Welpe zieht ein und ich bin überfordert

  • Bevor mich noch jemand verlinkt - nein, ich habe keine Lust dem 192738109230. "Neu-Mali-Besitzer" Tipps zu geben, der einfach einen sportlichen, intelligenten Hund wollte und sich deswegen völlig vergriffen hat, statt eine der extrem vielen ebenso passenden Rassen zu nehmen, nur weil der Mali ein Modehund ist und man sich das Image aufbessern kann, wenn man so einen "krassen" Hund hält.


    Meine Malis brauchen auch nicht mehr als 1-1,5 Stunden Spaziergang am Tag und sie schlafen den ganzen Tag.


    Man muss es halt können mit diesen Hunden.


    Sorry, dass du es jetzt so abbekommst - aber du bist wirklich eine von immer mehr Menschen, die auf der Modewelle reiten und jedes Mal (!!!!) muss es das arme Tier ausbaden. Natürlich auch ohne Papiere... das ist übrigens noch ... ich nenn es mal "naiver".


    Ich wünsche dem Hund alles GUTE.


    Und ich gebe dir einen Tipp: Such dir jemanden, der dir vor Ort live und in Farbe hilft. Dieser Jemand sollte selbst Malis halten und diese Hunde sollten einen entspannten Eindruck machen, sehr gut gehorchen und das aber frei, gelöst und freudig tun und nicht mit abgeklappten Ohren und geduckt - denn dann weiß man, da wurde mit Strom nachgeholfen.


    Tun viele. Weil sie überfordert sind mit dieser Rasse.

  • Liebe Sara,


    erst mal: Kopf hoch!

    Willkommen in der Welpenzeit und herzlichen Glückwunsch zu Eurem "Familienzuwachs".



    Wenn er das brauch und sich das mit der Zeit gibt ist auch das kein Problem für mich, ich dachte nur wenn ich das dann mache gewöhnt er sich vielleicht daran und ein Dauerzustand sollte das ja nicht sein.


    Wir haben ja quasi das Gegenteil von einem Gebrauchshund (einen kleinen Pudel), aber fast alles, was Du so schreibst, kenne ich auch.

    Er war auch recht jung, als er zu uns kam - das würde ich nicht mehr machen. Aber egal, mittlerweile ist er 7 Monate und ist vom Verhalten kaum noch von unserem erwachsenen Ersthund zu unterscheiden, bis auf gelegentliche Trotzphasen (Pubertät) und seinen "Spieltrieb". Ansonsten ist er drinnen chillig und geduldig, draußen aktiv und neugierig.


    Die Unruhe zu bestimmten Tageszeiten (bei uns IMMER zwischen 20:00 und 22:00 Uhr) fanden wir sehr anstrengend. Wir haben glaube ich schon ein gutes Maß von Auslastung und Ruhe gehabt, bei uns ist es auch eher ruhig und er hat zusätzlich ja den Ersthund und ist nicht alleine. Dennoch war es abends echt chaotisch.

    Wir haben alles Mögliche ausprobiert... möchte ich jetzt nicht aufzählen.


    Geholfen hat das alles nicht wirklich, aber: Es war irgendwann von heute auf morgen einfach vorbei, als er ca. 4,5 Monate war. Genau wie die Stubenreinheit, die auf einmal da war. Gefühlt gestern noch drei Unfälle - und auf einmal war da nix mehr. Warum auch immer, vielleicht die normale Reifung.

    Es fing an, als er sein Bein hob, mehr schnüffelte und von sich auch auch gerne weite Strecken mit uns ging. Vielleicht hat ihm das vorher gefehlt, nur war er da einfach noch zu klein und jung für lange Touren.


    Was uns sehr geholfen hat, die Welpenzeit zu "überstehen", die wir einfach auch anstrengend fanden: Abends hinsetzen und überlegen, was gut geklappt hat (aber nicht, was schlecht war). Da kam wirklich jeden Tag eine Menge zusammen, auch wenn es nur Kleinigkeiten waren. Das hat uns sehr motiviert und gezeigt, dass es wirklich bergauf geht.


    Abschließend würde ich aber gerne noch hinzufügen, dass ich keine Erfahrung mit Gebrauchshunden habe und natürlich auch - wie Andere hier - raten würde, "fachkundige" Hilfe / Austausch zu suchen.


    Wir haben auch Bücher gelesen, uns überall informiert, zudem war es nicht mal unser erster Hund (der Ersthund ist allerdings schon erwachsen gewesen). Unser Fazit: Ein Welpe kann auch mal ein Biest sein (wenn auch nicht absichtlich), aber das gehört dazu. Es sind einfach Babies.


    Tausch Dich doch mit Gebrauchshundebesitzern aus, schau, dass bzgl. alles rechtzeitig in die richtigen Bahnen gelenkt wird, habt Geduld und achtet auf das Positive! Vieles, was Du schilderst, klingt schon mal gut!


    Zum Thema Box etc.: Vielleicht wäre die Abgrenzung bestimmter Bereiche ein Kompromiss. Also einige "ruhige" Quadratmeter mit 2-3 verschiedenen Liegemöglichkeiten (hart / weich) und Wasser. Das hat bei uns sehr geholfen.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass es aufgrund des allgemeinen Stellenwertes eines Hundes in der Türkei nicht einfach ist entsprechende Unterstützung zu finden. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


    Dazu ist mir noch was eingefallen.


    Vllt kann man dir hier weiterhelfen mit der Info über adäquate Optionen (Hundeschule, Verein oder Ähnliches in deiner Nähe):


    Alman Çoban Köpeği Irk ve Spor Derneği


    Möglicherweise lohnt sich ein Anruf. Und falls der erfolglos bleibt, hast du ja nichts verloren. Ich spreche leider kein türkisch 😅.


    Ignoriere mal, dass es dort DSH sind - dir geht es ja nicht um Zucht sondern um die Erziehung und ggf Ausbildung und das kannst du auch so sagen. Die Leute dort hören idR viel, haben ein großes Netzwerk und wissen auch wer evtl helfen kann. Mglw gibt es bei Euch auch Vereine und Anlaufstellen, die andere Rassen aufnehmen und/oder einfach behilflich sind bei der Grunderziehung. Vllt kann dir dort jemand weiterhelfen. Manchmal wissen auch Tierheimmitarbeiter entsprechende Anlaufstellen.


    Ich würde einfach mal losgehen und mich umhören, damit es gleich in die richtigen Bahnen geht. 🍀

  • ich habe keinen mali,aber auch einen gebrauchshundwelpen.

    er ist jetzt seit 2 monaten bei uns .anfangs gab es hier wilde tobereien mit unserer klm(ebenfalls gebrauchshund :smile: )hündin und auch bei uns wurde gezwickt (tamilo bekam den spitznahmen babysharky ,weil es den anschein hatte,der zwerg hätte runherum spitze nadelzähnchen :smile: )

    wir haben diese wilde toberei unterbunden wenn es zuviel wurde... zumal dies auch nicht gerade leise vor sich ging,da wurde sich gegenseitig durch bellen hochgepuscht....

    auch bei uns schläft der kleine in einer box(diese steht offen im wohnzimmer),einfach weil der darin besser zur ruhe kommt.......er geht da freiwillig und zu festen zeiten rein.nachts schläft er in einer box am fußende unseres bettes damit nachts ruhe ist und er nicht auf die idee kommt zu toben(mein mann steht um 2 uhr auf und braucht seinen schlaf).tamilo hat die box von anfang an gut angenommen,pünktlich um 21 uhr will er "ins bett".inzwischen schläft er von 21 uhr bis 7.30 uhr durch.

    theater haben wir nur noch wenn ich duschen gehe,dann geht er in seine box,weil mir das sicherer ist,als wenn hier beide hunde blödsinn machen...

    da wird dann aber nicht "geweint" sondern der knirps ist richtig sauer.....

    unsere trainerin in der welpengruppe(hat einen maliwelpen) ist da optimistisch ...... das geht auch vorbei....


    als die jagdhündin hier als welpe einzog wurde auch von allen seiten geunkt .... ob uns bewußt wäre was für einen hund wir da hätten... wenn der erst jagen geht... der wird nie frei laufen können.....uvm


    doch es war uns bewußt ,es hat viel herzblut und einsatz und auch oft nerven gekostet,aber wir haben es gut gemeistert.

    und auch bei tamilo wird es so sein; er wird uns viel geduld,oft nerven kosten,aber wir werden unseren gemeinsamen weg finden.


    ich bin sicher du schaffst das auch.


    lg

  • Erst einmal nochmal danke an alle die nett auf mich zu gekommen sind! Tobie danke auch dir fürs raus suchen der Seite!


    An alle die genervt die Hand vor den Kopf geschlagen haben als sie meinen Beitrag gelesen haben und nicht unbedingt super freundlich waren, ich kann euren Unmut glaube ich nachvollziehen, deswegen auch danke an euch! Auf Grund euer Nachrichten hab ich mich gestern Abend mit meinem Mann zusammen gesetzt und wir haben uns gefragt ob wir uns dieser Aufgabe wirklich gewachsen fühlen. Ich dachte ich hätte mich gut genug über die Rasse informiert, scheinbar nicht... Denn zumindest bei dem was ich gelesen hatte, stand nirgends "Anfänger und Mali? Bist du bekloppt?" Ja ok es gibt Ausnahmen da kann das gut gehen, aber muss man es darauf ankommen lassen, dann evtl den 1 jährigen Stinker, den Wir dann vielleicht komplett "ruiniert" haben, doch abgeben und ihm sein Zuhause nehmen? Mir war von Anfang bewusst dass es in diesem Sinne keine schwierigen Hunde gibt sondern nur Halter die damit nicht umzugehen wissen.


    Nun, ich hatte gestern dann eben auch meinen Mann eure Beiträge gezeigt und ihm ging es wie mir... Auf einmal hatten wir doch ziemlich schiss, dem Krümmel doch nicht das Leben bzw die Erfahrung bieten zu können die er braucht... Nicht weil wir das nicht möchten, im Gegenteil! Sondern weil die Erfahrung fehlt die der kleine scheinbar unbedingt brauch umn auch glücklich leben zu können. Und das ist uns beiden auch das wichtigste! Wir möchten keinen Hund zum "angeben" oder weil er grad besonders in Mode ist (weil das mal kurz aufkam). Zugegeben... Hab ich mich da wohl in etwas verannt und dachte mit der Zeit, dem Willen und der Lust die ich habe "wird das schon werden" Mein Fehler! Ganz klar!


    So, jetzt haben wir den süßen Fratz aber hier sitzen und ich lieb den kleinen jetzt schon... Was also tun? Gibt ja nur 2 Optionen, 1. Abgeben 2. Sich professionellen Rat und Hilfe beiseite ziehen um das ganze richtig anzugehen.

    Lieber wäre mir natürlich zweiteres! Mein Mann hat heute in seiner Mittagspause bei der von Tobie verlinkten Seite angerufen jedoch keinen erreicht. Er probiert es morgen nochmal (mein türkisch reicht dafür leider nicht aus als dass ich alles einwandfrei verstehe und erklären kann). Wir möchten uns erkundigen ob es bei uns Anlaufstellen für malis bzw für uns Halter gibt an die wir uns wenden können und wie sie einschätzen ob es überhaupt Sinn macht. Falls nicht... Heiliger bimbam... Dann bleibt nur Option 1. Denn wie gesagt uns geht es an aller erster Stelle um ein zufriedenes erfülltes Leben für ihn. Da kann ich glücklicherweise mein egosismus "meinen Traum zu erfüllen" bei Seite schieben. Ansonsten wäre uns allen damit keinen Gefallen getan. Wenn ich nur wüsste dass er in gute erfahrene Hände kommt wäre das sicher auch etwas leichter. Da habe ich nur die Angst das wir hier in der türkei keinen finden der das auch nach "deutscher Manier" kann und er am Ende doch nur im Hof an einer Kette sein Leben verbringen muss.


    Jedenfalls danke dass ihr mir/uns die Augen geöffnet habt bevor es zu spät ist, auch wenn nicht unbedingt charmant ;)

  • Es gibt ganz bestimmt auch bei Euch Leute die kompetent sind und sich mit dieser Rasse auskennen. Wünsche Euch Glück bei der Suche und vor allem Spaß mit und an eurem Hund!

  • Hut ab für das Statement. Auch in der Türkei wird es gute (im Sinne von qualitativ hochwertige) Hundesportler geben, die die Rasse gut kennen und euch - entweder gegen gutes Geld oder weil sie sich freuen, dass sich jemand Mühe gibt und wirklich will (oder beides) - helfen. Kann nur sein, dass man da etwas buddeln, betteln und sich wirklich drum bemühen muss. Ich hab es jetzt nicht auf dem Schirm, aber bei FCI WMs oder der FMBB wirds ja auch türkische Teams geben, nehme ich an.

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