Echte Wölfe und blöde Fragen - Teil 2
-
-
Der Eindruck drängt sich auf, ja. Ich finde ja nach wie vor a.) den Wolf an sich faszinierend und erhaltenswert und freue mich b) über jeden ,der mit Herdenschutz Erfolg hat, weil: siehe a.)
Was ich absolut nicht kapiere, ist diese Weigerung, zur Kenntnis zu nehmen, das die Bedingungen eben nicht überall "musterhaft" und gleich sind.
Christian Lohmayer mit seiner Weide am Weserdeich ist doch ein gutes Beispiel: Festzäune sind an Bundeswasserstraßen aus gutem Grund überall verboten, waren ja auch nie nötig. Der Musterzaun am Elbdeich ist eigentlich schon nicht ganz legal, abgesehen davon, dass ihn die Wölfe ja eh sofort überwunden haben.
Was mit Netzen (selbst wenn man die Kilometer um Kilometer um Kilometer ziehen könnte) passieren würde ,zeigt ein einziger Blick aufs Landschaftsbild: Rechts vom Deich sieht man überall Teiche, sogenannte Braken. Das sind die Andenken an frühere Deichbrüche, bei denen die Macht der Flut diese Löcher riß.
Wie es also auf dem Areal zwischen denen und der Weser mit dem Grundwasserspiegel steht, bedarf keiner Erläuterung. Das bedeutet: schon bei wenig Wind liegen die Netze einfach platt, weil die Stangen im nassen Boden nicht halten. Erst recht nicht ,wenn die Netze jetzt auch noch immer höher werden sollen.
Hunde scheiden aus, weil sie einmal die maßgebliche Behörde da nicht haben will (womit die Sache entschieden ist), zum anderen, weil die Angelrechte überall verpachtet sind, kein Angler für Wölfe verzichtet (die sind bekanntlich allein Problem der Tierhalter) und der Hundebesitzer ganz schnell in Teufels Küche käme.
Das alles zusammen hieße doch eigentlich: Ist kein geeignetes Wolfsrevier. Was ja im großen Ganzen nichts ausmachen würde, weil es anderswo längst Wölfe und Wolfsreviere genug gibt. Stattdessen müssen ,nach mehreren hundert Jahren ,die Schafe gehen, die selbst die Behörde als ihre wertvollsten Mitarbeiter bezeichnet. Damit da bald das (mindestens) 46. Wolfsrudel Niedersachsens einzieht. Wenn das noch jemand versteht, schön für sie/ihn - ich kriege das nicht mehr hin.
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
-
-
Interessanter Lesestoff
-
Interessanter Lesestoff
ich lese schon ewig lange in diesem Thread mit.
Ich bin eher aus dem Naturschutzbereich, sehe es aber auch so, dass bezüglich Wölfen was getan werden muss. Konkret gesagt: Von der regionalen Forstbehörde festgelegte Zahlen, die von Jägern geschossen werden sollen, wie man es bei anderen Tieren auch macht, weil das ökologische Gleichgewicht nicht mehr funktioniert.
Aber, was findest du konkret an diesem Artikel interessant? Mir stößt darin einiges sehr sauer auf , vor allem der letzte Absatz Erste Menschenopfer in Europa.
-
Ich finde den Artikel nicht zwingend neutral, interessant aber dennoch allemal. Bleibt abzuwarten, ob der letzte Absatz reißerisch ist (und bleibt), oder ob genau das tatsächlich irgendwann eintritt. Nachdem der Nabu ja in Ostfriesland schon betont hat, dass er erst einen Handlungsbedarf sieht, wenn Menschen angegriffen / getötet werden....
Es wird halt (wird im Artikel ja auch angedeutet, und bewahrheitet sich immer wieder) immer wieder gesagt, aber DAS macht der Wolf nicht. Der geht niemals auf Pferde. Der wird keine jungen, kräftigen Pferde reißen. Der geht auf Kälber, aber nicht auf Kühe. Immer wieder haben diese Thesen, bei denen scheinbar eher der Wunsch Mutter des Gedanken ist, sich als falsch herausgestellt.
Ob man es nun reißerisch formulieren soll, oder nicht - Fakt ist, dass ich nicht so richtig weiß, worauf seitens der Politik tatsächlich gewartet wird. Vielleicht ja tatsächlich, dass es "echte", und nicht nur "tierische" Opfer gibt.
Wobei ich die Mär vom "bösen Wolf" dennoch immer noch unpassend finde - aber wir haben es hier einfach mit einem Raubtier zu tun, was man nicht beschönigen kann. Mit einem sehr intelligenten Raubtier.
-
Ich finde den Artikel mal angenehm sachlich, sofern möglich. Ja sicher kann man den Hinweis auf Menschenopfer reisserisch finden, es ist aber tatsächlich anhand der Eskalationsspirale nicht völlig von der Hand zu weisen, dass es dazu kommen kann. Wird ja auch so beschrieben in entsprechenden Forschungen.
-
-
Wobei ich die Mär vom "bösen Wolf" dennoch immer noch unpassend finde - aber wir haben es hier einfach mit einem Raubtier zu tun, was man nicht beschönigen kann. Mit einem sehr intelligenten Raubtier.
Genau das wird wohl passieren, wenn die Politik nicht einschreiten wird.
Dabei wäre es ja eigentlich DIE Chance gewesen, das Image des Wolfes aufzupolieren, wenn man die ganze Situation nicht so hätte außer Kontrolle geraten lassen.
-
Noch vor ein paar Jahren hab ich meinen Kids erzählt, sie brauchen keine Angst vor dem Wolf zu haben.
Inzwischen kann ich das nicht mehr mit Überzeugung tun.
-
Das mit dem "bösen" finde ich auch immer zu blöd. Das ist einfach ein Tier, das ist, wie es ist, und deshalb leider unter unseren Rahmenbedingungen gemanagt werden muß. Wie ursprünglich ja auch mal versprochen.
Auch mal was richtig Schönes zu einem traurigen Thema: Für die vertriebenen Deichschafe hat es offenbar jede Menge toller Hilfsangebote gegeben, zum Schlachter muß keins. Manchmal sind Menschen doch richtig toll:
https://www.facebook.com/christian.lohmeyer.7
Und als Kontrast und O-Ton-Probe, der von der Allgemeinheit durchgefütterte Ex-Anwalt, der sich seiner Freundschaft zum verantwortlichen Minister rühmt:
ZitatLohmeyer? Der hat eh nur 35 Schafe.... Der pustet sich einfach nur auf. Der kann sich mit Kay Krogmann zusammen tun. Beide mal 7 Wochen Entspannung in der Therapie genießen.
(Krogmann hatte in dritter Generation die große Deichschäferei in Cuxhaven und mußte letztes Jahr aufgeben, nachdem er selbst nach dem -zigsten Wolfsangriff psychisch zusammengeklappt war.)
-
Es gibt meiner Meinung nach "Menschengebiet", Dörfer, Städte etc. und einen gewissen Umkreis. Dazu gehören natürlich auch Weideflächen.
Da hat der Mensch Priorität.Außerhalb ist Natur, und da kann sich der Mensch gerne aufhalten, aber da muss er sich halt damit abfinden, dass dort Tiere leben.
-
Blöd ist halt das es von der Natur wo wirklich nur Natur ist hier nicht mehr so viel gibt.
Das macht es ja so schwierig.
Und wo fängt das an ?
Parks
Stadtwald
Heideflächen
Elbufer
Selbst die meisten Wälder sind ja eher Forstreviere zur Holzgewinnung
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!