Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 19
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Gast41354 -
11. Mai 2022 um 13:44 -
Geschlossen
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War nicht Chaser auch ein Border Collie?
Der konnte ja hunderte Gegenstände differenzieren und wenn du nach etwas gefragt hast, das er noch nicht kannte, hat er nach einigen Versuchen den einen Gegenstand gebracht, den er nicht kannte. Auf ihm begründet doch auch einiges was man heutzutage über das Lernverhalten eines Hundes weiss.
Ich bin mir aber nicht nehr ganz so sicher, zu lange her, dass ich was drüber gelesen hab 🙈
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Kooperationsbereitschaft sieht bei sehr eigenständigen Typen einfach vollkommen anders aus, die fragen nich an, was sie für einen tun können, die tun das, was nötig ist für einen. Man muss es nur auch bemerken.
Meine Chows sind/waren beide intelligenter als mein Pudel. Die schmieden richtige Pläne, wenn sie was vorhaben, man sieht sie grübeln, abwarten, timen... und den Pudel auch gezielt manipulieren.
Ich hasse diese "Intelligenz-Rankings".
Nehmen wir ein Beispiel aus unserem Alltag: "Wickel mich bitte nicht mit der Leine um irgendwelche Gegenstände", genannt "Außenrum".
Der Knödel ist 8 Monate und führt das zuverlässig aus, seit er 5 Monate ist, ich muss ihn nicht daran erinnern. Missachtet er es, tut er das, weil er findet, dass es das jetzt wert ist. Er lässt sich dafür auch nicht mehr belohnen. Wir haben unseren Ablauf etabliert und er wird befolgt.
Der Pudel (zugegeben, nicht optimal entwickelt, er hat Probleme mit dem Generalisieren) muss jetzt noch oft daran erinnert werden und konnte es erst so mit 3 Jahren einigermaßen zuverlässig ausführen. Er muss dafür immer noch nachdenken. Man konnte es "installieren" und man kann es "abrufen". Aber "verstanden"... Puh. Er versteht den Sinn dahinter nicht, glaube ich.
Und da lag für mich bei uns der Unterschied. Meine Chows denken/dachten mit, überlegen, was jetzt angebracht sein könnte oder antizipieren bereits, was kommt und was deshalb möglicherweise gefragt ist. Der Pudel braucht meine Anweisungen, er tendiert dazu, zu früh zu reagieren, sein Trieb steht ihm oft im Weg. Ich finde das persönlich sehr schwierig, wenn der Hund andauernd was von mir will.
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Ja, haha, am Leinenwickeln konnte ich auch gut die "Intelligenz" meiner drei Hunde erkennen. Mein Tibi, scheinbar dumm wie Brot, hat es sein langes Leben lang nicht kapiert (es mag an der Flexi gelegen haben), meine BX hatte es nach einer Weile kapiert, der Ridgeback hats beim ersten Mal geschnallt und legt den Rückwärtsgang ein. Ob eine IQ Bestimmung bei Hunden allerdings so einfach ist 😁
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Ich vergleiche da ehrlich gesagt bei meinen nicht.
Erbse hat zwar Pech beim Denken, aber die ist nicht doof. Ganz viel funktioniert bei ihr durch sehr sehr genaues Beobachten, Stimmungen aufnehmen, Lebewesen um sie herum lesen. Ja, ihre Lösungen sind dann bisweilen nen bissl schräg - aber wenn man es genau betrachtet - halt nicht dumm.
Der Nog ist eigentlich mega intelligent, merkt man nur nix im von, weil er oft erst handelt und dann denkt. Aber wenn er denkt, dann eben richtig.
Hazeli denkt immer und ständig. Inklusive Strategien.

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Warum sind Border eigentlich so schlau und können alles?
Die können auch nicht alles, die machen nur ein paar Sachen gut und alle sind hin und weg, dass sie den anderen Scheiss, den die nicht gut machen, nicht mehr sehen.
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Ich vergleiche da ehrlich gesagt bei meinen nicht.
Erbse hat zwar Pech beim Denken, aber die ist nicht doof. Ganz viel funktioniert bei ihr durch sehr sehr genaues Beobachten, Stimmungen aufnehmen, Lebewesen um sie herum lesen. Ja, ihre Lösungen sind dann bisweilen nen bissl schräg - aber wenn man es genau betrachtet - halt nicht dumm.
Der Nog ist eigentlich mega intelligent, merkt man nur nix im von, weil er oft erst handelt und dann denkt. Aber wenn er denkt, dann eben richtig.
Hazeli denkt immer und ständig. Inklusive Strategien.

Das ist das Problem bei den Messungen der Intelligenz. Es wird nur auf bestimmte Fähigkeiten geachtet.
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Ob eine IQ Bestimmung bei Hunden allerdings so einfach ist 😁
Ist für mich auch nicht aussagekräftiger, als die Hunde Kunststückchen ausführen zu lassen.

Ein anderes, weniger konkretes Beispiel: Opi hat sich ja öfters mal nen Spaß draus gemacht, zu sehen, wie ich reagiere, wenn er die Treppe eben mal nicht mit hoch gegangen ist, sondern vor der Treppe stehen blieb... und mich anguckte. Und zefix, der Sausack, er hatte Recht, es HAT mich irritiert und eigentlich wusste ich nie so recht, was ich machen sollte, also hab ich ihm den Spaß gelassen - irgendwann kam er dann immer, er war ja ein guter.

Ich war nun eines Tages mal mit Opi und Püdel draußen. Wir kommen rein, ich leine die Hunde im Treppenhaus ab und gehe den ersten Treppenabsatz hoch. Schau runter und man merkt, es geht was zwischen dem Opi und dem Pudel ab... der Opi schien den Pü zum Abwarten angehalten zu haben, und ich schwöre, er grinste fröhlich. Der Pudel schaut irritiert zwischen uns her, und der Opi gibt ihm einen Blick von "Ne, bleib bloß stehen! Das musst du dir geben! Das verwirrt sie total, wenn du einfach hier stehen bleibst!" Er hat sich offensichtlich köstlich amüsiert, der Pudel hat den Witz nicht verstanden.
Ich hab dann gerufen und der Pudel kam brav aber verwirrt die Treppe hoch. Der Opi kam dann auch kurz darauf nach.
Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie zum Teufel man so genau erkannt hat, was da lief, und es hat mich aus den Socken gehauen. So ein verflixt schlaues kleines Aas... "Lass uns Frauchen verarschen, hier und jetzt."
Spoiler anzeigen
Der Pudel hat übrigens auch Humor, der kennt aber nur einen Witz. Die Pointe ist immer "Ha-HAAAA, du dachtest, ich bin dumm, aber ich BINS NICHT!"
Schadenfreude ist ihm anscheinend fremd. -
Ich muss grad an die "Schlupfe" damals denken, als die Rinder noch auf die HSH losgegangen sind und wir überall auf den Flächen seitlich Areale mit Schlupfen für die Hunde abgetrennt hatten, so dass sie sich b. Bd. dort in Deckung begeben konnten. Die waren keinen halben Tag auf einer neuen Schlupf-Fläche, da konnte ich sie rufen und sie sind auf dem schnellstmöglichen Weg zu mir gekommen, auch, wenn das hiess, dass sie erstmal um die halbe Fläche von mir wegmussten, um dort durch einen Schlupf zu laufen. Das fand ich beeindruckend.
Und auch sonst, sie zeigen mir, wenn ein Tier krank ist. Sie sind dann richtigehend besorgt und mindestens ein Hund bleibt bei diesem Tier.
Neulich ist McGee von ganz hinten von der Waldrandweide vorgekommen, um mir "Bescheid" zu geben, dass die Rinder einen Zwischenzaun niedergerissen haben. Die anderen sind bei ihren Rindern geblieben - obwohl sie extremen Menschenbezug haben und auch hätten vorkommen können.
Es passiert uns immer wieder, dass wir denken "höh, was macht er/sie denn jetzt?", nur um festzustellen, dass dieser Hundetyp ungeheuer lösungsorientiert vorgeht und wir nur nicht sofort kapiert haben, was da abgeht.
Auch, wie sich Taktiken selbstständig erarbeiten - z. B. wenn oberhalb und unterhalb von den Flächen gleichzeitig was los ist, wie sie dann die Arbeit aufteilen, völlig selbstständig. Die blitzschnelle Kommunikation untereinander.
Die haben genau die Intelligenz-Variante, die sie für ihre Tätigkeit brauchen, also rasch Situationen zu begreifen und daraus eine passende Handlung abzuleiten.
Aus 200 Stofftieren allerdings würden sie nur einen Riesen-Berg Füllung hervorzauben. Aber schnell wären sie dabei....

Deshalb finde ich es schwierig, sehr verschiedene Hundetypen unmittelbar miteinander zu vergleichen.
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Das ist das Problem bei den Messungen der Intelligenz. Es wird nur auf bestimmte Fähigkeiten geachtet.
Beim Hund ist das dann die Schnelligkeit, in der Verhaltensweisen gelernt werden? Und die Anzahl der Verhalten?
Ich mein, es ist nicht so anders als bei Schüler*innen.
Bedienen wir ein paar Klischees für deutliche Beispiele, die aber durchaus in der Realität vertreten sind:
Es gibt extrem strebsame Schüler*innen, auf die Verlass ist, die fleißig sind und sich gut konzentrieren können.
Es gibt die, die alles sofort verstehen, sich aber schnell ablenken lassen, anderes spannender finden, Konflikte nicht fürchten.
Es gibt die, die weder fleißig sind noch sich Sachen schnell erschließen, die aber vielleicht einfach extrem charmant sind und über eine gewisse Raffinesse der einen oder anderen Ermahnung entgehen.
Und die sind ja alle schlau auf ihre Art, alle auf ihre Art gut an die Anforderungen angepasst, unterschiedlich zwar, aber zweckmäßig.
Alles cool.
Und trotzdem gibt es ja Hundeindividuen (und auch Menschenindividuen) die zugleich strebsam sind, Dinge schnell selbstständig verstehen und äußerst charmant und raffiniert sind. Und ich hab so welche nie. Und immer, wenn Hunde bei Top Dog vorgestellt werden oder in irgendwelchen Dokus, bei denen ich denke "das gibt's doch nicht! DAS kann der?!" sind das Border Collies.
Mir geht's gar nicht darum, ob andere Rassen eben anders schlau sind, das glaub ich sofort. Ich hab mich nur gefragt, das wurde ja jetzt schon ein wenig beantwortet, ob das Hüten diese kognitiven und kooperativen Fähigkeiten in der Form benötigt - oder ob die Blitzbirnen eben Ausreißer sind - oder ob diese Fähigkeiten vielleicht sogar stärker ausgeprägt sind bei den BC, die nicht speziell für die Arbeit am Vieh gezüchtet werden (gibt's doch bestimmt auch? SL und AL? Ich hab keine Ahnung.) - oder ob sogar explizit mit denen gezüchtet wird, die so abgefahrene Lernleistungen zeigen...
Ich kenn keine Border, auch sonst kaum Rassehunde. Deshalb interessiert mich auch total TanNoz - was sind denn das für Dinge, die die nicht können (die aber mit Kognition zu tun haben, also nicht Suchtverhalten, Ruhe, krasse körperliche Stärke)?
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Das ist das Problem bei den Messungen der Intelligenz. Es wird nur auf bestimmte Fähigkeiten geachtet.
Beim Hund ist das dann die Schnelligkeit, in der Verhaltensweisen gelernt werden? Und die Anzahl der Verhalten?
Ich mein, es ist nicht so anders als bei Schüler*innen.
Bedienen wir ein paar Klischees für deutliche Beispiele, die aber durchaus in der Realität vertreten sind:
Es gibt extrem strebsame Schüler*innen, auf die Verlass ist, die fleißig sind und sich gut konzentrieren können.
Es gibt die, die alles sofort verstehen, sich aber schnell ablenken lassen, anderes spannender finden, Konflikte nicht fürchten.
Es gibt die, die weder fleißig sind noch sich Sachen schnell erschließen, die aber vielleicht einfach extrem charmant sind und über eine gewisse Raffinesse der einen oder anderen Ermahnung entgehen.
Und die sind ja alle schlau auf ihre Art, alle auf ihre Art gut an die Anforderungen angepasst, unterschiedlich zwar, aber zweckmäßig.
Alles cool.
Und trotzdem gibt es ja Hundeindividuen (und auch Menschenindividuen) die zugleich strebsam sind, Dinge schnell selbstständig verstehen und äußerst charmant und raffiniert sind. Und ich hab so welche nie. Und immer, wenn Hunde bei Top Dog vorgestellt werden oder in irgendwelchen Dokus, bei denen ich denke "das gibt's doch nicht! DAS kann der?!" sind das Border Collies.
Mir geht's gar nicht darum, ob andere Rassen eben anders schlau sind, das glaub ich sofort. Ich hab mich nur gefragt, das wurde ja jetzt schon ein wenig beantwortet, ob das Hüten diese kognitiven und kooperativen Fähigkeiten in der Form benötigt - oder ob die Blitzbirnen eben Ausreißer sind - oder ob diese Fähigkeiten vielleicht sogar stärker ausgeprägt sind bei den BC, die nicht speziell für die Arbeit am Vieh gezüchtet werden (gibt's doch bestimmt auch? SL und AL? Ich hab keine Ahnung.) - oder ob sogar explizit mit denen gezüchtet wird, die so abgefahrene Lernleistungen zeigen...
Ich kenn keine Border, auch sonst kaum Rassehunde. Deshalb interessiert mich auch total TanNoz - was sind denn das für Dinge, die die nicht können (die aber mit Kognition zu tun haben, also nicht Suchtverhalten, Ruhe, krasse körperliche Stärke)?
Die Frage die sich für mich stellt ist, was für einen Nutzen hat es für meine Anwendungen, wenn sich der Hund 200 verschiedene Plüschis merken kann?
Andere brauchen die hervorragend funktionierende Nase eines Hundes und dass dieser die verschiedenen Gerüche verlässlich unterscheiden kann. Ist das nicht auch eine Form der Intelligenz?
Und ist der Hund, der daran gewöhnt wurde schnell über Hindernisse zu laufen nun intelligenter, wenn ich mal nur möchte, dass er schnell zu mir kommt und dieser dann schnell über diese Hindernisse läuft, an statt dessen der andere Hund schnurstracks unter den Hindernissen durchläuft und so schneller ist?
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