Qualzuchten IV

  • Steht bei embark auf welche Generation die das genetisch bestimmten?

    Bei Feragen machen sie es zum Beispiel auf 6 Generationen:

    Zitat

    Der genomische Inzuchtkoeffizient wurde auf Basis von genetischen Markern, unter Berücksichtigung von 6 Generationen, berechnet. Die rote Kurve stellt den COI deiner Rasse dar, während die blaue Kurve den COI aller genotypisierten Tiere in der Datenbank repräsentiert. Die rote Linie entspricht dem COI-Wert deines Tieres und gibt seine Position innerhalb der Rasse an. Je niedriger der COI-Wert deines Tieres ist, desto geringer ist der Inzuchtgrad.

    öh keine ahnung, näher habe ich mich damit gar nicht befasst

    ich dachte, dass es egal ist, weil es ja genetisch ist.... also quasi die dopplung von genen auf den einen hund bezogen, nicht auf generationen....

    aber jetzt bin ich verwirrt. sooooo exakt hab ich mich damit noch nicht beschäftigt

    danke für den hinweis, ich gucke!

  • Das Problem ist eher das, wenn eine Mutation über hunderte von Jahren sich unbemerkt in einer Population ausbreiten kann, dann kannst du nicht mal mit dem Finger schnippen und zack alle Betroffenen Hunde aus der Zucht nehmen.

    Beim Sheltie sieht man aber, dass da züchterisch gegen gesteuert wurde und Erfolge da sind.

    Beim LHC zb wird ja scheinbar nicht viel gemacht.

    Natürlich kann man sagen "geht nicht" statt "gemmas an".

    Dann ist man aber halt auch nicht besser als die Züchter anderer Rassen, wo schon alles an die Wand gefahren wurden.

    Denn die sind beim "geht nicht" und "ist nicht so schlimm" geblieben. Und man sieht wohin das geführt hat.

    Unabhängig davon ob es jetzt als Qualzucht gesehen wird, oder "nur" als Gendefekt.

  • Das Problem ist eher das, wenn eine Mutation über hunderte von Jahren sich unbemerkt in einer Population ausbreiten kann, dann kannst du nicht mal mit dem Finger schnippen und zack alle Betroffenen Hunde aus der Zucht nehmen.

    Davon lese ich nix. Ich les eigentlich nur Kritik an dem Umgang mit dem Problem. Wenn man es seit 2005/2009 nicht gebacken bekommen hat, da gegenzusteuern, dann ist Kritik mAn sehr wohl gerechtfertigt.

    Seit es bei uns die Tests gibt, fallen in Deutschland usw. im Grunde keine betroffenen Welpen mehr. Also bei der Verbandszucht. Uebrigens obwohl mein Verein eben keine Auflagen diesbezueglich hat!

    Wenn in Deutschland kranke Welpen fallen, dann sind es bis dahin unbekannte Defekte.

    Im Ausland sieht es teilweise anders aus. Da ist es den Leuten egal oder sie wissen nix davon.

    Der Wurf, der das alles ins laufen gebracht hat, kam 2012 auf die Welt (bekannt war es schon viel viel laenger, aber man hat nur gewarnt und die Schnauze gehalten). Der Test dazu kam im Dez. 2016.

    Test auf SDCA2 kam im Mai 2017.

    Wenn wir es in so kurzer Zeit schaffen keine betroffenen Welpen mehr zu produzieren, wieso hat man es beim Collie dann in 18 bzw. 14 Jahren nicht geschafft?

  • Bzgl- MDR1 Defekt ... ich bin damit einigermaßen "entspannt", weil es wirklich wenig Probleme mit dem Defekt gibt, so in der realen Welt mit realen Tieren. ABER ... bei mir würde niemals ein -/- Hund in der Zucht fallen, ich würde niemals einen -/- Hund kaufen und ich finde auch nicht, dass man den Defekt herunterspielen sollte (was leider von Züchtern gern gemacht wird).

    In den letzten 10 Jahren Berufsalltag habe ich nun genau 1 speziellen Fall, wo der MDR-1 Defekt ein wirkliches Problem bei der Behandlung macht. Eine Aussiehündin, die eine extrem schwere Autoimmunerkrankung hat und durch die immunsuppressive Behandlung (geht nicht anders, sonst würde sie halt sterben) noch eine generalisierte Demodikose entwickelt hat, die sich eben mit keinem Alternativpräparat, außer Ivermectin behandeln lässt (alles bereits ausprobiert) - nur leider bekommt sie vom Ivermectin neurologische Symptome (logisch, ist halt betroffen vom MDR1-Defekt).

    MDR-1 Defekt ist kein Problem? Für diesen einen Hund eben schon. Alternativpräparat? Gibt es nicht.


    Was mich nur generell - von Anfang an - bei dieser Diskussion immer etwas "stört", ist die Tatsache, dass "Qualzuchtmerkmale" mit "genetischen Dispositionen" immer so arg vermischt werden ... es wäre - finde ich - schon wichtig zu unterscheiden, ob Hunde taub sind aufgrund einer gewünschten Fellfarbe (weil man hier also das entstandene Leid wissentlich in Kauf nimmt, um die gewünschte Optik zu erhalten) oder ob eine Erkrankung sich eben völlig unabhängig vom Phänotyp in die Population "eingeschlichen" hat.

    Damit sage ich nicht, dass genetische Dispositionen "weniger schlimm" sind, nur dass hier der Ansatz zur Ausmerzung des Problems ein ganz anderes ist.

  • Damit sage ich nicht, dass genetische Dispositionen "weniger schlimm" sind, nur dass hier der Ansatz zur Ausmerzung des Problems ein ganz anderes ist.

    Ja das sehe ich auch so.

    Ich wollte mit der Diskussion auch nicht MDR1 mit Brachizephalie gleich stellen.

    Sondern eher, daß man von einem Problem weiß und es angehen sollte.

    Das erwarte ich mir halt von einem Züchter. Das unterscheidet ihn doch vom Vermehrer.

    Ungeteste Hunde, Hunde deren genetische Disposition egal ist, oder die enge der Verwandtschaft etc das ist doch eigentlich das was man einem Vermehrer vorwirft.

    Und ich als Laie finde es unheimlich schwer, dann die Züchter rauszufiltern die verantwortungsvoll umgehen.

    Vor allem wenn man dann liest, dass öfters genau solche Züchter aus Frust das Handtuch werfen.

    ÖKV und VDH etc sollte doch ein Qualitätssiegel sein und man da vertrauen können das alles im Sinne der Tiere gemacht wird.

  • Beim Sheltie sieht man aber, dass da züchterisch gegen gesteuert wurde und Erfolge da sind.

    Zeigen sich Erfolge oder ist das grundsätzliche MDR 1 Niveau niedriger, da der Sheltie in seiner Entstehungsgeschichte auch Rassen inkludiert hat die MDR 1 frei waren.

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