Unsere Hündin ist plötzlich verändert.

  • 1) Denkt ihr wirklich dass das so schlimm ist? Sie schläft bei meiner großen Tochter im Bett, darauf besteht sie. Ist das auh Kontrolle?


    2) Wir werden nächste Woche einen Trainer kontaktieren und uns Hilfe holen,.


    3) Jetzt bin ich doch etwas besorgt. Denkt ihr sie könnte sogar ihrer Familie etwas tun?

    Erstmal ein gutes neues Jahr!


    1) Ja ich bin der Meinung, dass es noch schlimmer ist, als du es dir bewusst bist, weil dir die Realität erst seit ein paar Tagen dir das DF klar wird.

    Unser Oldie schläft auch bei meiner Tochter im Bett, Leila bei uns oder meinem Sohn und beide dürfen auf die Couch.

    Der Unterschied ist aber, dass Sammy ohne Diskussion das Bett verlässt wenn einer von uns das sagt (auch meine 6 jährige Tochter) und so läuft es bei Leila auch.


    Beide Hunde ziehen sich bei FullHouse hier ins Schlafzimmer zurück und schlafen da, freiwillig.


    2) das ist eine super Idee und habt bis dahin eure Hündin im Blick. Keine Sekunde allein mit den Kindern. Mal ehrlich du würdest dir ein Leben lang Vorwürfe machen, wenn etwas passiert. Rede den Vorfall mit dem Gastkind nicht klein, wäre ich dessen Mutter hätte ich dir paar Takte erzählt, spätestens wenn du den Hund wieder unter Gäste lässt und dein Lernerfolg bei 0%liegt.


    3) zur falschen Zeit am falschen Ort. Hunde sind Tiere… ich würde nie etwas zu 100% ausschließen.

  • Denkt ihr wirklich dass das so schlimm ist? Sie schläft bei meiner großen Tochter im Bett, darauf besteht sie. Ist das auh Kontrolle? Wenn ich sie aussperre randaliert sie.


    Wir werden nächste Woche einen Trainer kontaktieren und uns Hilfe holen,.


    Jetzt bin ich doch etwas besorgt. Denkt ihr sie könnte sogar ihrer Familie etwas tun.

    Ja, das ist schlimm.

    Nicht grundsätzlich, dass sie bei deiner Tochter im Bett schläft, sondern dass sie es fordert.

    Das Problem, das ihr euch herangezogen habt, ist dass ihr hier einen Hund habt, der die Regeln macht.

    Das geht bei einem Gebrauchshund ziemlich sicher nach hinten los.

    Ihr ganzes Verhalten zeigt, dass ihr sie nicht führt. Führung bedeutet, dass ihr euren Hund klar gemacht habt, dass ihr diejenigen seid, welche die Verantwortung tragen , die Regeln bestimmen und durchsetzen. Je älter der Hund wird, desto anstrengender wird es, Führung herzustellen, wenn es der Hund noch nicht gelernt hat.

    Hunde - und Gebrauchshunde nochmal besonders - wollen und brauchen Führung. Man kann sich Gebrauchshunde ein bisschen wie Polizisten vorstellen: sie wollen Ordnung und setzen ihre Vorstellung von Ordnung rigoros durch.

    Das Knapsen eures Besuchskinds sehe ich als Massregelung für Fehlverhalten, das das Kind in den Augen des Hundes gezeigt hat. Dabei unterscheiden Hunde zwischen Kindern und Erwachsenen und Kinder werden schneller geregelt als Erwachsene, weil sie in den Augen des Hundes weniger Autorität haben. Das hat nichts damit zu tun, dass der Hund die Kinder nicht mag, sondern damit, dass der Hund sich eher in der Position sieht, diese zu " erziehen", d.h. seine Grenzen diesen gegenüber schneller durchsetzt. Aber der Hund wird auch euch massregeln, wenn ihr so weitermacht und er denkt, dass ihr keine Führungspersönlichkeit seid.

    Von Führungspersönlichkeiten lässt man sich nämlich auch sagen, was zu tun ist. Dann könnte man dem Hund schlicht verbieten, den Besuch zu kontrollieren bzw. er könnte es aushalten, nicht zu kontrollieren, weil ja die Führungspersönlichkeit (ihr) die Sache unter Kontrolle hat.

    Ein ungeführter Hund ist eine arme Socke und kann im Fall eines Gebrauchshundes zumindest unangenehm, wenn nicht sogar gefährlich werden. Ein gut geführter Gebrauchshund ist ein toller Partner, der gerne kooperiert (aka Hilfspolizist).

    Sucht euch jemanden, der euch zeigt, wie ihr den Hund führt. Je schneller desto besser, denn das Verhalten wird ernsthafter, je älter der Hund wird.

  • Also bitte nicht falsch verstehen. Dein Hund ist ein normaler Hund und sicher ein fröherlicher, gut gelaunter Hund. Aber ein grenzenloser Hund. Und ein Hund, der die Veranlagung hat, gefährlich zu werden, wenn es es nicht richtig beigebracht bekommt.

    Das finde ich ganz wichtig.

    Du hörst dich sehr geschockt an. Ich habe so den Eindruck, als würdest du denken, du hättest "früher" einen lieben, lustigen Familienhund gehabt und nun sagen dir alle, sie sei eine potenzielle Gefahr und bald eine "reißende Bestie".
    Das ist nicht so. Dein Hund ist noch jung gewesen, als sie zu euch kam - und im jungen Alter kommen einfach bestimmte Eigenschaften noch nicht so zum Tragen. Da sind alle Hunde lustig und lieb und fröhlich, die allerwenigsten fangen unter einem Jahr an, irgendwelche "fiese Genetik" auszupacken. Aber sie wird jetzt erwachsen. Und ihr müsst euch nun damit auseinandersetzen, dass der Typ Hund durch das Erwachsenwerden einfach ernster wird und seine Anlagen stärker herauskommen. Bei vielen Hunden kommt zB auch ein starker Jagdtrieb erst mit 2-3 Jahren raus. Obwohl sie die Anlage natürlich auch als junger Hund schon tragen, leben sie sie erst aus, wenn sie langsam erwachsen werden. So ist es mit eurer Alana auch. Einfach eine Entwicklung. Deswegen kann man dem Tierschutz hier durchaus einen Vorwurf machen, denn auch wenn man keine Tervueren kennt, könnte man bei dem Aussehen auf Malinois (die kurzhaarige Variante der Belgier) kommen, und da dürfte eine Vermittlung an Familien die absolute Ausnahme sein. Eine Entwicklung machen aber doch alle Hunde durch, habt ihr gedacht, sie wird sich immer wie ein Welpe verhalten?


    Sei deinem Hund gegenüber wohlgesonnen. Versuche, nicht "persönlich enttäuscht" zu sein - sie kann nichts dafür, ihre Anlagen geben ihre (BLITZSCHNELLEN!!) Reaktionen vor! Sie braucht jetzt einen Fels in der Brandung, jemand, der sie unter allen Umständen ruhig, klar und freundlich anleiten kann. Es ist für den Hund gar nicht so entscheidend, ob eine Person jetzt zur Familie gehört oder nicht. Sie möchte Situationen regeln, sie hat Vorstellungen, was sie in ihrer Umgebung gut findet und was nicht, und wenn sie meint, etwas geht zu weit, greift sie ein. WEN das jetzt genau betrifft, ist erstmal zweitrangig - es geht ihr um die Situation. Es sei denn, sie hat eine bestimmte Person, die hauptsächlich mit ihr arbeitet, aber es hört sich bis jetzt nicht so an.

    Bitte holt euch einen Trainer. Wie ihr ihr Verhalten interpretiert, spricht Bände über eure Erfahrung, ihr braucht Unterstützung! So findet ihr sicher auch besser eine geeignete Auslastung, denn das wird Alana auf jeden Fall brauchen.

    Viel Erfolg

    -Silvia

  • Ein Hund, der meint, einen Anspruch auf Bett, Sofa etc. zu haben, bekam hier dieses Privileg entzogen. Wer Kontroletti spielte á la Hinterherlatschen, gewann ein extra Körbchentraining.


    Euer Hund ist nicht der Hund von Baskerville, aber es besteht viel Potential für unschöne Vorfälle. Das kann man nicht schönreden. Abgesehen davon braucht dieser Hund mehr rassegerechten Umgang und weniger Vermenschlichung.

  • Ja da kann ich auch hier nur wieder meinen Vorschreibern uneingeschränkt zustimmen.


    Dein Hund kontrolliert und hat Stress. Hilf deinem Hund aus der Nummer raus, bitte. Jetzt kannst du noch (mit Hilfe eines guten Trainers) gegensteuern - bevor es doch noch zu einem Supergau kommt.


    Du hilfst dadurch deiner Hündin, du tust ihr was gutes dadurch. Wenn ich ausnahmsweise vergleichen darf: ist ein bisschen wie mit Kindern - da setzt man auch liebevolle Grenzen, da ist man auch konsequent und manchmal muss man auch seine Kinder mal ruhig aber bestimmt z.b. "ins Bett schicken", auch wenn sie noch so gern aufbleiben würden und motzen und zetern, gefrustet sind oder betteln.....denn "nach müd kommt blöd.


    Nix anderes in der Hundeerziehung: Impulskontrolle, Ruhe lernen, Frust auch mal aushalten, Regeln akzeptieren, Distanz aushalten - das ist alles viel viel wichter als "Sitz" oder "gib Pfötchen".


    Alles das dient auch dem Vertrauensaufbau zwischen dir und deinem Hund: er kann dir Vertrauen, du weisst, was du tust und du triffst die meisten Entscheidungen. Jeder Hund den ich kenne und hatte war sehr sehr erleichtert, wenn ich ihm vermittelt hab: ist nicht dein Job, ist meiner, du kannst jetzt einfach mal Sendepause machen, dich aufs Ohr hauen, ins Stand-by-gehen - what ever.


    Das ist - ich wiederhole es gern nochmal - nichts schlimmes. Das ist was gutes, was du deinem Hund tust.


    Ich bin nicht grad dafür bekannt, meine Hunde zu exerzieren im Sinne von "SITZ! PLATZ!" - aber die Regeln, die ich aufstelle, die stehen. Ben darf z.b. gern auf die Couch mit uns - aber wer auf der Couch nicht Ruhe gibt - der geht sofort wieder runter. Einlasskontrolle bei Besuch mach ich - und nicht Ben. Der darf mir gern sagen, dass jemand an der Tür ist - aber das war es dann auch schon.


    Das sind eigentlich schon fast "Binsen" oder Basics. Genau wie es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, dass niemals der Hund - auch nicht der netteste Hund der Welt - meine oder fremde Kinder in irgendeinerweise kontrolliert, erzieht, hütet oder sortiert. Das ist definitiv mein Job.


    Gib deiner Hündin die Chance, den Job an dich abzugeben. Und hol dir Hilfe dafür. Ich versteh gut, wie verführerisch der Gedanke ist, daß das ja jetzt bloß das eine Mal passiert ist, und dass das ja gar nicht so schlimmt ist und dass man hofft, dass das nie wieder passiert. Das kann man sich durchaus einreden - aber glaub mir eines: es wird nicht das letzte mal gewesen sein. Und ob es das nächste mal dann auch wieder "nur" bei einem blauen Fleck bleibt (was schon schlimm genug ist) das ist sehr fraglich.


    Deine Hündin ist bildhübsch und so wie du sie beschreibst, eine ganz Tolle. Und genau deswegen schreib ich hier mit, weil sie es verdient hat, sich weiter zu entwickeln, eine ganz Tolle zu bleiben und sie hats verdient, dass man ihr hilft. Sie ist nicht böse - aber es geht in eine ungute Richtung.


    So, in diesem Sinne ein gutes neues Jahr und denk einfach mal drüber nach.

  • Oh Mann....


    Bitte hört auf die vielen guten Tipps hier!


    Deine Hündin hat 0,0 Führung leider und ich sehe das sehr kritisch wenn ihr nicht schnellstens ALLES verändert mit einem guten Trainer.....


    Besuch würde ich vorerst gar nicht mehr kommen lassen!


    Habt ihr euch wirklich nie gefragt ob es unnormal ist das sie permanent hinter euch her lauft und ausrastet wenn sie alleine bleiben soll???


    Ich habe wirklich relativ easy Hunde die viel dürfen aber eben auch nur weil ich die jederzeit auch weg schicken kann usw...und die sind sicher nicht perfekt erzogen aber das sind ja bei jedem Hund die absoluten basics....


    Bei einer Rasse wie dieser noch viel viel mehr....


    Ist das in der hundeschule nie aufgefallen?


    Ich wünsche euch echt viel Glück und einen guten Trainer.....


    Als nächsten Schritt würde ich decken Training anfangen damit sie lernt das ihr entscheidet wo sie hin und bleiben soll. Das baut man sehr langsam auf, hund darf sich auf der Decke hinlegen stehen sitzen oder sonst was machen aber eben die Decke nicht verlassen..... Anfangs paar Sekunden dann auflösen und immer mehr steigern.....natürlich mit richtiger Belohnung


    Ein erwachsener Hund kann auch mal nach richtigem Aufbau 2 Std da sein.....


    Ist wirklich simpel und hat bei meinem Rüden der Anfangs nicht rund lief wahre Wunder bewirkt.....


    Ansonsten haben die Rasse Kenner ja schon viele spezifische Tipps gegeben.....

  • Ein Hund der stundenlang mit seiner Familie und Freunden mitfeiert wird total überfordert. Deine Hündin braucht Ruhe und muss lernen, dass sie nicht im Mittelpunkt zu stehen hat. Sie sollte wenn du das einforderst, ruhig in ihrem Hundebett bleiben und den Besuch und die Familienmitglieder in Ruhe lassen. Wir haben nur einen kleinen Hund (8kg) aber für mich war es immer klar, dass er gewisse Regeln einhalten muss und ich kann dir sagen, dass es sehr angenehm ist wenn man einen Hund hat der überall mitgenommen werden kann ohne dass er speziell auffällt.


    Hunde die kontrollieren find ich echt mühsam und vor allem gefährlich. Dass deine Hündin immer im Bett deiner Tochter schläft und Krawall macht wenn ihr das verbietet ist überhaupt nicht normal.

  • hej,

    Ich möchte mich meinen Vorschreiber_innen anschließen und außerdem anfügen, dass, so lange sie nicht alleine bleiben kann, keine Partys mit ihr mitten drin gefeiert werden sollten.


    Das bedeutet Fremdbetreuung oder eine_r von euch separiert sich mit dem Hund (sei es in der Wohnung oder wo anders), bis sie bei Besuch gut alleine bleiben kann.


    Ist unbequem, aber so ist das manchmal mit Hund.

  • Wäre natürlich die einfachste und konsequenzloseste Erklärung, wenn der Hund "nur spielen" wollte. Laut deinen Schilderungen war es das aber zu 100% ganz sicher nicht, sofern man das so aus der Ferne beurteilen kann.

    Das bedeutet für euch: Verdammt viel Wissen aneignen (Körpersprache, Genetik eures Hundes, Managemant- Lösungen erarbeiten), verdammt viel Zeit investieren (Trainig, passende Auslastung), verdammt viel Arbeit investieren, verdammt viele Handlungen rund um den Alltag anders gestalten. Vermutlich werden einige Trainerstunden zusammenkommen, was natürlich auch einen finanziellen Mehraufwand bedeutet.

    Ich will weder schwarzmalen, noch sonst wie negativ sein. Aber seid euch einfach bitte bewusst, dass es vermutlich kein Zuckerschlecken wird. Das muss man bewusst wollen.

    Sie schläft bei meiner großen Tochter im Bett, darauf besteht sie. Ist das auh Kontrolle? Wenn ich sie aussperre randaliert sie

    Das würde ich never ever machen! NIE würde ich meinen Hund mit einem Kind unbeaufsichtigt lassen! Zumal es mit dem randallieren (=kontrollieren) 5 vor 12 ist!

    Bekannte von uns haben einen Deutschen Schäferhund der macht das seit Jahren und da gab es noch nie einen Vorfall.

    Kann durch Zufall lange Zeit gut gehen. Vermutlich wirds aber auch dort irgendwann knallen.

    Wenn nicht, wars einfach nur pures Glück.


    Sorry für die direkten Worte, aber ich sehe wirklich dringenst Handlungsbedarf.

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