Hund beißt in Leine und attackiert uns

  • Mein Spaniel hätte mir in dem Alter bei dem Programm auch nur noch "Flugattacken" mit Abschnappen geritten! Der Hund ist in dem Moment völlig drüber und spürt sich nicht mehr. In dem Zustand ist er nicht mehr lernfähig, schaukelt sich nur weiter hoch (und euch auch). Vergiss Agility und schmeiss ihm auch keine Dummys mehr. Hochpushen ist einfach, jetzt muss er wieder runterkommen..... Kleinräumige, unaufgeregte Suchaufgaben sind zur Auslastung von aufgedrehten Junghunden weit besser geeignet.

  • Mein Hund, 6 Monate, hat so kleine Schnappanfälle auch hin und wieder (ist beinahe aber auch sehr rassetypisch) und hier wird gar nichts gepusht. Bei uns ist es auf ganz normalen Gassigängen, meist schon auf dem Rückweg, wenn er niemanden zum spielen und rennen getroffen hat. Es ist bei ihm einfach Übermut, die viele Energie, die er eben als RR hat und der Drang zu laufen. Dann springt er auch schon mal neben mir hoch, bellt und schnappt (allerdings nur in die Luft, nachdem ich ihm mal einen Anschiss verpasst habe). Ich nehme ihm das nicht übel. Was versuche ich in diesen Momenten?

    Ruhe bewahren und entweder mit kleinen UO Übungen beginnen (für Futter tut er alles) oder ich lasse ihn Kekse suchen. Manchmal auch den Dummy, wenn es passt. Dummy nur suchen, nicht werfen und holen, nur suchen und bringen. Nasenarbeit. Ist ein kleiner Unterschied. Geht aber nicht immer, weil ich ihn dafür wo anbinden muss. Ignorieren geht hier allerdings auch, bzw. Wenn ich deutlicher und ungehaltener werde, lässt er das sein.

    So eine Ablenkung abbauen, würde ich allerdings eher zu Hause, beim leisteten Anzeichen von Überdrehung aufbauen, damit er dann draußen weiß, was Sache ist.


  • Meine Hündin hat früher auch viel in die Leine gebissen und sehr oft aus Überforderung/Frust. Hab sie auch mal angebunden und sie hat 10 Minuten rumgetobt weil... sie findet Mergeln richtig toll :pfeif: |)

    Wenn er sich auf dem Rasen wälzt wird er dadurch sehr wilD - dann fängt das Beißen an der Leine an. Oder wenn wir woanders hingehen als er will.

    Das klingt sehr danach dass er überfordert ist - wälzen wird oft genutzt als Stressabbau. Macht meine auch. Man kann auch gut unterscheiden ob es ein wohliges wälzen ist oder aber ein Stress bedingtes. Ihre Bewegungen sind dann sehr verschieden. Wohliges wälzen ist eher rhythmisch und "ruhig", sie wälzt sich dann 1-2 Mal und dann gehts wieder. Beim Stress wälzen schmeisst sie sich regelrecht hin, wälzt sich dann schnell und hektisch, steht wieder auf, schmeisst sich wieder hin usw.

    Ich kann es schlecht beschreiben, aber man sieht den Unterschied gut.



    Ich würde auch dazu raten keine Sachen mehr zu machen die "pushen" wie zb Agility.

    Der Gute ist wahrscheinlich gerade mehr als genug damit beschäftigt mit sich und der Umwelt klar zu kommen - in der Pubertät passiert so unheimlich viel - dass alles andere wohl noch zu viel ist.


    Ruhige Suchspiele, Nasenarbeit - und dann auch nur kurze Einheiten.

    Wenn er sauber apportiert kannst du ihm den Dummy ja auch im Garten verstecken und suchen/bringen lassen. Nasenarbeit ist unheimlich anstrengend für Hunde.



    Leine beissen haben wir hier so wegbekommen dass ich irgendwann gemerkt habe wann sie gleich los legt und habe sie dann schon abgebrochen und ihr eine Alternative geboten wie zb Kekse suchen etc...

    Alternativen bieten ist immer nett, aber nicht jeder Hund lernt damit "Ach... das darf ich nicht." - muss man bisschen individuell schauen. Hier hat es eine gute Mischung gemacht.

  • Nein, das ist kein Übermut.


    Das ist eine Rasse, die anfällig ist für zu viel vom Falschen, so dass sie dann absolut und komplett drüber sind.


    Wächst sich das aus? Nein

    Wird es einfach so besser? Nein


    Dieser Hund braucht einen gescheiten Tagesablauf. Da er zu Hause offensichtlich selbst zur Ruhe kommt, (das ist sehr gut!) ist der Rest vom Mensch gemacht.


    In diesem Alter sind gerade die Rüden kaum noch fähig, sich lange zu konzentrieren.


    Streich das Agi. Das pusht bloss doof

    Spaziergänge 3x am Tag zB 30min. Freilauf und Erziehung kombinieren. Immer nur kurze Einheiten für den Kopf! Also mal sitzen auf Distanz, oder mal Reize aushalten etc.

    Erlebt er dabei viel Aufregendes, dann weniger lang auf den nächsten Spaziergang, sonst ist er wieder hinüber.

    Zu Hause im Garten pinken lassen ist ok, schraub ihn dabei aber nicht hoch. Kein toben im Garten, wenn er dadurch kippt.


    Dummy würde ich 2x pro Woche etwas machen. Aber nicht im Garten, raus ins Gelände! Allerdings dann gezielt, also einmal weniger gross spazieren, dafür ein Training machen.


    Such dir ne Gruppe vom DRC, bei der du Dummy machen kannst. Richtiges Dummy. Das wird ihn fordern.


    Und ja, Erziehung. Konsequent und streng. Natürlich nett, aber lasch kannst du hier gleich vergessen. Wahrscheinlich nimmt er deinen Vater ganz einfach ernster.


    Und such dir ne gescheite Trainerin. Die "lustige" Zeit fängt jetzt erst an, ihr braucht Unterstützung.

    Nein, das ist kein gefährlicher Hund. Aber die Kerle laufen gerne aus dem Ruder, wenn sie so halb führungslos in die Pubertät segeln.


    Ihr schafft das. Justiert euren Alltag, mehr Routine, mehr Sinnvolles, mehr klare Regeln. Das wird schon 💗

  • Seit welchem Alter läuft das Programm mit Beschäftigung wie jetzt so? Habt ihr ihn seit Welpe an/ woher habt ihr ihn?


    Für mich klingt das arg viel. Habt ihr selbst schon mal das Programm reduziert?

    Seit ein paar Monaten. Die Runden wurden aber verlängert je älter er wurde. Ich würde sagen seit 3-4 Monaten. Wir haben ihn von der Züchterin als Welpen bekommen. Ich habe das Programm etwas reduziert, da ich dachte es sei zu viel - dann kam die Trainerin und sie meinte er sei geistig unterfordert (obwohl sie nicht mal fragte wie der Tag abläuft)…. Dann habe ich zwei Tage jetzt probiert mehr Kopfarbeit zu machen (bislang nur Dummy suchen lassen).

  • Er wälzt sich immer so wild wenn wir unterwegs sind. Das aber tatsächlich schon nach 10 Minuten laufen… kann er denn so rasch schon überfordert sein?

  • Er muss nicht weniger machen im Sinne von Ruhe halten.

    Er muss weniger Durcheinander angeboten bekommen.


    Mehr Struktur. Mehr mit Plan.


    Und "richtiges"

    Dummy im Gelände, weil er dann auch körperlich arbeiten kann. Diese Kerle wollen auch was tun. Nicht nur mit dem Kopf.


    Die wollen ihre Kräfte einsetzen. Aber das muss man gescheit machen, sonst knallen sie hinüber. Daher für den kein Agi, sondern gutes Dummy.


    Wälzen tun sich Golden grundsätzlich extrem gerne. Aber es kippt schnell in eine Übersprungshandlung!


    Aso ja, es kann sehr gut sein, das ser damit Stress abbauen will. Weil los gehen auf den Spaziergang an sich schon stressig sein kann.

  • Er wälzt sich immer so wild wenn wir unterwegs sind. Das aber tatsächlich schon nach 10 Minuten laufen… kann er denn so rasch schon überfordert sein?

    Naja, Stress baut sich im Körper ja nur nach und nach ab. Heisst wenn der Hund einen sehr hohen Stresspegel hatte - warum auch immer - kann es schonmal 1-2 Tage komplette Ruhe benötigen bis der abgebaut wurde und wieder auf Normallevel ist.


    Wenn das nicht erfolgt, können schon 10 Minuten reichen, ja klar.


    :bindafür: :bindafür:

  • Wir waren gerade spazieren zum lösen (gerade 10 Minuten los) und er fängt an meine Mutter zu attackieren (erst die Leine)… oh man

    Hallo Yaldo,


    kann es sein, dass es bei Euch eine läufige Hündin gibt?

    Ich habe ähnliches Verhalten letzte Woche bei drei jungen Rüden in der Hundeschule beobachtet, wo eine läufige Hündin mit dabei war.

    Nur so eine Idee...

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