Körpersprache, Deutlichkeit, Härte.. viele ? im Kopf

  • Nach dieser Übung und ca. 30 Minuten „zurückschicken“ sollten wir Leinenführigkeit machen

    Bei jedem guten Training gilt: in der Kürze liegt die Würze.


    Erst 30 Minuten permanent korrigieren und danach noch Leinenführigkeit - das überfordert die Konzentrationsfähigkeit maßlos, zumal in diesem jungen Alter und bei einem Hund, dessen Thema ausgerechnet Frustrationstoleranz ist.


    Dinge, die schon richtig gut laufen, die kann man auch mal länger am Stück abfragen. Aber wenn es darum geht dem Hund Neues beizubringen, das er noch nicht kann und das ihm schwerfällt, dann muß er bei der Vorgehensweise deiner Trainerin zwangsläufig scheitern.

    Nicht umsonst ist es ein sehr wichtiger Leitsatz, von Erfolg zu Erfolg zu trainieren und nicht von Mißerfolg zu Mißerfolg. Das setzt aber voraus, daß der Hund nur soweit und so lange gefordert wird, wie er das Geforderte auch leisten kann.


    Offenbar ist der Trainerin das nicht bewußt, da sie das aus Überforderung entstehende Stressverhalten nicht als Übersprungshandlung erkennt, sondern als "rotzfrech und Absicht" einstuft. Womit sie es auf eine persönliche Gefühls- und Beziehungsebene hebt, (Frechheit darf man sich nicht bieten lassen) die sachlich unzutreffend ist und folgerichtig zur agressiven Eskalation in Form von Schlagen und Kneifen führt. Diese Einstellung ist eigentlich ein typischer Halterfehler, der einem Profi nicht passieren darf.


    Zusammengenommen mangelt es hier eindeutig an Fachkenntnis.

    Gerade wenn man über Korrektur arbeiten will, (wie sinnvoll das hier ist, ist eine andere Frage) muß man extrem aufpassen, den Hund nicht mental zu überfordern.

  • Zitat

    Du brauchst einen Trainer, der den gesunden Mittelweg kann und kein Extrem lebt. Einen, der weiß wie man im Training weiterkommt, ohne den Hund zu überlasten.

    flying-paws Ja, das denke ich auch. Kennst du zufällig jemanden in deinem Netzwerk auf den das zutrifft und hier aus der Region kommt?


    Das Training wird ja auch nicht aus böser Absicht so gestaltet, die Frau ist nett und hat auch sehr versucht mich darin zu bestärken. ‚Mit manchem hat sie bestimmt auch recht, zB das man merkt dass ich mich total aufrege und zu schnell resigniere wenn er in der Leine hängt. Aber das *wie* gibt mir einfach ein komisches Gefühl, dass sie mir als ich meine Bedenken geäußert habe auch nicht nehmen konnte. 😕

  • Also wenn ich nur danach gehe, welche Trainer ich sympathisch fand oder mit denen ich menschlich gut konnte ... dann sind das alle, mit denen ich bisher zu tun hatte. Vier an der Zahl.


    Effektiv geholfen haben Dino und mir nur die letzten beiden. Und das auch nicht in jedem Bereich - manche Dinge will ich für mich und Dino einfach nicht so umsetzen. Mein Hund wird aus guten Gründen am Geschirr angeleint - weil wir das Halsband für das "ordentlich laufen an der Straße" reserviert haben. Findet eine Trainerin doof, weil ich den Hund damit doch gar nicht richtig führen könne - ja aber das ist doch völlig wurscht, wenn Dino eh schon komplett überreizt ist und explodiert, weil die Bulldogge (er kann mit dem Hundetyp überhaupt nicht) nun mal wieder an ihm vorbei gelaufen ist. Davon ab ist "Leine am Halsband eingehakt" bei uns fürs ordentlich laufen an der Straße reserviert ...


    Kurz: nicht alles, was ein Trainer von sich gibt, funktioniert für deinen Hund.

    Manches mag bei vielen Hunden passen, manches nur bei einem gewissen Typ Hund - bei anderen Hunden macht man sich mit Ratschlag X vieles kaputt.

  • Den Hund auf Dauerstress und Cortisol testen.

    Williundwir In meinem Hinweis steckt auch eine indirekte Frage. Derartige Themen gibt es im Dogforum immer ähnlich recht oft.


    Es ist bei derartigen Hunden ein "alter Hut", dass man zuerst Ruhe trainieren muss. Damit kann man in den eigenen vier Wänden beginnen.

  • Ich kann euch gut verstehen. Ich weiss wie anstrengend es ist wenn man einen Junghund zu Hause sitzen hat der krankheitsbedingt nicht ganz alles so lernen konnte wie gewollt. Auf der anderen Seite ist es aber auch z.T normales Junghundeverhalten was ich hier rauslese und vor allem habt ihr mit seinen 1.5 Jahren noch genügend Zeit um das alles nachzuholen, was der Krümel verpasst hat. Macht euch da keine Panik.

    Er sollte ruhig hinter mir sitzen. Nach dieser Übung und ca. 30 Minuten „zurückschicken“ sollten wir Leinenführigkeit machen und da hat er mir dann in meinen Ärmel und die Leine gebissen und sich richtig hochgeschaukelten.

    Ich sehe das mittlerweile etwas skeptisch wenn ich mir Hundeschulen / Trainings ansehe bei denen Junghunde quasi dazu gezwungen sind sich 1-1.5h am Stück zu konzentrieren und mitzumachen, weil das Konzept es so vorsieht. Da ist mir das Vereinsleben lieber, wo man zwar kurz aber knackig trainiert und dann aufhört, wenn es am allerbesten läuft. Euer Hund kann den Stress, dem er ausgesetzt war, noch nicht händeln. Der gewöhnt sich irgendwann daran, aber nach 30 Minuten "Training" dann noch die Leinenführigkeit einzufordern ist einfach zu viel.

    Grundsätzlich wurde uns gesagt, dass unserem Hund Raum sehr wichtig ist und er nicht sensibel sei, es wären eher Ausreden für sein Verhalten die ich suche.

    Ob dein Hund sensibel ist oder nicht, kannst letztendlich nur du beurteilen.

    Ich selber würde mittlerweile sogar behaupten ich lasse mir bezüglich meines Hundes von Trainern nichts mehr einreden. Das verurteilen macht oft mehr kaputt als es hilft. Ich lebe mit diesem Hund zusammen und ich kenne ihn. Es gibt nicht das eine Schema, das bei jedem Hund funktioniert. Nicht jeder Hund verträgt die "harte Hand", andere Hunde wiederum brauchen sie, weil sie sonst eskalieren. Man muss den Mittelweg finden, ohne dem Hund zu viel Druck zu machen, das er einbricht oder nur noch weg vom HF will.


    Und ein Trainer der meinem Hund auf die Schnauze schlägt, würde mich nie wieder sehen. Ich muss da gar nicht gross was kommentieren oder auf dicke Eier tun, ich würde einfach nicht mehr wiederkommen.

  • krankheitsbedingt

    Hund oder Mensch? Ist der Hund jetzt gesund?


    Macht ihr hier Reklame für Wattebällchen?


    Man muss sicherstellen, dass der Hund mit der menschlichen Stimme überhaupt etwas anfangen kann, dass er begreift, dass und was der Mensch mit seiner Stimme etwas von ihm verlangt. Wenn ich mir darin sicher bin, dann setze ich das - früher oder später - mit allen Mitteln durch. Sonst wird man unglaubwürdig.

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