Freue mich über Erfahrungsaustausch Unruhe Hund

  • Ich finde es mies vom Züchter den Hund auf andere Hunde zu prägen, ihm nicht beizubringen allein unter Menschen zu leben oder ganz allein zu sein und ihn dann in ein solches Umfeld zu verkaufen. Ihr habt Euch ein Problem ins Haus geholt und, dass der arme Zwerg direkt an Giardien erkrankt, zeigt wie massiv ihn das körperlich krank macht ... Das ist ganz übel für den jungen Hund.


    Ich würde trotzdem so vorgehen wie ich das beschrieben habe. Ich würde mir ein "Innengehege" zulegen und es darüber trainieren.

    Hm das bestärkt gerade meine Unsicherheit sehr muss ich sagen. Bei den Züchtern klang es alles so, als würde das alles klappen nach etwas Eingewöhnung, auf die haben wir natürlich uns als Neulinge auch irgendwie verlassen :( nun bin ich erstrecht unsicher, ob das ganze dann vielleicht sogar falsch war, den kleinen zu uns zu holen 🥲

    Ihr wurdet auf jeden Fall vom Verkäufer fehlinformiert.


    Nützt aber ja nix - muss das Tierchen jetzt lernen. Und mir ist wichtig, dass Euch klar ist, warum es bei Eurem jungen Hund vielleicht ein paar Trainingsschritte mehr braucht und der Aufwand an manchen Punkten höher ist, den ihr betreiben müsst als andere es mit Hunden in dem Alter tun müssten.


    Es ist immer gut sich daran zu orientieren wie der Hund vorher gelebt hat, sich daran erst Mal zu orientieren und sich dann zu überlegen, was für den Hund im neuen Heim anders und neu ist. Und davon versuchen in kleinen Portionen das Neue anzugehen und nicht alles auf einmal.


    Kennt der Welpe es allein mit seinem Menschen Gassi zu gehen? An der Leine zu laufen? Autofahren?

  • Danke noch einmal für die detaillierte Ausführung. Wir haben gerade mal einen Test gemacht und sind beide hoch gegangen (er darf nicht ins Obergeschoss) und da ist er ganz ruhig unter dem Tisch liegen geblieben :) es waren ca 3 Minuten. Das ist doch ein Anfang oder?

  • Also vielleicht hilft dir ja unsere Erfahrung mit "Ruhe und alleine sein" ein wenig wieder, bzw. zeigt dir (wie auch wir es lernen mussten), dass man gerade bei Welpen und Junghunden viel Geduld braucht:


    Unser Mailo war von Anfang an die Box gewöhnt, da sich mit 5 Wochen ein Bein gebrochen hatte und es da gar nicht anders ging, als ihn in an die Box zu gewöhnen. Wir nutzten also immer wieder die Box, um ihn zur Ruhe kommen zu lassen. Allerdings nie lange und nur so lang, bis er zur Ruhe kam - dann öffneten wir die Türe. Er blieb allerdings fast immer in der Box liegen.


    In der ersten Zeit, waren wir allerdings immer zuhause (zumindest einer von uns) und versuchten da so gut es ging selbst ruhiger zu sein. Wenn er mal unter dem Tisch eingeschlafen ist, sind wir halt (damit er einfach seine Ruhe hat) länger sitzen geblieben als sonst. Nachdem das aber natürlich nicht alltagstauglich ist, haben wir schrittweise immer mehr in unser "Standardleben" gefunden. Wichtig ist es in deiser Zeit mMn, dass man dem Hund nicht immer Aufmerksamkeit schenkt. Wenn er unbedingt glaubt jeden Schritt verfolgen zu müssen, dann wird er dafür halt nicht mit Aufmerksamkeit "verwöhnt". Mit der Zeit (und da meine ich jetzt nicht Tage sondern eher Wochen) hat er gelernt, dass eigentlich nichts spannendes passiert, wenn wir mal den Raum verlassen. Mittelerweile ist es so, dass er in Ruhephasen einfach liegen bleibt. In Wach- bzw. Aktivzeiten geht er uns trotzdem nach - Legt sich dann aber halt in dem Raum nieder, in denen wir uns befinden.

    Das Alleine lassen ist mMn wieder ein ganz anderes Kapitel, dass man gezielter aufbauen sollte. Wir haben ihn immer wieder mal kurze Zeit alleine gelassen und dies gesteigert. Unsere Erfahrung war in diesem Zusammenhang, dass es einen Unterschied ausmacht, wo er alleine ist. Am ANfang versuchten wir es im Wohnzimmer - Da hat er aber immer (auch wenn wir nur kurz weg waren) einen Radau gemacht. Im Vorzimmer (da hat er das ganze Haus in seinem "Blick) hingegen kann man ihn mittlerweile stundenlang alleine lassen.


    Für uns haben wir kurz gefasst folgendes mitgenommen:


    - Geduld haben (bei manchen Dingen brauchen manche Hunde halt länger als andere)

    - Wenn der Hund unruhig ist, ihn so gut es geht ignorieren (im Alltag meine ich jetzt)

    - Dem Hund die Möglichkeit geben ruhig zu sein (weniger oft ansprechen)

    - Allein sein langsam aufbauen und vielleicht auch den Ort wechseln


    Thema Box: Muss jeder für sich selbst entscheiden - Ich halte sie grundsätzlich nicht für "böse", sie sollte halt auch entsprechend positiv für den Hund aufgebaut werden und zielführend eingesetzt werden.

  • Danke noch einmal für die detaillierte Ausführung. Wir haben gerade mal einen Test gemacht und sind beide hoch gegangen (er darf nicht ins Obergeschoss) und da ist er ganz ruhig unter dem Tisch liegen geblieben :) es waren ca 3 Minuten. Das ist doch ein Anfang oder?

    Nur meine Meinung: Ich würde gar keine "Tests" machen. Das ist einfach verspannt. Lebt einfach Euer Leben, so wie es ist. Da kommen solche Situationen automatisch vor. Dann verhaltet Ihr Euch auch normal und authentisch.


    Wenn ich so nachdenke: Hier im Forum wird sehr oft geschrieben, der Hund solle lernen, nicht immer hinterher laufen. Uns stört das Hinterherlaufen generell überhaupt nicht, wir haben da nie was unterbunden oder geübt. Weder beim Ersthund noch beim Junghund jetzt.

    Und siehe an: Als er so 4,5 Monate war, fing es automatisch an, dass er einfach liegen geblieben ist oder sich von sich aus eine ruhige Ecke gesucht hat, teils in einem anderen Raum oder gar Stockwerk.

    Da wir aber z.B. niemals den Hund / Welpen mit aufs Klo nehmen würden, hat er die entsprechenden Örtlichkeiten noch nie betreten. Da gab es nie Probleme - wir haben da aber auch nie darüber nachgedacht. Klo = tabu und fertig. Und da gab es niemals irgendwelches Gewinsel oder Gekratzt an der Türe. Wir haben uns da einfach authentisch verhalten, was selbst beim Welpen ankam.


    Ok, wahrscheinlich gibt es Hunde, bei denen man das wirklich üben muss, keine Ahnung. Ich will damit nur sagen, dass so Vieles, weswegen man sich sorgt, sich im Rahmen der Reifung irgendwann automatisch einstellt. Ähnlich wie die Stubenreinheit. Es kommt halt. Beschleunigen geht bei manchen Dingen kaum.


    Andersherum gesprochen: Wäre Euer Hund nach so kurzer Zeit schon total entspannt und wüsste, wie Euer Alltag funktioniert, würde mich das wundern. Ich glaube nicht, dass irgendwas sehr problematisch ist.



    Und zu dem ganzen Thema "Züchter und Sozialisierung". Darüber habe ich schon viel nachgedacht. Welcher Züchter kann einen Hund ans Land- und Stadtleben, an Ruhe und Trubel, an alle möglichen Menschen, Tiere und Situationen, an Körperpflege gewöhnen - in dieser kurzen Zeit? Ich denke, alles zusammen ist schwer möglich.


    Unserer ist vom Bauernhof. Das hat super viele Vorteile! War uns wichtig, da wir auch eher ländlich wohnen und jeden Tag hier Pferde, Katzen etc. sehen.

    Tiere jeglicher Art sind überhaupt kein Problem für ihn (seeeeehr cool im Wartezimmer des Tierarztes!!!!), laute Maschinen jucken ihn null, er war bei Einzug körperlich sehr weit, ging über jeden Untergrund, über Stock und Stein, pieselte nur draußen (bis auf wenige kleine Unfälle).

    Dafür mussten und müssen wir mehr mit ihm tun, was "viele Menschen" und sowas wie Straßenverkehr angeht. Alles geht halt nicht.

    Welcher Züchter macht schon mit seinen Welpen einen Stadtbummel in Köln etc.?

  • Wenn ich so nachdenke: Hier im Forum wird sehr oft geschrieben, der Hund solle lernen, nicht immer hinterher laufen. Uns stört das Hinterherlaufen generell überhaupt nicht, wir haben da nie was unterbunden oder geübt. Weder beim Ersthund noch beim Junghund jetzt.

    Und siehe an: Als er so 4,5 Monate war, fing es automatisch an, dass er einfach liegen geblieben ist oder sich von sich aus eine ruhige Ecke gesucht hat, teils in einem anderen Raum oder gar Stockwerk.

    Mit so einem Ratschlag wäre ich vorsichtig. Diese wochenlange Unruhe und der fehlende Schalf kann die Basis für weitere Probleme legen. Ganz klassisch ist dann zum Beispiel: Zum Ende der Welpenzeit bzw. im Übergang zum Junghund zeigt es sich in Magenproblemen - die Hunde wollen nicht mehr fressen und/oder bekommen obendrauf noch eine Giardieninfektion. Das ist eine Folge von Dauerstress. Und Dauerstress beginnt ja bekanntlich einige Zeit bevor das gesundheitliche Problem für den Besitzer erkennbar wird. Wenn man Pech hat, hat man sich damit langfristige Probleme mit dem Immunsystem geschaffen ...

    Und zu dem ganzen Thema "Züchter und Sozialisierung". Darüber habe ich schon viel nachgedacht. Welcher Züchter kann einen Hund ans Land- und Stadtleben, an Ruhe und Trubel, an alle möglichen Menschen, Tiere und Situationen, an Körperpflege gewöhnen - in dieser kurzen Zeit? Ich denke, alles zusammen ist schwer möglich.

    Wenn ich züchte, dann nehme ich mir die Zeit meine Welpen entsprechend vorzubereiten oder ich verkaufe sie nur in ein Umfeld, auf das ich sie vorbereite. Zumal dieser Züchter hier noch viel mehr Zeit dafür hatte, als wenn man den Welpen mit acht oder neun Wochen verkauft.

  • Auf Klo gehen und Müll rausbringen zb können wir auch ganz entspannt oder oben Wäsche wegräumen :) ich glaube mein Freund wollte mich mit diesem Test nur etwas beruhigen und zeigen dass das schon wird :) er ist durchaus entspannter als ich.

    Und jetzt liegt der kleine (also der Hund ;)) wieder unter mir und döst. Es wird schon alles werden

  • Wenn ich so nachdenke: Hier im Forum wird sehr oft geschrieben, der Hund solle lernen, nicht immer hinterher laufen. Uns stört das Hinterherlaufen generell überhaupt nicht, wir haben da nie was unterbunden oder geübt. Weder beim Ersthund noch beim Junghund jetzt.

    Und siehe an: Als er so 4,5 Monate war, fing es automatisch an, dass er einfach liegen geblieben ist oder sich von sich aus eine ruhige Ecke gesucht hat, teils in einem anderen Raum oder gar Stockwerk.

    Mit so einem Ratschlag wäre ich vorsichtig. Diese wochenlange Unruhe und der fehlende Schalf kann die Basis für weitere Probleme legen. Ganz klassisch ist dann zum Beispiel: Zum Ende der Welpenzeit bzw. im Übergang zum Junghund zeigt es sich in Magenproblemen - die Hunde wollen nicht mehr fressen und/oder bekommen obendrauf noch eine Giardieninfektion. Das ist eine Folge von Dauerstress. Und Dauerstress beginnt ja bekanntlich einige Zeit bevor das gesundheitliche Problem für den Besitzer erkennbar wird. Wenn man Pech hat, hat man sich damit langfristige Probleme mit dem Immunsystem geschaffen ...

    Und zu dem ganzen Thema "Züchter und Sozialisierung". Darüber habe ich schon viel nachgedacht. Welcher Züchter kann einen Hund ans Land- und Stadtleben, an Ruhe und Trubel, an alle möglichen Menschen, Tiere und Situationen, an Körperpflege gewöhnen - in dieser kurzen Zeit? Ich denke, alles zusammen ist schwer möglich.

    Wenn ich züchte, dann nehme ich mir die Zeit meine Welpen entsprechend vorzubereiten oder ich verkaufe sie nur in ein Umfeld, auf das ich sie vorbereite. Zumal dieser Züchter hier noch viel mehr Zeit dafür hatte, als wenn man den Welpen mit acht oder neun Wochen verkauft.

    Von den Züchtern bin ich tatsächlich etwas enttäuscht. Sie waren bevor er kam so für uns da und bei ihnen klang alles ganz einfach. Jetzt habe ich nicht mal eine Reaktion darauf bekommen, dass er Giardien hat und die ggf sogar von der Mutter oder deren Pension allgemein kommen könnten :( da haben wir uns wohl leider etwas täuschen lassen

  • Vielleicht würde dir auch eine Überwachungskamera helfen, dich zu entspannen?
    Manche macht sowas allerdings auch noch Nervöser.

    Unser Labrador ist im ähnlichen Alter und nur eine Woche länger bei uns. Für mich ist die Überwachungskamera das richtige. Nach einer Woche haben wir unsere allein im Wohnzimmer gelassen und dort auch einfach Ignoriert, wenn sie dann nach mir und meinem Kind kurz gebellt hat. Durch die Kamera konnte ich ganz gut sehen, das die keine Panik zustände litt. Zudem konnte ich auch sehen, dass sie nach kurzem Protest Bellen sich von allein wieder beruhigt und sich auf ihren Platz weiter Schlafen legt. Ohne Kamera hätte ich da selber Stress gehabt und totales Kopfkino bei dem Bellen gehabt.
    Zudem können wir uns nicht dauerhaft so organisieren, dass der Hund nie allein bleibt. Darum bleibt sie jetzt ab Woche 3 bei uns, mehrmals die Woche für ca. 1std. allein. Das funktioniert nämlich schon und vom Üben Profitiert man den ganzen Rest des Hundelebens.
    Es gibt ganz viele "Corona Hunde" dessen einziges Big Problem ist, dass sie nicht allein bleiben können. Weil sie es nie mussten und nun mit 1-2 Jahren sich da verdammt schwer mit tun.
    Das ist nicht bei jedem Hund ein Selbstläufer, was automatisch gut geht, wenn der Hund sich erst mal eingelebt hat und wohlfühlt...

    Allgemein kann die Einstellung "Der Hund darf mir nie folgen" aber auch zu Perfektionistisch sein. Meine verstorbene Hündin folgte mir ihr ganzes Leben aufs Klo. Sie hatte nach dem Junghund Alter nie Probleme mit dem allein sein.
    Aber sie hatte genauso wie unser Labrador Welpe jetzt, auch nie Probleme damit, sich nach der Eingewöhnung auch mal alleine in ein Zimmer schlafen zu legen. Oder auch den Schlafplatz/das Zimmer zu wechseln, wenn sie es woanders gemütlicher haben wollte oder für ein anderes Raum Klima...
    Bei dir klingt das doch auch so, als wäre solch ein Verhalten für euren Rüden theoretisch auch gar nicht so Problematisch oder?
    Ein paar Minuten könnt ihr ja schon raus, ohne das der Hund Schnappatmung bekommt. Ebenso kann euer Hund ja schon ohne euch unterm Tisch schlafen.
    Vielleicht wäre in der nähe des Tisches ein gutes Plätzchen für ein bequemes Hundebett? Das ihr das einfach Normalität werden lässt, das der Hund dort verbleibt, wenn sich euer Hund dort eh schon wohlfühlt bietet sich das doch an?

    Wer weiß. Vielleicht kann euer Hund im Zimmer mit diesem Tisch, wo er heut so schön ohne euch die 3 Minuten war, mit einem bequemen Schlafplatz sogar schon ein paar Stunden verschlafen, wenn ihr ihn lasst und nicht ständig um ihn herum auf der Lauer liegt :winking_face_with_tongue: .

  • Vielen Dank, das mit der Kamera wäre wirklich eine Idee und ich werde versuchen darauf aufzubauen, dass er schon kurz ohne Stress allein sein kann. Nachts ist es zb auch ok, dass wir nicht direkt neben ihm liegen! Jetzt gerade liegt er ca einen Meter von mir entfernt, also auch nicht direkt unter mir :)

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