Wann ist der passende Zeitpunkt?

  • Hey!


    Vielleicht könnt ihr mich etwas Erleuchten?

    Vor letzes Jahr im Juli musste ich meinen Schäferhund-Doggen-Mix nach 10 gemeinsamen Jahren gehen lassen. Es tut immernoch weh und für mich fehlt seitdem ein riesen Puzzleteil. Auch ist mein Wunsch nach einer Fellnase im Haus sehr groß. Ich weiss nur nicht wann der passende Zeitpunkt ist?


    Kurz nachdem ich meinen Dicken gehen lassen musste, hatten wir ca 2 Monate eine unterforderte unverträgliche Schäferhündin bei uns aufgrund von Überforderung der Besitzerin. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an mein Thread hier? Ich hätte sie gerne komplett übernommen, aber mein Partner war sehr überfordert mit ihr und ich war frischgebackene Mama und somit auf seine Mithilfe angewiesen. Also ging es leider nicht. Aber der Besitzerin hat die Pause so gut getan, dass sie Hündin in ihrem zu Zuhause bleiben durfte und auch das Training zeigte mehr Erfolg 😊


    So nun zu den Eckdaten:

    - Ich sehr hundeerfahren (ich musste schließlich 10 Jahre lang meine 40kg schwere unverträgliche Tierschutz-Ulknudel durch das Leben navigieren mit der Verantwortung ihn bestmöglich zu erziehen und zu händeln damit er nicht täglich andere Hunde frühstückt- nach 14 Hundetrainern, viel Arbeit und der ein oder anderen Phase des Haare raufens weiss ich gut bescheid 😁)

    - Mein Partner (absolut nicht Hundeerfahren, konnte aber mit meinem ehemaligen Hund raus- er war zwar ein Rüpel, aber auch ein Sensibelchen. Das Vertrauen zwischen den beiden hat einfach gestimmt.)

    - Mein Kind (15 Monate)

    - Mein Arbeistzeiten sind hundefreundlich, ich wohne direkt an einem riesige Hundeauslaufgebiet (Wald) und meine Eltern wohnen auch direkt um dir Ecke und haben einen Garten, wo der Hund auch mal hin kann, wenn wir arbeiten sind etc.


    Meine Bedenken:

    - 4. Stock ohne Fahrstuhl (der Hund muss also im Notfall zu tragen sein und es dürfte kein Hund sein der sich noch im Wachstum befindet)

    - Mein Kind befindet sich im besten Alter :zany_face: er versteht zwar nein, aber meckert viel und nunja mir ist klar, dass es vielleicht nicht das beste Alter ist, um einen Hund ins Haus zu holen


    Meine Wünsche:

    - Keine Hummeln im Arsch a la Jack Russel

    - ich hab mich ein Stückchen in Whippets verguckt, kenne aber leider keinen!

    - Mittelgroß - zu klein wäre nichts für mich.


    Daher meine Frage:


    Wie alt sollte das Kind sein? Erfahrungsgemäß?

    Was für eine Rasse (ps ein Mischling wäre auch toll) habt ihr auf Anhieb im Sinn?

    Es muss nicht sofort sein. Ich möchte schon die richtige Entscheidung treffen und bin auch entsprechend bereit zu warten.


    Achso: Meine Hausverwaltung erlaubt leider keine Listenhunde 🙄


    Viele Grüße und Danke!

  • Von Kindern hab ich keine Ahnung, also kann ich dazu nix schreiben. ^^


    Ich finde eigentlich liest es sich nach Kleinhund ( wegen der Treppen) und eher nach Welpe vom Züchter als nach Tierschutz Hund ( nicht wegen eurer Vorerfahrungen, sondern weil das mit Kleinkind die sichere Bank ist).


    Es klingt nach nettem, unkompliziertem Fliegengewicht ohne negativen Vorerfahrungen mit Kindern.

    Aber sowas in erwachsen zu finden dürfte sehr schwierig sein.

    Ich würde vermutlich wenn es geht auf Dauer Ausschau nach einer niedriger gelegenen Wohnung gucken und warten bis das Kind größer ist, oder nochmal Alter und Größe des Hundes überdenken.



    Bzgl Whippet ruf ich Aoleon

  • Rein von dem, was ich hier von den Whippethaltern so lese, könnt ich mir bei euch schon einen vorstellen. Es sind nette Hunde, weitestgehend unkompliziert (abgesehen vom Jagdtrieb), eher klein und leicht... Ich find die auch interessant und kann echt verstehen, warum man sich in die verguckt.


    Es sind halt Wind- und damit Jagdhunde, das darf man nicht vergessen.

    Und sie lieben kuschelige, warme Plätze. Und an kalten Tagen sind Pullover, Mäntel und Co. eigentlich schon Pflicht, damit die Schönheiten nicht frieren. Sie sind schon toll :herzen1:


    Ich rufe mal pinkelpirscher dazu.


    Ansonsten, ja, in der aktuellen Situation wäre irgendwas Nettes, Kleines, Unkompliziertes geeignet. Vom Züchter, damit man keinen Hund mit negativen Kindererfahrungen erwischt.


    Rassemäßig würd ich dir vorschlagen, dass du dich mal in der FCI-Gruppe 9 bei den Begleithunden umschaust. Vielleicht gefällt dir da schon was auf Anhieb =)


    Ein 15 Monate altes Kind braucht halt noch sehr viel Betreuung und Aufmerksamkeit, da könnte es mit einem Welpen zeitlich knifflig werden. Aber du hast ja noch deinen Mann, also wäre es durchaus denkbar, dass der eine beim großen Nachmittags-Spaziergang das Kind bespaßt, im KiWa schiebt oder im Tragetuch trägt, während der andere den Hund an der Leine hat.


    Prinzipiell denk ich jetzt nicht, dass es da am Faktor Kind scheitern wird, wenn der Hund richtig ausgewählt wird. Da muss man sich einfach selbst fragen, ob man sich den zusätzlichen zeitlichen Aufwand zutraut und auch haben will. Management-Maßnahmen wie einen Laufstall für den Welpen sind sicher nicht verkehrt. Wenn das Kind mal im Wohnzimmer rumwuselt und man gerade kein Auge auf den Welpen haben kann - dann kommt der eben einfach in seinen Laufstall.


    Ob der Zeitpunkt stimmt, kannst nur du wissen. Ich finde, "den" richtigen Zeitpunkt gibt's nicht, es gibt meiner Meinung nach aber gute und schlechte Zeitpunkte.

  • Wo bist Du denn Zuhause. Um Whippets kennen zu lernen würde mir spontan Heike Kain einfallen (Pallid Dragon Whippets), sie ist in Bayern und sicher gut ansprechbar und sehr ehrlich. Ihre Whippets, und sie hat einige, sowie der Nachwuchs sind vielseitig und in verschiedenen Bereichen aktiv, kann ich zum Kennenlernen und Informieren nur empfehlen.

  • Hmm so klein finde ich Whippets ( und auch Silkens) nicht. Teilweise finde ich die schon eher größer, aber durch die Statur wirkts weniger.


    Schade dass Windspiele so zart und zerbrechlich sind. Die sind doch bestimmt wie Whippets in kleiner, oder?


    Naja, zu den Windigen können andere User definitiv mehr sagen als ich, finde die Idee aber vom Gefühl her garnicht so schlecht.



    Eigentlich klingt das find ich echt nach Bolonka. Da hab ich viele kennen gelernt die als Familienhunde, auch mit kleinen Kindern, leben. Das läuft überwiegend sehr gut. Die Hunde stecken den Trubel gut weg, sind recht geduldig und nett, und gleichzeitig kommen die gut damit klar wenn eine Zeit lang nicht mehr passiert als Familienalltag und Begleithundleben.

    Havaneser ähnlich.

    Bichon Frisé auch ähnlich ( die wiegen allerdings deutlich mehr).

    Malteser find ich sensibler, aber auch das kann funktionieren.


    Tibet Terrier oder Pudel bspw würde ich eher raus nehmen, die fallen mir nicht grade unter "ohne Hummeln im Po" ein.




    Allerdings sind die alle deutlich kleiner und brauchen Fellpflege.

  • ich wohne direkt an einem riesige Hundeauslaufgebiet (Wald)

    Wenn ich mich recht erinnere kommst du aus Berlin? Also vermutlich Grunewald?

    Da gibts ja doch noch so einiges an Wildtieren, das bedeutet dann schon Arbeit mit nem Whippet und zwar Aufmerksamkeit immer am Hund.

    Hamilton hat mich das erste Jahr enorm Arbeit gekostet und entspanntes Waldschlendern wird nie möglich sein. Sieht er was und ich reagiere nicht schnell genug ist er weg. Da muss die Aufmerksamkeit 100% beim Hund sein und das kann man mit Kind einfach nicht leisten.


    Ehrlich gesagt sehe ich da bei euch am besten einen netten Hund aus der Begleithunde Richtung. Also nichtmal nur die kleinen Hunde, sondern halt alles freundliche.

    Retriever, Collie in Lang- oder Kurzhaar, vielleicht ein Pudel. Da gibts ja einige Rassen.

    Die sind alle natürlich absolut nicht selbst erziehend, grad Großpudel haben oft echt Pfeffer im Arsch und Jagdtrieb ist bei Pudeln und Retrievern zu erwarten.

    Aber es sind eben alles nette Rassen, nicht klein, man kann super viel mit ihnen machen und sie sind tolle Hunde. Aber eben mit sehr geringem Aggressionspotenzial und eben auch angenehmer zu führen in Gegenden mit großer Hundedichte.

  • Wann der richtige Zeitpunkt ist, hängt auch von der eigenen Leidensbereitschaft ab und davon, wie viel Improvisation der Alltag zulässt und man selber.


    Kinderwagenalter und Welpe ist toll, da kann der Welpe noch im Kinderwagen mitfahren. Unter 2 ist das mit dem eigenen Willen noch nicht so präsent, die Trotzphasen und, salopp gesagt, man kann noch mehr machen, was man selber will und Kind macht einfach mit. Muss.

    Gleichzeitig ist das auch ein Alter, wo man Kind noch nicht allein lassen kann, es gern ständig krank ist und dann sitzt man nen ganzen Tag in der Bude und eigentlich sollte der Hund raus, aber es geht nicht oder bis man alle angezogen hat, hat der Welpe schon 2x reingepinkelt und muss die nächste Stunde nimmer.

    Zumindest ohne Garten ist das schon...speziell.


    Dazu kommt noch: man war zwar Leben mit Hund gewohnt, aber man ist mit ihm gemeinsam alt geworden und an nachlassende Energie gewöhnt. Welpe nach altem Hund ist Kulturschock. Mit Kind dazu Managementaufgabe und: Kulturschock.

    Nichts funktioniert mehr wie gewohnt. Und das bestimmt das ganze nächste Jahr. Und dann ist Kind wieder in ner anderen Lebensphase und es funktioniert wieder alles anders.


    Je älter Kind umso eher kann es zwar mit Hund was anfangen (Vor 7,8 ist das einfach nur begrenzt der Fall und Hund wird eher als überdimensionales Kuscheltier wahr genommen), aber umso mehr eigene Interessen hat es auch. Die sind oft nicht mit Hund zu vereinbaren. Auf den Spielplatz kann Hund nicht mit nicht zu Freunden und eigentlich hat Kind auch keine Lust, schon wieder mit auf die Gassirunde zu müssen.


    Abhängig von Wohnsituation, Arbeit, externer Kinderbetreuung, Partner und Umfeld und eben eigenem Willen, klappt vieles zu vielen Zeiten - oder gar nicht.


    Dass ich teilweise um 4 aufstehe, mit den Hunden gehe, so lange Mann und Kind noch schlafen bzw der Mann noch nicht ins Büro muss, sieht man von außen nicht. Dass manches nur klappte, weil ich mit Hunden ins Kindergartengebäude durfte, auch nicht. Oder den sonstigen Zeitaufwand, der abgezwackt werden muss, vieles geht nicht mit Kind und Hund zusammen, drinnen wie draußen, sondern muss aufgeteilt werden.


    Ich find Whippets und Kind super. Es gibt die Schiene Züchter, die sie für zu empfindlich für Kinderhaushalte halten und die, die bevorzugt in Kinderhaushalte vergeben. Meine kommen eher von letzterer Seite und ich kenn wirklich Unmengen Whippets als sehr unproblematische "Kinderhunde", wie sie überhaupt zu den "einfachen" Windhundrassen zählen.


    Das erste halbe Jahr bis Jahr ist so oder so sehr nervenaufreibend. Selbst wenn man einen "braven" Whippetwelpen erwischt. Man kann aber auch den komplett Gaga Düsentrieb erwischen. Das ist dann bis ca 1,5 oder 2 sehr lustig, wenn man das mag oder man wird irre.

    Der nobel an der lockeren Leine schwebende Whippet dauert bis zum Erwachsenenalter, davor gibts mit vielen viel Kängurucation, rennen bis der Arzt kommt, auf Regalen und sonstigen Möbeln rumklettern und rennen bis der Arzt kommt.


    Damit der Arzt nicht wirklich kommt, braucht es geeignete Auslaufgebiete. Der Whippet ist oft recht gut ableinbar, wenn man großen Radius nervlich aushält, aber er rennt auch rund 50km/h, das braucht Platz und sicheres Gelände.

    Und es ist und bleibt ein Jagdhund. Das unterschätzt man auch an den bereits nobel Schwebenden gerne.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!