Qualzuchten IV

  • Es gibt Statistiken in welchen erfasst wird in welchen Alter und woran Dobermänner gestorben sind.

    Ich weiß aber echt nicht mehr wie die hieß.

    Nur, dass sie mit Schrecken in Erinnerung geblieben ist.

  • Zum Dobermann:

    Wenn man eine Rasse gesund züchten will, drängen sich für mich drei Fragen auf:

    1. Ist es für die Hunde zumutbar?

    Hier sind Dobermänner bis zu ihrem plötzlichen Tod beschwerdefrei? Und das Ableben schnell und schmerzfrei?

    2. Gibt es noch genügend gesunde Hunde?

    3. Gibt es viele Käufer?

    Zum Einen, weil man viele Hunde produzieren muss, damit die Chance besteht, dass genügend Zuchthunde für eine genetisch breite Basis darunter sind.

    Und zum anderen, damit man gute Chancen hat, unter den vielen Käufern auch welche zu finden, die Deckrüden fördern oder Co-Ownetship zustimmen, oder selber in diese Richtung züchten wollen.

    In meiner Kindheit wusste jeder, was ein Dobermann ist. Sind sie heute so selten, wie es scheint?

    Im IGP wären sie zuhause. Aber kann man so schnell Gesundheit, Wesen und Leistung gleichzeitig verbessern?

    Die Leute, die jetzt für ZHS und aktiven Familienhund zu RR, Weimi und DD greifen (ob das nun sinnvoll ist oder nicht): Könnten die auch einen Dobermann ein Zuhause anbieten?

    Sind die Dobi charakterlich mit Riesenschauzern vergleichbar?

  • Und was mich immer wieder stört, ist dass diese hohen Zahlen immer wieder relativiert werden.

    Was heißt relativiert.

    50% sind 50% da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber es bedeutet eben nicht, dass 50% tot sein werden, bevor sie 5 Jahre alt sind.

    Es ist eine furchtbare Zahl und ein gewaltiges Problem, aber es hilft einfach niemanden, wenn man das ganze auch noch social media tauglich überdramatisiert (wie eben in dem Podcast, der die Diskussion ausgelöst hat)


    Der Punkt, dass man oftmals eine Häufung an Todesfällen oftmals auch bei einem Halter hat, hat InaDobiFan ja bereits erklärt. Die Leute lernen nicht aus ihren Fehlern, Ich kenne auch Leute, denen vier Dobermänner nach einander umgefallen sind. Alle aus der selben Zucht, selbe Blutlinie.

    Richtig, es gibt keine DCM freien Blutlinien, aber es gibt nunmal eindeutig Linien bei denen das Risiko höher ist, als bei anderen und dann gibt es auch noch Verpaarungen, wo es schon fast mit Ansage passiert. Und traurigerweise ist für viele Leute die Reaktion auf einen jung verstorbenen Hund es entweder wieder und wieder und wieder mit der selben Blutlinie zu versuchen, in der Hoffnung, dass man mal "Glück" hat oder die Rasse komplett zu wechseln. Den wenigsten kommt in den Sinn, den Welpenkauf in Hinsicht auf die Genetik mal anders anzugehen. Mal einen Blick in die Ahnentafel werfen, auch mal so Dinge wie den Inzuchtquotienten miteinbeziehen... tun die wenigsten. Es wird immer wieder genetisch das gleiche gekauft und sich dann gewundert, wieso am Ende die gleichen Probleme auftreten.


    Die Leute, die jetzt für ZHS und aktiven Familienhund zu RR, Weimi und DD greifen (ob das nun sinnvoll ist oder nicht): Könnten die auch einen Dobermann ein Zuhause anbieten?

    Wer für solche Plänen einen Dobermann kaufen will, ist da genau so falsch wie beim Weimaraner und Deutsch Drahthaar und es wird genau so schief gehen.

    Wer nicht mit Arbeitshunden leben und arbeiten will, soll die Finger davon lassen. Es gibt beim Dobermann schon genug Leute, die aus falschen Gründen zur Rasse greifen, da braucht man nich noch die nächste Welle unpassender Halter mit neuem, unsinnigen Anschaffungsgrund.

  • Besteht denn ein nachgewiesener Zusammenhang mit Inzucht allgemein —- oder nur mit Inzucht auf einige berühmt, berüchtigte Hunde?

    Manche Züchter, nicht speziell auf Dobermann bezogen, beschränken sich ja auf ihre Linien, weil sie sagen ihre Population sei noch relativ frei von Erbkrankheiten, die im Rest der Rasse schon um sich gegriffen haben.

  • Antwort im Zitat, weil einfacher.

  • Besteht denn ein nachgewiesener Zusammenhang mit Inzucht allgemein —- oder nur mit Inzucht auf einige berühmt, berüchtigte Hunde?

    Keine Ahnung, ob es dazu genauere Untersuchungen gibt, aber wer sich mit dem Thema auseinandersetzt, wird sehr schnell darüber stolpern, dass auch eher unverdächtige Vererber in sehr engen Verpaarungen plötzlich hohe DCM Raten bringen und die entsprechenden Würfe oft negativ rausstehen.

    Es muss nicht IGP sein, aber die Erkenntnis, dass man es immer noch mit einer Gebrauchshunderasse zu tun hat mit allen charakterlichen Erb"lasten", die das mit sich bringt, was eben öfter als selten eben nicht in die Vorstellung dieser Käufergruppe passt.

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