts mit
    "der ist aber nett und will freundlich sein zu tun". Ich würde da ganz stark ein Auge drauf haben, dass Weg versperren und anstupsen nicht auf einmal zum beißen (zwicken) wird. Gerade wenn ihr den Hund auch nicht zuverlässig vermitteln könnt, dass das Ganze gerade nicht seine Aufgabe ist.

    Andere Hunde findet sie leider auch seit einiger Zeit blöd. Wir waren immer auf einem Freilaufgebiet wo Hunde miteinander spielen können aber in letzter Zeit hat sie alle nur weggeknurrt deshalb gehen wir da erstmal nicht mehr hin.

    Vllt. wird euer Hund jetzt wirklich Erwachsen oder kommt nun endgültig bei euch zu hause an. Auf jeden Fall eine gute Entscheidung, da erstmal nichts zu riskierien. Wenn ihr eh schon einen Trainer holt, würde ich mir an eurer Stelle auch zeigen lassen, wie man (Fremd-)hundekontakt vernünftig moderieren kann, so dass es nicht ein aufeinanderzurasen und rumpöbeln ist.

    Es gab trotz Lärm und tobender Kinder keine Probleme. Vielleicht war es wirklich nur ein doofer Einzelfall?

    Und was machst du, wenn beim zweiten Einzelfall es kein blauer Fleck am Bein ist, sondern ein Körperteil erwischt wird, das nicht durch Hose und dickere Haut geschützt ist? Stell dir das gleiche Szenario mit einem fallendem Kind und den Zähnen im Gesicht vor. Dann würden wir nicht von "blauen Flecken" reden.

    Das Kind das sie gezwickt hatte war auch da und er hat sie gestreichelt und ihr Leckerlies gegeben, sie hat ihm nichts getan.

    Es heißt ja auch nicht, dass euer Hund eine reißende Bestie ist. Aber irgendwas hat euren Hund dazu veranlasst, seine Zähne gegen einen Menschen einzusetzen. Sei es nun aus einer jagdlichen Motivation heraus oder aus einer Abwehr. Solange ihr das nicht wisst und nicht einschätzen könnt, warum euer Hund wie reagiert, wäre ich einfach sehr, sehr vorsichtig.

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