"Schwaches Nervenkostüm" - Was versteht ihr darunter?
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Meine Kangals sind überaus reaktiv und sensibel und überaus nervenstark.
Genau diese Kombination brauchen sie, um ihre Aufgabe gut leben zu können.
Ihnen entgeht nichts, wirklich gar nichts, die Nervenstärke verleiht ihnen den richtigen Filter, um adäquat zu reagieren oder eben nicht zu reagieren.
Wenn mit einem der Hunde gesundheitlich was nicht offensichtliches nicht stimmt, merk ich es tatsächlich daran, dass sie bei Dingen anschlagen, die sie sonst kalt lassen.
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Wenn mit einem der Hunde gesundheitlich was nicht offensichtliches nicht stimmt, merk ich es tatsächlich daran, dass sie bei Dingen anschlagen, die sie sonst kalt lassen
Wenn Max mal Schmerzen/Verspannungen hat, ist er auch wieder ekliger als (mittlerweile) normalerweise.
Klar, das feine, fragile Mauerwerk seiner in den letzten Jahren erlangten Nervenstärke (für seine Verhältnisse) ist einfach furchtbar instabil.
Solche in sich ruhenden, selbstsicheren Spezialisten wie deine MCs finde ich unheimlich beeindruckend!
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Was bei Max auch geholfen hat, zusätzlich zu Training, ist einfach für ihn angepasste Auslastung.
Ihm, auch wenn er "nur" ein Chihuahua ist und keiner Arbeitsrasse angehört, tut Arbeit wirklich gut. Das macht ihn zufrieden und ausgeglichener.
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Finde ich schwer zu definieren..
Hier sitzen zwei sehr sensible und reaktive Hunde. Bei beiden zeigen sich diese Eigenschafen unterschiedlich im Alltag.
Meine Althündin nimmt jede kleine Stimmungsschwankung von mir wahr und reagiert darauf. Dabei muss ich nicht einen Ton von mir geben.
Mich 'normal' stellen würde auch nicht funktionieren, es reichen negative Gedanken aus, um sie völlig aus der Bahn zu werfen.
Sie ist außerdem eher unruhig und aufgedreht und am liebsten hüpfend/rennend/spielend unterwegs.
Ich denke auch, ihr fällt es schwer, diverese Eindrücke ihrer Umwelt zu filtern und entspannt damit umzugehen. (Wie der Herr, so's Gscherr...)
Trotzdem ist sie NIE ängstlich, geht selbstbewusst auf Artgenossen zu, liebt Menschen und mag Trubel (aber lässt sich eben von Hektik anstecken).
Sobald ICH entspannt bin, kann sie auch in der Innenstadt und während einer laufenden Demo ohne Probleme schlafen...
Ohne Auslastung ist ihr nervöser Grundcharakter viel deutlicher sichtbar. Durfte sie was arbeiten, geht es besser und der Kopf ist nicht völlig Banane.
Da hat sich auch heute, mit fast 10 Jahren noch nichts geändert.
Ob sie jetzt ein schwaches Nervenkostüm hat? Ich weiß es nicht...
Meine kleine Hündin ist im Alltag mit den Ohren und Augen ÜBERALL.
Sie gruselt/erschreckt sich öfter mal vor fremden Geräuschen, Menschen, Hunden, Gegenständen.
An und für sich ist sie sehr in sich gekehrt und ruhig, mag keine Hektik und kann kaum umgehen mit Trubel.
Sie ist super unauffällig und wenn ihr nichts Angst macht in vertrauter Umgebung ein absoluter Ruhepol.
Stress geht sie immer aus dem Weg, reagiert zwar sensibel auf Stimmungen ihrer Menschen, aber lässt sich nicht so sehr dadurch beeinflussen.
Maja würde ich definitiv ein schwaches Nervenkostüm zuordnen.
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Ich schick die mal für ne Woche Lucca vorbei, dann weißt du es
Ich schreibe heute Abend mehr. Aber in Stichworten. Hypersensibel, Reizoffen, Geräuschempfindlich, schnell in Panik, kopflos..
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Mein Balou (Dackel-Mix) hat ein schwaches Nervenkostüm. Das äußerst sich bei ihm dadurch, dass er übermässig auf Reize reagiert. Mein Jack Russell Terrier Mogli muss nur einmal ganz leise knurren und Balou bekommt einen Bellflash. Aus meiner Sicht muss Balou nicht mal wissen warum Mogli knurrt, er lässt sich einfach davon animieren, dass Mogli knurrt.
Laute Geräusche unterwegs sind auch ein Problem. Er ist bei vorbeifahrenden Autos, sehr lauten Geräuschen wie z.B. Tretroller bellend in die Leine gesprungen. Das haben wir mittlerweile im Griff aber als ich beim ersten Mal nicht damit gerechnet hatte ist er vor dem Auto über die Straße gelaufen. Ich weiß nicht ob er es stoppen wollte. Die vorbeifahrende Müllabfuhr muss im Haus auch bellend kommentiert werden.
Er kommt unterwegs schlecht zur Ruhe und muss sich immer irgendwie beschäftigen z.B. mit buddeln wenn das möglich ist oder in Restaurants möchte er das Tischbein ablecken.
Er ist unterwegs ein sehr aufmerksamer Hund aber nicht Aufmerksam im Sinne davon, dass er auf mich konzentriert ist sondern wenn wir uns irgendwo einen Moment aufhalten und die Hunde keine Aufgabe haben muss Balou vorbeigehende Menschen im Blick behalten und folgt ihnen mit dem Kopf bis der Mensch an uns vorbeigegangen ist. Und das sind nicht nur Menschen in unserer unmittelbaren Nähe und sie müssen auch keinen Hund dabei haben.
Balou ist aber überhaupt nicht sensibel. Schmerzhafte Tierarztbesuche und schlechte Laune bei meinem Mann sind kein Problem.
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Lucca ist grundsätzlich ein sehr unkomplizierter, ruhiger, anhänglicher und verschmuster Hund. Er muss auch nichts arbeiten. Es ist zwar lustig, aber er braucht es nicht.
Was bei ihm sehr stark auffällt, ist dass er wenig Selbstvertrauen hat. Eine "böse" Aktion wie z.b. von einem anderen Hund angeknurrt werden und er fällt sofort in ein Loch. Das kommt auch gerne bei gewissen Geräuschen wie Rolladen oder Föhn vor. Dann gerät er in absolut kopflos Panik.
Er kann schwer mit neuen und ungewohnten Dingen umgehen. Letztes Mal in der Halle war er z.b. fast die Hälfte der Stunde nur damit beschäftigt unansprechbar und gedankenverloren den Fußboden abzuschnüffeln.
Schatzi ist ein hoch sensibles Stimmungsbaromether. Schlechte Stimmung im Haus selbst wenn er garnichts getan hat? Er versteckt sich hinterm Sessel.
Und er reagiert halt extrem auf für ihn "schlimme" Dinge und steigert sich dann rein. Böser Wind? Komisches Geräusch? Ein Schild am Wegrand -Zack Sprung auf die Straße. Man muss mit ihm außerhalb vom Wald immer wachsam sein.
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Schwaches Nervenkostüm bei meiner BBS hat rein gar nichts mit der Reaktion auf irgendwelche Stimmungen oder sonstigem zu tun. Auch ihre ausgeprägte Skepsis gegenüber neuen Dingen oder lauten Geräuschen packe ich da nicht drunter. Das hatten hier auch schon andere Hunde.
Das schwache Nervenkostüm zeigt sich hier in 2 Arten. Zum einen Situationen in denen sie nicht frei zwischen Flucht und Kampf entscheiden kann und zum anderen wenn Bewegungsreize ihre Impulskontrolle auf die Probe stellen.
Bei Hundebegegnungen an der Leine ist die Zeitspanne zwischen entspanntem Hund und Pöbelprinzessin unglaublich kurz gewesen. Nix mit langsam ansteigender Spannung. Ähnliches Spiel mit Joggern und Radfahrern die auf sie zukommen. Auch beliebt fremde Menschen wenn es dunkel ist.
Meine Knallschote hat ihre Unsicherheit in solchen Fällen grundsätzlich nach vorne umgesetzt. Klingt ätzend und war ätzend, hat mich anfangs aber nicht abgeschreckt.Kompliziert wurde es erst in Verbindung mit der einhergehenden "Sensibilität" dieser Rasse. Jede minimal falsche Korrektur bedeutete 2 Schritte zurück.
Die Knallschote ist mit 1,5Jahren hier eingezogen und wir haben 3 Jahre gebraucht um das so in den Griff zu bekommen das ein halbwegs normaler Alltag möglich ist.
Dennoch wird sie niemals in mir unbekannten Gebieten wo ich mit Radfahrern rechnen muss freilaufen. Die Auslastung findet über den Sport, in abgegrenzten Bereichen und an der Schlepp statt.
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Schwaches Nervenkostüm bei meiner BBS hat rein gar nichts mit der Reaktion auf irgendwelche Stimmungen oder sonstigem zu tun. Auch ihre ausgeprägte Skepsis gegenüber neuen Dingen oder lauten Geräuschen packe ich da nicht drunter. Das hatten hier auch schon andere Hunde.
Das schwache Nervenkostüm zeigt sich hier in 2 Arten. Zum einen Situationen in denen sie nicht frei zwischen Flucht und Kampf entscheiden kann und zum anderen wenn Bewegungsreize ihre Impulskontrolle auf die Probe stellen.
Bei Hundebegegnungen an der Leine ist die Zeitspanne zwischen entspanntem Hund und Pöbelprinzessin unglaublich kurz gewesen. Nix mit langsam ansteigender Spannung. Ähnliches Spiel mit Joggern und Radfahrern die auf sie zukommen. Auch beliebt fremde Menschen wenn es dunkel ist.
Meine Knallschote hat ihre Unsicherheit in solchen Fällen grundsätzlich nach vorne umgesetzt. Klingt ätzend und war ätzend, hat mich anfangs aber nicht abgeschreckt.Kompliziert wurde es erst in Verbindung mit der einhergehenden "Sensibilität" dieser Rasse. Jede minimal falsche Korrektur bedeutete 2 Schritte zurück.
Die Knallschote ist mit 1,5Jahren hier eingezogen und wir haben 3 Jahre gebraucht um das so in den Griff zu bekommen das ein halbwegs normaler Alltag möglich ist.
Dennoch wird sie niemals in mir unbekannten Gebieten wo ich mit Radfahrern rechnen muss freilaufen. Die Auslastung findet über den Sport, in abgegrenzten Bereichen und an der Schlepp statt.
Danke für deinen Beitrag! Ich erkenne meinen da wieder.
Gerade angeleinte Hundebegegnungen sind seit Welpenalter eine Katastrophe, wir kommen da einfach nicht weiter.
Kannst du irgendwie beschreiben, wie du angesetzt hast? Leider lassen Cosmo Korrekturen jeglicher Art kalt, aber mich würde euer Weg trotzdem interessieren.
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Zwischen Reaktivität bzw. Sensibilität und „schwachem Nervenkostüm“ besteht für mich der Unterschied darin, wie ein Reiz „bewertet“ wird (Begriff Bewertung ist beim Hund mit Vorsicht zu nutzen): Reaktiv heißt erst mal die Bereitschaft, zackig und mit Power auf einen Reiz zu reagieren. Sensibel heißt erstmal, Reize auch bei schwacher Ausprägung schnell und differenziert wahrzunehmen und sich angesprochen zu fühlen.
Ein schwaches Nervenkostüm würde ich dann annehmen, wenn die unmittelbare Reaktion auf den Reiz in Beunruhigung, Ängstlichkeit oder starker reaktiver Aggression besteht, ohne dass der Reiz selbst diese Reaktion quasi erzwingt.
Das finde ich super treffend zusammengefasst. Sehr hilfreich, danke!
Thor : Du hast ja einen Weißen und erwähnst öfter mal, dass er schlechte Nerven hat. Würdest du sagen, dass die Beschreibung bei ihm passt?
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