Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Vorab, ich kenne mich mit tierischer Masturbation überhaupt nicht aus. Wenn das auf irgendein problem hindeutet oder zu irgendeinem führt, ist das natürlich was anderes. Aber wenn nicht, fänd ich die Argumentation schon etwas komisch. Sexualität ist nunmal ein starker Trieb, und bei Menschen zB hat Masturbation sehr viele positive Affekte. Und führt nicht dazu wild irgendwas bespringen zu wollen. Also man kann vom Mensch natürlich nicht aufs Tier schließen, aber deshalb müsste für mich persönlich der Grund schon wissenschaftlich fundierter sein als "ich finds halt blöd".

  • Ich finde es schlichtweg schlimm und ätzend wenn Rüden andere Hunde, menschliche Körperteile, Kissen, Gegenstände, Luft, what ever, berammeln :ka:

    Schon weil ich nicht einen einzigen positiven Grund dafür kenne. Ergo will ich das nicht und schau natürlich auch nach dem warum, wenn ich es nicht abbrechen kann und es dann auch gelassen wird.

    Genau so sehe ich das auch. Ich will auch nicht, dass ein Hund im Wald jagen geht. Natürlich und macht ihm bestimmt Spaß, aber einfach nein.

    Der Vergleich hinkt, weil es sehr viele Gründe gibt weshalb der Hund nunmal nicht jagen darf. Und wir verbringen im besten Fall auch sehr viel zeit damit, jagdlich motivierte Hunde anders adäquat auszulasten. Ein Vollblut-Jagdhund als reiner Couchhund ist keine gute Idee, und kann durchaus auch psychische Auffälligkeiten entwickeln. Beim Masturbieren sollte der Grund auch nicht ausschließlich "ich finds halt blöd" sein.

  • Hier gab es doch auch mal einen "jodelnden" Jungspund - wie habt ihr da "aktustisches Fehlverhalten" abgebrochen?

    Mein lachsmilie bezog sich auf das "gab". Den gibt es noch immer, den Jodler.

    Beim Fahren allerdings nicht mehr, gerne aber beim aussteigen.

    Auf die Gefahr hin, daß man mich steinigt, ich war recht unnett. Und überraschend für den Hund. Die haben ja Boxen ganz hinten, so ein Multivan ist lang und ich hab keinen Zugriff auf die Hunde, wenn ich fahre. Wissen die natürlich sehr genau. Wenn Lucifer aber jodelt, nutzt Emil das zum kläffen. Fand ich mal echt indiskutabel. Ich hab ne Rappelflasche mit genommen. Die fingen das Theater an, als ich das Auto gestartet habe. Hab mich dann umgedreht und die Rappelflasche gegen die Gitter gefenstert. Zack war Ruhe und das ist tatsächlich so geblieben.

    @Zwerg14 aber wäre für dich das Rammeln einer Decke eine Grenze? Ich unterbinde es, wenn er mir dadurch etwas kaputt macht oder es bei mir machen würde. Den Akt selber hätte ich nicht begrenzt, weil ich es als natürlich erachte.

    Wenn man davon ausgeht, er tut das aufgrund von Stress, müsste ich da auch eher an der Ursache arbeiten, da wäre reines Unterbinden denke ich kontraproduktiv.

    Ist es eine Unart? Für mich ist eine Unart am Tisch zu betteln, Möbel zerkauen oder Schuhe zerstören.

    Ich hab mal ein Buch gelesen indem es um Sexualverhalten von Hunden ging und dass das sehr vermenschlicht wird, wie vieles eben. Ich glaub es war der Bloch? Bin aber nicht sicher. Jedenfalls hieß es, dass wir als Primaten halt einen anderen Trieb haben. Bei Hunden und Wölfen kommt es aber sehr häufig vor, dass ein Rüde sein Leben lang nicht zum Schuss kommt, eben weil er das in seinem sozialen Gefüge nicht darf. Da steht ein anderer an erster Stelle. Und da das so normal ist, leidet da auch kein Rüde drunter. Das Thema des Buches war aber eher, dass Mitleid mit dem armen Rüden und aus dem Grunde Kastra, Quatsch ist.

    Dh für mich im Umkehrschluss aber auch, dass so ein Jungspund auch nicht masturbieren muss. Und zumindest bei meinen ist das eben Stress bedingt.

    Emil hatte früher einen Popbären. Wie der Name schon sagt, wurde der beglückt. Jetzt nicht ständig, aber immer mal wieder. Nach einem sehr eindrücklichen Training, wo es um seinen Stress ging und der folgenden Umsetzung hat er es auf einmal gelassen. Und nie wieder angefangen. Fiete rammelt gar nicht, obwohl er seeeehr interessiert an läufigen Hündinnen ist. Und bei Lucifer letztes Jahr, als er es bei mir mal versucht hat, war es definitiv auch Stress. Gestresst ist er momentan auch, weil es überall so toll riecht, aber das Rammelthema ist durch.

  • Ich werfe ja noch einen anderen Gedanken in die Diskussion. Meine Eltern haben ihren Rüden kastriert, weil hier einige Hündinnen leben und er ständig triebig war. O-Ton: "das ist ja total unfair, wenn man ständig will und nie darf".

    Ich persönlich hab meine Meinung dazu noch nicht gebildet. Kann den Gedanken aber schon verstehen. Der Hund hat ja keinen natürlichen Lebensraum mehr durch die domestizierung. Er hat seine Triebe und darf sie so gut wie nie ausleben. Andererseits ist es halt schon ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt. Für was, denkt ihr, ist es wichtig für Hunde, ihren Sexualittrieb zu behalten? Aufgrund der Interaktion mit anderen Hunden z.b.?

  • Die Kastration beim Rüden hat für mich durchaus negative gesundheitliche Nebenwirkungen (z.B. Bindegewebe+ Muskeln betreffend) weshalb ich ohne Grund sowieso keinen Rüden kastrieren würde.

    Mein älterer Rüde war lange intakt und hat mit einer intakten Hündin gelebt, der jüngere sowieso. Keiner von beiden hat außerhalb der Läufigkeit - Und da auch relativ bald nur in der kritischen Zeit - Rammeln oder Masturbieren gezeigt und obwohl beide nicht "dürfen" wirken sie wesentlich angepisster wenn ich ihnen verbiete einen anderen Hund zu vermöbeln.

    Ob draußen andere läufige Hündinnen unterwegs sind interessiert sie auch nur wenn sie an einer Urinmarkierung der Hündin vorbeikommen, da ist meine Hündin aber mindestens genauso interessiert.

    Stress rammeln kenn ich eher von anderen Hundetypen, das ist aber natürlich auf jeden Fall zu unterbinden, das tut dem betroffenen Hund nie gut.

  • Der Hund hat ja keinen natürlichen Lebensraum mehr durch die domestizierung

    Der Hund ist ein Produkt der Domestizierung, das kannst du als Argument schlecht nutzen

    ja da hab ich mich schlecht ausgedrückt. Ich meinte damit, dass der Hund halt einfach nach wie vor einen Sexualtrieb hat, ihn aber meist nicht ausleben kann/darf, im Gegensatz zu wildlebenden Tieren.

    Für meinen Mann ein ganz besonderes schlimmer Gedanke xD :ugly:

  • Froeschle da wir Menschen die Fortpflanzung von Hunden schon sehr lange steuern, wird sich der Hund vermutlich auch daran angepasst haben. Und wenn das so ist, dass manche Wölfe nie in ihrem Leben zum Zug kommen, dann werden es auch unsere Hunde aushalten.

    Das ist sicher Vermenschlichung. Wenn aber der Hund wirklich Dauerstress hat und man das sieht, ist es aber auch wieder was anderes!

  • Genau so sehe ich das auch. Ich will auch nicht, dass ein Hund im Wald jagen geht. Natürlich und macht ihm bestimmt Spaß, aber einfach nein.

    Der Vergleich hinkt, weil es sehr viele Gründe gibt weshalb der Hund nunmal nicht jagen darf. Und wir verbringen im besten Fall auch sehr viel zeit damit, jagdlich motivierte Hunde anders adäquat auszulasten. Ein Vollblut-Jagdhund als reiner Couchhund ist keine gute Idee, und kann durchaus auch psychische Auffälligkeiten entwickeln. Beim Masturbieren sollte der Grund auch nicht ausschließlich "ich finds halt blöd" sein.

    Der Vergleich hinkt aus menschlicher Sicht wenn man den Hund so sehr vermenschlichen will mit Sicherheit.

    Für den Hund macht es keinen Unterschied,beides sind überlebenswichtige Triebe und beide werden eingeschränkt/kontrolliert/verboten.

    Zumal dieses Decken etc rammeln für mich eher stress- statt sexuell motiviert klingt , aber gibt ja genug hypersexuell motivierte Labis und Goldis.

    Noch n Grund weshalb ich das unterbinden würde.

    Hier hat das auch kein Rüde gemacht. In keinem Alter.

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