Qualzuchten IV

  • Ganz theoretisch ist das egal, ob hd c verboten ist.

    Denn es fallen immer noch Nachzuchten mit schlechteren Hüften als 0. Und, eben theoretisch, ist es ja verboten so zu züchten, dass Nachzuchten Probleme haben.

    Und mWn weiß man immer noch nicht, wodurch, zb hd, vererbt wird.

    Damit würde man ja, selbst wenn 2 a Hüften verpaart werden, das Risiko einer c Hüfte, inkauf nehmen.

    Oh Gott

    Versteht man, was ich meine?

  • Ah, das hat sich gerade überschnitten.

    Danke.

    Damit sind solche Sachen ja wenigstens vom Tisch. Irgendwie hab ich das bisher immer überlesen 🫣

  • Eine 100%ige Garantie auf Gesundheit gibt es nun mal nicht und das ist auch völlig utopisch.

    Selbst beim Wolf gibt es HD. Genauso wie es HD beim Menschen gibt.

    Manchmal habe ich das echt das Gefühl, dass man in diesem Land wieder völlig übertreibt und übers Ziel hinausschießt.

    Ja, HD ist nicht schön. Geht nun aber nicht direkt die Welt von unter und da leidet ein Tier auch nicht direkt. Zwischen HD-frei und HD-schwer gibt es einige Abstufungen und so ein Tier hat auch noch eine Muskulatur.

    Die wirklich schweren HD Fälle in meinem Bekanntenkreis treffen zu 95% Vermehrerhunde oder Verbandszüchter von dessen Verpaarung diverse Male abgeraten wurde.

    Bzgl. der Taubheit beim Dalmatiner bin ich verwundert, wie viele wieder mitschreiben können, welche gar keine Berührungspunkte zu haben scheinen und dann kommen da irgendwelche Zahlen, die man beim Verein gar nicht wiederfinden kann. Hat bisschen was von stille Post.

  • Ich finde die Diskussion gerade super spannend und aufschlussreich, und es lässt mich viel noch Mal für mich selbst genauer überdenken.

    Gerade Grauzonen wie der Dalmatiner bieten Raum für Argumentationen und Definitionen. Dass man noch Mal genauer wird, besser formuliert, manches Argument kann man übernehmen und andere aushebeln, auf beiden Seiten.

    Das ist fast schon ein bisschen wissenschaftlich, was hier läuft.

    Im Endeffekt kann man sich hier erst Mal drauf einigen, dass man sich nicht einigen kann.

    Ich persönlich bleibe dem Dalmatiner neutral gegenüber, genau wie ich anderen grenzwertigen "Grauzonen" neutral gegenüber bleibe, weil es ein bisschen was mit persönlichem Ethikempfinden und ausreichender Forschung zu tun hat.


    Wenn ich es richtig verstanden habe wird es in Zukunft mehr BAER getestete Hunde geben. Aktuell fehlt mir einfach die Zahl der Gesamtpopulation, ich finde nicht mal eine geschätzte. Wie auch, ich fürchte das ist nicht möglich. Aber sind denn jetzt 1,7% bilateral taube Hunde "viel", Durchschnitt oder "wenig"?

    Für mein persönliches Empfinden und mit dem Abgleich, wie viele Hunde ich kenne, finde ich es, glaube ich, viel. 17 von 1000.... ich kenne definitiv mehr als 1000 Hunde bzw zumindest deren Hörfähigkeit (und ich bewege mich da nicht unbedingt in einer Bubble von Rassen die eh nicht anfällig sind) und mir fallen nur 4 von Anfang an bilateral taube Hunde ein. Das ist natürlich super unwissenschaftlich ^^

  • Deswegen stand da mit Absicht und auch mehrfach THEORETISCH

    Rein aufgrund des Gesetzestextes.

    Und dann sind wir aber auch bei deinem Text an einem Punkt, der mir sauer aufstößt.

    Hunde mit HD leiden nicht. Zumindest nicht direkt.

    Doch, das können die durchaus. Die können ganz massive schmerzen deswegen habe. Aber selbst wenn sie keine Schmerzen haben und die Muskulatur alles zusammenhält, ist es ein Körperteil, welches deformiert ist und zu seinem ursprünglichen Verwendungszweck nicht genutzt werden kann.

    Deswegen war meine THEORETISCHE Frage, eben mit Absicht objektiv betrachtet und nicht, emotional , so wie du es zu tun scheinst, ob das nicht durch den Gesetzestext verboten wäre.

    Und dazu habe ich, dankenswerter Weise, eine Antwort bekommen, die eben bereits in dem Gesetzestext drin steht, ich aber nicht gelesen hatte.

  • Deshalb schrieb ich doch, dass es Abstufungen gibt. Ein Hund mit leichter HD ist aber auch erstmal "krank".

    Menschen mit HD können übrigens überdurchschnittlich gut sein in bestimmten Sportarten, weil sie eine erhöhte Bewegungsmöglichkeit in der Hüfte haben. Zumindest in meinem Sport gibt es auch genug Hunde mit leichter HD, die sehr gut an den Schafen arbeiten oder hoch im Sport geführt werden.

    Und erbtechnisch wird es nochmal komplizierter, wer was auch wirklich vererbt.

    Wenn man anfängt, die Gesetze da sehr eng zu interpretieren, dann wird es in naher Zukunft sehr eng werden mit der Hundezucht. Bei gleichzeitig steigenden Anforderungen an Hunde, wo man es dringend nötig hat, in punkto Wesen stärker zu selektieren.

    Ich erinnere mich da noch lebhaft an eine Diskussion zum Thema Collie und MDR1 bzgl. Zuchteinsatz.

  • Und genau da liegt das Problem meiner Ansicht nach. Der Gesetzestext ist sehr schwarz/weiß. So könnte man argumentieren, dass alle Tiere irgendwie Qualzucht sind. Obwohl es Einschränkungen gibt die nicht zwingend die Lebensqualität so massiv einschränken wie andere.

    Taubheit & Blindheit können auch durch Unfälle, Alter etc. Zustande kommen. Die wenigsten würden ihren erblindeten oder hörgeschädigten Hund deswegen einschläfern. Die meisten Hunde arrangieren sich sehr schnell mit ihrer neuen Behinderung und kommen dann Recht problemlos aber vermutlich schmerzfrei durch ihren Alltag.

    Wie viele würden ihren Hund, der durch erworbene Erkrankung dauerhaft in der Atmung eingeschränkt ist, am Leben lassen?

    Der Gesetztext ist so eng formuliert dass es in jeder Rasse etwas zu finden gibt dass da drunter fällt und somit fällt diese Rasse auch automatisch unter Qualzucht. Die Vorstellung komplett gesunde Lebewesen zu züchten, die frei von sämtlichen möglichen Einschränkungen sind ist völlig utopisch!

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