Hund fixieren / Griffe zum Beruhigen

  • Also, Babys kann man so einwickeln, dass sie sich nicht durch Eigenbewegung der Extremitäten hochschaukeln („pucken“), für Menschen, die schlecht schlafen gibts Gewichtsdecken, die ziemlich gut helfen sollen und für Angsthunde sehr enge (Thunder)Shirts, die beruhigen sollen.


    In diesem Sinne kann ich mir sowas vorstellen, dann muss der Griff aber sicher ganz anders sein als das, was du beschrieben hast 🤷🏻‍♀️

  • Also, einen Hund fixiere ich persönlich immer mit viel Körperkontakt, wenn ich ihn durch Fixierung beruhigen möchte. Alles andere macht für mich keinen Sinn, weil der Hund ohne Körperkontakt ziemlich allein gelassen wird… dann auch noch frontal hört sich, für mich, bedrohlich an.


    Fixieren ist bei mir allerdings auch immer nur Management, wenn der Hund (noch) kein Alternativverhalten kennt.


    Das war bei meinem Tierschutzwelpen (den @l’eau schon erwähnt hat) der Fall und ist es heute an stressigen Tagen manchmal noch in leichter Form nötig. Und bei Puck früher manchmal bei Hundebegegnungen, welchen ich nicht ausweichen konnte. Oder bei Wildbeobachtungen.


    Ansonsten wird nur fixiert, wenn es aus medizinischen Gründen notwendig ist. Da geht es dann aber darum, dass keiner Schaden nimmt und nicht um Beruhigung.


    LG Anna

  • ich kenn nur den Geschirrgriff als konditionierte Entspannung, das wird aber trainiert.


    Deins hört sich eher so an, der Hund gibt halt irgendwann auf, weil er nicht aus kann, beruhigt sich vermutlich aber nicht wirklich.


    Ich tät bei so einem Hund generell auf ausreichend Pausen beim Gassi achten, wo nichts getan wird, oder mal eine Handvoll Leckerli suchen lassen, zumindest hilft das Bonnie sehr, um sich zu sammeln.


    Bei Bonnie ist festhalten in Streßsituationen - egal ob liebevoll umarmt oder fest halten, total kontraproduktiv

  • Was ist das eigentlich?

    Ich lese das zwar häufiger hier, hab aber absolut keine Ahnung was damit gemeint ist :sweet:

    Der Hund lernt, daß man ihn am Geschirr packt (anfangs natürlich in ruhiger Situation) und darauf folgt dann ein Signal für ein Alternativverhalten.

    Letztendlich wird das dann angewendet, wenn der Hund sehr erregt ist und eigentlich nicht mehr ansprechbar

  • Bei Bonnie ist festhalten in Streßsituationen - egal ob liebevoll umarmt oder fest halten, total kontraproduktiv

    Ja, ich glaube auch, dass das absolut nicht bei jedem Hund so funktioniert.


    Ich hab nochmal versucht herauszufinden, wo ich die "liebevoll umarmt/fixiert" Variante damals aufgeschnappt hatte. Finde es aber leider nicht wieder. Es war irgendeine längere Doku über einen Angsthund. Im Grunde wird aber die Funktion eines Thundershirts durch den Menschen "nachgestellt". Leichter und andauernder Druck auf Brustkorb und die Seiten, der dann (idealerweise) Entspannungshormone ausschüttet. Wichtig natürlich, Entspannung nicht mit Erstarrung zu verwechseln.


    Ist auch wirklich nur persönliche Erfahrung, Lämmchen hat das geholfen (vielleicht auch noch zusätzlich, weil ich mich dadurch auch sehr ruhig verhalten und mit ihr gemeinsam ruhig geatmet habe, so rückblickend betrachtet, sie war ja mein erster sehr ängstlicher Hund und anfangs waren die Situationen und vor allem der richtige Umgang damit auch für mich sehr neu.)

  • Ich würde hier in Richtung konditionierte Entspannung arbeiten und da kann ggf auch ein Teil davon sein den Hund körperlich zu umfassen.

    Allerdings wird das nicht in extrem Situationen einfach angewendet, sondern langsam aufgebaut.


    Ich habe gefühlt eeeeewig in der Einsamkeit der Natur geübt und bin IMMER an Orte gefahren, wo diese hochgedrehten Situationen nicht sind und während des Aufbaus auch nicht passieren kann.


    Bei uns ist das so trainiert, dass der Hund rechts neben mir sitzt, gleiche Blickrichtung und sich von alleine stark an mein Bein anlehnt. Eine zusätzliche Einwirkung durch mich brauchen wir inzwischen nicht mehr. Früher habe ich mich runter gebeugt und mit der Hand an der Schulter des Hundes leicht Druck gegen mein Bein gebracht, bis sie den selbst halten konnte in der Intensität, die sie braucht.


    Heute ist der Hund 9 Jahre alt und wenn es für sie stressig wird, dann nutzt sie das tatsächlich von alleine. Selten im sitzen, selten mit viel körperkontakt, meist ist es eher eine seichte Berührung an meinem Bein, ein langstreichen.

  • Vor 12 Jahren hat mir mein damaliger Trainer gezeigt, wie ich den Jungspund ,wenn er mal wieder aus unerfindlichen Gründen total drüber war, "festhalten" soll. Da war nix direkt von vorne und am Halsband, sondern ich habe ihn mir geschnappt und seitlich in den Arm genommen. Den Brustkorb von hinten mit festgehalten im Effekt wirklich so, wie das Thunder Shirt auch wirken würde. Und was das aller wichtigste dabei war. Ich selber sollte eine LMAA Stimmung haben :woozy_face: . Nicht ärgern, nicht darüber aufregen was er jetzt schon wieder gemacht hat und nicht auf das rumhampeln reagieren. Einfach nur komplett ruhig den Hund fest halten. Wenn er dann wieder runter gekommen ist, dann kann man weiter machen. Hat in manchen Situationen Wunder gewirkt, vorher ist der Hund sowieso nicht aufnahmefähig gewesen.

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