BMEL passt GOT an modernste Untersuchungsverfahren an

  • Ich hab jetzt mal den stat. Lohnrechner der CH bemüht und mal nachgeguckt was der so angibt bei Tierärzten in der CH.

    Der liegt meiner Erfahrung schon eher überm Durchschnitt etwa, aber kommt gut hin.

    Jetzt weiss ich natürlich nicht ob da irgendwelche Notdienste und Co auch schon mit abgegolten sind, aber so nach 5-10 Jahren Berufserfahrung sind wohl so 7500 CHFx13 drin. Das ist für studierte jetzt eher untere Lohnstufe, aber immernoch weit weg von Hungerlohn.

    Die Wochenarbeitszeit ist mit 42 h und nur 20 Tagen Urlaub im Jahr in der Regel zwar höher als in D. Aber mehr als 45h darf ein TA auch im Angestelltenverhältnis nicht arbeiten.

    :ugly: Vs 2200 € in D wundert mich nun nicht mehr, dass wir so viele junge TA aus D in den Kliniken hier haben.


    PS: Und nach der neusten GOT Anpassung seit ihr je nach Satz nicht mehr weit weg von CH Preisen. Ich zahle für eine normale Konsultationstermin 45 CHF. Das wäre2- 3-facher Satz (?) in der GOT.

  • :ugly: Vs 2200 € in D wundert mich nun nicht mehr, dass wir so viele junge TA aus D in den Kliniken hier haben.

    Eine Freundin von mir hat tatsächlich in ihren ersten Jahren mehrere Jobs gehabt, weil sie von einem nicht hätte leben können. Das konnte ich gar nicht glauben.... und finde es tatsächlich nach sechs Jahren Studium mehr als heftig....

  • Meine TÄin für die Kaninchen hat ihren Fachtierarzt für Exoten in den USA gemacht und arbeitet seit Jahren. Mittlerweile selbstständig. Die Praxis läuft sehr gut, es gibt enorm viel Nachfrage. Zeitweise hatte sie nun 3 Jobs. aktuell sind es noch 2. Sonst könnte sie trotzdem nicht davon leben. Wie sie das zeitlich macht will ich mir gar nicht vorstellen.

  • OT Studium

    Krass irgendwie, ich dachte bisher, ich hätte einfach Pech gehabt mit Professor*innen. Aber wenn man das hier so liest nimmt sich das ja über Studiengänge und Bundesländern hinweg echt nicht viel. Academia ist einfach ein krass auf Machtmissbrauch durch alle Karrierestufen hinweg aufgebautes System :kotz:

    Ist ja leider auch außerhalb von Academia genauso...

    Was man in ganz normalen Nicht-AkademikerInnenjobs so erlebt, ist mitunter auch echt... krass. Mobbing und Psychoterror, Belästigung, ständiges Verletzen des Arbeitszeitgesetzes oder anderer rechtlich bindender Vorschriften, Ausbeutung und Schikane noch und nöcher...

    Möchte das jetzt nicht "kleinreden", was an Unis so abgeht, kann ich nach gerade mal 3 Semestern Uni auch gar nicht beurteilen... aber das ist irgendwie ein gesamtgesellschaftliches Übel...

  • Vor 10 Jahren war das Anfangsassistengehalt so um die 2200 brutto für eine volle Stelle inkl Nacht- und Notdienst. - Vorschlag vom bpt xD

    Viele Kliniken (besonders Unikliniken) lagen noch drunter. Im Internship hat man 600-800 Euro bekommen.

    Man konnte also richtig happy sein, wenn man die bpt Empfehlung bekommen hat.

    Einfach lachhaft, wenn man überlegt, was man sich im Studium alles zugemutet hat und was dann im Arbeitsalltag von einem erwartet wird.

  • Vor 10 Jahren war das Anfangsassistengehalt so um die 2200 brutto für eine volle Stelle inkl Nacht- und Notdienst. - Vorschlag vom bpt xD

    Viele Kliniken (besonders Unikliniken) lagen noch drunter. Im Internship hat man 600-800 Euro bekommen.

    Man konnte also richtig happy sein, wenn man die bpt Empfehlung bekommen hat.

    Einfach lachhaft, wenn man überlegt, was man sich im Studium alles zugemutet hat und was dann im Arbeitsalltag von einem erwartet wird.

    Am schönsten daran finde ich, dass einem die Uni immer erklärt hat, dass man sich nicht unter Preis verkauft hat... um die Interships dann so zu bezahlen....

  • "Wenn du fertig bist mit der Lehre hast du dann irgendwann selber einen Lehrling und dem kannst du dann alles heimzahlen was dich in der Lehrzeit angekotzt hat - Stell dir vor, den kannst du dann sogar die TKV- Tiefkühltruhe putzen lassen nachdem du sie vorher ein paar Tage "unabsichtlich" ausgestreckt hast "

    Originalzitat aus meiner Lehrzeit, nachdem ich gefragt hab, ob man vielleicht drauf achten kann dass man tote Tiere nicht so einfriert, dass die TKV Tiefkühltruhe nach Massaker aussieht wenn man die leert.

    Ich glaub das gibt es in jeden Branche irgendwie, die Löhne und Arbeitszeiten in "Tier"Branchen sind halt meistens überall unterirdisch, im Pferdebereich muss man - bei uns - ja teilweise sogar drum betteln richtig angemeldet zu werden und nicht die halben Stunden schwarz auf die Hand zu bekommen.

    Ich bin zwar kein Tierarzt, aber ich bekomme meine Notdienste tatsächlich nicht bezahlt und ja, auch Telefonate können dann irgendwann nerven. Ich hab das tatsächlich mittlerweile so gelöst, dass die Exekutive und ein paar Menschen mit Verstand meine Privatnummer haben und ich am Diensthandy nach Dienstzeit nimmer abhebe.

    Die Beschimpfungen und Drohungen sind mir zwar so sicher, aber das ist mir lieber als der nette Mensch, der mich um 23:11 fragt wo er einen billigen Mops kaufen kann oder am Sonntag um 5 Uhr wissen will ob er zum Tierarzt soll weil seine Katze heiser ist. Leider nicht erfunden.

    Ich find übrigens "aufrechnen" von Berufen nicht gut - Nur weil ich gar nix im Notdienst verdiene, muss der Amtstierarzt über seine 2,50€ nicht jubilieren. Man sollte einfach anerkennen, dass Menschen auch von ihrem Gehalt leben wollen und auch mehr Wünsche im Leben haben als die Finanzierung von Wohnung, Auto für die Arbeit, Heizen, Strom und Essen und genug Freizeit für Arztbesuche, wichtige Termine und Kranksein, auch wenn sie "nur" XY sind.

  • Vor 10 Jahren war das Anfangsassistengehalt so um die 2200 brutto für eine volle Stelle inkl Nacht- und Notdienst. - Vorschlag vom bpt xD

    Viele Kliniken (besonders Unikliniken) lagen noch drunter. Im Internship hat man 600-800 Euro bekommen.

    Man konnte also richtig happy sein, wenn man die bpt Empfehlung bekommen hat.

    Einfach lachhaft, wenn man überlegt, was man sich im Studium alles zugemutet hat und was dann im Arbeitsalltag von einem erwartet wird.

    Am schönsten daran finde ich, dass einem die Uni immer erklärt hat, dass man sich nicht unter Preis verkauft hat... um die Interships dann so zu bezahlen....

    Aber dafür hat man ja die Möglichkeit SO VIEL ZU LERNEN!!!!!

    xD |)

  • Oder man kriegt n Titel. Vielleicht.

    Eine Bekannte hat bis vor Kurzem für <2000 Euro Brutto Vollzeit (50h plus) gearbeitet, inkl Nacht und WE Diensten und einem unerträglichen Chef.

    Aber sie hatte dort die Chance ihre Doktorarbeit zu schreiben.

    Fiel ihr sehr schwer, das aufzugeben und ohne Titel aufzuhören (nach 2 Jahren).

    Die bpt und bat Empfehlungen sind übrigens öffentlich einsehbar und googelbar. Man kann mal davon ausgehen, dass die wenigsten drüber sind, und viele weit drunter.

  • Spoiler anzeigen

    tinybutmighty Der Unterschied zu vielen - natürlich nicht allen - Branchen ist, dass man im Universitären häufig erst ab 30 etwa Geld verdient. D.h. bis dahin ist es unbezahltes Mobben. Ich verdiene im Schnitt etwa die Hälfte von dem, was meine Bekannten in Nicht-Academia verdienen. Und die Abhängigkeitsverhältnisse sind schon auch nochmal ne gute Nummer heftiger als in vielen - nicht allen - anderen Jobs. Vor allem bedingt durch die ewigen befristeten Arbeitsverträge. Ich kenne nicht wenige, die mit 50/60 noch nie einen Arbeitsvertrag für länger als 3 Jahre hatten. Du willst nen Anschlussvertrag (weil Du bspw ganz gerne an dem Ort wohnen bleiben würdest, wo Du ne Familie hast)? Dann beschwerst Du Dich halt lieber nicht über die Chefs. Das ist halt ne Ausnahmeregelung für Academia, zumindest in Deutschland darf in keinem anderen Sektor so viel befristet werden. Und das befördert diese ganzen toxischen Strukturen.

    Es ist nicht einfach "nur" das gesamtgesellschaftliche Problem unserer Ellenbogengesellschaft, sondern schon nochmal ein spezielles. Was halt wie gesagt nicht heißt, dass es überall anders rosy ist.

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