Eigener Hund -trotz Vollzeitjob?

  • Beobachtet doch mal eure Hunde, wenn ihr den Tag zusammen verbringt.

    Mache ich. Täglich.

    Meine kommt nicht alle 2 Stunden an und will was, die döst vor sich hin. Das war selbstverständlich als Welpe und Junghund anders. Aber inzwischen kann ich dir tagsüber nichtmal genau sagen, wo die gerade rumliegt, weil die sich ne ruhige Ecke sucht und pennt. Hat die so gelernt, ist für sie völlig normal.

    Auch ein einzeln gehaltener Wellensittich/Meerschweinchen/Kaninchen geht in der Regel nicht kaputt.

    Das ist doch was völlig anderes als ein Hund, der 5x die Woche 7 Stunden alleine bleibt und absolut nicht vergleichbar.


    Ist es ideal? Vielleicht nicht. Würde ich das persönlich so machen? Wahrscheinlich nicht.

    Aber ich bin der Meinung, man kann auch einen Hund haben, wenn der täglich 7 Stunden alleine ist.

  • Meine älteste Tochter war im 3-Schicht-System berufstätig und Single, als sie ihren ersten Welpen geholt hat.

    Sie hatte das im Vorfeld mit einem Nachbarn abgeklärt und der hat den Zwerg täglich mitgenommen, wenn er mit seinem Hund raus ist. Konnte er mal nicht, sind Kumpels eingesprungen oder der Hund kam auch mal ein paar Tage zu uns. Am Wochenende war/ist sie mit ihm auf dem Hundeplatz und auch ansonsten hat sie ihn immer mit dabei. Auch Urlaub hat sie dann auf den Hund abgestimmt....also nur dorthin gefahren, wo er mit konnte.

    Es geht, aber man brauch schon ein gutes Netzwerk an Freunden und Familie, um eine gute Versorgung abzusichern. Wobei da sicher auch noch der Charakter des Hundes mit reinspielt, wie er das alles mitmacht. Meine Tochter hat da echt Glück. Sie hat einen Collierüden und der ist ein richtiges Schäfchen.

  • Huhu,


    also die offizielle Auskunft vom Veterinäramt hier ist, dass sechs Stunden kein Problem sind.



    Erfahrungsgemäß ist es auch kein Problem, wenn es an die sieben Stunden ran geht... Zumindest bei einem Hund der gut alleine bleiben kann. Dann sollte aber echt Schluss sein. D.h. Du müsstest schauen, wie du dann den "Rest" deines Alltags organisiert bekommst. Man muss ja auch mal Einkaufen, oder zum Arzt. Man will ggf. mal mit Freunden in ne Bar oder ins Kino.


    Ansonsten würde ich dazu raten, mich bei der Betreuung des Hundes nicht zu sehr auf Privatpersonen zu stützen. Da können sich die Umstände ändern und dann steht man plötzlich ohne Betreuung da. Ich meine Beiden an eine professionelle Hundepension gewöhnt. Da gehen sie einmal die Woche fix hin. Wenn ich mal Betreuung über einen längeren Zeitraum brauche, frage ich erstmal privat rum und wenn sich nix findet, habe ich ja immer noch die Hundepension in der Hinterhand.

  • Ich sehe bei einem Hund, der alleine bleiben kann, bei 6h kein Problem. Viele Hunde sind eh gestresst und übermüdet durch die ständige Interaktion mit dem Menschen. Aber ein Problem hat man dann in der Welpenzeit oder wenn Hund krank ist. Und einen kranken/alten Hund gibt man auch nicht in eine HuTa, also irgendwas muss man arrangieren können, für solche Fälle.


    Und natürlich bedeutet Vollzeit & Hund, dass Freizeit ohne Hund quasi nicht mehr drin ist. Also nicht noch abends 3-4h weg mit Freunden, ins Kino, ins Restaurant, Wochenenausflüge ohne Hund, zumindest nicht auf regelmäßiger Basis ohne wirklich gute Betreuung für den Hund.

  • Ich kannte mal zwei Krankenschwestern, die haben zusammen in einer WG gewohnt und sich den Hund „geteilt“. Das lief super, der Hund war trotz Schichtsystem nie wirklich lang allein. Theoretisch geht es, praktisch solltest du wenigstens einen 2. Ansprechpartner für den Hund parat haben, der wirklich zuverlässig ist.

  • Ich verstehe Deinen Wunsch nach Hund sehr gut liebe TE :)


    Ich bin auch mit Hunden in der Familie aufgewachsen und hab nun seit einigen Monaten meinen ersten eigenen Hund. Und ich kann sagen: Es ist etwas anderes, wirklich etwas anderes, ob man alleine verantwortlich ist für einen Hund oder ob man die Verantwortung zu gleichen Teilen innerhalb der Familie teilt. Ich hab das ein bisschen unterschätzt. Unser Familiehund konnte problemlos mehrere Stunden Alleinsein und konnte auch problemlos ruhig im Büro liegen. Dorlie kann das noch nicht.

    Ich selber habe auch mehrere Jahre gewartet bis es gepasst hat und habe den Hund geholt als ich Teilzeit arbeitete (das waren bei mir aber fast gleich viele Stunden wie bei Dir, 6.5h pro Tag ist ja nicht Vollzeit?) und viel im Homeoffice tätig war. Jahresurlaub und nochmal reduziert hatte ich in der Anfangszeit auch. Zudem war und ist mein Partner auch Teilzeit tätig und bereit, ab und zu etwas Betreuungszeit zu übernehmen, aber nicht soo oft weil die Hauptverantwortung liegt bei mir. Ich wusste also, ich werde irgendwann vielleicht Hundesitter brauchen. Natürlich war und ist die Idealvorstellung, dass der Hund mit zur Arbeit kommt aber das geht ja auch nicht immer aus diversen Gründen.


    Mein Hund muss(te) wirklich Stück für Stück ans Alleinsein gewöhnt werden und das war und ist viel mehr Arbeit als ich dachte. Also echt viel Training, über Monate. Mit (erwachsenen?) Tierschutzhunden kenne ich mich nicht aus, aber da kann es doch auch sein, dass die früher Alleinsein "konnten" (oder man dachte sie können es) und bei Dir/am neuen Ort gehts dann doch nicht. Da brauchst du unbedingt einen Plan B weil das stresst einen sonst enorm. Auch nach Hundetagesstätten / Betreuung suche ich immer noch (nach dem idealen Platz halt). Auch da habe ich halt eher hohe Ansprüche und finde es nicht einfach, die ideale Betreuung zu finden bei der ich dann auch beruhigt zur Arbeit fahren kann oder deren Zeiten / Preise für mich passen. Die Privatsitter die ich habe haben auch ein eigenes Leben und sind nicht soo zuverlässig. Also, auch das habe ich mich vor der Anschaffung leichter vorgestellt und ich finde, es ist viel Organisationsarbeit. Aber vielleicht (hoffentlich) bist Du nicht so perfektionistisch wie ich und HOFFENTLICH ist Dein Hund gesünder als meiner. Denn auch das weiss man nie und das kann einen auch einen Strich durch die Rechnung machen.

    Was ich übrigens sehr unterschätzt hatte ist die Wohnsituation: Wenn man in einem luftigen Altbau wohnt so wie ich und einen reizoffenen Hund hat, dann ist das entspannte Alleinsein sicher sehr viel schwerer zu erreichen als in einem schallisolierten Haus: Einfach weil bei uns tagsüber so viel Lärm ist und Dorlie dann schwerer entspannen kann als ohne Lärm / Geklingel etc. Darauf könntest Du bei der Wohnungssuche grad achten :)


    Täglich 7h empfinde ich persönlich aber als zu lang. Sicher, hier gibt es viele Leute die das anders sehen. Aber nur schon der Aspekt, sich 7h jeden Tag nicht lösen zu können? :face_with_monocle: Im Ausnahmefall und wenn der Hund das echt kann, gehen 7h sicher aber ich hätte dabei kein gutes Gefühl. Wäre Dorlie aber vielleicht älter und generell ruhiger, würde ich das ggf auch anders sehen.


    Aber ich finde auch, dass (Vollzeit-)Arbeit kein Grund gegen einen Hund ist! Es gibt immer so viele Gründe die gegen einen Hund sprechen (zuviel Arbeit zuwenig Zeit / zuwenig Arbeit zuwenig Geld / Familienplanung / kleine Kinder /etc.) und darum kann ich sagen: Wenn Du es Dir sehr wünschst und bereit bist, Deine Freizeit ganz Deinem Hund zu geben, tu es! Überleg Dir einfach gute Alternativbetreuungen, somit ersparst Du Dir selber auch viel Stress :)

    Alles Gute euch!


    Edit: Meine Eltern haben übrigens wieder einen Hund bei dem sie nichts anders gemacht haben als bei unserem Labbi früher und der jetzige Hund hat MASSIVE Probleme mit dem Alleinsein.

  • Danke für die ganzen positiven Antworten 😊


    Diese Zeit ist Vollzeit, da ich dafür 6 Tage arbeite (habe das extra so ausgehandelt, ansonsten hätte ich 5 Tage, aber dann auch öfters bis 15 Uhr, was dann zu lang wäre).

    Hundepension ist hier leider nicht möglich, da sie den Hund erst ab 8 Uhr nehmen, früher darf ich ihn leider nicht bringen :/


    An einen Gassigeher habe ich auch gedacht, da habe ich auch schon mehrere in meiner Umgebung gefunden.

    War mir da aber nicht ganz sicher, da ich denke (ja ich weiß es klingt richtig blöd, aber ich denk irgendwie immer gleich an sowas 🙈) dass mein Hund dann mehr Bezug zu dem Gassigeher hat als zu mir, wie seht ihr das? 😕


    Auslasten würde ich den Hund auf jeden Fall gut, da ich es überhaupt nicht mag, nichts zu tun. Also spazieren und auch regelmäßig joggen, sonstige Kopfarbeit natürlich auch.

  • Das mit dem Neid auf den Gassigeher verstehe ich! Kenne ich. Aber Du musst da für Deinen Hund denken und die eigenen Eifersuchtsgefühle beherrschen :winking_face: Es muss v.a. dem Hund gutgehen, dann geht es Dir auch gut. Und es ist gut, wenn der Hund nicht NUR auf Dich fixiert ist, glaub mir! Du wirst sicher auch mal wieder einen Abend oder ein Kurzwochenende für Dich haben wollen, dann bist Du froh, der Hund hat noch andere Bezugspersonen.

    Positiv war meine Antwort schon, aber auch etwas kritisch: das wären dann 6 Tage 7h alleine, ich finde, Nein. Geht nicht. Aber eben, das sehen alle anders. Die Möglichkeit Hundetagesstätte würde ich noch nicht ausschliessen, es gibt doch auch solche die die Hunde bei Dir abholen, dann halbtags betreuen und dann wieder zurückbringen. Also mehr wie ein Gassigänger aber nicht nur so für 1-2h sondern halt ggf. 4-5h.

    Denk echt daran, es kann sein, dass Dein Hund Anfangs NICHT Alleinsein kann. Auch das Szenario das ich eben beschrieben habe, jemand holt und bringt den Hund aus / in Deine Wohnung ginge hier z.B. nicht.


    Ich will Dir keineswegs den Mut nehmen und nur aufzeigen, wo ich gestolpert bin (und ich glaube, wir hatten eine ähnliche Ausgangslage, mit Hunden aufgewachsen, erster eigener Hund etc.) Ich würde einfach anders organisieren und mit Unvorhergesehenem rechnen ..soweit man das kann :grinning_squinting_face:

  • Ein Gassigeher hilft dir aber nicht weiter, falls der Hund nicht alleine bleiben kann. Schau mal hier…Vollzeit Arbeit und Hund - Laber Thread vielleicht gibt es auch noch Anregungen in diesem Thread

  • Wenn du deine Zeiten Flexibel gestalten kannst, wäre es für dich Möglich: 3Stunden arbeiten, dann 1std. Pause, um mit dem Hund Gassi zu gehen und dann eben die restlichen 3,5std. wieder zur Arbeit?

    Hab das früher bei einer Vollzeit Arbeit so geregelt. War jede Mittagspause daheim, zum Gassi gehen, da ich wegen Umschulung keine Finanziellen Kapazitäten für einen Gassi Service oder eine Pension hatte. Aber es waren alte Hunde mittlerer Größe. Wir konnten uns Nachmittags dann noch gut auf einer Wiese beschäftigen. Ein Sport Pensum brauchten die 2 Oldies da nicht mehr.

    Mit meiner Junghündin würde das so gar nicht funktionieren. Mit ihr Trainiere ich das allein bleiben mit einer Kamera. Kann so auch über die Voice Funktion eingreifen, oder aber auch mal nicht eingreifen. Weil ich genau sehen kann; die spielt und quäkt ab und zu, weil ihr das allein spielen zu Langweilig ist.(verständlich, aber auch sowas muss ein Junger Hund mal ne Weile aushalten lernen).
    Allein wegen des Pipi machen und halt auch wegen dem hohen Bedarf an Sozialer nähe würden mehr wie 3std. nicht funktionieren. Wir lassen sie zwar auch 3std. allein in einem Zimmer schlafen, aber nach dem Schlafen ist eben Pipi machen dran und ein Junger Hund will dann auch etwas spielen wenn er ausgeschlafen ist.
    Mit einem Gassi Service würde ich unsere auch nicht mitlaufen lassen. Weil das zu viel Bewegungsbelastung für das Alter wäre.
    Es gibt ja die Regel 5 Minuten Gassi an der Leine, pro Lebensmonat.
    Einen Junghund der mal größer werden möchte, kann man nicht eine Stunde mit einem Hunde Gassi Rudel draußen herum Flitzen lassen. Dazu das abholen der Hunde, wo sie beim Gassigeher vielleicht noch 30-60 Minuten im Auto in einer Box drin sind. Für einen Junghund wäre das mitunter mehr Überreizung und Stress, als Auslastung.

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