Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Zitat

    Andererseits hatte ich auch die Überlegung einen Regenschirm beim Spaziergang mitzunehmen zur Verteidigung im Notfall.

    Ich auch. Den Zahn hat mir allerdings mein Bruder gezogen, der bei Frau Askani selbst beobachtet hat, wie ein junger Wolf einen Metallschirm mit einem Biss in sauber zwei Hälften teilte.


    Was wohl tatsächlich nicht übel ist (der Tipp kam von einem Hundehalter in einer Wolfsecke) ist ein solider Nordic-Walking-Stock mit scharfer Spitze. Damit kann man sich wenigstens ein Stück sicherer fühlen, also anders auftreten. Wenn sichnatürlich auch da die Frage auftut, wie man den dann mit Kleinhund auf dem Arm handhaben möchte....

  • Ich würde tatsächlich bei uns auf dem Hof zur Mistgabel greifen. Andererseits hatte ich auch die Überlegung einen Regenschirm beim Spaziergang mitzunehmen zur Verteidigung im Notfall.

    Aber wie reagiert man wirklich im Notfall? Als Abby (angeleint) von einem anderen Hund angegriffen wurde, war ich in diesem Augenblick wie gelähmt.

    Wie wäre meine Reaktion, wenn wirklich ein Wolf käme :thinking_face:

    Darum finde ich ja auch diese "Expertenempfehlungen so absurd. Auch, wenn sie objektiv vielleicht absolut sinnvoll sind, solange es sich tatsächlich um einen "neugierigen" Wolf handelt. Aber von Menschen, die vielleicht sogar vor mittelgroßen Hunden schon Panik haben, zu erwarten, dass sie sich besonnen verhalten, wenn ihnen so ein Kaventsmann von Wolf gegenüber steht...

    Bei uns im Kreis war im Januar eine Wolfssichtung, etwa 15 bis 20 Kilometer von uns. Zu der Zeit verhielt sich meine jüngere Hündin einmal komisch auf dem Morgenspaziergang im Wald. Da wird einem dann doch sofort mulmig, ich hab mir dann einen kleinen Ast gesucht (hab aber nur einen ziemlich morschen gefunden) und die ganze Zeit nach hinten und zur Seite gesichert, ob sich irgendwas bewegt in den Büschen.

    Mir tun die Menschen wirklich leid, die in den Wolfsgebieten nicht mehr unbeschwert in der Natur unterwegs sein können.

  • Genau das ist ja auch der Grund, warum Soldaten über Drill ausgebildet werden- das ist im massivsten Stress das einzige was noch sicher funktioniert

    Nicht nur Soldaten. Vieles in der Feuerwehrausbildung bzw. -diensten ist auch Drill.

  • Auch auf die Gefahr hin falsch verstanden zu werden:

    noch das knurren und die Ausstrahlung meines ACD Rüden beeindruckt.

    Wieso sollte er auch? Was soll so ein ACD denn gegen einen Wolf gross ausrichten? Wenn man sich anschaut, dass selbst Kaliber wie Kangals (und andere grosse und massive Herdenschuetzer) immer wieder Verletzung durch Woelfe haben, ist ein ACD einfach kein Hindernis.

    Weil einem nun mal vom scheuen, ängstlichen Wolf erzählt wird. Ein scheues Tier wäre schon bei Witterung von uns von dannen gezogen oder aber spätestens, wenn ich und mein ACD klar zeigen - komm her und es gibt ärger. Also geht man erstmal davon aus, dass ihn das abhalten würde - der Otto-Normal-Hundehalter - würde das jedenfalls denken, wird ja auch so publiziert. Und ich wollte es nur nochmal betonen, dass ihn selbst mein Rüde nicht beeindruckt hat, nebst Steine werfen etc. Verdeutlichung und so. Selbst ich auf zwei Beinen hätte absolut nichts gehabt um dem Tier etwas entgegen zu setzen. Nichts. Das war ein echt grosses Tier. Die Pfoten, der Schädel und Fang. Ein grosser Schäferhund is nix dagegen.

    Zitat

    Der war verdammt Gross!

    Das war auch das erste, was mir beim Sichten (gottseidank bisher nur aus dem Auto!) auffiel. Zwei Riesenbiester, die mit den niedlichen, schäferhundegroßen NABU-Pappauffstellern so überhaupt nichts zu tun hatten. Mit Appetit auf Hund oder in übler Laune möchte ich so einem wirklich NIE begegnen!

    Die Grösse war wirklich erschlagend im ersten Moment. Der Stich der mir durch den ganzen Körper gefahren ist als ich erkannt habe WAS uns da nachstellt, Herzschlag bis unter die Schädeldecke, Fingerspitzen und Zehen. Pulsieren in den Ohren. Adrenalin pur. Danach dachte ich einfach nur "hoffentlich Fall ich ich nicht über den Koolie" der Hinter mir Deckung gesucht hat und "hoffentlich steigt der nicht auf die Energie vom ACD ein". Und dann viel mir dieser Blick auf, dieser verdammt durchdringende Blick. Das war kein "Das ist ja interessant aber gruselig" - das war ein "Wie weit kann ich gehen und was erreiche ich damit" - bestimmt, entschlossen, keine spur von Angst oder Scheu.


    Ein Glück kam er nicht ins Dorf hinterher. Hätte nicht gewusst was ich dann machen soll.

    Heutige Morgenrunde: Koolie hat keinen Bock mehr auch nur in die nähe der Strecke zu gehen und fragt ständig Abzweigungen zurück ab. ACD ist auf der Hut und überwacht jeden einzelnen MM mit Nase, Augen und Ohren und ist nach unseren Runden wirklich erschöpft.

    Jagdmeister/Wildhüter hat noch zwei weitere Sichtungsmeldungen erhalten auch aus dem angrenzenden Jagdgebiet.


    Wir hoffen, dass wir von weiteren Begegnungen verschont bleiben.

  • Scheu heisst nicht dumm und schon gar nicht heisst es 'Fluchttier'..

    So ein ACD ist so gross (oder nicht mal so gross) wie Nutztiere die von Woelfen angegangen werden.

    Zu denken, ein einzelner ACD wuerde einen Wolf verjagen koennen (zumindest sobald es kein sehr junger Wolf ist), ist mAn einfach falsch.

    Ein grosser Schäferhund is nix dagegen.

    Ist mir bewusst.

  • "Hier" gab's vorletztes WE ne Sichtmeldung. War grad mal 3 Stunden vorher keine 5 km davon entfernt. Wird also doch irgendwie greifbarer, wenn man weiß dass teilweise doch so nah... Aber irgendwie auch total unwirklich weil noch nix entdeckt was ich komisch fand und ich in Zweifel immer nur denke ,,Mimimi hoffentlich kein Wildschwein".

    Naja, auf dass der sich hoffentlich weiterhin benehmen wird wie ein Geist. Wild hätte er mehr als genug da, und sämtliche Begegnungsstorys sind so creepy dass das denk keiner haben will. ^^

  • Scheu heisst nicht dumm und schon gar nicht heisst es 'Fluchttier'..

    So ein ACD ist so gross (oder nicht mal so gross) wie Nutztiere die von Woelfen angegangen werden.

    Zu denken, ein einzelner ACD wuerde einen Wolf verjagen koennen (zumindest sobald es kein sehr junger Wolf ist), ist mAn einfach falsch.

    Ein grosser Schäferhund is nix dagegen.

    Ist mir bewusst.

    Ich denke die Denke liegt eher darin dass ja eigentlich irgendwo auch die Ansicht vorherrscht dass sich ein Wolf nicht unnötigerweise verletzen lassen wird, und deshalb nicht Gefahr laufen dürfte von einen mittelgroßen Hund gebissen zu werden.


    Aber andererseits- meine Hündin is genauso groß wie n Cattle Dog und ich würde nie im Leben denken dass ein Wolf da Respekt hätte. Der lacht sich wahrscheinlich drüber tot ^^

    Ich mein - ich hab sogar schon Füchse gesehen die größer waren, und Schafe sofern ausgewachsen sind eh alle größer.

  • Ich bin mit Hunden an kurzen Leine (wovon einer sich zur Kugel geformt hat vor Angst und der andere die Ärmel hochgekrempelt hatte) Rückwärts zurück Richtung Dorf gelaufen. Den Wolf nicht aus den Augen gelassen, ACD hat so dumpf geknurrt alleine das war schon gruselig und ich habe versucht nicht über den Koolie zu fallen der hinter mir Deckung gesucht hat. Waren auf Feldweg unterwegs, morgens im Dunkeln ohne Laternen irgendwo.


    Er ist dann ca 5m vom ersten Haus mit Laterne stehen geblieben und ist uns nicht ins Dorf gefolgt.

    Danke, das ist die erste Antwort mit Erfahrung. Dem Ausgang nach war die Reaktion richtig. Würde ich dann auch so probieren (nur dass ich meinen Hund zum Glück auf den Arm nehmen kann).

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