Hohe Ablenkbarkeit draußen - Pubertät oder "Eingreifen" notwendig?

  • Also kann er machen was er will, und wenn er machen soll, was du willst, möchte er lieber machen, was er will.

    Is das ein Dackel?

    😂😂😂 Ja, ist es!

    Also er stürzt sich schon oft mit Feuereifer ins Suchen aber ich habe eben aktuell das Gefühl, dass er extrem ablenkbar ist durch kleine Reize..

  • Versuch es doch einfach mal mit weniger Action. Dafür aber mit mehr Qualität für den Hund.

    Bisher hatte ich den Eindruck, dass er mehr Freude (im Sinne von er findet mich toller und hat mehr Spaß) hat wenn ich immer mal ein wenig Action einbaue.. Nur das mit dem Fokus ist mir - insbesondere in den letzten Tagen aber eindeutig tagesabhängig - vermehrt aufgefallen..

  • drums030


    Ich würde ihm da schon auch Pubertätswahnsinn zugestehen. xD Sowas wie Fuß laufen würde ich momentan gar nicht machen.


    Ich würde mich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist. Wie eben nicht jagen und ab und zu mal Blickkontakt herstellen. Und ansonsten aussitzen. Wenn Du merkst er hat Lust was zu machen, könnt Ihr ja ne Kleinigkeit üben oder eine kleine Futtersuche machen.


    Meine Mädels sind 4 und 5 und ich belohne immer noch regelmäßig den Blickkontakt draußen und wenn sie von sich aus auf mich warten. Das finde ich z.B. wirklich wichtig. Sowas würde ich dann eher machen. :smile:

  • Versuch es doch einfach mal mit weniger Action. Dafür aber mit mehr Qualität für den Hund.

    Bisher hatte ich den Eindruck, dass er mehr Freude (im Sinne von er findet mich toller und hat mehr Spaß) hat wenn ich immer mal ein wenig Action einbaue.. Nur das mit dem Fokus ist mir - insbesondere in den letzten Tagen aber eindeutig tagesabhängig - vermehrt aufgefallen..

    Ich sag ja nicht gar nichts sondern evtl. Etwas super tolles anbieten was kurz den Fokus auf dich lenkt. Danach darf der Hund aber Hund sein.

    Ich will mich zumindest beim Gassi ja auch entspannen, da gehe ich nicht mit der ich Bespaße jetzt den Hund komplett durch die Gegend.

  • Im Gegensatz zu anderen Leistungen in Gehorsam oder Sport kann man mit Nasenarbeit schon früh im Hundeleben anfangen, ohne den Hund dadurch zu überfordern.


    Ich kann mir einfach keinen echten Dackel vorstellen, der wirklich und wahrhaftig nicht fähig wäre, sich auf Gerüche zu konzentrieren. Gesundheitsprobleme oder schwere Defizite in der Aufzucht mal ausgenommen, aber das ist hier ja wohl nicht der Fall.


    Meine Vermutung ist, daß die Leckerchensuche ihn wenig reizt, weil sie zum einen viel zu leicht ist und zum anderen ständig stattfindet.

    Auch daß er, wie du sagst, sich erstmal mit Feuereifer auf die Suche macht, spricht nicht gegen meine Vermutung. Denn es gibt ja Leckerchen, das ist immer attraktiv. Meine Hündin frißt mir mit Feuereifer Leckerchen aus der Hand, das heißt aber nicht, daß sie das als anspruchsvolle Tätigkeit ansieht.


    Auch ein Hund in der Pubertät kann sich konzentrieren, wenn eine Sache ihn wirklich reizt. Denk nur mal an Hündinnenpipi... :roll:


    Eine Tätigkeit ist dann reizvoll, wenn das Gleichgewicht zwischen Leistung und Erfolg stimmt. Wenn man sich also einerseits Mühe geben muß und einem der Erfolg nicht ohne weiteres in den Schoß fällt, man aber andererseits für Anstrengung auch belohnt wird. Zu leicht ist reizlos, zu schwer ist demotivierend. Dasselbe Prinzip gilt für Menschen wie für Hunde.


    Vielleicht kannst du dir mal überlegen, ob du mit deinem Dackel nicht anspruchsvollere Nasenaufgaben angehen willst. Pubertät hin oder her, wildlebende Caniden werden in diesem Alter zu Jagdgenossen im Rudel. Es ist also eine gute Lehrzeit für jagdähnliche Aufgaben, die wir unseren Hunden als Nasenarbeit bieten können.


    Mantrailing, Dummyarbeit, Fährtensuche, Stöbersuche sind alles Stichworte dazu. Gerade für einen Dackel findest du auch Anregungen in der Jagdhundeausbildung, zB wie man eine Tropffährte anlegt. Man muß ja als Nichtjäger kein Wildblut verwenden, Wurstwasser tut's auch. Aufgaben wie Rückwärtssuche nach einem Gegenstand auf der Führerfährte, Stöbersuche nach einem "verlorenen" Gegenstand usw lassen sich gut auf einem Spaziergang einbinden. Alles das wird natürlich in kleinen Schritten aufgebaut, aber dann eben gesteigert, dh Langeweile kommt nicht auf, das ist anders als bei der ewig gleichen Leckerlisuche.


    Solche Aufgaben zu stellen und zu lehren, macht dich in den Augen deines Hundes interessant. Denn du bietest dann abwechslungsreiche, herausfordernde Betätigung an. Das aber bitte nicht ständig und auf jedem Spaziergang.



    Dagmar & Cara

  • Mantrailing, Dummyarbeit, Fährtensuche, Stöbersuche sind alles Stichworte dazu. Gerade für einen Dackel findest du auch Anregungen in der Jagdhundeausbildung, zB wie man eine Tropffährte anlegt. Man muß ja als Nichtjäger kein Wildblut verwenden, Wurstwasser tut's auch. Aufgaben wie Rückwärtssuche nach einem Gegenstand auf der Führerfährte, Stöbersuche nach einem "verlorenen" Gegenstand usw lassen sich gut auf einem Spaziergang einbinden. Alles das wird natürlich in kleinen Schritten aufgebaut, aber dann eben gesteigert, dh Langeweile kommt nicht auf, das ist anders als bei der ewig gleichen Leckerlisuche.

    Danke für deinen Input! Das ist ein interessanter gedanklicher Ansatz, dass sein für mich als mangelnde Konzentrationsfähigkeit imponierendes Verhalten ggf. auch durch zu langweilige Herausforderungen zustande kommt..

    Ich habe mich mit den von dir genannten verschiedenen Formen der Beschäftigung bisher noch nicht auseinandergesetzt. Hast du evtl. einen Tipp für ein Buch o.ä. das einen handlungspraktisch an das Thema heranführt?

  • Hast du evtl. einen Tipp für ein Buch o.ä. das einen handlungspraktisch an das Thema heranführt?

    Ich würde mir da eher ne Trainingsgruppe suchen. Macht mehr Spaß, du hast Gleichgesinnte (und Leidensgenossen) um dich rum und einen Trainer, der dir hilft.

  • Danke für deinen Input! Das ist ein interessanter gedanklicher Ansatz, dass sein für mich als mangelnde Konzentrationsfähigkeit imponierendes Verhalten ggf. auch durch zu langweilige Herausforderungen zustande kommt..

    Ich habe mich mit den von dir genannten verschiedenen Formen der Beschäftigung bisher noch nicht auseinandergesetzt. Hast du evtl. einen Tipp für ein Buch o.ä. das einen handlungspraktisch an das Thema heranführt?

    Dackel sind doch Bauhunde? Also Jagdhunde, die Raubzeug aus Bauten holen.

    Hast du dich mit dem Thema mal beschäftigt?

    Dummysuchen kann dem Dackel Spaß machen.ZOS bietet sich an. Du könntest ganz einfache Schleppfährten legen und so weiter.

    Mantrailing finden viele Hunde gut.

    Wichtig finde ich, dass du auch an der Beschäftigung Freude hast. Leckerchensuche ist toll für verfressene Hunde. Wenn dein Dackel aber im genetischen Program „Dachse töten“ bereit hält ist das so reizvoll wie der Film „Titanic“, für jemanden der auf „Star wars“ steht….lannnnnnnnngweiliggggggggg….

    Was meine Hunde immer klasse finden ist: Leckerchenbeutel ist verloren gegangen und muss gefunden werden. Das befriedigt bei meinen Hunden das „laufen wollen“…Da ist jeder Hund anders.


    Such doch mal nach Seminaren und mach mit deinem Hund unterschiedliche Schnupperstunden….vielleicht ist da was bei.

    Einfach mal rumprobieren.


    So: was ich noch anmerken wollte, man kann fast alles auch gut alleine auf Spaziergängen machen, wichtig ist, dass man es einmal richtig gezeigt bekommen hat.

  • Gruppen / Seminare werde ich hier in erträglicher Nähe glaube ich nicht finden, wir wohnen sehr ländlich. Zumal ich berufsbedingt schon in Dauerkontakt mit Menschen stehe und in meiner Freizeit ehrlich gesagt wirklich gerne ‚abschalte‘..


    Es ist definitiv auffällig, dass er sehr viel mit der Nase am Boden ist und zB auch überhaupt keine Probleme hat, mich sofort zu finden wenn ich mich im Wald versteckt habe.. Ich bin noch nicht vertraut mit den verschiedenen ‚Sucharten‘ aber da würde ja die angesprochene ZOS zB ganz gut passen? Auch an Mantrailing hatte ich schon gedacht aber wenn möglich würde ich wirklich gerne regelmäßige Gruppenaktivitäten meiden, es ist einfach nicht mein Ding, Hundeschule reicht mir eigentlich 😉

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