Ich glaube, es gibt einen eklatanten Unterschied zwischen Dorf und Stadt. In der Stadt „müssen“ Hunde besser funktionieren, respektive, sind viel öfter an der Leine, was da auch notwendig ist. Ich habe sehr lange in einer Großstadt gelebt, erst mitten drin, später abseitiger, nun eher Kleimstadt, eher dörflich. Weder damals noch heute können der Großteil der HH ihre Hunde lesen, obwohl nun wirklich in den letzten Jahrzehnten genug Info auf den Markt geschmissen wurde. Also wenn man wollte, könnte man schon … aber nicht jeder will, kann, what ever.
Das eigentliche Problem ist, dass Hunde nicht mehr kommunizieren können wie sie wollen, weil entweder einer angeleint ist oder beide. Hier läuft man sehr viel ohne Leine und man trifft auch viele Hunde, doch nur ganz selten mal scheppert es richtig. Klar wird mal gemault, gedroht, auch mal abgeschnappt, fixiert oder gemobbt. Es ist aber eher der Besitzer, der Konflikte nicht aushalten kann, vielleicht unberechtigte Angst um seinen Hund hat oder übervorsichtig ist, seltener der Hund. Ich will jetzt nicht sagen, lasst mal laufen … aber ich denke, man kann den allermeisten Hunden zutrauen, dass sie richtig reagieren. Klar will man seinen Hund beschützen und klar gibt es auch mal unangenehme Zwischenfälle, doch wenn man das mal größer betrachtet, ist es doch verwunderlich, dass bei der teilweise hohen Dichte an Hunden so wenig schlimme/tödliche Beißunfälle passieren. Dörfliche Umgebung ist natürlich besser geeignet die Hunde „machen zu lassen“, als eine Großstadt, wo gleich befahrene Straßen sind. Aber das liegt dann nicht an den Hunden selbst, sondern an den Umständen. Die Hunde können auch nichts dafür, dass sie riesengroß und winzig klein gezüchtet sind, die Kommunikation bleibt dieselbe und würde funktionieren, wenn das Größenverhältnis stimmen würde.
Bei uns „aufm Dorf“ gilt die unausgesprochene Regel: ist der andere Hund angeleint, leine ich meinen auch an. Kommt man sich näher, kann man absprechen, ob man sie loslassen will. Das funktioniert in der Regel gut und ich weiß nun nicht, ob ich das Glück habe in einer vernünftigen Ecke von DE zu wohnen, oder ob es wirklich am Unterschied Dorf/Stadt liegt.
Moderiert wird hier nix, weil es gar keine Hundewiesen usw. Gibt. Merke ich, mein Hund wird doof und der andere Hund, bzw. der Besitzer findet das doof, kommt meiner an die Leine. Ebenso sage ich auch, wenn es genug ist. Hat sich noch keiner beschwert. Ich kann nicht von anderen erwarten (leider nicht), dass sie dieselben Interessen wie ich habe, reicht ja, wenn ich die Hunde lesen kann und das Treffen dann eben beende. Bisher hat sich noch keiner beschwert, wenn ich gebeten habe, dass man doch bitte die Begegnung unterbricht, weil einer der Hunde sich unwohl fühlt.
Ich gehe hier natürlich in erster Linie von mental und physisch gesunden Hunden aus, die hoffentlich noch den Großteil der Spezies ausmachen.