Rütter - Die Unvermittelbaren
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Also ich kann das auch nicht pauschal bestätigen, ich habe bisher immer wenn ich einen Hund aus dem Tierschutz wollte problemlos einen bekommen... obwohl ich jeweils halbtags gearbeitet habe und in einer Wohnung gelebt habe. Aber ich höre sowas tatsächlich oft bei Bekannten und da sind schon auch Leute drunter, denen ich jederzeit einen Hund geben würde und die da keine Geschichten erzählen.
Gaub, dass das oft vorgeschobene Gründe sein könnten.
Ich würde Interessenten auch lieber sagen: "Passt nicht, weil ihr keinen Garten habt", als ihnen zu sagen: "Passt nicht, weil ihr mMn absolut inkompetent/ungeeignet für den Hund/totale Spinner seid".
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aber wie sieht denn bedürfnisorientiertes Training bei einem HSH aus?
Ruhe, Sicherheit, Mentor, der ihm die Welt "erklärt" und zwar letzteres in deutlichem schwarz und weiss am Anfang. Jemand, der die Aufgabenverteilungen im Team Mensch-Hund klar und deutlich festlegt.
Eine Aufgabenverteilung in Privathand wäre z. B., dass der Hund seine - besseren - Sinne einsetzen darf, den Menschen auf Geschehnisse abseits des gewohnten Alltags hinweisen darf und dem Menschen-Partner dann die Bewertung der Situation und den Umgang damit überlässt. Der Hund dürfte also die Melder-Funktion im Team einnehmen, was eine für Hunde vom HSH-Typ ganz normale Aufgaben-Verteilung wäre.
Ein junger HSH in einem Hunde-Team, der "Schatten an der Wand" sieht und wegen jedem Scheiss loslegt wie Luzie, wird von den anderen Hunden korrigiert. Die "Steller" = die erfahrenen Hunde, die dann die Bewertung der Situation übernehmen, ggf. den Eindringling vertreiben oder eben "sagen", ach, das ist Nachbar Huber mit seinem alten Dackel, der geht hier jeden Tag fünfmal lang, würden mit los sprinten in Richtung Zaun und dem übereifrigen Jungspund den Weg abschneiden. Bei dann immer noch Übereifer würden sie ihn kurz und knapp maßregeln.
Mehr brauchts da nicht, um dem Hund klar zu machen, wo sein Tanzbereich endet. Das steckt in denen drin. Da brauchts kein zeigen und benennen, da brauchts keine Umorientierung (im Gegenteil, der HSH muss wenigstens alles im Auge behalten dürfen), einfach ein kurzes "nicht Dein Job, Kamerad Schnürschuh".
So sieht z. B. eine Korrektur eines Welpen mittels eines vierbeinigen Mentors aus - wenn auch im Video in einem anderen Zusammenhang.
"Sachlich", vollkommen unemotional, so gemäßigt wie möglich, aber so deutlich wie nötig:
Externer Inhalt www.youtube.comInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Auf Menschenverhalten übersetzt, könnte eine Korrektur durch den Menschen über ein Abbruchsignal stattfinden, das ggf noch durch körperliches Aus dem Weg Drängen mit den Menschenbeinen ergänzt ist. Ruhig, sachlich, unemotional. Das ist mit das Wichtigste. Inklusive stimmlichen Lob, sobald der Welpe nur mit der Herde mitläuft, ohne sie zu fixieren, im Weg zu stehen oder ihr gar den Weg zu versperren. Nach 2 - 3 von solchen Korrekturen ist der Drops gelutscht bei Hunden, die so dermaßen teamfähig sind und von ihrer Genetik her die Tendenz zur Aufgabenverteilung haben. Wenn sie das nicht hätten, könnte ich nicht aus 400 Meter Entfernung per Pfiff "Bewertungshilfen" geben, wenn bei uns im Umfeld seltsame Aktivitäten durch Menschen stattfinden.
Gegen den Hang, das Umfeld akustisch und optisch unter Kontrolle zu haben, sollte man beim HSH nicht arbeiten - das ist, wie ihm das Atmen verbieten zu wollen. Aber man kann das kanalisieren und den HSH in Privathand in der Position des Melders einsetzen. (In HSH-Gruppen sind das i. d. R. die Jungspunde, weil das auch mit viel Laufarbeit verbunden ist an der Herde). Wenn der Mensch dann zunehmend feiner den Hund lesen kann, geht das auch ohne ständiges Getöse durch den Hund.
Dass ein HSH immer und überall die Entscheidung fällen wird, wer oder was als "Feind" angesehen wird und dann eigenständig agiert, ist eine dieser Mythen, die sich um HSH ranken. Nein, das tun sie nicht. In der arbeitenden HSH-Gruppe gibt es immer verschiedene Herdenschutz-Aspekte, die von einzelnen Hunden je nach individuellen Fähigkeiten abgedeckt werden. Kein HSH-Team würde einen 8-monatigen Jungspund wegen Fehleinschätzung einer Situation ins Verderben rennen lassen. Vom erfahrenen Team-Partner kurz und knackig im Verhalten abgebrochen zu werden, ist das Normalste von der Welt für einen jungen HSH.
Das würde ich gern wie weiland Martin Luther (nicht Rütter!!!) als These an jede Tierheimtür nageln ....
Danke!
Ganz genau so unterschreib ich das. 😊
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Also ich kann das auch nicht pauschal bestätigen, ich habe bisher immer wenn ich einen Hund aus dem Tierschutz wollte problemlos einen bekommen... obwohl ich jeweils halbtags gearbeitet habe und in einer Wohnung gelebt habe. Aber ich höre sowas tatsächlich oft bei Bekannten und da sind schon auch Leute drunter, denen ich jederzeit einen Hund geben würde und die da keine Geschichten erzählen.
Gaub, dass das oft vorgeschobene Gründe sein könnten.
Ich würde Interessenten auch lieber sagen: "Passt nicht, weil ihr keinen Garten habt", als ihnen zu sagen: "Passt nicht, weil ihr mMn absolut inkompetent/ungeeignet für den Hund/totale Spinner seid".
Schon, aber eher nicht, wenn den Leuten schon beim ersten Mail-/Telefonkontakt wegen sowas abgesagt wird. 🤷♀️ Wie gesagt, mir ist das so auch noch nicht passiert, aber der eine oder andere Verein hat schon komische Vorstellungen.
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Man muss auch bedenken, dass viele Vereine schon wirklich dumme Sachen erlebt haben, das prägt natürlich.
Manchmal finde ich aber auch erschreckend wer alles einen Hund bekommt oder besser gesagt diesen Hund. Längst nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen. Und gerade die spezialisierten Hunde passen zu den wenigsten.
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Der Verein von dem ich meinen Hund habe (ein Rasse in Not Verein) hat mal in ihrem Forum erklärt, wie das mit der Vermittlung läuft, weil es da wohl auch böses Blut gab und sich einige beschwert haben, sie müssten so lange auf einen Hund warten und bekommen nicht sofort den, den sie wollen. Da wurde dann klargestellt es geht nicht nach dem "First in, first Out" Prinzip. Wenn man Interesse an einem (bestimmten) Hund hat, aber der Kandidat nicht passt, muss man halt warten, bis ein passender Hund kommt. Finde ich total toll, dass die ihre Hunde wirklich gut einschätzen und dass dann der Hund mit Beissvorfällen in seiner Geschichte nicht an Anfänger mit Kindern geht ist doch total nachvollziehbar, aber da gibt es wohl genügend Menschen die dann beleidigt sind. Ich weiss die genauen Zahlen nicht mehr, aber damals als wir unseren Hund abgeholt haben, hat uns die Vereinsvorsitzende ganz stolz erzählt, dass sie im Vergleich zu anderen Tierschutzvereinen eine sehr geringe Rückläuferquote haben und das finde ich echt gut. Bei dem Verein kann man sich auch ohne konkreten Wunschhund erstmal bewerben und wenn ein passender Kandidat auftaucht wird man informiert.
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Ich vermittle ja Hunde aus dem TS. Ich muss sagen, dass wir momentan auch wenig Anfragen haben. Aber niemals würde ich einen Hund dorthin vermitteln wo ich ein schlechtes Gefühl habe.
Die Größe der Wohnung ist mir dabei egal, auch wie viel gearbeitet wird, wenn eine gute Betreuung gegeben wird.
Aber nicht egal ist mir, ob der Hund in das Umfeld passt. Ob die Leute bereit sind auf den Hund einzugehen, ob die Leute bereit sind ins Training einzusteigen, was die vom Hund erwarten und was nicht. Und auch das familiäre Umfeld ist mir wichtig.
Ich vermittle so gut wie nie zu kleinen Kindern, das Risiko ist mir einfach viel zu groß und dass man bei alten Leuten genauer hinschaut ob es eine Betreuung gibt ist auch klar.
Und deswegen frage ich mich auch wie man nur an inkompetente Halter vermitteln kann, auch wenn es die einzige Bewerbung ist. Ich sage leider mehr Leuten ab als zu. Denn oft passt es nicht zusammen.
Und was die Unterstützung durch die Trainer angeht, finde ich die in dieser Staffel sehr mau. Da ist ja fast immer dieser komische Marcel und den finde ich gar nicht kompetent. Nur weil er die MR Ausbildung abgeschlossen hat, heißt das mal gar nichts. Diese Ausbildung ist einfach nur teuer und was sie wirklich vermittelt bleibt fragwürdig. Da kann ja keiner so richtig hintersehen und man sieht immer nur die gleiche Vorgehensweise. Das es aber auf den Hund abgestimmt sein muss, wird gar nie erwähnt…
Finde ich alles absolut richtig, aber manchmal erzählen einem die Leute auch wer weiß was und am Ende sieht es in der Realität doch ganz anders aus. Muss ja nicht mal böse Absicht sein. Ich ziehe echt den Hut vor jedem Menschen im Tierschutz oder Züchter, der regelmäßig solche Entscheidungen treffen muss.
Eigentlich bräuchte die Sendung mehr Spezialisten (jemanden für HSH, jemanden für Gebrauchshunde, jemanden für die Sensiblen, ...), aber die nutzen dir wahrscheinlich in der normalen Hundeschule nicht viel, da dort ja alles landet, aber dafür meistens nicht die richtig krassen Probleme, sondern Alltagskram
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Eigentlich bräuchte die Sendung mehr Spezialisten (jemanden für HSH, jemanden für Gebrauchshunde, jemanden für die Sensiblen, ...), aber die nutzen dir wahrscheinlich in der normalen Hundeschule nicht viel, da dort ja alles landet, aber dafür meistens nicht die richtig krassen Probleme, sondern Alltagskram
Dann müsste man halt, wenn einem solche Projekte am Herz liegen, einfach über den eigenen Schatten springen und verstärkt mit Extrernen zusammenarbeiten.
Es ist ja nicht schlimm, dass man nur Familienhundtrainer ausbildet ("nur bezogen auf die Quantität an Möglichkeiten der Spezialiserung und ncht als qualitative Wertung), dafür ist einfach der größere Bedarf in der breiten Masse der Hundehalter. Aber wenn man dann ein solch durchaus ambitioniertes Projekt startet, sollte man da einfach auf andere Hilfe als nur das eigene Netzwerk zurückgreifen und eben die Erfolgschancen für die Hunde über die Werbung für das eigene Franchise stellen.
Und nein, eine Trainerin mal in der Zusammenfassung zu erwähnen, weil einer der Hunde jetzt bei ihr wohnt, fällt für mich nicht unter "anderen Trainern auch Raum geben". Ebenso wenig die seltsame Aktion mit Talikser mit dem Vollschutzanzug.
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Und nein, eine Trainerin mal in der Zusammenfassung zu erwähnen, weil einer der Hunde jetzt bei ihr wohnt, fällt für mich nicht unter "anderen Trainern auch Raum geben". Ebenso wenig die seltsame Aktion mit Talikser mit dem Vollschutzanzug.
Für mich schon. Zumal es ihr eigener Wunsch war, nicht von einem Kamerateam begleitet zu werden.
Ansonsten stimme ich dir zu. Wir wissen aber alle nicht, ob das nicht vielleicht sogar passiert ist. Ich kann keine Zahlen nennen, aber ich könnte mir vorstellen, dass es nicht so viele ExpertInnen für HSH gibt, die für ein Rütter Format ins Fernsehen möchten. Dann muss es ja auch noch zeitlich und räumlich passen. Das ist vermutlich alles nicht so leicht zu organisieren.
Für Carlito hoffe ich, dass der jetzt zu einem erfahrenen HSH Halter kommt, wo er seine Genetik ausleben darf.
Wenn ich die Beiträge von McChris lese, hätte ich selber gerne eine Herde und eine Gruppe HSH, das klingt so faszinierend. Ist für mich nur leider nicht möglich.
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Wenn ich die Beiträge von McChris lese, hätte ich selber gerne eine Herde und eine Gruppe HSH, das klingt so faszinierend.
Da braucht man aber in D Nerven wie Drahtseile für - nicht wegen der HSH im Einsatz an sich, sondern wegen der putzigen Einfälle mancher bis vieler "Erholungssuchenden", zu denen leider auch zahlreiche HH gehören. Man braucht da schon gewisse "Hirten-Gene", damit man sich das antut.
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Ich habe bisher noch fast nix vom Rütter gesehen, aber Carlito hat mich jetzt doch interessiert.
Da wird also ein HSH mit "Trainerbegleitung" an HSH-Anfänger mit Kuschelhunderfahrung in "toller Wohnlage" (enge Straße...) vermittelt. Nach einer Woche haben die Neuhalter die Entscheidung getroffen, dass es nicht passt, und der Trainer ist ganz überrascht (wie geht das mit richtiger Trainerbegleitung?).
Kommt da mal jemand auf die Idee, dass da vielleicht im Vorfeld nicht ausreichend aufgeklärt wurde? Da gehören m. E. die Risiken (und FÄHIGKEITEN) von Anfang an erklärt, da muss ein entsprechender Trainer INTENSIV (!) zur Seite gestellt werden und m. E. gehören Anfänger von vornherein ausgeschlossen. Man kann wirklich froh, sein, dass es sich hier um ein schon im jungen Alter ordentlich großes Exemplar handelt, ansonsten hätte sich dieser Prozess mit Sicherheit Monate lang hingezogen. Hauptsache, der Trainer wird dafür x-fach gelobt, wie einfühlsam und wenig vorwurfsvoll er mit der Halterin umgeht, die im gleichen atemzug aber als naiv hingestellt wird.
Der Partner soll zur Rückgabe mit ins Tierheim, um sich "zu verabschieden"... Dem Trainer fällt es schwer, ihn an die beiden zurückzugeben, um ihn ins Tierheim zu bringen... Für mich war das Scheitern mit Ansage und nicht mehr, als eine mehr oder weniger absichtlich produzierte Rückgabestory. mit maximaler medialer Ausschlachtung. Zum K....
Und bei der Suche nach neuen Haltern wird nur gesagt "wir suchen jemanden, der mit dem Territorialverhalten klarkommt und der sich das zutraut". Tolle Aufklärung. Einerseits erklärt der Rütter immer, was man für tolle Tiere im Tierheim bekommen kann und dass man ihnen doch eine Chance geben soll. Dann hat man ein tolles Exemplar und dann wird bei Aufklärung und Begleitung derart verk...t.
Auch ich finde es wirklich fantastisch, was McChris regelmäßig aus ihrer Arbeit beschreibt. Ich würde das auch sehr gerne mal erleben und daraus lernen. Aber wie übertragbar ist das auf einen HSH(-)Mix) mit Tierschutzvergangenheit, der/die in normalen Wohnsitutaionen leben sollen und i. d. R. keine Chance haben, irgendwann mal an einer Herde zu arbeiten?
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