Qualzuchten IV

  • Ich lehne mich mal viel zu weit aus dem Fenster und glaube, dass es deshalb nicht dauernd "geschätzt" wird, weil es für Halter gesund gebauter Hunde halt normal ist.

    Mir schreibt niemand, wie großartig es ist, dass meine Hunde atmen und laufen können (etc.), und irgendwie schreibt das auch niemand in einem anderen Thread zu anderen Hunden, die nicht kurzschnäuzig sind. Es erwartet auch keiner, weil es unspektakulär normal ist sein sollte.

    Ich finde super, dass Rocky ein halbwegs fitter Einzelfall ist. Auf dem Level eines "normalen" Hundes ist aber auch er halt leider trotzdem nicht.

    Aber jetzt sind wir leider auf der persönlichen Ebene, da wollte ich gar nicht hin.

  • Das einfach nur zu sagen, weil "muss man ja sagen", wenn man mit dem Strom schwimmt...es tut mir nicht nur für meinen, sondern für jeden einzelnen Mops oder Frenchie so weh, das zu hören, wenn sie als häßlich bezeichnet werden.

    Ich kann auch nicht nachvollziehen, was man an einem Pudel schön findet, dennoch bezeichne ich nicht inflationär alle als häßlich.

    Das ist aber, im Grunde genau wie deine emotionale Reaktion darauf, dass jemand die Rasse als krank empfindet, eben auch ein Empfinden. Und ja, ich finde die extrem kurzen Nasen, mit den Falten und allem, einfach komplett häßlich. Das ist halt mein ureigenes Empfinden. Das meine ich ja nicht böse, aber ich kann, auch mit viel gutem Willen, daran einfach nichts niedliches und hübsches finden. Ich hab im Bekanntenkreis auch eine frz. Bulldoghündin, die ich mag. Hübsch finde ich sie dennoch nicht. Und leid tun tut sie mir auch dennoch. Und das weit mehr, als ich sie niedlich finden kann.

    Gott ja, sorry, ich liebe diesen Hund. :ops:

    Wäre ja auch schlimm, wenn es anders wäre. (das kann ich auch sagen, obwohl ich noch nicht so lange hier im Forum schreibe). Und das sei Dir auch unbenommen!!!

    Diese ganze Qualzucht-Diskussion ist - für mich persönlich - komplett losgelöst von persönlicher Sympathie. Mir geht es hier klipp und klar um die Hunde. Und ich freue mich natürlich über jede Bulldogge, die besser dran ist, keine Frage - aber ich feier das auch bestimmt nicht. Denn für mich sollte es einfach ein angeborenes Recht eines Hundes sein, dass er atmen, laufen und ohne Schmerzen leben kann. Das ist nichts, was man besonders betonen oder hervorheben muss.

    Geht mir ähnlich. Alleine, dass man Begriffe wie "frei atmend", oder bei Hündinnen auch "alleine gebärend" überhaupt etablieren muß, ist einfach ein Armutszeugnis für die Rasse. Und ich kann auch nur sagen, für mich gehört sie verboten, um das damit verbundene Tierleid zu beenden. Denn von vielen wird es eben nicht mal wahrgenommen. Sehe ich ja an den Möpsen unserer Verpächterin, die nimmt das schnorcheln und gurgeln gar nicht wahr, und findet die beiden einfach nur niedlich. Ich kann eben daran immer noch nichts niedliches finden, weil ich jeden Tag da nur das Leid sehe.


    Nicht angegriffen, aber ja, es macht mich immer wieder betroffen, wenn man micht einfach mal sagen kann , das ist schön, dass er mobil ist, gut atmen kann, ein gutes Leben hat, sondern meist "du musst jetzt einsehen, dass es ihm schlecht geht, weil ist so, du siehst es nur nicht/willst es nicht sehen". Und jep, nach 4 Jahren hier im Forum verletzt mich das (ist ja auch kein Geheimnis, deshalb... :ka: ).

    Nö - ich kenne Dich tatsächlich noch kaum, und ich kenne Rocky nicht. Ich glaube Dir auch erst einmal - ich würde immer denken, dass Du akzeptieren mußt, dass eben sehr sehr viele andere Hunde dieser Rasse genau diese zumindest ansatzweise "gute Gesundheit" eben nicht haben. Ich habe beispielsweise noch keine frz. Bulldogge ohne Rückenprobleme gesehen. Aber - wenn Rocky so fit ist und sich so viel bewegt, wie Du beschreibst, dann kann es ja sehr gut sein, dass er muskulär so gut dasteht, dass er deswegen keinerlei Probleme zeigt, und das hoffentlich auch sehr lange so bleiben wird. Das sehe ich dann durchaus positiv.

    Und zu dem süß-sein, es fällt mir auch schwer, das Süße im kranken zu sehen. Wenn Frenchies noch einigermaßen nach normalem Hund aussehen kann ich das noch, aber ansonsten finde ich das einfach nur schrecklich mitanzusehen. Gerade Möpse kann ich echt ganz schlecht sehen (und hören). Ich hab auch erst beim TA ne OEB gesehen, mir hat das schon in den wenigen Minuten wirklich weh getan, die so leiden zu sehen. Ich weiß echt nicht, wie man sich das Tag für Tag antun kann.

    Das geht mir genauso. Ich sehe so manchen Hund, und frage mich, warum diese Rassen so gehyped werden, weil sie einfach nur ein schauriges Leben haben. Jedenfalls die meisten - und daher hat für mich so manche Rasse ihre Legitimation verloren.

  • Es ist mir wurklich sehr peinlich, wohin das jetzt hier abgedriftet ist.

    Möchte mich mal wieder für meine viel zu emotionalen Posts entschuldigen, die hier, da habt ihr recht, überhaupt nichts zu suchen haben. Keine Ahnung, warum mir immer wieder sowas rausrutscht.

  • Es ist mir wurklich sehr peinlich, wohin das jetzt hier abgedriftet ist.

    Möchte mich mal wieder für meine viel zu emotionalen Posts entschuldigen, die hier, da habt ihr recht, überhaupt nichts zu suchen haben. Keine Ahnung, warum mir immer wieder sowas rausrutscht.

    Ich finde es aber genau so legitim, das DU schreibst, was du da empfindest. Für mich gehört das auch dazu.

  • Für meine Begriffe bedeutet Tierschutz, im Rahmen meiner Möglichkeiten etwas Gutes für ein Tier zu tun

    Sicher ein Teil davon. Wobei ich Tierschutz etwas allgemeiner fasse, da geht es darum möglichst vielen Tieren etwas Gutes zu tun. Da kann es passieren, dass Einzelfälle zu Gunsten von der Gesamtheit auch mal hinten über fallen.

    Und so kommen wir wieder zur Qualzuchtdiskussion. Wenn eine Rasse im Ganzen massive gesundheitliche Probleme hat, freue ich mich über jedes Individuum, das nicht betroffen ist. Rechtfertigt aber nicht, überhaupt erst solche Tiere zur kreiren, nur weil es mal gut geht.

    (Für meine eigenen Tiere will ich immer nur das Beste. Da zählt das Individuum und ich habe immer nur so viele, dass ich ihnen das ermöglichen kann. Das ist aber purer Egoismus, weil ich sollte sie haben, ich habe sie lieb, ich will das es ihnen möglichst lange gut geht. Unabhängig ihrer Herkunft. Alle meine Tiere wurden aus dem selben Grund angeschafft und das ist auch gut so, nie würde ich da eine Unterscheidung zwischen Züchter und Tierschutz machen.)

  • nochmal: es geht NICHT um dich und NICHT um deinen Hund. Es geht auch nicht darum, welche Frenchies gesund sind und welche nicht. Es ging in meinem Kommentar ausschließlich um das aus Schließen der Gesundheit aus den WELPENJAHREN und den erste MONATEN der Pubertät und den DURCHSCHNITTLICHEN Frenchie Besitzer, der du nun mal nicht bist.

    Ich verstehe, dass dich das persönlich trifft und du darauf emotional reagierst aber bitte lies doch richtig, bevor du antwortest.

    Im übrigen ist gesund ja nicht gleich gesund. Gesund für einen Bully oder gesund für einen Hund?

  • -Ann-

    Also mMn brauchst du dich nicht dafür entschuldigen, deine Meinung zu sagen und erst recht nicht dafür, dass du deinen eigenen Hund süß findest! Ich liebe meinen Hund auch und finde sie süß. So geht es wohl auch dem Großteil der Hundebesitzer.

    Ich bin selbst ein sehr emotionaler Mensch und bin extrem gut darin, mich in Dinge reinzusteigern und zu versteifen. Ich versteh dich in dem Punkt absolut. Vielleicht hilft es dir ja zu hören, wie ich damit umgehe: ich hab selbst einen kranken Hund. Klar, für mich ist die Situation nochmal anders, da ich „nur“ einen Shih-Tzu habe, der selten angesprochen wird. Dennoch treffen einige QZ Merkmale vom Frenchie auch auf meinen Hund zu. Zb auch die Ausdauer.

    Wenn ich darüber rede, sage ich bewusst meine Rasse und nicht mein Hund. Das hilft mir, den nötigen sachlichen Abstand zu schaffen. Ich weiß, dass mein Hund rassebedingt unnötig leidet. Würde ich alles immer auf sie beziehen, würde ich vermutlich auch Texte wie du verfassen und es würde mich persönlich dauerhaft krank machen.

    Mir zerbricht es auch jedes Mal das Herz, wenn ich an Daisy verschiedene Punkte bemerke. Zb gestern waren es hier 20 grad und Daisy war nach 10 min schon platt. Genauso, wenn sie mitten aus dem nichts so eine Art Rückhusten kriegt (bei ihr ist der zwar nach 2 Sekunden weg, macht es aber auch nicht besser).

    Ich bin hier in dem Thread, um mehr darüber zu wissen, um meinen Hund besser zu verstehen und um richtig aufklären zu können, wenn jemand sagt oh der ist aber süß was ist das denn für ne Rasse. Wenn mir das zu viel werden würde, würde ich hier schlicht nicht mehr mitlesen. Für mich persönlich ist es einfach wichtig, einen gewissen Abstand zu meinem Hund zu schaffen, um das hier alles sachlicher zu lesen und zu verstehen.

    Niemand hier hat etwas gegen dich oder deinen Hund! Niemand, der etwas allgemeines über Frenchis sagt, spricht präzise über deinen Hund!

  • Nicht angegriffen, aber ja, es macht mich immer wieder betroffen, wenn man micht einfach mal sagen kann , das ist schön, dass er mobil ist, gut atmen kann, ein gutes Leben hat, sondern meist "du musst jetzt einsehen, dass es ihm schlecht geht, weil ist so, du siehst es nur nicht/willst es nicht sehen".

    Also, ich (und alle anderen hier) freuen sich über JEDEN Hund, dem es gut geht.

    Ich kann deinen Rocky nicht beurteilen, aber ich glaube dir dass er fit und ist und wünsche ihm von Herzen, dass es so bleibt.

    Ich weiß auch gar nicht, wo du je was anderes gelesen hast? Du bist doch auch reflektiert und alles, nicht die Art von ignorantem Halter, um die es geht, und Rocky ist ein Übernahmetier, ich weiß wirklich nicht, warum du immer das Gefühl hast, gemeint zu sein.

    Was das "hässlich" angeht. Ich würde per se kein Lebewesen als hässlich bezeichnen.

    Aber ich finde es auch keine Beleidigung, wenn jemand meinen Hund nicht hübsch findet. Das ist doch Geschmacksache. Sich davon angegriffen zu fühlen, finde ich ein bissel arg dünnhäutig. Und einen Hund nicht hübsch zu finden, heisst nicht, dass man ihm böses wünscht.

    Qualzuchtmerkmale (also nicht den individuellen Hund, sondern eine platte Nase, ein Stummelschwanz, einen übertrieben gedrungenen Körperbau usw. an sich) niedlich zu finden, finde ich allerdings pervers.... So wie gebundene Füsse im alten China. Bewusst herbeigeführte Verkrüppelung ist einfach etwas furchtbares.

    Ändert nix dran, dass ich einen individuellen Hund, den ich persönlich kenne, trotzdem auch mögen kann. Es geht doch beim Hund nicht um die Schönheit. Diese ganze Betonung äusserer Merkmale hat das Elend doch erst geschaffen.

  • Sowas wie deinen Rocky, habe ich, wenn ich über Frenchies nachdenke, auch nicht vor Augen.
    Ich kenne einen Frenchie mix (der auch Rocky heißt :D) der deinem Rocky sehr ähnlich ist (allerdings schwarz und noch n tick mehr Schnauze).

    Der ist auch ein sehr munterer Kerl, mit viel Power die auch raus gelassen werden muss. Das ist alles, aber kein Sofa Hund. Dem geht es auch besser als allen anderen Frenchies die es dort in der Umgebung sonst so gibt. Der hat einfach das Glück ein relativ gut gelungener Mix geworden zu sein. ABER leider hat er dennoch Frenchie typisch 1000 Unverträglichkeiten und einen extrem empfindlichen Magen, aber dafür kann auch er normal atmen, rennen, wandern und all das.

    Aber auch der Rocky ist nicht der 0815 Frenchie, sondern eine Ausnahme. Die richtigen Frenchie die es hier gibt, die sind im Gegensatz zu ihm Scheintot, schaffen im Sommer die kleine Runde um den Block gerade so, übergeben sich alle paar meter und man muss aufpassen das sie nicht beim ball spielen sterben, weil es im Sommer zu viel ist.

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