Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 19

  • Beim Fährten sollen die Hunde genau den Spuren bzw. der Bodenverletzung folgen. Beim Mantrailing zum Beispiel folgt der Hund den auch teils verwehten Geruchspartikel, die der Mensch verliert und läuft daher auch durchaus Mal abseits des eigentlichen Weges.

  • Beim Fährten sollen die Hunde genau den Spuren bzw. der Bodenverletzung folgen. Beim Mantrailing zum Beispiel folgt der Hund den auch teils verwehten Geruchspartikel, die der Mensch verliert und läuft daher auch durchaus Mal abseits des eigentlichen Weges.

    Ah krass! Danke!

    Geht das beides auch in belebter Umgebung? Ist eins von beidem leichter zu lernen? Und wenn ich meinem Hund beides beibringen möchte, ist es dann sinnvoll das in einer bestimmten Reihenfolge zu tun?


    Edit: Ich frage weil Ayu inzwischen fast taub ist und seine Augen nachlassen. Falls er das mal brauchen sollte, möchte ich gern, dass er geübt hat mich über die Nase wiederzufinden.

  • Also Mantrailing haben wir damals auch in der Innenstadt und einem kleinen Einkaufscenter gemacht.


    Ich glaube beides steht sich schon etwas gegenseitig im Weg, beim Fährten soll der Hund ja auf jeden Fall mit gesenktem Kopf genau auf der Spur /Bodenverletzung bleiben, beim Mantrailing darf auch mit hoher Nase gearbeitet werden. Alles andere müssen andere beantworten, habe leider nur eine kurze Zeit hobbymäßig Mantrailing gemacht und es ist schon einige Jahre her.

  • Beim Fährten sollen die Hunde genau den Spuren bzw. der Bodenverletzung folgen. Beim Mantrailing zum Beispiel folgt der Hund den auch teils verwehten Geruchspartikel, die der Mensch verliert und läuft daher auch durchaus Mal abseits des eigentlichen Weges.

    Ah krass! Danke!

    Geht das beides auch in belebter Umgebung? Ist eins von beidem leichter zu lernen? Und wenn ich meinem Hund beides beibringen möchte, ist es dann sinnvoll das in einer bestimmten Reihenfolge zu tun?

    Mantrailing geht auf jeden Fall auch in belebter Umgebung. Was leichter zu lernen ist, hängt vom Hund und ganz besonders vom Hundeführer ab. Fürs Mantrailing brauchst du mindestens zwei weitere Personen - eine Person muss sich verstecken, die andere weiß idealerweise, wo sich die Person versteckt hat und kann quasi kontrollieren, ob der Hund richtig arbeitet. Die läuft dir dann auch hinterher und beobachtet dich und deinen Hund.


    Bei Dino ist es ja so, dass er außerhalb der "Arbeit" auf jeden möglichen Reiz in städtischen Gebieten anspringt. Andere Hunde, vorbeifahrende Autos, Busse, Motorräder, vorbeigehende Menschen, rumstehende Menschen - alles wird beobachtet. Manches wird verbellt, auf ganz "schlimme" Dinge (zB Motorrad, das sehr dicht an ihm vorbeifährt) reagiert er dann auch mit "Angriff ist die beste Verteidigung".

    Nicht so, wenn er sein Arbeitsgeschirr trägt und auch im Arbeitsmodus ist. Da kann er auch fast von einer um die Ecke kommenden Dame über den Haufen gerannt werden - ist ihm egal, die Nase ist am Boden und das Hirn beim Trailen. =)

    In Kleinstädten usw. ist das Arbeiten für ihn kein Thema, in der Großstadt (man stelle sich den Berliner Alexanderplatz vor) würde sein Hirn ne Kernschmelze erleiden, wenn er sich DANN auch noch auf die Arbeit konzentrieren soll :ugly: Jeder Hund hat da ein anderes Limit...


    Stadt ist halt oft "leichter", weil die Flächen durch die Häuserschluchten recht gut begrenzt werden. Im Wald oder am Feld, wo man ja doch öfter mal viel freie Fläche hat, kann sich der Geruch viel viel besser und weiter verteilen, sodass die Abweichung von der gelaufenen Spur ziemlich schwanken kann.


    Wir halten es bei uns im Verein so, dass wir in beiden Gebieten trainieren, obwohl die Anforderung im (theoretischen!) Einsatzfall z. B. hauptsächlich die Flächensucher für Wald und Feld vorsieht; die Mantrailer dagegen für städtischere Bereiche.


    So, kurzer Exkurs zu den Flächensuchern: während Mantrailer einen bestimmten Geruch suchen, suchen Flächensucher einen definierten Bereich nach allem ab, das z. B. nach Mensch riecht. Also dann auch Spaziergänger, die eigentlich gar nicht vermisst werden. Das ermöglicht es den Flächensuchern, große Gebiete in kurzer Zeit abzusuchen. Oft sind auch mehrere Teams gleichzeitig unterwegs.

    Die Arbeits- und Trainingsweise unterscheidet sich da schon deutlich, wenn man Mantrailer und Flächensuche mal direkt gegenüber stellt. Das würde hier aber den Rahmen sprengen und wie genau unsere Flächensucher nun trainieren, weiß ich auch nicht - ich bin "nur" Mantrailer. =)


    Zur Fährte kann ich gar nichts sagen, da fuchs ich mich grad selbst erst ein. Aber wie schon gesagt soll der Hund bei der Fährte mit "tiefer Nase" suchen, also den Kopf unten halten und der Nase mit den Bodenverletzungen folgen.

    Beim Mantrailing ist auch Suchen mit "hoher Nase" erlaubt. Bei Dino kann man an der Art der Nasenarbeit gut erkennen, ob er gerade noch aufm Trail ist: wenn er die Nase regelmäßig für ein paar Sekunden runternimmt, hat er die Spur und folgt dieser - sobald die Nase längere Zeit oben ist und das Nase-runter-nehmen ausbleibt, kann ich mir recht sicher sein, dass wir vom Trail runter sind. Da liegts dann an mir, das richtig zu interpretieren und ihm zu sagen "Hey, lass uns mal zurückgehen, wir setzen neu an" - neu ansetzen heißt in dem Fall, dass ich mit ihm zu dem Punkt zurückgehe, an dem ich sicher war, dass wir noch aufm Trail waren. Das kann die letzte oder vorletzte Straßenecke oder die letzte Kreuzung gewesen sein.

  • Falls er das mal brauchen sollte, möchte ich gern, dass er geübt hat mich über die Nase wiederzufinden.

    Ist halt die Frage, ob ein älterer Hund mit nachlassenden Sinnen in einer Stresssituation (Besitzer verloren) überhaupt die Konzentration dafür aufbringt, zwischen all den verschiedenen Spuren um ihn herum, die frischeste Spur seiner Besitzer rauszufinden und auch noch in die richtige Richtung zu folgen.


    Je nach Verfassung wird der Hund entweder den gewohnten Weg nach Hause laufen oder völlig verwirrt umher irren.


    Daher würde ich bei einem alten Hund, bei dem die Gefahr besteht, dass er mich verliert, eher dazu tendieren, diesen dauerhaft an der Flexi-Leine zu sichern.

  • Beim Fährten sucht der Hund nach Bodenverletzungen, beim Trailen sucht der Hund nach DNA. Deswegen kann ein Hund, der in Menschensuche ausgebildet ist, auch keine Leiche finden und anzeigen.


    Also finden würde er sie evtl. schon, weil sie im Endeffekt ganz brutal gesagt nach Aas riecht, aber er ist halt nicht trainiert drauf und wird sie, wenn er arbeitet, genauso ignorieren wie die Wurstsemmel am Wegrand (ich hoffe, das war jetzt nicht pietätlos, bitte nicht falsch verstehen!)


    Ein Leichenspürhund wird auf Menschenaasgeruch trainiert, ebenso wie ein Drogenhund auf einen bestimmten Geruch trainiert wird. Das ist tote Materie und der Hund geht rein auf den Geruch.


    Ein Suchhund oder Trailhund kann gar nicht auf einen Geruch trainiert werden weil jeder Mensch anders riecht. Das ginge nur, wenn er immer den selben Menschen suchen würde.


    Karpatenköter hat den Rest schon ganz wunderbar erklärt. Danke dafür!

  • Ich hab mal noch ne Frage zum Leuchtie. In meinem Wald hat jemand eins verloren. Es lag im Laub, ich habe es auf den Zaun direkt daneben gehängt, gut sichtbar. Es wurde zwei Wochen lang nicht abgeholt. Also besitze ich nun ein original Leuchtie. Kann ja auch nicht alles schlecht laufen im Leben.


    Das Teil ist ja ganz schön toll. Schon etwas abgerockt, aber die Technik finde ich sehr überzeugend, obwohl es einen kleinen Wackler hat. Wie lange leben die in der Regel? Lohnt es sich, das Ladeteil dafür zu kaufen?

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