Hund beißt in Leine und attackiert uns

  • Hallo! :)


    Mein 10 Monate alter pubertierender Golden Retriever Rüde beißt oft an der Leine herum während des Gassigangs. Sobald wir uns wortlos auf die Leine stellen fängt er an nach uns zu schnappen.


    Bei meinem Freund und meinem Vater macht er das nicht bisher. (Liegt es am Geschlecht?)


    Bei mir tat er es bis vor kurzem auch nicht. Ich habe in letzter Zeit echt Angst und deshalb führt meine Mutter ihn meistens.


    Wir haben auch schon ausprobiert es mit einem Abbruchsignal zu unterbinden, klappt auch nicht. In diversen Facebookgruppen stand die Idee ihn anzubinden. Wir haben es einmal ausprobiert, es führt aber auch zu nichts.


    Gestern war eine Trainerin da. Sie sagte er sei unterfordert. Jedoch glaube ich das nicht, da ich ihn jeden Tag beschäftige und auch rassegerecht auslaste. Als Test habe ich gestern und heute viel Kopfarbeit mit ihm gemacht - leider änderte es dennoch nichts im Verhalten.


    Ich bin momentan echt verzweifelt.


    Als wir gestern im Garten waren fing er auch an meine Mutter zu attackieren (schnappte nach ihr und ihrer Kleidung). Und das quasi ohne Gassi.

  • Hallo!

    Was verstehst du denn unter rassegerechter Auslastung?

    Wie sieht denn der Alltag bei euch aus?

    Leinebeißen und Schnappen kann beides sein: Über- oder auch Unterforderung. Oder auch mangelnde Erziehung... Ein Einblick in den Tagesablauf kann da weiterhelfen

  • Hallo :)

    Agility, Dummyarbeit.


    Der Alltag läuft so ab:


    Morgens kurz Geschäft erledigen

    Dann frühstücken wir

    Dann gehen wir 40-60 Minuten spazieren

    Pause und nachmittags im Garten spielen bzw. Kommandos lernen/festigen und Dummyarbeit etc.


    Dann wieder ausruhen; abends nochmal um die 50 Minuten Gassi.


    Zwischendurch am Tag auch immer raus zum lösen.


    Wir waren in der Vergangenheit zu lasch in der Erziehung. Seit einigen Tagen sind wir auch im Haus konsequenter. Ich weis das es etwas zu spät ist, aber das vergangene kann ich leider nicht mehr anders machen.


    Ansonsten versuche ich Frustationstoleranz und Impulskontrolle zu lehren. Wir gehen 1-3 mal pro Monat zur Hundewiese und jede Woche zur Hundeschule. Ansonsten hat er leider wenig Kontakt zu Artgenossen.


    Im Winter waren wir 3 mal am Tag spazieren. Er ist aber sehr hitzeempfindlich, weshalb wir das aktuell reduziert haben.

  • Wie ist er denn Zuhause, wenn Pause angesagt ist, kommt er da zur Ruhe und schläft? Und wie verhält er sich sonst draußen beim spazieren gehen, ist er aufgeregt, wie reagiert er auf seine Umwelt (Menschen, Tiere)?

    In die Leine beißen deutet auf Frustration hin, vielleicht Überforderung, bei dem Programm wahrscheinlich nicht aus Langeweile.

  • Ich finde das auch ein bisschen viel Programm für einen doch noch jungen Hund.

    Und wie oft geht ihr noch zusätzlich raus zum Lösen? Ich meine der Hund ist 10 Monate alt, der muss eigentlich nicht noch zusätzlich ständig raus.

  • Zu Hause sehr ausgeglichen. Schläft oft.

    Er liebt Menschen und Tiere. Schnüffelt sehr gerne und wenn ich mit ihm was vor habe ist er voll bei der Sache.


    Wenn wir nicht Gassi gehen, gehe ich vielleicht so 2-3x noch kurz raus damit er in den Garten kann. Aber nur kurz. (5-10 Min).


    Ich habe auch eher das Gefühl der Überforderung, weshalb mich die Resonanz der Trainerin sehr gewundert hat.


    Wenn er sich auf dem Rasen wälzt wird er dadurch sehr wilD - dann fängt das Beißen an der Leine an. Oder wenn wir woanders hingehen als er will.

  • Was ich ausprobieren würde, wenn er anfängt mit dem Leine beißen, bietet ihm eine Alternative an seinen Frust raus zu lassen, z.B. ein Zergel oder anderes Spielzeug/Spiel. So könnt ihr ihn zumindest mal umlenken und er geht nicht mehr an euch/eure Kleidung. Das wäre zunächst mM das Wichtigste, er soll nicht lernen, dass er seinen Frust an euch auslassen kann/darf.

    Dann muss man natürlich sehen woher der Frust kommt, vielleicht ist es die Pubertät und er kann deshalb den Frust nicht mehr so gut ertragen, wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Wenn es das ist, und nicht eine Überforderung, würde ich es bei der Umlenkung mit einem Spiel belassen, bis die Phase durch ist.

  • Das mit dem umlenken haben wir auch schon probiert, leider nicht machbar ihn aus dem Spielchen zu lösen. Ich versuche im Vorfeld zu beobachten und das Spielzeug zu geben, ehe der Angriff beginnt. Das klappt etwas. Meistens bin ich aber zu spät. Ist es dann nicht so das er lernt : Attacke = spielen (wenn ich es ihm das Spielzeug zeige)?

  • Er beißt ja zunächst nur in die Leine, was nicht sonderlich dramatisch ist, da würde ich ansetzen, nicht erst, wenn er euch angeht.

    Wenn er sich wirklich nicht umlenken lässt, wäre meine Konsequenz ein Maulkorb, dann kann es nämlich unschön werden und das sollte schnellst möglich verhindert werden. Dann wäre aber auch ein guter Trainer wichtig, der den Hund und euren Umgang richtig beurteilen kann.

  • Seit welchem Alter läuft das Programm mit Beschäftigung wie jetzt so? Habt ihr ihn seit Welpe an/ woher habt ihr ihn?


    Für mich klingt das arg viel. Habt ihr selbst schon mal das Programm reduziert?

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