Qualzuchten IV

  • es gibt eine Reihe Rassen die für die ZZL keine Ausstellungen brauchen. Natürlich muss es nicht so sein wie aktuell. Aber irgendwie wird man immer auf die eine oder andere Art und Weise den Formwert bewerten.

    Meinetwegen könnte der TA noch den Zahnstatus und die Hoden bescheinigen. Mehr aber nicht. Zumindest mein Jökull war der erste islandhund den meine TA zu Gesicht bekommen hat. Von so jemanden möchte ich auch nicht bewertet werden.

    Ich würde meine Hunde allemal lieber vom ta bewerten lassen, als von Richtern, die die Rasse, die sie richten, noch nie im Leben gesehen haben, den Rassestandard nicht kennen und meinen, den Standard, so wie sie ihn im Kopf haben, gegenüber demjenigen, der den aus der original Sprache ins deutsche übersetzt hat, durchzusetzen.

    Mein ta würde sich wenigstens die Mühe machen, den Rassestandard am PC aufzurufen und dann Punkt für Punkt diesen ab arbeiten

    Vielleicht wäre es auch sinnvoll, wenn Zzl unabhängig von Rassestandards wäre?

    Also ein Gesundheitszeugnis, daß erstmal grundsätzlich für alle Hunde gleich aussieht und dann noch um spezielle Untersuchungen ergänzt wird wo Dispositionen bekannt sind?

    Der Blick auf Rassestandards hat ja erstmal nichts mit Gesundheit zu tun und dient nicht der Gesundheit der Nachfahren, ist also irgendwie zweitrangig.

    Wenn ich als Züchter einen bestimmten Typ haben will kann und werde ich den ja immer noch bei der Partnerwahl aussuchen.

    Damit könnte man auch potenzielle Ebay Kleinanzeigen Welpen schützen, wenn schlicht alle Tiere vor der Fortpflanzung einen medizinischen Persilschein brauchen.

  • Es wäre einfach schön, wenn der Rassestandard einfach nur bescheinigt wird. Am besten möglichst Objektiv. Aus reinem Interesse hatte ich mal die Studie "Hunde in Bewegung" gelesen. Beim Deutschen Schäferhund (also eine meiner Rassen) steht, dass die geforderten Winkelungen von Schulter- und Kniegelenk nicht beobachtet werden konnten, beide Gelenke sind weiter geöffnet. Das gilt übrigens für beide Populationen.

    Wir sind ja auch teil der Gangwerksstudie, wo vieles wirklich mal vermessen wird. Also, wirklich vieles. Kein Vergleich dazu, wenn ein Richter da bisschen anfässt und per Augenmaß den Hund beurteilt.

  • Ich denk, das ganze System hinkt gewaltig.

    Die Ausstellung an sich, sollte eigentlich wirklich nur Aussagen, dass ein Hund seiner Rasse entspricht. Nicht mehr, nicht weniger.

    Wenn man es so handhaben würde, würde auch eine breitere Bandbreite an Hunden, der einzelnen rassen. So sieht man ja nur das, was gerade "voll in" ist.

    Wobei ich finde, dass auch der Charakter und das Wesen der Hunde, besser beurteilt werden muss.

    Klar, es wird geguckt, ob sich der Hund anfassen lässt und so was, aber ansonsten?

    Da wird überhaupt nicht drauf geachtet.

    Und ja, ich fände eine allgemeine gesundheitsuntersuchung bei unabhängigen Tierärzten (für alle rassen gleich) + zusatz Untersuchungen absolut notwendig.


    I'm Endeffekt müssten 3 Sachen unabhängig bestätigt und untersucht werden.

    -Optik (wobei ich da ein "entspricht der Rasse", "entspricht nicht der Rasse" als absolut ausreichend empfinden würde)

    -Gesundheit

    -Wesen / Charakter (wobei das zwar unabhängig geschehen müsste, aber gleichzeitig eben auch von rassekennern sein müsste)

    Ich finde das ganze, so wie es aktuell läuft, schwierig, nicht fair und vor allem, alles, nur nicht objektiv.

    Und, vieles wird persönlich genommen, man sucht sich gezielt bestimmte Richter aus, braucht man bestimmte bewertungen an ausstellungsergebnissen für die ZZL, kann man so oft gehen, bis man sie beisammen hat...


    Und jetzt mal ehrlich, ja, ich habe mich über das (baby) Bob und bis (nat.) gefreut, aber was sagt es aus?

    Eigentlich nur, dass Mo etwas Rasse typischer aussieht, wie seine Schwester (Bob) und der Richter den Kritikoi total verfallen ist und dadurch der siwi nie eine Chance hatte (bis).

    Und in Zukunft?

    Auf jeder Ausstellung, auf die ich gehen werde, die nicht im Norden ist, wird Mo immer Bob werden. Egal wie schlecht er wäre.

    Das kann doch einfach nicht richtig sein

  • Ich stimme dir in total vielen Punkte komplett zu. Und ich finde Ausstellungen tatsächlich sinnvoll, nur nicht so, wie sie aktuell laufen. Ausstellungen können super aufzeigen, wie sich ein Hund in einer stressigen Situation verhält, wie er grundlegend anderen Hunden und fremden Menschen gegenüber eingestellt ist. Was aktuell meiner Meinung nach "falsch" läuft, ist wie subjektiv bewertet wird, wie sehr sich auf Mini-Details versteift wird ( hust Kippohren beim Collie hust ) und wie viel toleriert wird. Wenn ich höre, dass ein Hund im Ring den Richter anknurrt und noch ein G kriegt :verzweifelt:

    Wovon ich also träume:

    Eine Objektivierung der Bewertung (z.B. in dem man Formulare anhand der Rassestandards erstellt und wenn genug Punkte zustimmen, entspricht der Hund der Rasse, juhu)

    Ein Streichen von Platzierungen, Champions und Siegern, ein Hund entspricht dem Rassestandard oder nicht. Zur ZZL muss er bei mindestens 3 von 5 Bewertungen als der Rasse entsprechend bewertet worden sein.

    Mehr Strenge, ein Hund zeigt Angst oder Aggression oder anderweitig Wesenschwäche? Sofort DQ

    Was halt nicht stimmt: Dass Mo immer automatisch BoB ist, wenn er alleine ist. Wenn er ein SG (oder in den kleinen Klassen ein v) oder "schlechter" bekommt, kann er kein BoB mehr werden; der Titel wird dann einfach nicht vergeben. (Natürlich geht das nur, wenn der Richter überhaupt weiß, was fehlerhaft ist)

  • Ich fände es auch gut wenn sich überhaupt auch jeder an die Regularien halten würde.

    Dann käme die unsichere Braque die im Ring nach dem eigenen Besitzer schnappt nicht in den Ehrenring...

    Dann dürfte der humpelnde Boxer garnicht erst rein...

    Dann würden keine 60 Kilo Hunde laufen, wo der Standard nur bis 50 geht...

    Dann würde auflaufen, in den Ring ziehen lassen, würgen, Kontakt zu anderen Hunden im Ring zulassen, pöbeln oder so doller Zug dass die Vorderbeine schweben zur Dis führen...

    Und dann hätte man auch bspw einen gewissen Bullmastiff nicht derart häufig derart hoch platziert.


    Also jetzt mal vollkommen davon abgesehen dass manche Richter anscheinend rein nach eigenem Empfinden platzieren...

  • ist doch bei vielen Rassen schon so:

    Optik-> Ausstellung oder Formwert

    Wesen -> Wesenstest

    Gesundheit -> Tierarzt

    Leistungsfähigkeit -> Arbeitsprüfungen

    Bei den Retrievern ist das Ausstellungswesen von der Zucht komplett entkoppelt, Ausstellen ist einfach ein Hobby wie Agility o.ä.

    Finde ich sehr angenehm so

  • Ausstellungen können super aufzeigen, wie sich ein Hund in einer stressigen Situation verhält, wie er grundlegend anderen Hunden und fremden Menschen gegenüber eingestellt ist. Was aktuell meiner Meinung nach "falsch" läuft, ist wie subjektiv bewertet wird, wie sehr sich auf Mini-Details versteift wird ( hust Kippohren beim Collie hust ) und wie viel toleriert wird. Wenn ich höre, dass ein Hund im Ring den Richter anknurrt und noch ein G kriegt :verzweifelt:

    Hm, ich hab jetzt wirklich nicht viel Erfahrung.

    Also eigentlich nur eine Ausstellung, aber das, was man da gesehen hat, war furchtbar.

    IM Ring hat sich jeder Hund gut benommen, aber außerhalb?

    Hunde, die dauernd auf andere los gingen, auch Hunde in der eigenen Gruppe.

    Menschen, die ihre Hunde geschlagen und gepitscht haben.

    Hunde, die in den Ring gestürmt sind, um Mo an die Wäsche zu gehen.

    Die gleichen Hunde, die sich seine Mutter und den rüden aus unserer Gruppe, krallen wollten, als die einfach nur in der Sonne bruzelten, deren Menschen das total witzig gefunden haben. Und einer dieser Hunde hat unfassbar gut angeschnitten.

    Das war alles vom Ring aus zu sehen.

    Und, meiner Meinung nach, hätte das alles mit in die Bewertung einfließen müssen.


    Gerade bei solchen Sachen wie die Ohren beim Collie, oder die Farbe bei den nackigen xolos sind Punkte, die ich sehr kritisiere.

    So etwas gehört dringend überarbeitet.


    Wovon ich also träume:

    Eine Objektivierung der Bewertung (z.B. in dem man Formulare anhand der Rassestandards erstellt und wenn genug Punkte zustimmen, entspricht der Hund der Rasse, juhu)

    Ein Streichen von Platzierungen, Champions und Siegern, ein Hund entspricht dem Rassestandard oder nicht. Zur ZZL muss er bei mindestens 3 von 5 Bewertungen als der Rasse entsprechend bewertet worden sein.

    Mehr Strenge, ein Hund zeigt Angst oder Aggression oder anderweitig Wesenschwäche? Sofort DQ

    Das fände ich auch gut.


    Was halt nicht stimmt: Dass Mo immer automatisch BoB ist, wenn er alleine ist. Wenn er ein SG (oder in den kleinen Klassen ein v) oder "schlechter" bekommt, kann er kein BoB mehr werden; der Titel wird dann einfach nicht vergeben. (Natürlich geht das nur, wenn der Richter überhaupt weiß, was fehlerhaft ist)

    Naja, Richter, die nicht mal den Rassestandard von bekannteren rassen kennen sind genau so ein Problem wie Richter, die eine Rasse noch nie im Leben gesehen haben und deswegen nicht mal bewerten können, was sie sehen

  • Auch bei den Retrievern ist es nicht objektiv.

    Auch da wird die Optik nach persönlichen und aktuellen Vorlieben beurteilt.

    Gerade die Labradore werden immer molossiger.

    Wie kann ein völlig verfetteter Labbi bewertet werden?

    Auch bei der Gesundheit gibt es ausschließlich die Rasse spezifischen Untersuchungen.

    Wird mittlerweile auf epi getestet?

    Dabei wäre das mittlerweile auch mehr wie notwendig.

    Gibt es eine Datenbank bzgl allergien und (mastzellen) Tumore? Auch das wäre super wichtig.

    Arbeitsprüfungen fänd ich auch wichtig.

    Aber das würde ich mit meinen Hunden nicht schaffen. Ich hab jagdhunde. Dafür werde ich keinen js machen. Zumal die Hunde hier eh nicht arbeiten dürften.

    Und so wird es vielen gehen.

    Nicht nur bei jagdhunden, sondern auch bei hutehunden, windhunden....

  • Arbeitsprüfungen fänd ich auch wichtig.

    .. . Zumal die Hunde hier eh nicht arbeiten dürften

    Dann ist allerdings die Frage, ob man diese Hunde hier züchten sollte?

    Oder ob es für die Hundepopulation einen Mehrwert hat, wenn arbeitslose Arbeitshunde vermehrt werden?

    Außer man will eben Show statt Arbeitshunden?

    Ist nicht in letzter Konsequenz ernst gemeint (glaube ich), aber wenn ich den Husky sehe der nicht ziehen will, den Bassett der kaum laufen kann, den hysterischen Border,... Dann stellt sich die Frage schon irgendwie.

  • Es wäre das aus für viele rassen.

    Und viele, engagierte Hundehalter hätten keine Hunde mehr, oder völlig falsche.

    Ich denke, wenn man das aussehen nur nach "passt", oder "passt nicht" objektiv bewertet , würde es solche extremen ubertypisierungen nicht geben.

    Und wenn man das Wesen, Rasse typisch, bewertet, würde es auch den faulen Husky nicht geben.

    Aber beim husky wüsste man dann natürlich trotzdem nicht, ob er gut zieht.

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