Meine Tochter möchte einen Hund. Zu früh?

  • Und du meinst jetzt ernsthaft, dass die TE das liegen lässt bis die Tochter von der Schule kommt. :muede:

    Nein natürlich nicht. Sie wird sich darum kümmern und (meine Vermutung)dann genervt davon sein. Weil sie das eigentlich nicht wollte. Oder die Tochter kommt nachhause, soll ihren Teil der Erziehung übernehmen, was sie aber nicht kann weil: Hausaufgaben, duschen, ausruhen, Hobbys.

    Und so sitzt am Ende die Mutter mit der meisten arbeit da. Deshalb holt man sich als Erwachsener einen Hund nur, wenn man ihn selber möchte und Lust hat ihn zu erziehen. Ein Kind hat eine bereits große Verpflichtung: Schule. ein Hund ist eine riesige Verpflichtung zusätzlich. Und als Lebewesen kann der Hund erheblichen Schaden von Entscheidungen des Kindes tragen.


    Wie zb der border collie im anderen thread, den das Kind im Freilauf mitgenommen hat. Denn Kinder sind nicht in der Lage Situationen immer richtig einzuschätzen

  • Das Kind geht seit einem Jahr in einen Verein.

    Die Mutter registriert sich in einem Hunde Forum. Obwohl der Wunsch nach einem Hund nicht von ihr ausgeht.


    Wieviel Engagement erwartet man sich nach - keine Ahnung - 5 Beiträgen von ihr...

    Was soll sie nach so kurzer Zeit schreiben?

    Es wäre doch total komisch, wenn sie jetzt plötzlich total anders schreiben würde "ich fand eure Beiträge so toll, ihr habt mich überzeugt, ich mache alles mit dem Hund und Tochter muss nur mit ihm schmusen und zum Verein gehen"


    Lasst ihr doch Zeit das ganze sacken zu lassen und sich Gedanken zu machen.

    Von "ich mache nichts und habe keinen Hunde Wunsch" ist sie doch schon zu "ich passe untertags auf (Homeoffice - besser geht es doch nicht), gehe untertags spazieren (und auch im finsteren) und fahre meine Tochter wohin sie möchte"


    Also warum muss man da so schwarzmalen?


    Gebt ihr noch ein wenig Zeit.

    So wie ich die TE lese und sie auf mich wirkt, steht sie entweder dahinter und wird alles mittragen oder sie wird den Wunsch ihrer Tochter nicht erfüllen.

  • Man muss sie jetzt nicht vergraulen.

    Wer vergrault sie denn?


    Es ist nunmal so, dass sich viele Menschen gar keine Vorstellung davon machen, was ein Hund alles lernen muss und wie lange das dauern kann. Ich finde den Hinweis darauf nur fair und weiß nicht, was das mit vergraulen zu tun hat.

    Auf der einen Seite gebe ich dir zwar Recht, weil einige Menschen sich das alles zu rosig und entspannt vorstellen.


    Auf der anderen Seite machen gerade in Foren manche Leute auch echt eine wahnsinns Raketenwissenschaft aus dem Zusammenleben mit dem Hund. Absurde Erwartungen und Ansprüche an sich und den Hund und manchmal auch irgendwie sehr praxisfern gedacht. So zumindest mein Eindruck.


    Es gibt ja bspw. auch bereits erwachsene Hunde, die schon Erziehung genossen haben. Meine 2. Hündin kam bereits wunderbar erzogen hier an, da mache ich mir keinen Finger mehr krumm.

  • Ich sehe das auch nicht so schwarz. Manchmal drückt man sich auch ungeschickt aus. Ich würde das Wort "Drecksarbeit" also nicht auf die Goldwaage legen. Ich sage auch manchmal Sachen wie "meine Viecher", was im Forum vielleicht komisch rüberkommen würde, im echten Leben aber mit einem Augenzwinkern total lieb gemeint ist :smiling_face_with_hearts:


    Für mich klingen die Umstände nicht schlecht und Maria scheint interessiert und engagiert zu sein. Warten wir mal ab was sie zu der Erziehungssache sagt.

  • Die Tochter ist 13, also ja nun kein kleines Kind mehr und wenn sie seit einem Jahr regelmäßig auf dem Hundeplatz ist, obwohl sie noch gar keinen Hund hat, spricht das doch dafür, dass das nicht nur ein Strohfeuer ist oder man sich ein paar Youtube-Videos angeschaut hat und jetzt plötzlich einen Hund will.

    Wieso man in diesem Alter nicht in der Lage sein sollte, die Erziehung eines Hundes zu übernehmen, erschließt sich mir auch nicht so ganz. Lernen muss das auch ein Erwachsener, wenn bisher keine Erfahrung mit Hunden vorhanden ist. Und wenn man eine umgängliche Rasse wählt, ist es am Ende auch kein Problem, wenn einer halt "nur" Gassi geht und dabei keine großartigen Erziehungssachen veranstaltet. Das ist doch der Alltag der meisten Hunde, in den seltensten Fällen werden alle Familienmitglieder exakt die gleichen Dinge mit dem Hund machen.

  • Eziehung und Kommandos lernen sind zwei verschiedene Dinge, die aber oft verwechselt werden, gerade von Menschen ohne oder mit wenig Hundeerfahrung.


    Erziehung findet immer im Augenblick statt. Der Hund knabbert ein Stuhlbein an - er erfährt sofort, daß das nicht erwünscht ist. Er lernt, sich draußen zu versäubern und nicht auf deinem Wohnzimmerteppich. Er lernt, auch mal alleine zu bleiben, dich nicht zu nerven, wenn du arbeiten mußt usw.

    Erziehung heißt, die Hausregeln zu lernen und sich in die Gemeinschaft einzufügen. Ein Hund kann prima erzogen sein, ohne Sitz/Platz/Fuß Kommandos zu kennen.

    Die Erziehung findet wie gesagt im Alltag statt und nicht erst, wenn die Tochter mittags oder nachmittags aus der Schule kommt. Diese Arbeit wird daher hauptsächlich an dir hängen bleiben.

    Sitz, Platz Fuß und andere Kommandos sind zwar im Alltag nützlich, aber im Grunde nicht Teil der Erziehung im engeren Sinne sondern Teil der Ausbildung. Das ist der Teil, den deine Tochter gut übernehmen kann.


    Den so wichtigen Rückruf muß sich aber jede Bezugsperson selbst erarbeiten und festigen, die regelmäßig mit dem Hund rausgeht. Den der Hund hört in erster Linie auf den Menschen, nicht auf ein Zauberwort.


    Eine Gewissensfrage an deine Tochter: Bei aller Begeisterung für Agility, es gibt in jeder Rasse Exemplare, die dafür nicht geeignet sind, und gar nicht so wenige. Bei Shelties - auch aus guter Zucht - macht das Nervenkostüm nicht selten Probleme. Ich kenne Shelties, die super gern auf dem heimischen Platz trainieren, aber dem Turnierstress nicht gewachsen sind. Das unvermeidliche Lampenfieber der Hundeführerin reicht dann aus, um den sensiblen Sheltie nervlich zusammenbrechen zu lassen.

    Meine Kleinpudelhündin - weil Pudel hier empfohlen wurden- war vom Körperbau her nicht wirklch geeignet für Agility, auch zeigte sie mir, daß viele Dinge für sie interessanter sind als gerade Springen. Sie hätte mir zuliebe mitgemacht, war aber in anderen Disziplinen viel freudiger dabei.

    Es gibt auch viele Hunde (rassenunabhängig) die sich übermäßig hineinsteigern und kreichend durch den Parcours rasen. Auch das kann darauf hindeuten, daß Agility im Grunde nicht gut für sie ist.


    Ist deine Tochter flexibel genug, sich dann auf ihren Hund einzustellen und ihm zuliebe auf die Wunschsportart zu verzichten? Den Hund vor den eigenen Ehrgeiz zu stellen?

    Alternativen gibt es immer, das Spektrum reicht von Obedience über Nasenarbeit bis zum Dummytrainig oder Dogdance, aber nicht jeder Hund ist für jede Sportart geeignet, egal wie viele andere Rassevertreter darin brillieren.

    Die Preisfrage ist also: Wünscht sich deine Tochter einen Hund für AgilitY oder einen Hund ohne Vorgaben? Mit dem sie gemeinsam ausprobieren kann, was beiden Spaß macht und guttut, ohne enttäuscht zu sein, wenn es mit Agility doch nicht klappen sollte?

  • Aus der Erziehung raushalten funktioniert nicht.

    Meine 13jährige geht aktuell um 7 Uhr morgens aus dem Haus (muss Bus fahren, Schulstart um 7:45 Uhr) und ist um 13:30 Uhr wieder zu Hause. Wenn die in der 9. ggf an einigen Tagen noch eine Schulstunde mehr hat ist sie durch die einstündige Mittagspause in der es keinen Sinn machen würde heimzukommen nicht vor 15:30 Uhr daheim.

    In der Zeit kann man dem Welpen schlecht viel Spaß wünschen und bis auf regelmäßig Pipi machen gehen (und auch dabei ja ggf auf Leinenführigkeit und adäquates Verhalten auf alle möglichen Reize etc achten) nichts machen.

    Also kann man schon, allerdings hat man dann hoffentlich den gleichen Geschmack wie der zukünftige Inneneinrichter etc.


    Hier würde nie ein Tier für die Kinder einziehen!

    Entweder zieht es hier ein weil ich da total Lust drauf habe und die Mädels natürlich gerne mit einbezogen werden und im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten helfen dürfen oder es gibt dieses Haustier hier nicht.

  • Ich würde in dem Fall keinen Hund anschaffen. Nicht weil ich denke das die Tochter aktuell völlig überfordert wäre sondern allein aus dem Grund weil du nicht wirklich einen Hund möchtest. Dir muss einfach klar sein das deine Tochter entweder mit 15/16 das Interesse verliert (muss absolut nicht sein, ich hab auch nie das Interesse an Pferden verloren) oder das Sie, spätestens wenn sie eine Ausbildung oder Studium anfängt, den Hund nicht mehr betreuen kann. Das heißt er bleibt sehr wahrscheinlich die nächsten 15 Jahre an dir hängen. Willst du das wirklich?


    Je nach Hund ist es nicht mit Gassi gehen getan sondern der braucht ne Aufgabe. Muss ja nicht Agility sein aber irgendwas an Hundesport kann schon notwendig sein. Bist du dazu bereit? Bist du bereit 1-2 mal die Woche auf den Hundeplatz zu gehen, bei jedem Wetter mit dem Hund raus zu gehen usw? Ich würde mir das wirklich gut überlegen.


    Border Colli hast du ja zum Glück schon ausgeschlossen. Der wäre absolut ungeeignet. Schön das du das auch so siehst :) Sheltis brauchen auf jeden Fall auch irgend eine Art von "Arbeit" und ich meine das die teilweise auch nicht so ganz ohne sind. Aber ich kenne mich mit der Rasse nicht gut aus. Da können andere sicher mehr dazu sagen :)

  • Die Info, dass das Kind schon zum Agi geht, gab‘s ja am Anfang noch gar nicht, das sieht dan. Schon anders aus.

    Aber ich finde dennoch - gerade zwischen 13 und 16 geht bei den Kids so megaviel ab, die probieren sich aus, die werden erwachsen - ich würde die Zeit abwarten. Wenn sie danach immer noch den Hund will, spricht ja nix dagegen, aber mir wäre das (ohne das Kind zu kennen, allein auf der Basis der paar hundert Kids, die ich über meinen Beruf kenne, und dem runden Dutzend Hunde, die wegen ‚Kind mag nicht mehr und Mutter kann/will auch nicht‘ bei uns abgegeben wurden) echt einfach zwei Jahre zu früh.

  • schau mal hier Pudel im Agi


    [media]https://www.youtube.com/watch?v=6j36FyvRQuk[/media]


    yane hat ihre Wusch auch sehr erfolgreich geführt. Vielleicht verlikt sie mal ein paar typische Wuschvideos :partying_face: :smiling_face_with_heart_eyes:


    Vorteil der Zwerge ist dass es durch kleinere Sprünge und auch der im Verhältnis größere Abstand der Slalomstangen und Wendungen zwischen den Hindernissen nicht ganz so heftig belastend ist wie bei den Großen. Mit einem Sheltie der nur ein Ticken zu groß ist landest du eben leider im large und darfst dann gegen BC, Labbi und Co antreten und hast was schlimmer ist als die Konkurrenz elendig hohe und damit sehr belastende Sprünge.

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