Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Cupra hätte heute gerne frei gemacht und wäre gerne nicht mit zur Arbeit gefahren. Als ich sie heute morgen aus dem Garten gelassen habe damit sie ins Auto steigen kann, ist sie stattdessen zur Haustür und stand da ganz traurig herum. Normalerweise fliegt sie voller Begeisterung schon aus mehreren Kilometern Entfernung in den offenen Kofferraum.

    Für sie war das Wochenende echt anstregend.

    Sie hat ja derzeit generell ein Problem mit Frust/Ruhe. Und dann hab ich es gewagt am Samstag ein Sideboard und einen Kistenständer im Wohnzimmer aufzubauen. Sie war hin- und hergerissen zwischen dabei bleiben und gucken (und alles mal kurz anlecken) und im Flur/Schlafzimmer in Ruhe zu dösen. Zwischendurch hat sie sich selbst so nervös gemacht dass sie hechelnd und sabbernd einfach rumstand. Dann hab ich sie auf die Decke geschickt oder in den Flur. Wo sie dann auch immer für einige Minuten runtergefahren ist. Schließlich ging es dann auch dass sie im Flur blieb und sogar nicht permanent alles im Auge hatte. Als ich dann mit Akkuschrauber arbeiten musste war es aber vorbei bei ihr und ich musste die Tür schließen. Und trotz Fernseher und Akkuschrauber hab ich ihr Gequietsche gehört. Ich wollte eigentlich durchziehen, damit sie sowas aushalten lernt, mein Partner hatte aber irgendwann Mitleid mit ihr und ist mit ihr in den Garten.

    Gestern musste sie uns dann auf den Verkaufsoffenen begleiten, da sie sonst echt lange alleine geblieben wäre und das hat echt erstaunlich gut geklappt. Sie schnüffelt halt echt gerne und man muss sie dann oft mitziehen, weil sie sonst echt alle 2 Meter anhält, aber die Menschen waren ihr egal, außer sie kamen von hinten direkt auf uns zu, dann hat sie Versuche gestartet denjenigen anzuspringen (sie hat leider auch eine Frau angesprungen die meinte direkt - also wirklich fast mit Körperkontakt - hinter mir zu stehen, als ich an einem Schaufenster stand, Cupra extra zwischen der Wand und mir, die Frau fands aber süß. Ich eher nicht.) Als wir dann abseits standen und unsere Currywurst gegessen haben, hatte sie kurz einen kleinen Frustanfall, hat sich im Geschirr gewunden wie ein Aal und gejammert. Aber mit einem Stück Currywurst konnte ich sie überzeugen sich zusammenzureißen. Die anderen Hunde fand sie nicht wirklich interessant, bis auf den fixierschleichenden Border. Der in Zeitlupe an uns vorbeigeführt wurde. Ich habe Cupra noch versucht abzulenken, aber keine Chance, sie hat dann einen Staz nach vorne gemacht und gebellt, ließ sich dann von mir aber sofort zur Ordnung rufen. Der Border-Halter hat uns trotzdem mit einem wütenden "EEEH!" angebrüllt. Die Hunde hatten keinen Kontakt, da waren Meter dazwischen und fixierschleichen find ich jetzt auch nicht besser als bellen. Aber egal.

    Und was mich richtig aufgeregt hat: wie viele Menschen direkt vor dem Hund stehen bleiben, sich halb drüber beugen, sie anstarren und dann Lockgeräusche machen. Genauso als wir da standen und gegessen haben. Ich hatte die Leine kurz, mein Partner stand auf der Leine falls sie losspringen sollte. Wir standen abseits und den Hund vom Geschehen weg. Und trotzdem stehen plötzlich Leute hinter einem und quietschen, schmatzen, pfeiffen und starren den Hund an. Wtf? Das hab ich nicht mal als Kind gemacht und ich war total auf Hunde fixiert. Und Kleinsthunde die zwischen den Beinen der Menschen durchgeschossen kamen. Wieso? Keine hätte gelacht wenn mein Schäferhund quer durch dei Fußgängerzone durch die Beine der Leute auf einen anderen Hund zugeschossen wäre.

    Insgesamt fand sies aber glaub ich super da. Am Ende durfte sie im Stadtpark noch Enten gucken und Füße ins Wasser tauchen.

    Ich war sehr stolz. Es gab mal eine Zeit da ist sie wie ein Flummi jeden Menschen in Reichweite angesprungen. Hätte versucht zu jedem Hund zu kommen und wäre rennenden Kindern gerne nach. War gestern überhaupt kein Thema.

    Gestern Abend war sie dann platt. Und heute ist sie auch noch echt erschöpft.

  • Und was mich richtig aufgeregt hat: wie viele Menschen direkt vor dem Hund stehen bleiben, sich halb drüber beugen, sie anstarren und dann Lockgeräusche machen.

    Sowas nervt mich auch immer. Das Geschrei wäre groß, wenn ich dann Nando einfach mal machen lassen würde.

    Zum Rest, halte durch, kannst schon mal fürs Kind üben..."ist alles nur eine Phase ...ohmmmmm"

  • Saaaraaah kennt deine Hündin es denn schon von ihrem Leben beim Züchter, dass sie auch mal allein gelassen wird? Oder ist das für sie völlig neu, seit sie bei euch wohnt?

    Ich habe meinen Border erst mit 15 Wochen abgeholt, aber der kannte das Konzept des Alleinseins zb schon von der Züchterin her.. für den war das einfach völlig normal.. der blieb von Anfang an mit meinen anderen Hunden zusammen allein und ziemlich schnell auch ganz allein., als ich ihn zum ersten Mal ohne meine anderen Hunde ganz allein gelassen habe, hat er auf dem Rücken liegend geschlafen. |)

    Ich hab’s bei meinen Hunden bisher immer so gemacht, dass ich sie erst in einem anderen Raum allein gelassen habe. Zb Hund ist im Schlafzimmer, ich bin im Wohnzimmer. Wenn das gut klappt, auch das man den Frust erträgt, gerade keinen Zugriff auf den Besitzer zu haben, habe ich sie ganz allein gelassen. Das war dann auch kein Problem mehr..

    Minutenweise steigern habe ich aber zb nie gemacht.. Kalle habe ich samstags abgeholt, der war dann abends schon mit den anderen allein im Schlafzimmer, als ich duschen war.

    Montags war ich so 1 1/2 Stunden weg und er war mit den anderen beiden zusammen allein.

    Die Woche drauf war er dann das erste mal für ne Stunde komplett allein.

  • Ich finde 30 Minuten mit 4 Monaten nicht zu viel.

    Hier wurde durch den jeweils bereits vorhandenen Hund von vornherein durch das getrennt gehen alleine sein völlig normal.

    Aber das sieht jeder anders.

    Hier wurde auch getrennt am Anfang wenn sie gemeinsam alleine bleiben sollten . :ka:

    Die Kleine macht sich jedenfalls toll, orientiert sich im Freilauf sehr zuverlässig um bei Hunde-/Menschensichtung oder läuft dran vorbei und ignoriert ( neue Strecke , wusste ergo nicht das quer durch die Botanik diverse.. "Wege" führen abseits unseres begangenen Hauptweges) , bei Wild ebenfalls umorientieren (oder leichtes meiden ).

    Mit Menschen wo sie Kontakt haben darf nach wie vor einfach nett , unauffällig mit in der Stadt etc und im Haus auch. :sweet:

    Mit dem Großen ein Herz und eine Seele, so schön. :cuinlove:

    Im Sport macht sie auch nur Spaß , ich freue mich schon wenn sie mehr tun darf/kann. :herzen1:

  • Saaaraaah kennt deine Hündin es denn schon von ihrem Leben beim Züchter, dass sie auch mal allein gelassen wird? Oder ist das für sie völlig neu, seit sie bei euch wohnt?

    Ich hab’s bei meinen Hunden bisher immer so gemacht, dass ich sie erst in einem anderen Raum allein gelassen habe. Zb Hund ist im Schlafzimmer, ich bin im Wohnzimmer. Wenn das gut klappt, auch das man den Frust erträgt, gerade keinen Zugriff auf den Besitzer zu haben, habe ich sie ganz allein gelassen. Das war dann auch kein Problem mehr..

    Minutenweise steigern habe ich aber zb nie gemacht.. Kalle habe ich samstags abgeholt, der war dann abends schon mit den anderen allein im Schlafzimmer, als ich duschen war.

    Montags war ich so 1 1/2 Stunden weg und er war mit den anderen beiden zusammen allein.

    Die Woche drauf war er dann das erste mal für ne Stunde komplett allein.

    Sie kannte es vom Züchter schon, stundenweise keinen Zugriff auf Menschen und Mutter zu haben - die Geschwister waren halt meistens da. Die Welpen waren zum Schluss aber auch mal einzeln draußen (mit Mensch dann aber), damit sie mal ohne Geschwister erkunden können. Hier war anfangs ja auch immer unser anderer Hund da, bis wir dann angefangen haben den teilweise auch kurz mit vor die Türe zu nehmen oder 10 Minuten mit ihm zu laufen, während sie alleine ist. Ich denke, da sie es schon kannte ohne Menschen zu sein, war es auch von Anfang an so unkompliziert mal kurz den Raum zu verlassen oder kurz vor die Türe zu gehen. Und bis vor einigen Tagen hat sie auch meistens auf dem Rücken geschlafen, wenn sie alleine war (- wie soll das gemütlich sein?). Vor ein paar Tagen fing dann das bellen am Anfang an, egal ob der andere Hund auch da ist oder nicht. Bei größerem Stress/Aufregung bekommt sie Schuppen (Tierarztbesuch zB) - Schuppen hat sie nach dem alleine sein aber nicht. Daher waren wir so unsicher, ob sie frustriert ist / testet oder ob sie wirklich Stress hat. Aber die anderen User haben mich ja jetzt aufgeklärt, dass wir zu schnell gesteigert haben, weil sie erst 15 Wochen alt ist und sie immensen Stress hat… und die Box auch nicht gut ist. Wir machen es noch mal neu.

  • Irgendwie ist gerade die Zeit der bekloppten Hundebesitzer. Gestern einem mit einer deutschen Bracke im Wald begegnet, der mir erzählt, dass sein Hund Jogger jagt und das ganz normal fand. Er schien sich eher zu wundern, dass die Jogger dann immer schneller werden, der Hund auch und wenn der Hund sie dann anspringt, überraschenderweise nicht begeistert sind.

    Und heute erzählt mir ein Mann im väterlichen Ton, dass ich Emma öfter mal anschreien muss. Und ich hab von ihm gelernt, dass man große Hunde wie Schäferhunde schlagen muss, "sonst hat man verloren".

    Was ist bitte mit den Leuten los??? Ich hatte ja vorher die naive Vorstellung, mit Hund trifft man unterwegs Gleichgesinnte, unterhält sich nett und kann sich ein bisschen austauschen.

    Aber irgendwie gerate ich ständig an insbesondere Männer, die mir erzählen wollen wie ich meinen Hund zu erziehen habe, während ihr Hund pöbelt, sich nicht abrufen lässt und bellt.

    Ich bin im letzten Jahr, bevor ich meinen Wurzl jetzt gekriegt hab, immer mal wieder einem ältern Herrn mit großem, grummelig-übellaunigem, breitbrüstigem Mix aus dem Tierschutz begegnet. :hundeleine04: Der Hund ist echt unfreundlich und ich hab mich schon auf was gefasst gemacht, als ich denen mit meinem Zwerg die ersten Male über den Weg gelaufen bin. :flucht: Zuerst hab ich Mini auf den Arm genommen und wurde dann gefragt, ob er müde sei? Hab dann erklärt (Welpe, Unsicher, QuakQuak), beim nächsten Mal (Mini wieder auf dem Arm) hat er dann im Vorbeigehen auf meinen hingemurmelten Kommentar, dass mir an der Stelle einfach zu eng zum vorbeilaufen wäre, gemeint Joooo, das würde er ganz genauso machen! Hö?! Jaaa, klar! Auf die kleinen muss man schon aufpassen, dass die sich nicht übernehmen und keine blöden Erfahrungen machen! Sieht man ja an seinem Hund! :shocked: Und heute: dritte Begegnung, wir gehen in die Wiese, ich lasse Mini hinsitzen um ihn vorbeizulassen, da weicht er einfach auf den nächsten Weg aus und winkt uns vorbei und wünscht noch einen schönen Tag :winken:

    So kann ich mich täuschen, das war wirklich eines der schönsten und positivsten Erlebnisse das ich dieses Jahr bislang hatte :bindafür:

  • Mein Junghund macht mir gerade eher Sorgen. Er kann quasi überall frei laufen, läuft dann aber gemächlich vor sich hin. Er fetzt schon mal, gerade auch im Garten, aber insgesamt eher wenig.

    Fressen ist auch nicht so toll. Die Zündschnur bei fixierenden Hunden echt kurz.

    Ich warte jetzt noch ab, so lange es nicht ‚schlechter‘ wird. Werde aber wohl dann zur Blutuntersuchung mit ihm. Einmal alles…

    Das absurde ist, dass ich gar nicht benennen kann, was mir komisch vorkommt. Er ist ja meistens brav und entspannt.

  • Hm, ich überlege gerade wie kleinteilig der Aufbau des Alleinseins hier bei einigen ausgesehen hat, wenn 30min. mit 15Wochen als viel empfunden werden - alsso grundsätzlich, gar nicht mal explizit auf Saaaaarah bezogen :denker: .

    Wen man den Welpen mit 8Wochen abholt, ist er dann 6-7Woche da zuhause. Wenn man direkt anfängt (Zimmer verlassen, hinterherlaufen unterbinden, etc.), wäre das eine Steigerung von 5min(!) pro Woche. So oder so.. 30min. in dem Zeitraum finde ich nun wirklich nicht viel.

    Nur als Beispiel, nicht als Maßstab.

    Wir haben das allein zuhause sein deutlich später (viel zu spät, aus fehlender Notwendigkeit und daraus resultierend anderen Prioritäten und Bequemlichkeit. Rächt sich.) angefangen. Aber bezüglich alleinsein in einem anderen Raum, Räume wechseln, da waren wir in Woche zwei schon bei 1-2Std., weil wir zuhause arbeiten und dann halt Ruhe ist. Müll rausbringen, zum Bäcker gehen, etc. wurde von Tag 1 eingeführt.

    Dann wurde es schwieriger weil Gustaf zu.. äh.. Zerstörungswahn neigt. Jetzt ist er knapp zwei und kann 4-5Std. allein zuhause bleiben. Das reicht zumindest für ein anteiliges Privatleben ohne ihn, aber noch nicht um Halbtags ins Büro zu fahren.

  • Also tatsächlich habe ich das gar nicht nach Plan gemacht. Halt einfach immer mal ausprobiert und auch nicht bewusst gesteigert, sondern wie es sich ergeben hat. Heute bleibt er ohne Probleme 6h alleine, länger möchte ich aber auch nicht.

  • Also tatsächlich habe ich das gar nicht nach Plan gemacht. Halt einfach immer mal ausprobiert und auch nicht bewusst gesteigert, sondern wie es sich ergeben hat. Heute bleibt er ohne Probleme 6h alleine, länger möchte ich aber auch nicht.

    Hier so ähnlich. Auch kein konkreter plan, das komplette alleinlassen natürlich schon langsam gesteigert, aber nicht in konkreten Etappen.

    Allein im anderen Raum (bzw. sogar Stockwerk, alle Türen offen) kennt er von Anfang an und das war nie ein Problem. Ich arbeit halt oben und die Hunde sind im Wohnzimmer im EG.

    Samstag waren wir 4 Stunden in der Stadt und die Kamera zeigte zwei schlafende / entspannt rumliegende Hunde.

    War davor extra ne große Runde, dass er seine Energie rauslassen konnte, bissl Training, bissl spielen, viel einfach schnüffeln und laufen. Er ist kein Hund, der von sowas dann hochgeputscht ist, heimkommen, noch kurz rumkaspern und dann schlafen.

    Worauf ich bei ihm achte, ist seine Stimmung, wenn wir gehen. Wenn er aufgekratzt, wach, (ganz schlimm:) hungrig ist, fällt es ihm schwerer allein zu sein. Da wird dann schon bissl gemeckert. Wenn ich drauf achte zu gehen, wenn er entspannt ist, ist es ok für ihn.

    4h ist aber eigentlich eh das Maximum, durch Home-Office muss er seltenst länger allein sein. Bis jetzt hat er außer einer unachtsam von mir liegen gelassenen zahnseide-box nix zerstört.

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