Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Ich Lese da auch grad einen Artikel zu. Wirklich spannend. Der Hund bleibt, bis er losgelassen wird nah beim Hundeführer. Und danach Agieren sie selbstständig und halten das Wild und Töten nicht selbst. Interessant. Aber das macht es schwieriger :tropf: .

    Das macht es wirklich sehr schwierig, zumal ein RR eben auch wirklich sehr ernsthaft und wenig verspielt ist, sprich, man kann sie auch schlecht alternativ belohnen. Gut ist, er hat mich immer im Blick, egal wie weit vor er läuft (ohne Leine). Der würde sich nie so tüddelüddü im Schnüffeln verlieren und seiner Wege traben. Gewissermaßen ist er also auch an Kooperation interessiert, aber nicht vergleichbar mit Hunden, die wtp haben. Selbst wenn er jagdlich genutzt wird, dann eher als Schweißhund in der Nachsuche. Also eh am Riemen. RR sind jagdliche Allrounder, bis aufs Vorstehen. Aber soll RR geben, die sogar das können. Ein Bekannter Jäger nutzt einen RR als Nachsucher und schwört auf diese Rasse :D

  • Massai wenn du das Tauschen mit 2 Identischen Spielzeugen übst, kannst du statt sofort ausspucken zu fordern, zuerst ein Stopp Signal einfordern, dann erst ausspucken lassen. Dann lässt du das zweite Spielzeug in deinem nahen Radius fallen und Eros darf das Stopp, welches du zuvor gegeben hast, erst auf deine Freigabe hin auflösen. Tut er es vorher, hebst du das Spielzeug sofort wieder auf, lässt ihn stoppen, gehst wieder auf Abstand, lässt das Spielzeug wieder verlockend in deinem Radius fallen und dann gibst ihn Frei.
    Und je nachdem, wie gut er das umsetzen kann, darf da immer mehr Dynamik mit bei.
    Anfangs lohnt sich, das Zweite Spielzeug nur neben sich Fallen zu lassen und ein wenig davon rollen zu lassen. Oder sogar noch weniger, das Zweite Spielzeug ein paar Schritte neben sich ablegen.
    Und dann geht es immer weiter, bis du das Zweite Spielzeug auch mal mit mehr schmackes von dir wegrollen lassen kannst und Eros bleibt in seinem Stopp.
    (Das ganze fördert den Trieb aber auch gleichzeitig und macht Bewegende Dinge auch Interessanter).

    Du kannst das Stopp anfangs so etablieren, das du Wild mit ihm Zergelst/dich mit Spielzeug in der Hand zum Kasper machst. Dann setzt du zum Werfen an, wirfst nicht, Eros sollte das mitbekommen und ebenfalls kurz anhalten und zu dir gucken. Und genau das musst du auf Signal setzen, dieses "anhalten und zu dir gucken" und dann wird bei dir weiter gespielt, auf Freigabe. (Schick ihn dann nicht von dir weg, das Tolle soll nah bei dir stattfinden, nie weit von dir weg).
    Bälle mit Schnur dran eignen sich da eigentlich richtig gut.
    Zergelt er gerne? Hetzt er lieber? Oder rennt er vor allem mit dir gerne? Oder sucht er gerne?

    Zergeln zusammen ist ja easy nah bei dir.
    Hetzen sollte nur im Radius bei dir stattfinden, dass du das Spielzeug noch aufnehmen kannst, sollte er das Stopp ohne Freigabe auflösen. Notfalls ein Knie im Weg stellen und wieder ins Stopp beordern. Erst auf Freigabe darf er hin stürmen.
    Zusammen mit dir rennen, ist auch Easy. Er ein Stück vom Gegenstand in die Schnute und du hältst auch ein Ende fest und ihr rennt zusammen.
    Suchen lassen ist mäßig schwierig. Du kannst einen kleinen Gegenstand(Wir haben sehr kleine Softbälle)) auf den Boden unbemerkt fallen lassen und dann ein paar Blätter drauf mit dem Fuß, ohne das Eros es mitkriegt und dann schickst ihn nah bei dir suchen, als Belohnung für das ausgeführte Stopp Signal.
    (Auch das Fördert alles den Trieb. Nach dem Stopp lernt der Hund, es gibt Aktion bei dir. Das Fördert nicht das runter fahren und entspannen bei Reizen).

    Noch eine Idee, für Belohnung nah bei dir und über dich. Du bereitest ohne das Eros es mitbekommt, eine Fährte vor. Du gehst normal spazieren. Lässt ihn Stoppen auf Signal. Er Stoppt und schaut sofort zu dir. Du zeigst ihn den Anfang der Fährte.

    Oder Stopp Üben, mit Futterschüssel, oder Fleischbrocken, Frischer Pansen... Pack dir Hochwertiges Futter in eine Box, die er nicht geöffnet kriegt. Nehm ihn an eine Schleppleine. Lass ihn absitzen und bring die Box auf Abstand. Gib ihm ein Freigabe Signal(Kein suchen oder Apportieren, nur Freigeben). Normalerweise sollte er zu dem geilen Futter hin wollen und dann forderst du das Stopp auf seinem Weg. Das Futter kriegt er nur, wenn er es schafft noch aufs Stopp zu hören und dich anzusehen. Er soll im Stopp bleiben, du gehst zur Box, öffnest sie und bringst sie ihm.

    (Mit meinem früheren Vorsteher hab ich das Stopp auf Signal an einer Kaninchen Population geübt und an Fasanen :see_no_evil_monkey: . Die saßen immer mitten auf dem Weg und huschten dann im letzten Moment in einen abgesperrten Bereich. Als Belohnung gab es dann selbst gedörrtes Fleisch, auch mal Pansen. Der Hund blieb da generell an der Schlepp, die ich in der Hand hielt. Gleichzeitig merkte er, das Signal Ignorieren klappt nicht, aber fürs hören gibt es Pansen).

    Lohnt sich alles aber auch erst, wenn klar ist, das läuft nur noch über Signal. Dann muss der Gehorsam Geiler werden, wie das Hetzen.
    Notfalls darüber das Verweigerung sofort Konsequenzen hat und du vielleicht durch eine Schleppleine, dein Signal schafft einzufordern, immer.
    Die Schleppleinen als Hilfsmittel lassen sich ja auch bei Hardcore Jägern manchmal Stückweise Kürzen.

    So ein Signal sollte auch nur geübt werden, wenn du 100% eine geile Belohnung anwenden kannst und nicht für 0815 Alltags Kram.
    Also auch in den spielerischen Übungen, nur wenn Eros grad richtig Bock auf zocken mit dir hat.

    Und als Abschluss. Nichts davon sind Trainingsanleitungen, sondern Lediglich Ideen. Wie das in der Umsetzung mit dem eigenen Hund klappt, muss man für sich selbst austesten und entsprechend anpassen.


    Meine Tiny ist aktuell grad etwas Softball Geil. Sie lass ich absitzen, auf einem Trampelpfad im Wald. Entferne mich. lade sie ein zu mir zu kommen. Wenn sie im Galopp ist, werfe ich den Soft Ball leicht hinter mir. Dann folgt der Stopp Pfiff und sie haut die Bremse rein.
    Wenn nicht, ist der Soft Ball sofort wieder in meiner Tasche.
    Wenn sie stoppt, geh ich zu ihr, hau nen Keks in die Schnute und schick sie zum Ball.
    Oder nehme einen Zweiten Identischen Ball und wir spielen in der anderen Richtung weiter.

  • Darko war nicht nur brav mit in einer Bäderausstellung, meist direkt abgelegt wenn wir standen, sondern blieb ohne Leine in der Hand schön neben mir am Katalogbereich liegen, als wir da blätterten. Auch als zwei andere Leute rein kamen. Und als die Angestellte ihn mit anschauen, auf Schenkel klopfen und "na komm her" gelockt hat.

    Wer hat meinen Hund kaputt gemacht?!? :shocked:

  • Man muss nicht immer alles hochwertig belohnen .

    Manchmal braucht man ein Verhalten einfach nur hochgradig blöd machen.

    Klappt auch bei RRs erfahrungsgemäß.

    Das denk ich mir oft, aber wie will man das machen. Wenn wir z.B. auf ner schönen übersichtlichen Wiese unterwegs sind, die Hunde schnüffeln entspannt im Freilauf. Plötzlich fliegt ne Krähe auf die Wiese in der Nähe, meine Vogelliebende Hetzjägerin hetzt zum Vogel. Die ist ja in dem Moment in dem ich noch denke, mist da ist ein Vogel, nicht mehr in meinem Einflussbereich. Wie will man dann das Verhalten hochgradig blöd machen?

    Und nur wegen Krähen anleinen tu ich nicht präventiv (wenn ich sie vorher bemerke das eine da sitzt dann schon).

  • wir dann bitte einen Test, mit einer blauen Plastik Sandmuschel, die es oft in Baumärkten gibt :D .

    Hatten wir hier mehrere Jahre. Die sind super! Haben sehr viel ausgehalten..Da ich die über mehrere Jahre immer draussen hatte wurden sie mit der Zeit Spröd und es gab risse...Aber das erst nach ein paar Jahren..Also mindestens 3Jahre haben die gehalten wenn nicht sogar mehr und das bei Retrievern :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Man muss nicht immer alles hochwertig belohnen .

    Manchmal braucht man ein Verhalten einfach nur hochgradig blöd machen.

    Klappt auch bei RRs erfahrungsgemäß.

    Wie müsste ich mir das jetzt vorstellen?

    Also Beispiel: eben lief eine Maus über den Weg. Zack, Hund hängt in der Leine, so schnell kann man gar nicht reagieren. Zum Glück geht er nicht vom Weg runter. Trotzdem. Gab wieder nen blöden Ruck in die Schulter.

    Wie mache ich ihm das „blöd“?

  • Also bei meinem Ersthund mache ich Hundebegegnungen "blöd". Er pöbelt eindeutig, weil er Bock drauf hat. Und das vermassle ich ihm, indem ich ihn einfach nerve, sodass er sich nicht aufbauen und reinsteigern kann. Dito bei der Katze.

    Früher habe ich ihn halt gelassen, dann hing er eben vorne in der Leine und hat die Katze verbellt, aber nachdem ich ihm das einige Male echt vermiest habe, ist seine Lust geschwunden, und dank "Fresstrieb" setzt er sich brav hin und schaut mich an. Dann frisst er eben, anstatt zu kläffen.


    Zur Reizangel noch mal: Also wenn das Ding für den Hund einfach nicht spannend ist und er eh keine Anstalten macht, dem Dummy hinterher zu jagen, dann bringt es vermutlich nicht sooo viel. Es bliebe halt noch die Möglichkeit, bei den Dummies, die man dranhängt, zu variieren. Vielleicht was mit Fell?

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