Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2

  • Ich bin jetzt bzgl Zaun nochmal um 2 Reihen aufrüsten und stärkeres Gerät- weil der Nachbar zur rechten Seite komplett den Wildzaun weggenommen hat und jetzt 6000qm offenen Garten mitten im Wolfsgebiet pflegt- mal eben bei knapp 900€. Nur für 2 Reihen hochleitfähiges Seil und Gerät und bisschen Kleinkram- Isolatoren et. Und es sind nur 5500qm die ich einzäune.

    Und wirklich richtig sicher... brauch ich mir nix vormachen. Zum Glück sind die Rudel hier halbwegs scheu. Also guter Zaun hilft da schon Wölfe draussen und Pferde hoffentlich drin zu behalten. Die Idee meinen schönen Wildzaun zu klauen fand ich trotzdem doof. Zwei Zäune sind besser als einer.. xD

    Mal ne Zwischenfrage. Hast du Förderung beantragt? Und wurde was bewilligt?

  • Zitat
    Zitat
    15461-d971137d14c66aa4edafaf69e983c610f8a55c78.jpeg Zitat von Frau+Hund sind die Hunde eine Brücke zum Wolf, immerhin leben wir mit dem "Familienwolf" enger zusammen

    Und genau das ist unser Problem. Das eine ist ein Wolf, das andere ein Hund. Solche beschönigten Begriffe wie Familienwölfe sind völliger Humbug.

    Im Gegenteil: Biologisch sind Wolf und Hund eine Art. Canis lupus. Beim Hund als Haustierform setzt man noch ein "familiares" dahinter, daher meine Übersetzung: "Familienwölfe".

    Der Mensch hat noch nie eine neue Tierart geschaffen.

    Ich weiß nicht, wie man die verschiedene Interessen in Sachen Wolf am besten managed und vielleicht ist eine Bejagung auf Dauer auch unumgänglich. Mir tut aber die Vorstellung, dass Wölfe geschossen werden, genauso weh, wie die Vorstellung, dass in Rumänien oder anderswo Straßenhunde getötet werden. Weil ich halt einen Hund habe, und mir deswegen die Art Canis lupus emotional besonders nahe steht. (Das Töten anderer Tiere finde ich auch keine schöne Vorstellung, aber beim Wolf/Hund ist es halt schlimmer).

    Daher bin ich über die Haltung in diesem Thread manchmal verwundert. Und damit meine ich nicht die Viehhalter hier, die haben ja sehr differenzierte Ansichten.

  • Wenn dann jemand daherkommt und quasi Schulterzuckend meint dann muß ich halt mit Leine leben finde ich das einfach eine bodenlose Frechheit. Laß mich ein paar Tage in dein Leben und ich sage dir genau wo du optimierungspotential in diversen Umweltthemen hast und dann schaun wir mal.

    Verstehe ich richtig, Du meinst, man muss ein Teil der Wölfe erschießen, damit Dein Hund weiterhin im Dunkeln freilaufen kann? Weil Du eben ein Recht darauf hast? In vielen Bundesländern zwingt man während der Brut- und Setzzeit alle Hunde an die Leine, wochenlang! Das ist eine Unverschämtheit, was? Statt dessen sollte man das Wild viel stärker reduzieren, dann könnten unsere Hunde immer ohne Leine laufen.

    Geh einfach weiter im Dunkeln mit Deinem Hund. Halt ihn in Sichtweite bei dir. Das Risiko, dass er oder du durch Wölfe zu Schaden kommt, ist verschwindend gering. Wenn Du an einer Straße entlang gehst oder gar selbst ins Auto steigst, ist es viel viel höher. Damit bist du doch auch bereit zu leben.

  • Im Gegenteil: Biologisch sind Wolf und Hund eine Art. Canis lupus. Beim Hund als Haustierform setzt man noch ein "familiares" dahinter, daher meine Übersetzung: "Familienwölfe".

    Ist halt ähnlich wie beim Menschen und beim Affen, wir teilen uns die gleichen Vorfahren. Das tun Hund und Wolf auch, wenn man so will. Trotzdem gibts da wichtige, nicht zu unterschätzende Unterschiede. Ich halte nichts davon solche Begriffe zu verwenden, weil sie irreführend sind und etwas suggerieren. Aber vielleicht gehts auch nur mir so.

  • Laß mich ein paar Tage in dein Leben und ich sage dir genau wo du optimierungspotential in diversen Umweltthemen hast und dann schaun wir mal.

    Wer sagt dir das denn? Es geht doch nicht um Umweltschutz, sondern ausschließlich um Deine gefühlte Sicherheit. Du kannst entscheiden, ob du mit oder ohne Helm Fahrrad fährst, ob du mit oder ohne Reflektoren an der Landstraße entlang gehst und genauso, ob du einen bestimmten Weg wählst und deinen Hund ableinst oder nicht. Triff deine Entscheidung und leb damit.

    Nur erwarte bitte nicht, dass jetzt ein Jäger loszieht und 15 Wölfe tötet, weil du halt ein Recht auf deine Gewohnheiten hast.

  • Ist halt ähnlich wie beim Menschen und beim Affen, wir teilen uns die gleichen Vorfahren. Das tun Hund und Wolf auch, wenn man so will. Trotzdem gibts da wichtige, nicht zu unterschätzende Unterschiede. Ich halte nichts davon solche Begriffe zu verwenden, weil sie irreführend sind und etwas suggerieren. Aber vielleicht gehts auch nur mir so.

    Nein, sorry, aber es gibt einfach biologische Tatsachen. Menschen und Affenarten sind verschiedene Arten, sie haben sich vor langer Zeit vollständig getrennt und getrennt weiterentwickelt. Sie sind untereinander nicht mehr fortpflanzungsfähig.

    Wolf und Hund sind eine Art. Sie sind erst vor sehr kurzer Zeit durch den Menschen getrennt worden, sind miteinander fortpflanzungsfähig und ihre Nachkommen auch. Familienwolf ist schlicht die Übersetzung des lateinischen Artnamens des Hundes und damit korrekt.

  • Darauf muss man es halt ankommen lassen.

    Ich fände es aber nur logisch, dass die Solidargemeinschaft bei diesem Thema einspringt. Zumal Beweidung ja durchaus auch im Interesse aller ist.

    Also für mein Empfinden wäre es nur fair, wir brauchen mehr Geld in dem Bereich und wieviele da dann tatsächlich auf die Barrikaden gehen, wäre ja abzuwarten. Auch, wieviel es jeden einzelnen tatsächlich kosten würde oder gibt es da schon realistische Zahlen?

    Ab vom einer Wolfssteuer wäre es ja eh wünschenswert, wenn entsprechende Betriebe endlich ordentlich gefördert werden würden für die Arbeit, die sie leisten. Auch das würde ja evtl ein wenig finanziellen Druck nehmen.

    Kein Rückhalt in der Bevölkerung, kein Wolf. Drauf ankommen lassen ist also durchaus riskant.

    Davon abgesehen, dir ist schon noch bewusst, dass "Schaden" = Weidetiere die langsam sterben, Verletzungen erleiden usw. Wir reden hier nicht davon, dass Gegenstände bgeschädigt werden, der "Schaden" sind auch fühlende, denkende Lebewesen.

    Würde das denn tatsächlich was bringen im Bestand? Und wer legt fest, wieviel Wolf Deutschland ab kann und dementsprechend entnommen werden muss? Den Bauernverband würde ich da tatsächlich ungern mitreden lassen zum Beispiel.

    Du willst diejenigen die es am meisten betrifft nicht mitreden lassen? Das ist mehr als schwierig... Du weißt wie man es nennt, wenn man freies Stimmrecht nur denjenigen gewährt die die eigene Meinung teilen oder?

    Außerdem, wer soll sonst mitreden?

    Artenschützer, also die wirklich professionell damit zu tun haben? Welche? Nur die die deiner Meinung sind, oder auch Leute wie ich?

    Die Jägerschaft? Ich bin mir sicher deren Meinung wird dir auch nicht gefallen.

    Oder willst du Max Mustermann mitreden lassen, der zwar in Berlin Mitte wohnt, einen Wolf gerade eben so von einer Kuh unterscheiden kann (wenn sie lila ist), aber der auf FB gaaaanz viele Likes verteilt und aktiv Pro-Wolf-Beiträge teilt?

    Und gerade bei Waschbär und Co hat Bejagung ja nun nicht wirklich Erfolg in Sachen Bestandsregulierung.

    Ja, weil der Waschbär außer von ein paar einzelnen Idealisten nicht bejagt wird................

    Es ist anstrengend, es ist teuer, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Das machen nur Leute die so doof sind wie ich.

    Ich frage mich einfach, ob man mit Entnahme auffälliger Tiere an Weiden auch bis zur stabilen Population kommen kann.

    Wahrscheinlich nicht direkt. Aber 1. sind die Weidetiere damit nicht mehr die einfachere, und damit attraktivere, Beute für den Wolf, 2. würde er wieder scheuer, 3. würde man den Hauptkonflikt minimieren und 4. würde man die verfügbare Beute reduzieren, wodurch weniger Welpen überleben. Und das ist es ja was die Tierliebhaber generell immer wollen, dass die Jungen verhungern und an Krankheiten sterben, nicht an einer schnellen Kugel. (Und ja, exakt das bedeutet die natürliche Bestandsregulierung die von der Gesellschaft immer als so toll und ideal angesehen wird. Lass uns das mal nicht unter den Tisch kehren...)

    Meine Sorge bei dem Thema ist einfach, dass am Ende wieder einmal wirtschaftliche Interessen über andere gestellt werden. Was in Deutschland jetzt nicht so weit hergeholt ist, schaut man sich unsere Politik in anderen die Natur betreffenden Bereichen an.

    Es sind auch jetzt wirtschaftliche Interessen die den Wolf schützen. Es gibt keinen Naturschutz ohne Geld. Okay, fast keinen.
    Die Frage ist nur in wessen Kassen das Geld fließt.

    Und ja, ich mache mir da absolut keine Illusionen, dass deine Befürchtungen absolut gerechtfertigt sind. Nur, wie gesagt, sie sind bereits jetzt Realität. Dazu habe ich ja gestern schon was geschrieben hier.

  • Ist halt ähnlich wie beim Menschen und beim Affen, wir teilen uns die gleichen Vorfahren. Das tun Hund und Wolf auch, wenn man so will. Trotzdem gibts da wichtige, nicht zu unterschätzende Unterschiede. Ich halte nichts davon solche Begriffe zu verwenden, weil sie irreführend sind und etwas suggerieren. Aber vielleicht gehts auch nur mir so.

    Nein, sorry, aber es gibt einfach biologische Tatsachen. Menschen und Affenarten sind verschiedene Arten, sie haben sich vor langer Zeit vollständig getrennt und getrennt weiterentwickelt. Sie sind untereinander nicht mehr fortpflanzungsfähig.

    Wolf und Hund sind eine Art. Sie sind erst vor sehr kurzer Zeit durch den Menschen getrennt worden, sind miteinander fortpflanzungsfähig und ihre Nachkommen auch. Familienwolf ist schlicht die Übersetzung des lateinischen Artnamens des Hundes und damit korrekt.

    Wie du magst. Ich habe bewusst geschrieben, dass man es bei Hund und Wolf durchaus so interpretieren kann. Deswegen gibt es aber nicht wegzudisktierende Unterschiede. Aber gut bleib du bei deinem Familienwolf, ich hab halt einfach nen Hund, sind wir beide zufrieden.

  • Ich bin jetzt bzgl Zaun nochmal um 2 Reihen aufrüsten und stärkeres Gerät- weil der Nachbar zur rechten Seite komplett den Wildzaun weggenommen hat und jetzt 6000qm offenen Garten mitten im Wolfsgebiet pflegt- mal eben bei knapp 900€. Nur für 2 Reihen hochleitfähiges Seil und Gerät und bisschen Kleinkram- Isolatoren et. Und es sind nur 5500qm die ich einzäune.

    Und wirklich richtig sicher... brauch ich mir nix vormachen. Zum Glück sind die Rudel hier halbwegs scheu. Also guter Zaun hilft da schon Wölfe draussen und Pferde hoffentlich drin zu behalten. Die Idee meinen schönen Wildzaun zu klauen fand ich trotzdem doof. Zwei Zäune sind besser als einer.. xD

    Mal ne Zwischenfrage. Hast du Förderung beantragt? Und wurde was bewilligt?

    Nein. Eh ich hier in Brandenburg Bewilligung hätte, dauerts mindestens 6Monate. Wenn um die Zeit nicht sogar Fördertopf schon leer ist. Da ich aber jetzt, zur Hauptrisszeit, aufstocken will- ich hab schon 4 Reihen plus bisher Wildschutzzaun, mitten im Dorf.. bezahle ich halt selbst. Was bleibt einem. Das neue Gerät hat dann Appüberwachung, 5Joule Ausgangsleistung, auf meiner Zaunlänge sehr wahrscheinlich um die 10.000 Volt drauf- dass brutzelt ordentlich xD- und wenn was mit den Zaun nicht funktionieren wird, krieg ich Alarm aufs Handy. Dann hab ich für mich getan was geht.

  • Zitat

    Für die nordamerikanischen Ureinwohner, die kein Vieh hielten, war er dagegen ein "Bruder" und wurde verehrt. Wolf und Mensch haben sich dort nicht bejagt.

    Ähm...doch. Wärmende Klamotten aus Wolfspelz waren da durchaus begehrt, Wolfsfell war praktisch zur Büffeljagd:

    https://www.alamy.com/stock-photo-oi…70&searchtype=0

    ...und als Ritualzubehör leistet "Bruder Wolf" bis heute gute Dienste:

    https://rosemarywashington.files.wordpress.com/2012/04/img_2774.jpg

    Also ein völlig realistisches und praktisches Verhältnis, fern der verklärten Heiligenverehrung, die hier teilweise betrieben wird.

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