Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 12

  • Ich finde bellen wird da völlig überbewertet. Der wacht nicht Hund bellt viel mehr, als der wachende Hund.


    Hier wird gemeldet, wenn ich vorher nicht auf den fragenden Blick reagiert habe und verbellt. Letzteres kam genau einmal vor, als ich testen wollte, wie weit sie geht, wenn jemand sich dem Garten nähert. Vor verbellen kommt hier noch eine ganze Menge unter Anderem Präsenz zeigen, sich der Person/dem Tier nähern, knurren. Im Alltag ist mein Wachhund sozusagen lautlos, würde in der Stadt auch nicht anders gehen.


    Kläffen war hier immer eher Unsicherheit und Überforderung.


    Ich gebe ja zu ich finde die Wacherei vom Babyhund mega praktisch. Der Hund ist immer ausgelastet und ausgeglichen und wenn wir was machen ist das ein kann und kein muss, während der Hund im lustigen Pausenmodus ist. Nur in der Dämmerung "muss" sie zu Hause sein, wobei es auch kein Thema ist, wenn nicht. Aber da führen wir Gespräche.

  • Ein Hund der jede Bewegung draußen meldet ist aber doch kein (guter) Wachhund.


    Hier wird nicht mal die Türklingel gemeldet. Warum auch, läuft ja alles geregelte Bahnen. Es kann auch jeder vorbei laufen. Es fängt bei ungewöhnlichen Aktivitäten auf dem Grundstück oder vor dem Grundstück, wenn sehr ungewöhnlich an. Und ja, stets ein Ohr wach…

  • Ich habe hier so schön den Unterschied. Der Spitz und meine acht Monate alte Fleek. Fleek kläfft sehr viel derzeit. Sie reagiert auf alles mögliche und unmögliche. Klar ist das das Melden. Sie ist die Jüngste in der Gruppe und hat daher diesen Job. Aber es ist so gut zu sehen wie der Spitz es einfach ignoriert. Der lässt sich von so einem Stümper null auf den Plan rufen.


    Bewachen ist halt in erster Linie das Zuordnen von Außenreizen ohne herumzubrüllen. Bei uns werden derzeit die Glasfaserleitungen in der Straße verlegt. Dem Spitz ist das keinen Beller wert. Die arbeiten da, betreten nicht unser Grundstück, er hat's richtig erkannt. Fleek brüllt die immer erst Mal an.

  • Wachtrieb

    Wie definiert ihr das eigentlich? Also woran macht ihr fest, ob euer Hund wacht - oder eher nicht?

    Hm.. ich bin echt schlecht im Erklären und gewährleiste keine inhaltliche Richtigkeit :pfeif:. Aber zunächst würde ich den Wachtrieb dem Revier-/Territorialverhalten zuordnen.


    Der Hund reagiert also in individuell ausgeprägter Form mit erhöhter Wachsamkeit, Meldeverhalten und - nachgelagert - Verteidigungsbereitschaft, wenn jemand oder etwas in einem Raum eindringt den der Hund als sein Territorium betrachtet.


    Auf neutralen Gebiet zeigt der Hund dieses Verhalten idR nicht, weil nicht in seiner (vermeintlichen) Verantwortung. Allerdings gibt es zahlreiche Graubereiche. Beispiel. Viele (insbesondere mit Rassen die die Veranlagung mitbringen) werden es kennen. Manchmal reicht es schon länger als 5min auf einer Parkbank zu sitzen, und der Hund deklariert Radius X als sein temporäres Territorium :roll: .


    Man kann einem Hund den Wachtrieb nicht wegtrainieren oder verbieten, aber man kann und sollte ihn in Bahnen lenken die ins gemeinsame Leben passen.


    Gustaf zum Beispiel hat keinen Wachauftrag. Er weiß er braucht und soll gar nicht aufpassen, aber ich bin doch überrascht das er nicht mal mehr die Tendenz dazu zeigt (mit 8-9Monaten dachte ich da kommt was, aber kann sein das ich es zu dem Zeitpunkt zu ausdrücklich als unnötig deklariert habe).

    Will sagen, es ist prima so wie es ist, aber Wachtrieb (und auch Schutztrieb) stört mich grundsätzlich gar nicht und ich kann gut damit umgehen (= es in passende Bahnen lenken). Alles andere wäre auch lächerlich, wenn man ein Faible für Gebrauchshunderassen hat.


    Ich hatte DSH, DSH, Mittelspitz, Boxer-Mix und Boxer und alle hatten ein unterschiedlich ausgeprägten Wachtrieb auf den ich individuell eingegangen bin (beim Spitz bin ich gescheitert)

  • Meine Hunde melden ungewöhnliche Dinge, dir Türklingel oder die Nachbarn sind ihnen komplett egal.

    Einer der drei hat immer ein halbes Ohr für ungewöhnliche Dinge offen und sie haben auch unterschiedliche "Wachaufgaben" - Xaco bewacht z.B. meinen Parkplatz (und da darf sie gewollt komplett ausflippen, wenn da wer anderer parkt, die Leute hauen dann immer schnell ab. Als ich mein neues Auto das erste Mal heimgebracht hab, hab ich das Spektakel mal am eigenen Leib erfahren und war ehrlich beeindruckt :lol: ), Nextic ist für die "allgemeine Grundstücksbewachung" zuständig. Eexpa wird von den großen immer geschickt, wenn was komisch ist, sie aber nicht aufstehen wollen oder so.

    Ich schätze an allen, dass sie wirklich ohne viel Anleitung wissen, was komisch/meldenswert ist und was einfach "Alltag".

  • Anansi hat beschlossen, dass sie jetzt groß und kein Hundekind mehr ist. Und wenn sie sagt 'du kommst hier nicht rein!', dann kommt der Mensch auch nicht rein. Auch nicht wenn der Papa den Menschen begrüßt (weil er ihn kennt. Anansi kennt ihn eigentlich auch, aber nicht soooo gut).
    Es ist erst ok, wenn ich (ich-ich, nicht Anansi-ich) es sage.


    Gemeldet hat sie bisher übrigens kaum. Tun hier bei mir die Großen, nicht die kleinen Hosenscheisser.

  • Ich wäre ja schwer dafür Hunde zu züchten, die wie so eine Tankanzeige haben. Oder ne Skala wo man sieht, was fehlt und was zu viel ist.


    Au ja, wenn du diese Rasse gefunden hast, gib mir bescheid :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wie definiert ihr das eigentlich? Also woran macht ihr fest, ob euer Hund wacht - oder eher nicht?

    Zusammenspiel aus ganz vielen Kleinigkeiten. Strategische Liegeplätze, das halbe Ohr im Schlaf, das "bewertende" Kopf heben, die Frage an mich, ob jemand das jetzt darf, usw.


    Das kenn ich von Emil. Der ist ja ein Kläffer, aber wenn er als erklärter Fremdenfeind hier unbekannte Menschen dulden muss, dann sieht das genau so aus. Dann kläfft er auch nicht. Gucken tut er dann so :skeptisch2: .

    Luci ist dann eher wuselig und aufgeregt und wahnsinnig froh, wenn ich ihm dann sage, was er tun soll. Er mag Menschen, aber da er zu ungefragten Knutschattacken neigt, schicke ich ihn meist in seine Kudde. Und das findet er auch echt ok.


    Lucifer ist eher die Flitzpiepe, die an der Terassentür steht und bellt, weil im Garten ein Eichhörnchen pupst, sowas ist unter Emils Würde. Steigt er auch nicht drauf ein, wo er doch sonst so gerne alles kommentiert.

  • Anstrengendes Wochenende für den Jungpudel. Der Mann ist im Odenwald zur Kur. Wir sind gestern von Freunden hinchauffiert worden, haben in einer Pension übernachtet, deren Inhaberin einen Doggenrüden hat (der im Garten nach Absprache auch begrüßen durfte, aber von meinen Mädels nur angemeckert wurde - viel, viel, viel zu groß) und sind heute mit Zug und Taxi heim.


    Sie hat es toll gemacht. Gestern bei Ankunft hatte ich meinem Mann eingeimpft, ruhig zu sein und den Pudel bitte erst dann hochzuspulen, wenn wir vom Auto weg sind und keiner auf dem Parkplatz ist. Hat dazu geführt, dass sie erstmal überhaupt nicht realisiert hat, wer da auf einmal mit uns läuft. Ruhe ist nicht des Manns Kernkompetenz. Und da sie Fremden weitgehend distanziert gegenübersteht, hat sie ihn ignoriert. Bis zur Ansprache, dann war auch High Live.


    Verabschieden gestern Abend und heute ging ohne Gejauner, in der Pension hat sie mit nur Minimaldiskussion akzeptiert, dass das Bett Tabu war, es wurde nix gemeldet und kommentiert und im Zug war sie souverän, ruhig interessiert und hat sich zu Lilly gelegt, als Lilly gebibbert hat. Auch Lilly war dann recht schnell zumindest leidlich ruhig.


    Taxi sind beide im Fußraum bei mir mitgefahren, obwohl extra wegen der Hunde ein Kombi geschickt wurde :???: :ka: , ging auch anstandslos. Vom Taxifahrer gabs dann noch Leckerchen und sogar Lilly hat was genommen (kann er sich „von“ schimpfen, vor allem nach so einem Tag). Gestern Bummel durch Bensheim und Park mit vielen freilaufenden Hunden war auch völlig okay. Seitdem wir daheim sind, schläft sie tief und fest, ist aber keine Spur unruhig oder überdreht. Für einen Junghund, der 95% seiner Zeit im Dörfchen am Ende der Welt lebt, finde ich das echt toll. Es wird, das Kerlchen :smile:

  • Fühl ich manchmal sehr. Finde die Tankanzeige auch eine gute Idee. Alternativ eine Löffelchen-Anzeige. Aber nein, die Damen und Herren der Wissenschaft fliegen ja lieber zum Mond oder so..! |)


    Bei uns war am Wochenende nix los. Merlin kränkelt. Er niest seit Freitag Nachmittag und hat gestern sich irgendwie zwischendurch mal schleimig im Rachen angehört. :skeptisch2: Also Schonprogramm, ich bin dazu noch baden gegangen, Hund mit ins Bad, und hab mich wie einen Hummer gekocht, sodass er ne Kamillen-Inhalation mitbekam. Morgen ruf ich mal beim TA, Fieber hat er nicht, frisst wie immer wie ein Scheunendrescher, ist albern, schleudert seinen Teddy durch die Wohnung, Output völlig normal. Hoffen wir, dass es einfach nur ne Erkältung ist. Und nicht irgendein Fremdkörper aber dafür ist es zu wenig Niessen. Er pennt immerhin brav viel von allein.

    Helikopter-Mutter in mir ist strong …


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!