Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Jetzt reihe ich mich auch mal hier ein. Unser alter Jeremy (NZ Huntaway) ist kurzlich mit 13 Jahren gegangen. Ich habe noch einen alten Terrier Mix Skippy und ich wollte jetzt eigentlich vorerst keinen weiteren Hund mehr und schon gar keinen Welpen, deren ich schon drei grossgezogen hatte. Tja, wie es das Schicksal wollte, brachte mein Mann eine Woche spaeter einen 8 Wochen alten Welpen heim, den er von seinem Kollegen bekommen hatte. Irgendein Ridgeback Mix. Himmel, wir leben sehr begrenzt und Bude alles andere als welpentauglich, dafuer aber 25 ha Land. Joahh, fun begins here.


    Natuerlich ist der kleine Kerl Zucker. Er ist inzwischen vier Wochen bei uns und es ist unglaublich, wie das Tierchen lernt. Joshi ist sowas von intelligent. Er hat seine Ruhe- und seine Kamikazephasen aber er schlaeft die Nacht schon durch, ohne Pipi zu muessen und er kuendigt sich an, wenn er raus muss. Trotzdem kann er Fips einen manchmal auf die Palme bringen. Aber ich weiss ja, dass das auch wieder vorbei geht.

    Der Kleine liebt schon das Apportieren und bringt alles bis vor die Fuesse. Liegt ihm wohl im Blut. Wir arbeiten an den Basics. Sitz, Platz einschliesslich Rolle, Aus, Spielzeug freigeben etc. klappt schon super. Jetzt arbeiten wir am Bleib auf kurze Entfernung und am Alleinebleiben, welches noch eine Herausforderung ist, aber wir steigern das langsam. Ich bin schon so gespannt, wie Joshi sich weiter entwickeln wird.


    Liebe hundische Gruessle aus Neuseeland.

  • Bbylabi du darfst bei dem Trainer mit den 3 Hunden nicht vergessen und unterschätzen, das er 3 Hunde hat. DREI!!! Selbst wenn ER mit seinen 3 Hunden nur 3 x am Tag, 30 Minuten eine Runde dreht, kannst du mir glauben, dass die Hunde sich keine Picknick Decke mitnehmen und ne Runde Romme auf der Wiese bei ihren 30 Minuten spielen.
    Ab 2 Hunden haben die Hunde den ganzen Tag eine Möglichkeit Artgerechten Hunde Kram miteinander zu machen.
    Gleichzeitig geht viel Fokus des Menschen vom einzelnen Hund weg und teilt sich auf 2 auf.
    Außerdem gehören Warte Übungen zum Alltag und geschehen ganz nebenbei.
    Hunde lernen auch voneinander mit Umwelt Reizen umzugehen. Im Rudel ist das oft ein selbst Läufer für die Hunde(Kann positiv, wie negativ sein)
    ...
    Meiner Erst Hündin hat es bestimmt als Seniorin ganz gut getan, als der Zweite einzog und ich mit dem was zu tun bekam und meine Aufmerksamkeit auf 2 aufteilen musste :tropf: . Und dem zweiten tat es sowieso gut, kein Einzelhund zu sein. Der war auch so ein reaktives, dauer fiependes, nervliches Frack zu anfangs.
    Weil er nur ein Zweithund war, hatte er den Luxus das ich ihn nur aktivieren brauchte, wenn ich was mit ihm machen wollte und ansonsten durfte der mit laufen. Für Kuscheln und den sonstigen Schabernack des Tages war die Hündin verantwortlich.
    Aber beide zusammen waren schon süß. Der Alte Rüde hatte sich einfach ganz viel von der Erst Hündin abgeschaut. Ohne die hätte der in seinem neuen Leben gar nicht gewusst, wo oben und unten ist.

    Jedes Lebensumfeld ist anders. Was bei dem einen super Funktioniert, muss nicht bei allen anderen auch klappen. Den Vergleich mit Einzelhund und Mehrhunde Haltung kann einer der Faktoren sein, warum das Konzept den Hund auf Sparflamme laufen zu lassen, bei dir nicht ganz aufgehet, weil dir der Erwachsener Hund dazu fehlt. :ka:

    Meine Erfahrungen sind da jedenfalls so, dass 30 Minuten mit einem bekannten Hund rum laufen, für einen Hund so auslastend sein können, wie 3 Stunden spazieren.

    Vielleicht würde DIR ein Camping Urlaub wirklich mal gut tun. Nicht nur für 3 Tage, fahr gleich 2 oder 3 Wochen. Lass das ganze Trainieren einfach mal sein und Lebt Alltag.
    Sucht euch einen leeren Strand, lasst das Tier die Wellen Jagen und lacht euch abends kaputt, wenn der schläft wie ein Stein und dabei mit dem Sand zwischen den Zähnen Knirscht.
    Junghunde gehen von sowas nicht kaputt.

  • Henning ist im Moment überwiegend an der 10 Meter Schlepp. Er hat einfach einen großen Außenfokus, alles riecht gut. Frauchen anschauen obwohl man gerade schnüffeln will? Ungern! Und dann gibt es wieder Tage, wo ich ihn mit 5 Metern absichere, die Leine aber schleppen lassen kann. Dann achtet er auf mich, lässt sich nicht zu sehr hinterherfallen, alles wunderbar. Na ja, außer der Rückruf. Ich rufe ihn an guten Tagen, er stürmt los… und dreht kurz vor mir ab, weil was spannender riecht :woozy_face: Insoweit gibt es im Moment keinen Rückruf. Entweder Leine dran oder an guten Tagen gehe ich halt weiter und schaue, dass keiner kommt. Ist ja nicht so, als würde er mir abhauen. Sobald ich mich 20 Meter entfernt habe, kommt er hinterher.


    Zur Auslastung: Henning hat im Moment gar keine Lust ausgelastet zu werden. Gestern Abend fing er nach einer halben Stunde an zu schleichen und zu schnüffeln wie ein Weltmeister. Er ist dann nicht ausgepumpt, atmet nicht schwer… er wirkt, als habe er dann einfach keine Lust mehr. Ich habe schon Wettrennen mit ihm versucht, Futterbeutel verstecken… Er will lieber rumstehen und die Gegend anschauen. Kann er ja gerne machen, aber irgendwann will ich dann ja auch wieder nach Hause :weary_face:


    Na ja, ich hoffe einfach, seine Begeisterung kommt wieder. Ist noch nicht ewig lange und auch abhängig von seiner Laune. Vielleicht vermisst er auch einfach das kalte Wetter. Ih, Frühsommer :rolling_on_the_floor_laughing:


    Edit: vielleicht sollte ich ergänzen: Er ist zuhause super zufrieden und schläft viel. Also scheint ihm die Auslastung auch zu reichen. Ich glaube fast, es modelt sich im Moment im Kopf viel um, so dass er einfach keine Kapazitäten mehr frei hat für große Touren.

  • Bbylabi sorry noch mal ein Nachtrag von dir, habe heute morgen noch mal drüber nachgedacht…


    Es wirkt immer ein bisschen so, als würdest du darauf hoffen/warten/setzen, dass dieses Energieniveau deines Hundes irgendwann „weggeht“ und er ein „normaler“ Hund sein wird…


    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und nehme dir gleichzeitig die Illusionen: das wird nicht passieren.


    Es ist einfach eine Charaktereigenschaft deines Hundes, die genauso zu ihm gehört und genauso wenig plötzlich weggehen wird, wie zb seine Fellfarbe.


    Ares wird im Juli 7 und im Prinzip ist er noch genau der gleiche Hund, der er mit 8 Wochen oder einem Jahr war. Er lässt sich über Gehorsam kontrollieren, aber wenn ich ihn frei fliegen lassen würde, würde er sich wohl tornardoartig durch die Gegend bewegen.. er ist nicht ein bisschen ruhiger geworden oder vorsichtiger oder entspannter…

    Er hat nur „einfach“ gelernt, meine Kommandos in jeder Erregungslage anzunehmen.


    Auch wenn er zb mit gekippter Hüfte im Startbereich auf nem agi-Turnier liegt ist er deswegen in der Situation noch lange nicht entspannt oder ruhig. Er weiß einfach, dass ich das verlange und fertig.


    Es funktioniert alles nur über Kommandos, aktives runter regulieren und klaren, unumstößlichen Regeln für den Alltag.. und zwar immer. 24/7.

    Ja, manchmal echt anstrengend. Aber ich hab’s ja so gewollt. :hust:

  • miamaus2013 Energie darf er auch haben :) Möchte diese nur in Zukunft besser händeln können. Er soll keine Hasen/Rehe/Vögel jagen, nicht jeden wildfremden Hund anspringen, beim Training aber auch motiviert mit mir mitmachen und nicht ständig nur sein eigenes Ding durchziehen (wird leicht besser).

    Wir haben hier wunderschöne kilometerweite Wege im Grünen quasi direkt vor der Haustür. Wenn er zumindest die ersten beiden Punkte erfüllt, dürfte er problemlos im Freilauf laufen.

    Also eh wie deiner…Kommandos in jeder Erregungslage befolgen wäre ein Traum 😅 Mit ist aber natürlich klar, dass sowas dauert.

    Unsere Freunde raten uns ja schon alle vehement zur Kastration (tue ich nicht)

  • Neala: wir waren dreimal bei einer Trainerin, die rund 100km entfernt ist. Waren wir dort, habe ich gesehen, dass es doch ginge. Mit einer so klaren Ansage wie diese Trainerin es hat, wäre Gonzo in 2 Wochen ein Vorzeigehund. Nur hat die Trainerin nicht soviel Zeit (ist oft in Deutschland) und es ist halt wirklich weit. Nur ich schaffe das Zuhause nicht so umzusetzen. Dieses knallharte krieg ich nicht hin.

    Jetzt habe ich eine Trainerin in ca. 40km Entfernung rausgesucht, aber für einen Hausbesuch ist es auch ihr zu weit. Ist auch ebenfalls gesteckt voll und konnte uns den ersten Termin erst Ende Mai anbieten. Und ich habe echt viel Hoffnung, dass sie uns endlich als Team ansieht. Nicht "ihre" Methode uns verkauft, sondern für uns eine Methode findet.


    Zum Ruhe-Training also Tipps nehme ich immer gerne entgegen :) wie ich das besser aufbauen kann. Jedoch liegt er auf der Decke nicht angespannt. Beine zur Seite, Kopf am Boden.

    Ich bin auch aus Niederösterreich und wir hatten eine ganz liebe Trainerin, die uns gut helfen konnte mit unserem Junghund. Sie hat Erfahrung mit Jagdhunden und mit jungen "drüber" Hunden. Wenn du möchtest, kannst du mir gerne eine Nachricht schreiben :) ich bin noch recht neu, und weiß nicht, ob ich das auch hier direkt schreiben darf :)

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