Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 19

  • Ihr habt doch immer so tolle Ideen, vielleicht könnt ihr mir ja helfen...


    Im September besuche ich meine fast 90-jährige Oma in Berlin. Für das Alter ist sie ziemlich fit, mobil und geistig voll da, aber natürlich auch langsam betagt und nach wiederholten schweren Verlust in einem "emotionalen Loch". Ich würde zur Ablenkung auch gern etwas mit ihr unternehmen. Meine einzige Idee, haben mir meine Eltern geklaut und waren mit ihr auf einer Dampferfahrt. Das fand sie auch ausgesprochen schön. Hättet ihr noch eine Idee, mit was für einer Unternehmung man ihr eine Freude machen könnte?

    Was mag sie denn? Interessiert sie? Ich hsbe zb grade gesehen, dass die Biosphäre in Potsdsm Tropenbrunch anbietet, da werd ich Schwiegereltern (sehr Gartenaffin ) mal hin entführen. Berlin hat ja viele Möglichkeiten. =)

    Weil es da nichts Bestimmtes gibt, fällt mir die Überlegung so schwer. Sie ist gern an der frischen Luft, aber Gartenkrams an sich, interessiert sie eher weniger. Sie spielt ganz gern Karten und schätzt als ehemalige Fleischerin gutes, herzhaftes Essen. Kann es aber in den meisten Fällen dann selbst besser |) Sie war ein absolutes Arbeitstier bis zur Rente, von morgens bis abends. Die letzten Jahre hat sie ihren Lebensgefährten mehr oder weniger gepflegt und ihr größtes Hobby ist sauber machen. Man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit ihren Fußboden ablecken xD

    Damit blieben private, erfreuliche Sachen oder gar irgendwelche Unternehmungen einfach auf der Strecke und ich weiß nicht wirklich, womit man ihr eine Freude machen kann :tropf:

  • Das ist ja mega! Danke. Ich glaube das wäre theoretisch sogar was für sie. Teile der Geschichte, die da thematisiert werden, hat sie ja selbst mit erlebt.


    Aber so lange am Stück sitzen (inkl Anfahrt vom Berliner Standrand) ohne Möglichkeit der Toilette oder sich kurz die Beine zu vertreten, fallen ihr unglaublich schwer. Aus dem gleichen Grund sehe ich auch die Rikschatour schwierig. Aber beide Ideen find eich grandios und informiere mich in die Richtung Mal weiter. Danke euch!

  • Kinder hatten wir auch und es gab nie Probleme, denn wir hatten auf die Kinder geachtet. Fondue ist ja grundsätzlich nicht so für Kinder geeignet, weil da ein Topf voll mit heißen Flüssigkeiten am Tisch steht. :ka:


    Meine Nichte war vergangenen Herbst bei uns eingeladen und kannte Fondue nur vom Hörensagen. Sind ja alle Raclette verstrahlt. xD Sie hatte also geschwärmt davon und wird im September, also bald in ihr neu gebautes Haus einziehen, weshalb ich überhaupt so ein Mitbringsel überlegt hatte.


    Es ist nun ein strombetriebenes Tefal Fondue geworden. Danke Allen für eure Meinung. :bindafür:

  • ist das eigentlich normal, das auf dem Dorf kaum Gassi gegangen wird? Wir wohnen nun seit 4 Wochen etwa in einem wirklich kleinen Dorf. Hier hat jeder zweite nen Hund, gefühlt.. zuerst ist mir aufgefallen, das fast nirgends Hundehaufen liegen. Fand ich toll. Und dann ist mir aufgefallen, das wir quasi nie Hundebegegnungen haben. Finde ich (ehrlich gesagt) auch toll. 90% der Hundehalter hier gehen einfach gar nicht raus mit ihren Hunden. Auch dann nicht, wenn die Grundstücke gar nicht so groß sind. Ist das nur hier so oder ist das einfach üblich?


    Es gibt hier nur zwei entzückende hundemädchen, denen wir regelmäßig begegnen (eine davon eine DD-Pyrenäenberghund Dame, riesig, aber zuckersüß).


    Ich finde das irgendwie merkwürdig.

    Mein Haus steht an einer Wegkreuzung, wo alle vorbeimüssen die das Dorf betreten oder verlassen wollen. Ich bin quasi das Tor zum Wald. Und ich weiß ganz sicher, dass hier alle Hunde Gassi gehen- aber alle bis auf einen und meine nur direkt am Dorfrand. Ich laufe mit den Zwergen ja täglich meine 10km durch den Wald, und da treffe ich niemals jemanden. Niemals. Was mich zum Teil halt echt überrascht, weil ich nicht nur keine Hunde treffe. Gestern zum Beispiel, Sonntag, traumhafte 22 Grad und Sonne, 14 Uhr, letzter Sommerferientag hier- niemanden getroffen, nicht mal Sonntagsspaziergänger. Und das, obwohl der Rennsteig ganz in der Nähe ist. Ich gehe sonst immer vormittags spazieren um meine Ruhe zu haben, aber wie sich zeigt, ist das gar nicht nötig. Auch zur Prime time am Wochenende ist kein Mensch unterwegs. Die ganzen Dorfhunde hier (jedes zweite Haus hat nen Hund) habe ich noch nie im Wald getroffen, auch nicht am Anfang davon. Wenn ich ganz viel Glück habe, treffe ich einen Wanderer mit Trekkingrucksack. Das war es dann aber auch.

  • Atrevido Meine Stief-Oma war eine Frau, die nie was für sich selbst gewollt hat. Auch ein Arbeitstier bis zum Schluss und mit Brustkrebs schwer krank. Irgendwann hat sie sich doch durchgerungen und ihren sehnlichsten Wunsch geäußert. Sie hatte leibliche Verwandte, die sie noch nie persönlich getroffen hat. Ihre Ärztin hat es ihr mit starken Medikamenten dann ermöglicht, noch mal wegzufahren und ihre Verwandtschaft kennenzulernen. Sie wurde mit offenen Armen empfangen. Einige nahmen sich sogar Urlaub und sind von weit her extra angereist. Unsere Stief-Omi war so glücklich an dem Tag, trotz Schmerzen und allem. Das ist unvergesslich. Und die Verwandten waren superlieb und hielten auch nah ihrem Tod Kontakt zu uns nicht leiblich Verwandten.


    Oft schlummert so ein heimlicher Wunsch recht lange aber umso sehnsüchtiger im Herzen und wird niemals geäußert, weil es den alten Leuten unangenehm ist, sie nicht zur Last fallen wollen oder das Gefühl haben, sie hätten so viel Aufwand nicht verdient. Eine unvergessene Jugendfreundin, ein Ferienort, ein Gericht aus Kindertagen, das man noch mal essen will usw.


    Ich wünsche Euch so sehr, dass ihr etwas findet, dass genau solche bleibenden Eindrücke schafft, wie unsere Familie es erleben durfte. :bussi:

  • Das liest sich so zauberhaft King-Kong . Lieben Dank für diese Geschichte.


    Diese Generation ist wirklich so unglaublich bescheiden mit ihren Wünschen. Beeindruckend und traurig zu gleich, wie ich finde.

    Sagen tut sie zumindest sie will nichts und wir müssen nichts machen. Ich glaube ihr das auch wirklich uneingeschränkt, versuche aber weiter da noch einen verborgenen Wunsch rauszukitzeln :tropf:

  • Ich hab mal wieder eine frage zum Thema Mietrecht und schwierigem Vermieter und hoffe, es ist die letzte:


    Ich fange am 01.10.2022 einen Job in einer anderen Stadt an, die Zusage habe ich letzte Woche bekommen, der Arbeitsstellenwechsel erfolgte, da mir die alte Stelle betriebsbedingt gekündigt wurde. Mein Mietvertrag geht eigentlich noch bis zum 01.04.2023, pendeln ist aufgrund der großen Entfernung (mehr als 400km) nicht möglich, weshalb ich umziehen muss, leider innerhalb eines Monats.


    Ich habe den Vermieter um einvernehmliche Vertragsauflösung gebeten und ihm 8 potentielle Nachmieter:innen vorgeschlagen. Alle haben die Wohnung besichtigt, haben eine Selbstauskunft mit Einkommensnachweis eingereicht und möchten die Wohnung gerne zum 01.10. zu den Konditionen des Vermieters übernehmen.


    Dieser stellt sich leider mal wieder quer. Er sagt, er kann frühestens in einem Monat entscheiden (bei meiner Bewerbung damals dauerte es von Besichtigung bis Vertragsunterzeichnung weniger als eine Woche und der Vermieter hat darauf bestanden, dass ich 14 Tage später schon einziehe), da er so lange bräuchte, die Unterlagen einzusehen. Bis dahin werden die Nachmieter höchstwahrscheinlich abspringen, da sie ja eine Wohnung brauchen.


    Doppelt Miete bezahlen werde ich nicht können, mein Einkommen ist viel zu gering und ich habe keine Rücklagen.


    Habt ihr eine Idee, was ich tun kann? Was würdet ihr dem Vermieter vorschlagen, damit das alles rechtzeitig klappt? Ich bin ein bisschen verzweifelt.


    Danke euch schonmal!

  • "Nur dann, wenn anerkannte erhebliche Gründe des Mieters (a), die das Interesse des Vermieters (b) am Bestand des Mietverhältnisses deutlich übersteigen (c), vorliegen und ein geeigneter Nachmieter gestellt wird (d), kann ein Anspruch auf Aufhebung des Mietvertrages bestehen (e).


    a) Anerkennenswerte Gründe des Vermieters sind solche, die der Mieter nicht bewusst herbeigeführt hat mit dem Ziel, seine Wohnraumsituation zu ändern. Solche Gründe können z.B. sein:

    • Umzug ins Altersheim;
    • familiäre Änderungen durch Heirat oder Nachwuchs;
    • berufsbedingter Ortswechsel;
    • Tod oder Auszug eines Familienmitgliedes des Mieters;
    • Liquiditäts..."

    Quelle: https://www.haufe.de/immobilie…desk_PI9865_HI646472.html

  • Schau mal hier. Punkt 3 Härtefall würde auf dich evtl. zutreffen. aber immer alles schön schriftlich machen


    https://www.mietrecht.org/kuen…r-nachmieter-akzeptieren/


    https://www.advocard.de/streitlotse/mieten-und-wohnen/nachmieter-suchen-kann-der-vermieter-neue-mieter-ablehnen/



    WICHTIG ein freiwilliger Arbeitgeberwechsel zählt nicht automatisch als Härtefall. Es wird immer im Einzelfall entschieden. Anders verhält es sich, wenn Dein AG Dich in eine andere Niederlassung in einer anderen Stadt versetzt, aber dann trägt der AG in der Regel die Mehrkosten.

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