Qualzuchten IV
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Gast41354 -
1. Mai 2022 um 21:52 -
Geschlossen
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Ich persönlich fände es bei Rassen wie dem Dalmatiner, bei dem die Quote der betroffenen Hunde ja noch recht gering ist, halt total sinnvoll, da eine recht eng gehaltene und mit Outcross kombinierte Zuchtvorgabe zu machen, um die Taubheit möglichst schnell auf möglichst "Normalniveau" (wobei dafür natürlich auch Referenzwerte erhoben werden müssten) zu drücken.
Also bspw: möglichst wenig Dalmatiner ohne Platten in die Zucht (wenn da der Zusammenhang besteht - beim ACD zumindest tut er das ja), meinetwegen ne Quote von 10% aller Zuchthunde maximal (ist jetzt nur eine Beispielziffer). Gleichzeitig outcross, um dem Verlust der genetischen Vielfalt entgegen zu wirken. Also 80% der eingesetzten Zuchthunde in einem Jahr Dalmatiner mit Platten, 10% Dalmatiner ohne Platten und 10% Pointer oder so. Das dann natürlich möglichst nicht nur einmal, sondern über ein paar Jahre hinweg und von Forschung begleitet.
Ich habe keine Ahnung, ob Pointer hier geeignet wäre. Ich habe auch keine Ahnung von Dalmatinern. Die sind hier nur als Platzhalter gemeint. Durchgespielt für "meine" Rasse (Lapphund), bei der es einen bedenklichen Trend zu Fellmassen gibt mMn wäre das dann 80% Lapphunde mit moderatem Fell, 10% Lapphunde mit eigentlich zuviel Fell aber sonst top Werten und 10% Lapinporokoira oder ACD beispielsweise (andere Treibhunde halt).
Aber vielleicht ist das ja auch Fantasy, und ich übersehe einen wichtigen Grund, der dagegen spräche.
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Hi,
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Nein, ihr interpretiert da was in einen Gesetzestext rein was da nicht steht.
Es geht um Quahlzucht, also bewusstes erzeugen von Nachkommen von Hunden und bewusstes zusammenbringen von Tieren deren Resultat Schäden, Leid oder Schmerzen verursacht.
Es geht nicht darum, dass der Gesetzgeber sagt es muss eine Garantie zu 100% gesunden Hunden geben.
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Grade beim Dalmatiner fällt es mir auch wirklich schwer, den jetzt auch noch als Qualzucht handeln zu wollen.
Immerhin eine Rasse, die viele Kriterien an einen Begleithund erfüllt und unter die größeren Hunde fällt.
Vor allem, wenn sich da Vereinsseitig wirklich was zu tun scheint, wie ja hier von Haltern und Züchtern berichtet wird.
Ist doch schön, dass die Züchter das offenbar auf dem Schirm haben und ernst nehmen. Vernünftige Zucht braucht aber schon auch bisschen Zeit, wenn man nicht in anderen Punkten (genetische Vielfalt, Wesen, andere Gesundheitsparameter) riesige Abstriche machen möchte, sondern so verpaart, dass es auch langfristig Erfolg hat.
Als Züchter würde ich mir auch verar**** vorkommen, wenn diese Rasse nun auch Qualzucht sein soll, der Vermehrer nebenan aber seine Totalschaden-Plattnasen weitervermehren darf, weil er in keinem Verein ist der sich leicht mit Auflagen belegen lässt.
Der Hundezucht leistet man damit sicherlich einen Bärendienst.
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Ich persönlich fände es bei Rassen wie dem Dalmatiner, bei dem die Quote der betroffenen Hunde ja noch recht gering ist, halt total sinnvoll, da eine recht eng gehaltene und mit Outcross kombinierte Zuchtvorgabe zu machen, um die Taubheit möglichst schnell auf möglichst "Normalniveau" (wobei dafür natürlich auch Referenzwerte erhoben werden müssten) zu drücken.
Also bspw: möglichst wenig Dalmatiner ohne Platten in die Zucht (wenn da der Zusammenhang besteht - beim ACD zumindest tut er das ja), meinetwegen ne Quote von 10% aller Zuchthunde maximal (ist jetzt nur eine Beispielziffer). Gleichzeitig outcross, um dem Verlust der genetischen Vielfalt entgegen zu wirken. Also 80% der eingesetzten Zuchthunde in einem Jahr Dalmatiner mit Platten, 10% Dalmatiner ohne Platten und 10% Pointer oder so. Das dann natürlich möglichst nicht nur einmal, sondern über ein paar Jahre hinweg und von Forschung begleitet.
Ich habe keine Ahnung, ob Pointer hier geeignet wäre. Ich habe auch keine Ahnung von Dalmatinern. Die sind hier nur als Platzhalter gemeint. Durchgespielt für "meine" Rasse (Lapphund), bei der es einen bedenklichen Trend zu Fellmassen gibt mMn wäre das dann 80% Lapphunde mit moderatem Fell, 10% Lapphunde mit eigentlich zuviel Fell aber sonst top Werten und 10% Lapinporokoira oder ACD beispielsweise (andere Treibhunde halt).
Aber vielleicht ist das ja auch Fantasy, und ich übersehe einen wichtigen Grund, der dagegen spräche.
Scheint den Züchtern doch alles bewusst zu sein und durchaus auch getan worden zu sein:
s fallen in allen VDH vereinen momentan sehr wenige taube oder einseitig hörende Hunde. Zahlen dazu hab ich leider keine genauen aber ich habe die Zuchtbücher der letzten Jahre durchforstet da ich selbst noch eine Hündin suche. Ja sie kommen vor aber die meisten Züchter die ich kenne sind bereits dran das eben keine Taubheit mehr in ihren Linien vorkommt. Und es ist ist gerade ein Wurf gefallen aus einer reinen Platten Verpaarung. Plattenträger sind auch mittlerweile in der Zucht erwünscht und zwar in allen Vereinen. Sie dürfen halt nur in der Fun Klasse starten, was sie aber für die Zucht nicht weniger interessant macht.
Das Lua Projekt ist nach wie vor bei einigen Züchtern umstritten, aber es kommen immer mehr Lua Würfe auf die Welt. Es gibt sogar schon reine Lua verpaarungen.
Die Purin Thematik wiegt tatsächlich mehr als Taubheit. Auch hier gibt es aber die Möglichkeit mit der richtigen Ernährung das ganze einzudämmen.Da es mich beschäftigt hat habe ich die Zuchtbücher von meinem Verein nochmal genauer angeschaut von 2020-2022
Es wurden in diesen Jahren 2020-2022 ca 400-500 Welpen geborenIm Schnitt waren 22 Welpen einseitig hörend und 5 taub geborene.
Da es genetisch gesehen wohl nicht nur an der Fellfarbe liegt sondern mehrere Gene beteiligt sind, kann man dieser nicht alleine die Schuld geben. Von mir aus kann der Dalmatiner auch nur braun/Schwarz sein.Auch das einzüchten des Pointers in der Dalmatiner Zucht hat nicht dazu geführt das in den Lua Linien weniger taube Hunde geboren werden.
Und es gibt viele Dalmatiner die trotz Kopf/Ohrplatte taub sind. Es sind nicht nur die sehr weißen oder die mit blauen Augen.
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Nein, ihr interpretiert da was in einen Gesetzestext rein was da nicht steht.
Es geht um Quahlzucht, also bewusstes erzeugen von Nachkommen von Hunden und bewusstes zusammenbringen von Tieren deren Resultat Schäden, Leid oder Schmerzen verursacht.
Es geht nicht darum, dass der Gesetzgeber sagt es muss eine Garantie zu 100% gesunden Hunden geben.
Ja genau. Heißt im Umkehrschluss als Beispiel
- Dalmatiner = Taubheit = Schaden
- Golden mit B/C Hüfte = Vererbung möglich = Schaden
- Chihuahua = Patellaluxation = Vererbung möglich = Schaden
- Sheltie = MDR Defekt (Träger) = Vererbung möglich = Vererbung = Schaden
Beim Dalmatiner ist bekannt, dass er taub geboren werden kann, welche Faktoren außer der Platten noch hinzu kommen weiß man nicht genau. Heißt mit der Verpaarung zweier Dalmatiner besteht die Gefahr tauber Welpen, Taubheit ist ein "Schaden" weil das Organ Ohr nicht oder nur eingeschränkt funktioniert. Ob daraus aber tatsächlich Leid und Schmerz entsteht ist nebensächlich. Das Organ ist beeinträchtigt.
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Scheint den Züchtern doch alles bewusst zu sein und durchaus auch getan worden zu sein
Nein, ich lese da nichts von Hunde ohne Platten aus der Zucht nehmen und einer verbandsweiten langfristigen Vorgehensweise dagegen mit gut organisierten Begleitstudien.
Ich lese da etwas davon, dass einige oder sogar viele Züchter auf Taubheit in ihren Linien achten (was wohl heißt, taube Hunde aus der Zucht nehmen?). Das ist ja auch immerhin ein erster Schritt. Reicht mir aber persönlich nicht, wenn man das Ziel hat, gesunde Hunde zu züchten (was mir reicht ist natürlich nicht das Maß aller Dinge, aber aus einer anderen perspektive kann ich ja nicht argumentieren).
Wie gesagt: unter dem Vorbehalt, dass Platten signifikant mit weniger Taubheit korrelieren (was es bei anderen Extremschecken tut).
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Aber vielleicht ist das ja auch Fantasy, und ich übersehe einen wichtigen Grund, der dagegen spräche.
Es ist in der Realität nun einfach nicht so leicht, dass immer alles zu finden.
Ich bin aktuell auf Deckrüdensuche bei einer Rasse, mit einer eigentlich vergleichsweise riesigen Population.
Und dann kommt: Gesundheit, wenige Popular Sire, genetische Diversität, Wesen, Leistung, Gebäude (keine Schönheit, aber eben möglichst funktional und keine Dopplung von Schwächen), Parameter die die Hündin mitbringt und ausgeglichen werden sollen, vermeiden bestimmter Linienzuchten aufgrund der Gesundheit, und so weiter.
Ich suche Europaweit, Farbe egal.
Und am Ende bleibt da trotzdem nicht viel. Und ja, da regt es einen manchmal schon auf, wenn das immer alles so leicht runtergeschrieben wird, als wären die Züchter nur zu stur. Zucht ist leider auch ein Prozess der gesellschaftlichem Wandel unterliegt. Und die beste Verpaarung bringt einem leider nichts, wenn die dann keiner kauft. Das ist leider auch Realität. Und am Ende wird dann wieder nur gemeckert..
Dann sieht man die ganzen Plattnasen-Vermehrer und Qualzuchten im Nutztierbereich und fühlt sich manchmal auch echt veräppelt.
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Es ist in der Realität nun einfach nicht so leicht, dass immer alles zu finden.
Der Anspruch kann ja nicht sein, dass es leicht ist, oder?
Aber ich sehe ehrlich gesagt - und da könne wir die Diskussion auch vom Dalmatiner wegnehmen, damit es nicht persönlich wird - gar keine Bemühungen von Verbänden dazu in dem Maße, wie ich es mir wünschen würde. Von Einzelpersonen, ja. Aber Einzelpersonen können es nicht hinbiegen, sonst bräuchte man ja keine Verbandszucht.
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Ich dachte es währe mittlerweile derzeitiger Wissenschaftlicher Konsens das die Taubheit durch die fehlende pigmentierung an bestimmten Bereichen im Innenohr hervorgerufen wird. Dies kann ja auch bei extremschecken mit farbigen Ohren passieren auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist. Da die punkte beim Dalmatiner soweit ich weiß quasi zufällig verteilt sind ist es immer ein Glücksspiel ob im relevanten Bereich im Innenohr zufällig ein Punkt angelegt ist oder nicht. Deswegen kann auch aus hörenden Eltern ein tauber Welpe fallen. Hab ich das so richtig Verstanden?
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Ich dachte es währe mittlerweile derzeitiger Wissenschaftlicher Konsens das die Taubheit durch die fehlende pigmentierung an bestimmten Bereichen im Innenohr hervorgerufen wird. Dies kann ja auch bei extremschecken mit farbigen Ohren passieren auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer ist. Da die punkte beim Dalmatiner soweit ich weiß quasi zufällig verteilt sind ist es immer ein Glücksspiel ob im relevanten Bereich im Innenohr zufällig ein Punkt angelegt ist oder nicht. Deswegen kann auch aus hörenden Eltern ein tauber Welpe fallen. Hab ich das so richtig Verstanden?
In der Studie vom KC, die ich verlinkt habe, konnte ein ganz klarer Zusammenhang zwischen Platten am Kopf und geringerer Taubheit bewiesen werden
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