Haben wir uns überschätzt oder normal für Auslandshund?

  • So schnell "verdirbt" man keinen Hund.

    Neue Regeln, neues Spiel. Die meisten Hunde stellen sich da fix drauf ein.

    Solange nicht wirklich was extrem schief läuft ab jetzt, kann man das wahrscheinlich noch sehr gut umbiegen.

    Aber der Grundcharakter bleibt halt. Wenn der Hund im Programm hat, im Zweifel nach vorne zu gehen, wird das für ihn eine Option bleiben. Damit muss man halt umgehen. Deswegen kann aus dem Hund trotzdem ein recht unproblematischer Alltagsbegleiter werden, wenn man daran arbeitet und sich darauf einstellt.

  • Raum Baden-Baden

    Das liegt nicht so weit weg von Christel Löffler (Dialog- Mensch-Tier),

    die ich als Trainerin empfehlen kann, auf jeden Fall zur realistischen Einschätzung des Hundes

  • Ich denke auch ein großer Unterschied macht hier auch, dass ihr euch schon fast direkt eine Trainerin gesucht habt (Vermutlich habt ihr den Termin ja auch nicht direkt gekriegt, sondern musstet noch etwas drauf warten.) und du sehr ehrlich mit dir selbst wirkst, bzw. was du bereit bist stämmen zu können.

    Die meisten, die hier mit Problemen schreiben, kommen gar nicht erst auf die Idee, sich einen Trainer zu suchen. Was das angeht, habt ihr schon mal um einiges bessere Karten.


    Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und drücke die Daumen

  • Ich würde Euch raten die Situationen zu vermeiden bis ihr einen Fahrplan habt und auch keine Experimente mit Futter durch Fremde geben lassen zu machen. Wenn es richtig blöd läuft, verknüpft der Hund, dass er einen doppelten Konflikt hat: Die fremde Person UND die Ressource Futter. Wenn der dann verknüpft, dass die Leute das Lecker hinschmeißen, wenn er sie in die Hand oder Hose beißt, wird's für die Zukunft immer blöder.


    Generell gilt in solchen Fällen: Wo man keinen Fahrplan hat und der Hund überfordert ist, vermeiden bis ein vernünftiger Trainingsplan da ist. Wirklich vermeiden. Alles, was nicht funktioniert. Denn mit jedem Mal lernt der Hund etwas. Und meistens lernt er dann etwas, was man gar nicht möchte ...

  • Wie viele hier schon schrieben: Für den Hund wird die Situation bei euch wahrscheinlich weniger problematisch, als für euch. Der Hund wird einen sehr großen Anteil in eurem Leben beeinflussen und verändern, wenn ihr euch irgendwie arrangieren wollt.


    Dazu wirst du (und der gesamte Rest der Familie) eine ganze Menge Zeit, Geduld, Lernbereitschaft, Flexibilität und Geld brauchen. Und ob sich das alles auch in Bezug auf Freunde und andere Besucher auszahlt, ist da nicht sichergestellt.


    Wenn ihr das eingehen wollt, inklusive aller Tiefen, kann das letztendlich irgendwie klappen, aber einfach wird das ganz sicher nicht. Auch ich rate euch dringend zu einem Trainer (physisch vor Ort), den ihr lieber zu oft als zu selten trefft.


    Zu der Pflegestelle: Was macht eine gute Pflegestelle aus? Den perfekten Hund in die perfekte Familie bringen? Oder möglichst schnell möglichst viele Hunde dauerhaft zu vermitteln, sodass sie nicht zurückkommen? Ich fürchte, manche "Tierschutzorganisationen" haben eher den zweiten Schwerpunkt.

  • Kennt jemand im Raum Baden Baden einen Trainer oder kann jemanden verlinken der aus der Ecke kommt?

    Hundezentrum Kuppenheim, die haben selbst HSH und können ganz gut mit denen. Die arbeiten auch nach Perdita Lübbe-Scheuermann, haben also auch ein gewisses Potenzial für Problemhunde, könnten die vielleicht sogar ins Boot holen...?

  • Oh Mann, das tut mir echt leid!
    Ich hatte schon viele Auslandshunde (alles Jagdhunde aus Italien bis auf eine Ungarin) und noch nie derartige Probleme, mit einer Ausnahme: meinem aktuellen Rüden.

    Wir haben das in den Griff bekommen, dass er draußen wahllos Leute anbellte und fast anging, war glücklicherweise nur eine Phase. Und er ließ sich damit auch eine Menge Zeit, mehre Wochen oder Monate, bevor er dieses Verhalten zeigte. Ich weiß bis heute nicht, was genau die Ursache war, aber das wird ohnehin nicht vergleichbar sein.

    Also, wir haben es in den Griff bekommen, ABER wir haben auch keine Kinder und es scheint auch weniger massiv gewesen zu sein als bei euch (obwohl er auch gebissen hat). Ich kann dir nichts raten, aber ich wollte dir sagen, dass ich es sehr gut nachempfinden kann, wie du dich fühlst! Das war für mich auch eine schreckliche Zeit.
    Wie auch immer du dich entscheidest - Abgabe oder Herausforderung annehmen - es ist beides völlig in Ordnung.


    Alles Gute!

  • Ich würde den Typ von der Pflegestelle und was er gesagt hat erst mal vergessen. Das stresst Dich nur und bringt Dir nichts.


    Super, dass die Trainerin bald kommt.


    Vielleicht hilft auch eine Prio-Liste: Dass man die Themen etwas strukturiert und schaut, woran man zuerst arbeitet und wie man die anderen Themen in der Zwischenzeit bestmöglich managen kann.


    Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und zu sagen "das wird schon bald alles top sein": Manchmal hilft es auch, sie Situation anzunehmen und zu überlegen, was man drumherum ändern kann, damit es alles handlebar und stressfreier wird.


    Nur ein Beispiel:

    Wo wir wohnen, sind die ca. 300m um unser Haus der absolute Horror mit zwei Hunden an der Leine. Es gibt einfach zu viele Hunde in der Nachbarschaft plus Wanderer mit fremden Hunden - und keinen Gehsteig, also auch noch Verkehr, dem man ausweichen muss. Dann noch zig Katzen plus ab der Dämmerung einen Fuchs, den man fast täglich trifft. Ätzend.

    Ich habe es monatelang versucht, da irgendwie klarzukommen, aber es war für uns drei Stress pur, bis wir überhaupt an der ersten Lösestelle angekommen waren.

    Also habe ich irgendwann gedacht, Plan B muss her, also fahre ich einmal täglich lange mit beiden Hunden mit dem Auto weg und mache die 2. und die 3. Runde etwas kürzer, aber getrennt.

    So hatte ich mir das zwar nicht vorgestellt, aber seit ich es akzeptiert habe, dass es bei uns einfach nicht anders geht, geht es mir besser und ich denke da gar nicht mehr darüber nach.


    Durch diesen Plan B wurden bei mir auch wieder Kapazitäten frei, mich mit anderen Dingen zu beschäftigen, die ich dann also als nächstes mit den Hunden geübt habe.



    Und bei anderen Themen wiederum kann es sein, dass eine kleine Veränderung viel bewirkt. Wir haben z.B. das Besucherthema auch (auf andere Weise): Mein einer Hund ist sehr aufgeregt-distanzlos, der andere eher ängstlich. Lässt man die Sache laufen, wenn der Besuch kommt, gibt es Chaos.

    Durch Zufall habe ich gemerkt, dass sie gemeinsam in einem Zimmer total entspannt bleiben, bis der Besuch einige Minuten da ist. Wenn man sie dann raus lässt, ist der eine nicht mehr so aufgeregt und der andere nicht mehr so ängstlich. War wie gesagt ein Zufallsbefund, der total viel Effekt hat für uns. Das auch nur als Beispiel.

    Ggf. hat die Trainerin für Euch auch etwas auf Lager, was zumindest 1-2 Situationen mit Eurem 'Hund entschärft.

  • Noch einmal herzlichen Dank!


    Also, unser momentaner, laienhafter Fahrplan bis Montag ist: kein Besuch, möglichst keine Hunde- oder Menschenbegegnungen und noch mehr Training, ihn immer wieder in seinen Korb zu schicken und dass er dort auch bleibt und hoffentlich endlich einmal etwas entspannen kann, ohne ständig zu stalken. Das haben wir trotz viel Konsequenz bisher nicht durchsetzen können (manchmal habe ich es bis zu 30 Minuten versucht und dann aufgegeben weil Kinder oder Haushalt oder Termine).


    Manchmal steht er auch einfach mitten im Weg und wenn ich an ihm vorbeigehen möchte und ihn beiseite schieben will, verharrt er ins einer Position und bewegt sich keinen Millimeter. Ich weiß nicht, was dann in ihm vorgeht.


    Ich möchte noch fragen, also für den Fall, dass wir uns entscheiden, ihn nicht behalten zu wollen: nimmt die PS ihn auf jeden Fall zurück? Muss ich ihn privat vermitteln?

    Was für furchtbare Gedanken, ich weiß. Aber ich habe von den rechtlichen Seiten überhaupt keine Ahnung und davon wurde auch nie gesprochen.

  • Rücknahme ist wenn dann im Verrag geregelt.


    Habe auch die Möglichkeit im Kopf, dass das gesamte Training evtl. nicht zum Ziel führt. Wenn du auch für diesen Fall Lösungen schaffen mannst, wird alles entspannter.

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