Rütter - Die Unvermittelbaren

  • So würde ich es nichtmal nennen.

    Also die ganze Sendung schon aber das mit Mäuschen kann man ja nur daran beurteilen,

    Persönlich mag ich Martin Rütter, aber ich muss ehrlich gestehen dass sein Verhalten in und um die Sendung herum, mich doch schockiert bzw etwas enttäuscht hat.

    Er redet immer davon sehr kritikfähig zu sein, wenn er sie dann mal erhält werden die Menschen als “ahnungslose Couchpotatoes” hingestellt anstatt zu schauen ob nicht vlt doch ein Fünkchen Wahrheit dran sein könnte? Stattdessen beweihräuchert er sich kräftig selbst (in seinem Podcast).

    Aber das hat er doch immer. Aber auf lange Sicht macht er sich anscheinend Gedanken und ist sich auch nicht zu fein zuzugeben das er mal anderer Meinung war. Bei der Qualzucht Podcast Folge war er auch sehr defensiv, aber in den darauffolgenden hat er sehr darauf geachtet sich klar zu positionieren.

    Ich glaube immer noch das Mäuschen nicht gebissen hat, sondern schlicht der Größenunterschied tödlich war. Da reichte wahrscheinlich eine Pfote auf dem Kopf, ein umbolzen, ein Nackenstoß.

  • Ich habe in meinem Job tatsächlich eher mit dem Gegenteil zu tun. Menschen, die das Zusammenhocken in der Wohnung mit ihren Hunden maßlos übertreiben und die Hunde derart abhängig von sich machen, dass die Hunde krank werden.

    Trotzdem bin ich nicht dagegen Hunde auch in der Wohnung zu halten. ;)

  • Auf Insta schreibt die Frau, die die Rottweilerhündin übernommen hat.

    Wurde hier auch schon erwähnt.

    Da kommt ganz klar zur Sprache, dass die Hündin wesentlich schwieriger war, als in der Sendung gezeigt.

    Wenn man das gelesen hat, kann man auf die Idee kommen, dass es auch mit den anderen Hunden teilweise schlechter lief, als gezeigt wurde.

  • Auf Insta schreibt die Frau, die die Rottweilerhündin übernommen hat.

    Wurde hier auch schon erwähnt.

    Da kommt ganz klar zur Sprache, dass die Hündin wesentlich schwieriger war, als in der Sendung gezeigt.

    Wenn man das gelesen hat, kann man auf die Idee kommen, dass es auch mit den anderen Hunden teilweise schlechter lief, als gezeigt wurde.

    Jap! Sie hat ja noch Sachen gezeigt, die in der Sendung gar nicht zur Sprache kamen. Und auch sie hat ja Kritik an Martin geäußert. Sie ist auch heute noch bei Marc Lindhorst im Training mit dem Hund, was ja auch okay ist. Die Hunde sind ja nicht “geheilt”.

    Es ist eben schwierig all das in so ein kurzes Format zu stopfen.

  • Im Fernsehen werden ja auch immer "Storys" gezeigt. Bei der Rotti-Hündin wollte man, so erschien es mir, betonen, dass Rottweiler eben keine Monster sind und hat wahrscheinlich deshalb so geschnitten.

    In den Fernsehsendungen kann auch schlecht so differenziert über Themen gesprochen werden, wie es vielleicht nötig wäre. Beispiel Zwinger und Merle. Möglicherweise hat Rütter bei richtiger Anwendung mit beidem kein Problem, aber wenn er im TV 10 Minuten darüber redet, für welche Hunde Zwinger unter welchen Umständen und wie lange okay sind und wie die Vererbung von Merle funktioniert, bleibt doch beim Zuschauer nur hängen: "Zwinger und Merle sind total in Ordnung, hat der Rütter auch gesagt".

    Und wenn ich mir den armen Merle-Aussie* angucke, der fast komplett taub ist und dessen Geschwister noch schlimmer dran sind, dann ist es mir lieber beim Zuschauer bleibt hängen, dass man von Merle besser die Finger lässt, auch wenn die bei richtiger Züchtung gesund sind.

    * Vom Züchter, aber mehr weiß ich nicht, und angeblich war nur ein Elterntier Merle.

  • Wird das jetzt das sogenannte whataboutism?

    Hunde verhunzen kann man natürlich auch in Wohnungshaltung. Das macht die Bequemlichkeit zu der viele verfallen, sobald sie einen Zwinger als Möglichkeit etablieren eben auch nicht weniger existent.

    Ich hab jetzt schon in diversen Dörfern gewohnt und erleb(t)e dadurch auch oft genug, was die "Dorfgemeinschaften" unter Zwingerhaltung und artgerecht verstehen.

    Auch hier gibt's Hunde im Dorf die im Zwinger mit gelegentlichem Hofgang leben. Und keiner davon ist "ganz sauber" - aber muss ja so, weil ist ein Schäferhund/Jagdhund whatever. Die gehören nicht ins Haus. Gassigehen? Iwo, den kann a) keiner halten und b) hat der auf dem 500qm "großen" Grundstück doch genug Bewegung, wenn er die Passanten verbellt und den Zaun dabei zerfleddert.

    Oder der Jagdhund, der ja wenn's hoch kommt 2x im Monat mit in den Wald darf. Ist doch genug.

    Von den ganzen zwingerhunden die ich kenne - und mit deren Besitzer man durch das Dorfleben eben auch gelegentlich ins Gespräch kommt - geht keiner regelmäßig spazieren. Gearbeitet wird wenn überhaupt nur der Jagdhund.

    Durch die Arbeit im Tierheim hab ich auch noch auf beruflicher Ebene mit so was zu tun, es ist also nicht nur irgendeine Beobachtung als Außenstehende person.

    Sowohl mit Abgabehunden die mit Zwingerhaltung gelebt haben, als auch mit Vermittlungen wo der Zwinger jeweils immer als "Rückzugsort", "Mal im Ausnahmefall" o.ä deklariert war und letztendlich eben eher in die Dauerunterkunft mit gelegentlichem Hofgang endete. Ins Haus sollte der Hund dann bitte nicht mehr, aber wollte er ja eh nie (komisch, dass der Hund das offensichtlich Just in dem Moment vergisst, in welchem er im Tierheim abgegeben wird)

    Die Hunde die wir aus solcher Haltung bekommen haben, haben alle einen Knacks weg. Zwingerkoller, gesteigerte Aggressivität ggü fremden Menschen, Stressintoleranz, Selbstverletzende stereotype Verhaltensweisen. Die Hunde die wir - in Haushaltung - vermittelt haben und später zu uns zurück kamen und entgegen den Auflagen in Hof/Zwingerhaltung endeten genauso.

    In der Familie arbeitet jemand mit Diensthunden, die zwar gearbeitet werden, aber eben auch nicht täglich und den Rest der Zeit in ihren Zwingern auf dem Gelände verbringen. Bei Diensthunden denkt man ja irgendwie an Führbarkeit, Auslastung usw.

    Ist jetzt bereits die zweite Anstellung, die ihre Diensthunde abstößt nachdem es mehrere Vorfälle mit zivilen Passanten beim "Gassi gehen und/oder Training" gab. Jetzt geht das Familienmitglied zum Bund... Bin gespannt, ob es da anders sein wird.

    Ich habe bisher nicht eine private Zwinger/- und oder Hofhaltung erlebt, bei der der Hund noch "normal" war und/oder beschäftigt und erzogen wurde. Manche Hunde sind trotzdem nett, andere haben eben einen Knacks fürs Leben.

    Trotzdem habe ich gesagt, dass mir bewusst ist, dass es auch gescheite Leute gibt. Aber wenn ich mich so umschaue, sind das Ausnahmen die sehr rar gesät sind - und da kann mich auch keiner vom Gegenteil überzeugen, denn Erfahrungen anhand dessen was ich überall sehe/miterlebe wiegen schwerer, als das hörensagen durch einen Verfechter im Hundeforum.

    Bei den Diensthunden die so völlig losgelöst vom normalen Leben untergebracht sind hat sich jetzt mehrfach gezeigt, dass die im Umgang mit der Umwelt nicht tragbar wären. Während andere Diensthunde, die mit ihrem Diensthundeführer zusammenleben da durchaus im Alltag mitlaufen können.


    Nochmal; wie genau soll jetzt bei der Vermittlung von Tierheimhunden zuverlässig gefiltert werden können, welcher Interessent zwar einen Zwinger besitzt, diesen aber nur im geeigneten Rahmen nutzt und den Hund dennoch erzieht, auslastet und überhaupt Mühe reinsteckt? Das behauptet (fast) jeder Interessent von seiner Hundehaltung.

    Und wenn der Hund vermittelt ist und sich dann herausstellt, dass die Versprechungen wieder nur heiße Luft waren, was dann? Das Tierheim hat dann absolut keine Handhabe mehr über den Hund. Zwinger sind ein sehr kalkulierbares Risiko, dass es am Ende auf Bequemlichkeit hinausläuft, warum sollte das Tierheim dieses Risiko eingehen?

    Mit welcher Logik würdet ihr denn so eine Vermittlung begründen, wenn ihr selbst der Vermittler wärt?

  • Tahlly

    Aber das ist doch letztlich kein Streitpunkt, sondern es sind zwei verschiedene Fragen. Einerseits: „Kann es für einen Hund (mit Problemen bei der Belastbarkeit der Nerven bzw. Problem mit der Anwesenheit von Menschen) förderlich sein, stundenweisen Aufenthalt im Zwinger zu bekommen, wenn er da besser abschalten, zur Ruhe kommen und Schlaf finden kann.“ Andererseits. „Kann ein Tierschutzverein nach Abgabe an einen Halter mit kontrollieren und durchsetzen, dass der Zwinger nur zum Wohl und im Interesse des Hunds genutzt wird.“

    Ich verstehe die Probleme, die Du schilderst, vollkommen. Sehr gut sogar, ich empfinde die völlig selbstverständlich hohen und teils im gleichen Atemzug total widersprüchlichen Anforderungen an „den Tierschutz“ teils als recht enervierend. Und das nur als früherer Ehrenamtler, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ist, da täglich beruflich mit konfrontiert zu sein.

    Doch bei dem Beispiel, das ich genannt habe, handelte es sich um einen Tierschutzhund der an eine der engagiertesten Tierschützerinnen, die ich kenne, vermittelt wurde. Da war der Zwinger tatsächlich die Möglichkeit, dem Hund noch ein paar zufriedene Lebensjahre zu bieten, da ist nix missbraucht worden. Allgemein erlebe ich es hier (sehr ländlich, hessisch katholisch konservativ) so, dass der Zwinger tatsächlich nur noch zeitweise genutzt wird. Da hat sich innden letzten 35 Jahren verdammt viel getan.

  • Allgemein erlebe ich es hier (sehr ländlich, hessisch katholisch konservativ) so, dass der Zwinger tatsächlich nur noch zeitweise genutzt wird. Da hat sich innden letzten 35 Jahren verdammt viel getan.

    Dann sei froh, hier ebenfalls sehr ländlich, niedersächsisch katholisch konservativ (was hat die Religionszugehörigkeit eigentlich mit den Haltungsbedingungen von Hunden zu tun?) hat sich wohl noch nicht soviel verändert, kann hier allerdings die letzten 35 Jahre nicht überblicken, da ich erst seit ca 15 Jahren hier wohne.

    Und ich habe ganz sicher nichts pauschal gegen Hundezwinger und wie irgendjemand hier auch treffend angemerkt hat, gibt es auch absolut miese Haltungsbedingungen für Hunde im Haus, aber meiner Erfahrung im direkten Umfeld nach, ist eine ordentliche Zwingernutzung leider eher die Ausnahme.

  • Entschuldigung - Missverständnis bzw. mein Fehler :smile: Natürlich hat die Kirchenzugehörigkeit nichts mit der Haltung von Hunden zu tun (hätte ich anders ausdrücken müssen). Ich meinte damit einen hier noch sehr stark vorherrschenden Wertekonservatismus bei sehr engen dörflichen Strukturen. Und meine das durchaus nicht nur negativ.

    Ums anders zu sagen: Wir leben hier doch noch sehr auf dem Mond, manche althergebrachte Vorstellung hält sich sehr lange und wer „auffällt“, der wird auch Dorfgespräch, aber die Leute kennen einander noch zu einem guten Teil und helfen einander und reden mit- und übereinander :smile:

  • Rütter wird vor unseren Augen ein Trainer.

    Nun ist es aber schwer, ein besserer Trainer zu werden, wenn man selbst tud, als wäre man der Obertrainer.

    Isser nicht und war er nie!

    Er ist ein guter Mensch!

    Mit guten Ansätzen. Aber eben nicht dass, was er verkaufen will.

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