Lilly ist gestorben und hinterlässt verzweiflung

  • ich glaube fest daran meine Hunde alle wieder zu sehen. Und ich weiß, dass mein Dingsbums bei Tarzan und Resi und den anderen herzlich willkommen war und dass sie jetzt gemeinsam über die Wiesen rocken und ab und an hier mal auf ein Schwanzwedel vorbeischauen und mich heulen lassen.


    Ich find es gut dass du darüber nachdenkst einen neuem Hund einen Platz in deinem Herzen zu geben. Wir haben da sehr sehr viel Platz.


    Und noch besser finde ich es dass du dir heute Hilfe holen wirst.

  • Danke Dir ;-)


    Ich glaube nicht, daß ein Hund dann eifersüchtig sein würde- der freut sich einfach nur über das Wiedersehen.

    Weil: er weiß, daß man ihn über alles liebt.... Jeder Einzelne von ihnen weiß das.

    Ansonsten würde ich das ganz genauso machen wie hier auf der Erde, schließlich habe ich hier auch drei Hunde, die alle geliebt werden wollen: mal ist der Eine dran, mal der Andere, für jeden von ihnen findet sich ausreichend Zeit. Egal, ob es um kuscheln geht oder darum, miteinander etwas zu machen. Mit der kleinen bin ich in der Rettungshundestaffel, mit dem älteren Rüden habe ich Mantrailing gemacht und gefährtet. Mit dem Jüngsten (9 Jahre) bin ich einmal die Woche in der Hundeschule. Man darf der Eine in den Garten mit, mal der Andere. Der Jüngste überhaupt nicht, der würde meine Hühner fressen. Dafür bekommt er dann mal eine Sonderrunde im Wald oder so.


    Manchmal wollen sie auch einfach nur ihre Ruhe haben und im Körbchen liegen, ohne daß ich sie störe. In der Zeit mache ich halt was mit einem anderen Hund. Außerdem bin ich groß genug, daß sich auf jeder Seite von mir zwei bis drei von meinen Zwergen einkuscheln könnten :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich glaube, das wäre das Geringste aller Probleme ;-) Lilly würde sich freuen, weil der andere Hund Dich glücklich gemacht hätte!

  • Wenn es tatsächlich ein Leben nach dem Tode gäbe und wir sehen unsere Lieben Seelenhunde wirklich wieder. Was macht man, wenn man mehrere verloren hat, die man ja nicht minder liebt, und diese dann aufeinander eifersüchtig sind und gegenseitig traurig, wenn man den abderen gerade streichelt.

    Das glaube ich nicht. Ich habe die Vorstellung das sie ein Rudel sind, jeweils schon von dem/den vorangegangenen in Empfang genommen wurden. Jeder von ihnen war ein Teil meines Lebens, ihm gehört ein besonderer Platz darin und da bedarf es keiner Eifersucht.

    Was ich machen würde? Sie in den Arm, durchknuddeln, erzählen wie lieb ich sie hab. Und weil nach dem Tod Zeit und Alter hinfällig sind, würde ich mit ihnen über die Wiese rennen.

  • Wenn es tatsächlich ein Leben nach dem Tode gäbe und wir sehen unsere Lieben Seelenhunde wirklich wieder. Was macht man, wenn man mehrere verloren hat, die man ja nicht minder liebt, und diese dann aufeinander eifersüchtig sind und gegenseitig traurig, wenn man den abderen gerade streichelt.

    ...das habe ich mich auch gefragt, als mein Opa letztes Jahr gestorben ist. Er hatte zwei Frauen (hintereinander natürlich).


    Das was nach dem Tod kommt, ist - wenn es nicht die "Hölle" ist, sondern der "Himmel" - so gut organisiert, dass es keine negativen Gefühle gibt. Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Wenn es nicht alles positiv wäre, wäre es ja nicht der Himmel.

  • Zitat

    Das bezieht sich auch auf einen potenziellen neuen Hund. Wenn Lilly das sehen würde. Ich kann nämlich sagen, das Lilly unfassbar eifersüchtig und traurig war, wenn sich mir ein anderer Hund genähert hat. Nicht aggressiv, das war die niemals gegen garnichts, aber die kam schnell an und hat gefiept und ihre Nase gestupst, ich soll sie streicheln und zeigen das SIE die einzige Liebe in meinem Leben ist.

    Das durfte sie ja auch ihr ganzes Leben sein und war damit ein glücklicher Hund. Aber dieses Kapitel ist jetzt leider, leider abgeschlossen - und wenn du irgendwann dein Herz für einen neuen Hund öffnen kannst, wirst du merken ,dass es jetzt genau andersrum läuft: du gehst zwar eine ganz neue, ganz andere Partnerschaft ein, aber du holst genau damit ein Stück von Lilly zurück. So verrückt es in der Theorie auch klingt, es ist in der Praxis wirklich so. Meine toten Hunde waren nie "lebendiger", präsenter, dichter bei uns als in ihren Nachfolgern.


    Es sind dann so kleine Momente: vielleicht sieht er dich ähnlich an, vielleicht reagiert er besonders auf etwas von dir, das du vorher von Lilly gelernt hast - und auf einmal ist sie wieder bei euch. Und du weißt, wo immer sie jetzt ist, sie würde sich freuen, dass du das, was sie dir gegeben hat, jetzt weitergibst. Du zeigst ihr ja damit, dass ihr Leben mit dir nicht sozusagen vergeblich war, und dass du nichts von ihr vergessen und damit sozusagen achtlos weggeworfen hast. Im Gegenteil: Du lässt sie weiterleben, indem du durch sie ein besserer Hundehalter geworden bist.


    Sowas kann dauern. Bei manchen geht es schneller, manche brauchen länger, bis sie einen anderen Hund überhaupt wieder lieben können, ohne ständig zu vergleichen. Manche kommen auch gut damit klar, sich erstmal um Hunde zu kümmern ,die - wie im Tierheim - generell Freunde brauchen, sich aber noch nicht selbst festzulegen. Bis dann der/die Richtige da ist. Das muss man selbst am besten wissen.


    Aber ich denke, wenn du jetzt professionelle Hilfe findest und dich nach dem ersten Schock ein bißchen stabilisieren kannst, wird Lilly dir eines Tages die Chance über den Weg schicken, weiterzugeben ,was du von ihr bekommen hast. Ich wünsche dir wirklich viel Glück auf deinem Weg, und mein Hund tut es sicher auch!

  • OMG, hab grad den Anfang gelesen und muss einfach mitweinen, fühl dich gedrückt und fest umarmt bis du nicht mehr weinst.

    Ich glaube schon, dass dein Hund will, dass es dir wieder gut geht und auch gegen einen neuen Hund nichts hat, wenn es dir hilft.

    Vor dem Verlust eines Tieres hab ich auch so richtig Horror, wobei ich das ja trz schon mehrfach erlebt habe.

    Anfang der 90er hat mein Mann einen Hund im Straßengraben gefunden an einem sehr heißen Tag, der lag da einfach, unverletzt. Wir haben ihn aufgenommen, er hat sich mit unseren beiden Katzen arrangiert. Wir lebten in einer Wohnung zur Miete ohne Garten. Die Vermieter haben den Hund erlaubt - sonst wären wir ausgezogen! Der Hund war relativ groß, iein Boxer, Schäfer Mix.

    Ich bin leider ein Typ Mensch, der alles sieht, meine Großeltern sagten zu solchen Menschen immer, die schmecken den Dreck im Finstern, aber so ist es halt. Ich sag einfach hellhörig und feinsinnig.

    Ich war die einzige, die gesehen hat, dass der Hund was mit dem vorderen Fuß hatte. Wir waren beim Tierarzt, weil er Probleme mit der Prostata hatte, selbst er sagte, ich muss mich da täuschen.

    Ich liebte diesen Hund abgöttisch, aber der iwie nur meinen Mann 🤷‍♀️. Wir bekamen das erste Kind, als ich vom Krankenhaus kam, hat der mich angeknurrt.

    vLangsam schlich sich ein sichtbares Hinken ein. Iwann wurde er genauer untersucht und man konstatierte Arthrose. Wir wohnten im 1. Stock und dann hab ich die Tierärztin ins Haus gebeten, damit sie sich das ansieht. Sie kam und ich fand, dass er einen guten Tag hatte, aber sie war völlig entsetzt, gab uns Schmerzmittel und meinte, wir beobachten das, ob es wirkt. Nein, es hat nicht geholfen. Am nächsten Mittwoch sollte sie wiederkommen und den Hund einschläfern.

    Am Abend zuvor bin ich mit ihm Gassi, ich heule noch heute, wenn ich dran denke. Er wollte umkehren und auf der Treppe zwischen den beiden Absätzen guckte er mich an und seine Augen sagten mir, ich kann nicht mehr, hilf mir, lass mich gehen. Und am anderen Tag geschah es, ich war mit Kind 3 schwanger, mein Mann hielt ihn, er bekam eine Narkose und dann wurde er eingeschläfert. wir haben ihn dann zur „Tierkörperbeseitigung“ gefahren, sonst wäre er bei uns in der Garage bis zum nächsten Tag gelegen und mein Mann wußte, ich wäre die ganze Nacht bei dem Hund geblieben in der Garage.

    Ich war so unfassbar traurig. Am Abend saß ich dann im Esszimmer - er war mit den Katzen im Nähzimmer und da wollte ich nicht sein, aber ich hörte ihn plötzlich durch die Wohnung gehen, seine Krallen auf dem PVC und ich wußte, er hat sich verabschiedet. Er wird immer in meinem Herzen bleiben.

    Aktuell haben wir 7 Hunde und 7 Katzen (und nen Pflegehund), da unsere 4 Kinder schon mehr oder weniger alle ausgezogen sind, mir graut, wenn ich an Abschied denke, aber mein Fränk bleibt unvergessen.

    Vll magst du ja Pflegestelle machen, dann erlebst du, dass der Hund eine gute Familie findet oder sonst eine Betreuung. In den Tierheimen werden ja auch Gassi-Geher gesucht.

    Ich wünsch dir alles Liebe und dass der Schmerz nachläßt, deine Lilly muss nun nicht mehr leiden und du hast alles für sie getan.

  • Es gibt leider auch den Fall, wo Wunden niemals heilen. Meine Kimi ist vor 2 Jahren von mir gegangen, somit hat mich auch ein Teil meiner Seele verlassen. Nichts hat geholfen in all der Zeit, keine professionelle Hilfe, sprich, keine Therapie, keine Gespräche - NICHTS. Im Gegenteil, es machte (ich spreche jetzt wirklich nur für mich) alles noch viel schlimmer. Ich bin heute nur noch eine leere dunkle emotionslose Hülle und komplett abgerutscht, ich "funktioniere" nur noch (irgendwie) bis zum "TagX". Ich kann auch keinen neuen Hund in mein "Leben" lassen, oder mich mit anderen Hunden abgeben, das ist absolut (!!) nicht machbar. 2 Monate nach Kimi ist meine Mom gestorben, knapp zwei Jahre zuvor mein Lebensgefährte, man kann das nicht mal annähernd vergleichen.


    Ich hoffe Du kriegst die Kurve lieber Thread-Ersteller. Die Ratschläge die Dir gegeben wurden helfen ja auch bei den Allermeisten, auf kurz oder lang. Ich wünsche Dir von Herzen, nicht in dieser Hölle stecken zu bleiben so wie ich. Versuch bitte einfach alles, es gibt nichts Schlimmeres als diese extreme und unvorstellbar brutale Trauer die einen nicht mehr loslässt.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe und Gute für Dich.

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