Alleine Bleiben // Trennungsangst?

  • So wie du das beschreibst, könnte ich mir vorstellen, dass du den Hund ganz unsicher machst, mit deiner eigenen Unsicherheit, ob es klappt.

    Ich finde den Hinweis durchaus wertvoll. Ich finde, wenn man an Problemen arbeitet, besteht immer die Gefahr, dass man sich selbst mit der eigenen Erwartungshaltung und Unsicherheit im Weg steht. Gerade bei Problemen, die sich schon länger etabliert haben. Die Erwartungshaltung beim Training, dass es nicht klappen wird, kommt da finde ich von ganz alleine - denn es klappt ja schon länger tatsächlich nicht. Und dass man unsicher wird, an sich selbst und den eigenen Methoden zweifelt, finde ich auch nur menschlich - und an sich ja auch eine super Reaktion, dass man versucht, die Methode an den Hund anzupassen! Trotzdem ist das ganze finde ich oft eine Gratwanderung. Zwischen "Ruhe und Souveränität ausstrahlen" und "die eigenen Methoden hinterfragen und an den eigenen Hund anpassen". Zwischen "optimistisch ans Training gehen" und "realistisch bleiben". Zumindest war das bei mir und meinen Hunden bisher bei allen Problemen so, die länger bestanden. Und darum halte ich es durchaus für sinnvoll, regelmäßig zu überlegen, ob man nicht dabei ist, in ein Extrem zu kippen. Also ob man sich vielleicht nur noch hinterfragt und gar keine Souveränität mehr ausstrahlt? Oder ob man vielleicht zu pessimistisch ist und mit der eigenen Erwartungshaltung dem Hund schon signalisiert, dass es nicht klappen kann?


    Ich will jetzt absolut nicht sagen, dass du dir das Problem nur einbildest oder dass das ganze gelöst ist, wenn du das entspannter siehst. Wäre das so leicht mit dem Training, dann hätte ich mit meinen Hunden einige Problemchen auch nicht mehr :pfeif: aber trotzdem halte ich die Gefahr, dass die eigenen Unsicherheit ein Faktor ist, der dem Training im Weg steht, durchaus für real.

  • Danke für einen weiteren Kommentar, der mich insgesamt nicht weiterbringt :)


    Natürlich ist es meine Schuld. Ich würde mal behaupten Hunde haben fast nie Schuld daran, wenn etwas falsch läuft.


    Es ist toll, dass du Hunde hast, bei denen das so funktioniert, bei meiner Motte ist das nun mal einfach nicht der Fall.

    Wenn du richtig gelesen hättest, wüsstest du, dass innerhalb der (1,5 Zimmerwohnung btw) bewegen auch kein Ding ist oder auch mal länger im Bad duschen ebenfalls nicht. Büro ist ja auch kein Problem.

    Sorry, aber vielleicht wäre es ja auch hilfreich, wenn du dich ein klein wenig mehr öffnen könntest für Ansätze, die nicht deinem aktuellen Hunde-Weltbild entsprechen. Denn damit bist du ja offensichtlich in Schwierigkeiten gekommen.


    Zügle den Kontroletti in dir, nimm der Situation die Wichtigkeit. Entspann dich ganz bewusst. Arbeite nicht gegen deinen Hund, sondern mit ihm!

  • Mein Kleiner ist ja auch ständig bei mir inklusive Arbeit. Ergebnis ähnlich wie bei Dir, im Büro hat das alleine zurück bleiben ohne Probleme schnell geklappt - weil es musste, Trainings- und Verhaltensspielraum gab es wenig.

    So gesehen ein Beispiel für die Plädoyers nicht so ein Heckmeck ums Training zu machen.


    Und Zuhause? Ehrlich gesagt, habe ich das nicht trainiert, die ein/zwei Male in der Woche, die ich ihn über ein bis drei Stunden alleine ließ, musste er halt Stress haben. Hat sich dann mit dem Älter werden (ca. anderthalb bis 2Jahre) erledigt.


    Nicht sehr DF-konform, aber bevor ich mir (und dem Hund) da monatelangen Stress mache und sinnlos Zeit vergeude wegen Trainings mit unsicherem Ergebnis habe ich mich mit Sinnvollerem, Kooperativerem und Lustigerem wie Tricks üben z.B. beschäftigt.


    Und siehe da, heute (3,5 Jahre alt) klappt es ohne Probleme.

    Also auch von mir der Rat nicht 'so ein Gschiss' zu machen.


    Viel Erfolg

  • Ich weiß gar nicht wer das so propagiert, in Sekundenschritten quasi mit angehaltenem Atem aus der Wohnung zu schleichen.

    Das kenne ich in echt von keinem. Lese das ausschließlich hier im Forum von neu zugekommenen unerfahrenen Haltern, wenn es und ( weil es?) schief gegangen ist und man sich einen Hund rantrainierte, der nicht alleine bleiben kann.


    Ich habe übrigens zwei Hunde mit Trennungsangst übernommen. Der Joe, der grad verstorben ist mit 16 Jahren, war nicht in der Lage als ich ihn mit 2 Jahren übernahm, eine Sekunde alleine zu bleiben. Der hat dann geheult.

    Ihm vielen unsere 2 Umzüge auch besonders schwer. Der zweite Umzug war innerhalb unseres Hauses hier, wir haben lediglich eine Etage ausgebaut, hat ihn wieder verstört. Das war im letzten Jahr und er hat lange gebraucht, bis er wieder sicher hier war.


    Und deshalb meinte ich ja auch, dass die TE den Umzug nicht unterschätzen sollte und den Hund erstmal NICHT alleine lassen soll.


    Hunde sind Gewohnheitstiere,

  • Kann es sein, dass die Problemchen mit dem Alleinsein (gerade bei Welpen) auch daher rühren, dass die Hunde zu Beginn oft unter permanenter Beobachtung stehen?

    Am Anfang ist der Welpe so süß, dass man ihn permanent betrachten und bekuscheln will. Dann guckt man ständig, ob er sich lösen muss, damit es mit der Stubenreinheit schnell klappt. Recht bald fangen sie an alles anzuknabbern, also guckt man, dass man alles verträumt, bleiben aber Möbel, Stuhlbeine, Sofas, Decken etc. pp. Also beobachtet man wieder mit Argusaugen, dass sie nichts zerstören.

    Je nachdem wann man dann mit dem Alleinebleiben anfängt hat Herr oder Frau Welpe schon gelernt, dass immer jemand um ihn herumschwirrt.....


    Ich gestehe, dass ich in 37 Jahren mit Hunden in unserer Familie noch nie einen Hund hatte, der Schwierigkeiten mit dem Alleinsein hatte, insofern fehlt mir da auch die Erfahrung/der Einblick mit Problemen beim Alleinsein.

    ABER da wir immer in dieser Zeit entweder kleine Kinder und damit Türgitter hatten, oder auf zwei Etagen gelebt haben, waren die Hunde vom ersten Tag an immer mal unbeaufsichtigt.


    Das hilft dir DaisyMaisy jetzt natürlich nicht weiter, aber ich wüsste gern, ob da ein Zusammenhang besteht.

    Dass die Geschichte nochmal anders aussieht, wenn man einen ängstlichen/unsicheren Hund mit Vorerfahrungen hat, ist klar.

  • Meinen Joe habe ich übrigens nicht alleine gelassen im letzten Jahr. Ich habe ihn so lange immer mitgeschleppt, bis er wieder sicher war. Und er brauchte Kontakt. Und der Hund hat mich nicht kontrolliert, sondern sich an mir orientiert.


    Meiner Meinung nach können auch Tiere nicht lernen sich an einem Ort wohlzufühlen, an dem sie oft/überwiegend große Ängste ausstehen müssen.


    Für mich hat das auch was mit ernst nehmen zu tun.

    Man kann ja Angst nicht nach der Uhrzeit wegtrainieren!


    Letztlich hilft einem dann immer nur, jemand anderen rausguckende zu lassen, weil man ja gerne Betriebsblind wird beim eigenen Hund.


    Und deshalb kann auch niemand hier das Problem für die TE lösen. Man kann nur Anregungen geben und eigene Erfahrungen schildern. Es gibt nicht DEN einen Weg.

  • In dem Fall war es so, dass die Kommentarerstellerin schon nun öfter eher „besserwisserisch“ und auch etwas herablassend mir gegenüber kommentiert hat (verschiedene Threads) Da kam vielleicht etwas Emotion durch bzw. da ist mir langsam einfach der Kragen geplatzt.


    Ich bin super offen dafür und hab auch schon einiges von dem hier geratenem umgesetzt :)

  • Also wir hatten auch ein Problem mit dem alleine sein. Auch unser erster Hund und vieles falsch gemacht. So ist das halt.


    Wir haben auch immer ganz kurz angefangen sie alleine zu lassen. Damit sie immer merkt, dass wir wieder kommen etc.


    Der wirkliche Durchbruch kam bei uns dann im Endeffekt, als wir mal länger gewartet haben. Sie hat nach einer Minute aufgehört zu jaulen und lag vor der Tür, nach 20-30 Minuten ist sie dann auf die Couch.

    Und danach hat’s eigentlich immer besser geklappt.

    Ab und zu gabs und gibts noch nen gefüllten kong oder was zum kauen, das hat denk ich am Anfang auch bissl geholfen.

    Ich glaube aber, dass es wie so oft beim Hund echt an einem selber liegt. Ist man gestresst, weil man Druck hat und es nicht klappen will, überträgt sich das auf den Hund. wir waren immer mega gestressst, weil es nicht geklappt hat. Irgendwann hat sich das geändert und gefühlt klappt es seit dem auch besser :)

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