Fragen zum Welpentraining

  • Liebes Forum,


    seit nun zwei Wochen lebt der kleine Rauhhaardackel Ben bei uns. Als Ersthundbesitzer sind wir weniger durch ihn, als durch all die Informationen verunsichert, die auf einem einprasseln (okay, die man sich auch selbst zusammensucht). Bekommen haben wir Ben mit zehn Wochen, er ist nun bald schon zwölf Wochen.


    Wir hatten nun auch schon die ersten Termine bei einem Hundetrainer und haben dazu zwei Fragen.


    1. Der Trainer wies uns daraufhin, dass wir Ben nur noch aus der Hand füttern sollen. Ohne so seine Aufmerksamkeit zu binden und die Erfahrung, etwas für sein Futter tun zu müssen, würden andere Dinge (wie u.a. Leinenführigkeit) überhaupt nicht funktionieren. Wir haben Ben bisher dreimal täglich via Napf gefüttert (plus bzw. abzüglich der Leckerlis, die wir für die ersten Übungen, wie Namen kennen, verbrauchen).


    2. Der Trainer hat zwei Übungen gemacht, die wir ein wenig brachial fanden. Einmal ging es um die Gewöhnung an die Box fürs Auto (er schläft bisher in einem Korb neben dem Bett), dort wurde er hineingesetzt und wir sollten sein Jaulen ignorieren. Als es nicht besser wurde, nahm der Trainer eine Decke um die Box abzudunkeln. Auch hier wurde es nicht besser. Ben hat sodann auch in die Box hineingemacht, was sich bei zwei Autofahrten noch einmal wiederholt hat (trotz des Versuchs, die Box positiv zu verknüpfen). Die andere Übung bezog sich darauf, auf Bellen zu reagieren (was Ben leider abends ab 22 kurz vor der (unserer) Schalfenszeit macht). Dafür sollten wir Ben anbinden und uns mit dem Rücken zu ihm von ihn entfernen und erst wieder auf ihn zugehen, wenn er leise wird und Ruhe gibt. Auch hier hat Ben stark gejault und war daraufhin zum ersten Mal seit 14 Tagen in der Nacht darauf sehr unruhig.


    Unsere Frage wäre nun: Sind das wirklich gute Ideen bzw. Übungen? Einmal die Handfütterung (weil sonst alles verloren wäre) und dann diese Übungen, die vorgeschlagen wurden?


    Ich danke für Eure Zeit.

    GY.

  • Mittelalterlich!


    Gut, dass Du fragst. Bitte höre einfach weiter auf Dein Bauchgefühl und nicht so einen "Trainer" mit solchen antiquierten Methoden.

  • bitte such dir ganz ganz schnell einen anderen trainer. Sowas geht gar nicht!


    Lass dein Hundekind in Ruhe fressen und heb davon etwas für Leckerlies auf. Das habt ihr selbst total richtig gemacht! Gewöhnung an die Box: Nimm die box mit nach Hause und fütter ihn da drinnen, gib ihm sein Kauzeug dadrinnen und leg eine schöne Decke rein und wenn er müde wird schick ihn da ruhig mal rain (Leckerlie reinwerfen). Tür läßt du offen bis er da gerne drinnen ist

    • Neu

    Manchmal hilft einfach das richtige Futter - aber wie findet Ihr es?

    Ich hatte schon viele Hunde und die Erfahrungen haben mich gelehrt, dass jeder andere Ansprüche an die Ernährung hat. Mal legen sich Verdauungsstörungen durch eine Futterumstellung, ebenso können Fellprobleme abklingen. Schlanke Windhunde leiden nicht selten unter nervösen Störungen, wenn der Proteingehalt zu hoch ist; sie benötigen eher Kohlehydrate zur sofortigen Energiefreisetzung. Andere Rassen wie sportliche Huskys brauchen stattdessen hochwertige Proteine, während Kohlehydrate nur ansetzen würden.


    Das Alter spielt ebenso wie die Konstitution eine Rolle für den individuellen Bedarf und einige Krankheiten erfordern eine spezielle Nährstoffzusammensetzung.


    Aber ehrlich, welcher Hunde- oder Katzenhalter blickt bei den vielen Herstellern, Marken und Inhalten wirklich durch? Ich nicht - zum Leidwesen meiner Hunde. Daher habe ich es mit einem unverbindlichen Futtercheck versucht der übrigens nicht nur für Hunde ist, sein Katzenfutter kann man dort auch finden.


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    Liebe Grüße Tobi hugging-dog-face


  • Nein, diese Methoden empfinde ich als rabiat und mechanistisch, keinerlei Anpassung an den kleinen Welpen, dem sie übergestülpt werden.


    Das ausschliessliche Handfüttern hillft nicht bei der Bindung, die eine Erziehung überhaupt erst ermöglicht, sondern schafft eine bloße existenzielle Abhängigkeit. Grob gesagt: Hund satt, Futterautomat egal. Leckerli haben eine viel größere Bedeutung, als nur Futter. Ein Hund lernt, sie als ganz besonderes Lob anzusehen, von seinem Menschen, dem er sich zugehörig fühlt. Dann kann das Leckerli auch nur ein Stückchen Möhre sein. Füttere, wie Du es richtig ansiehst, normal aus dem Napf und zweige ein paar Bröckchen ab, mit denen Du das angenehme Loben unterstützt.


    Das Boxentraining ist richtig traurig, mach das bitte nicht so. Ja, es kann helfen, die Autobox etwas zu verhängen, damit die Außenreize des sich schnell bewegenden Autos nicht zu Verunsicherung führen. Aber vorher hat der Hund gelernt, sich in der Box zu entspannen. Das passiert sicher nicht, wenn Welpe bloss jammernd drin rumgefahren wird. Du kannst zweiphasig trainieren: die Box ausserhalb des Autos als Lieblingsschlafplatz aufbauen, zugehangen als Kuschelhöhle z.B., und lässt ihn parallel kurze Strecken mitfahren, erst mal auf dem Schoß einer bekannten Begleitperson sitzend. Wenn beides klappt, fährt er mal kurz in der Box im Auto mit, aber jemand ist dabei, der sich auf ihn konzentriert und aufpasst, daß er sich nicht stresst. Jedes zusätzliche negative Erlebnis solltest Du zukünftig vermeiden, das verfestigt nur das Problem.


    Das Wichtigste zuletzt: Trainerwechsel. Dein Gefühl trügt Dich nicht.

  • Volle Zustimmung - das "Training" geht gar nicht.


    Als Ergänzung: Gut möglich, dass ihr euch die Box erstmal versaut habt. Falls er sich da sperrt, würde ich eine deutliche Pause machen. Die Box jetzt positiv aufbauen, ist zwar noch einen Versuch wert. Falls ihr aber merkt, dass der Hund jetzt erstmal Schiss hat, wäre mein Tipp die Box für ein paar Wochen oder Monate in den Keller zu stellen und einen neuen Anlauf zu versuchen, wenn der Hund weiter ist.

  • Das ist jetzt - etwas! - ot, aber kleine Dackel sind ja nun mal sooo reizend, und euer Ben ist schon auf dem Avatar zum Klauen. Also: Hättste bittebitte mal'n Bild für uns?

  • Wo wir jetzt ins Detail gehen: Lass dir das mit dem Handfüttern bitte von niemandem weismachen, das wäre jetzt richtig übel für den Kleinen.


    In einer Hunde"familie" gehört es zu den grundlegenden Rechten des Nachwuchses, sich pappsatt zu fressen und dann erstmal in Ruhe(!) zu verdauen. Darauf ist sein Verdauungsapparat komplett ausgerichtet. Wenn du jetzt anfängst, da übers Handfüttern diesen Krieg-ich-was?-Dauerstreß reinzubringen, kann das auch körperliche Folgen für den Zwerg haben.


    Die Box habt ihr ihm mit dieser Schocktherapie wahrscheinlich erstmal nachhaltig vergrault, die würde ich durch einen Welpenauslauf ersetzen, den ich ihm langsam vertraut mache.

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