Liebe Forenten,
ich melde mich jetzt auch mal mit einer Frage. Andy (Altdeutscher Schäferhund Mix, siehe Avatar und Foto; fast 5) ist jetzt seit 9 Monaten bei uns. Er kommt aus Rumänien, kam mit ca 6 Monaten in den Shelter, blieb da knapp 2 Jahre und lebte dann ca 1,5 jahre bei einer Familie in Deutschland, bei der er offenbar nichts durfte und auch nicht viel gelernt hat.
Er ist nicht der allercleverste, aber bemüht und hat einen deutlichen will to please (ausser, es geht um Mäuse )und ist menschenfreundlich. Wenn unsere Tochter (20) Parties feiert, mischt er sich immer stundenlang trotz Lärms unter die jungen Leute und läßt sich von allen streicheln und knuddeln, obwohl er jederzeit auf einen ruhigen Platz ausweichen könnte. Menschen liebt er, sonst ist er allerdings oft auch mal ängstlich. Der Staubsauger oder heftige Aktivitäten von Papageien oder Echsen lassen ihn sofort ins nächste Stockwerk flüchten (er hat in jedem Stockwerk mindestens ein Hundebett). Draussen hat er Power und mag gerne Action und etwas Kopfarbeit. Drinnen ist er recht ruhig, läuft einem nur ganz gelegentlich mal hinterher und Intelligenzspiele oder Tricktraining hält er maximal 5 Minuten am Stück durch.
Inzwischen merkt man auch deutlich, dass sich eine Bindung zu uns aufgebaut hat. Finde ich.....Aber wirklich? Hier zweifeln meine Frau und Tochter ein wenig, denn Herr Hund liegt gerne stundenlang in einem Stockwerk, wo sich sonst keiner aufhält. Dabei wirkt er ganz entspannt und kommt auf Zuruf auch sofort und freudig.
Dann liegt er aber auch mal wieder gerne mitten unter uns, kommt (nach Erlaubnis) aufs Sofa oder fordert aktiv zum Spielen auf.
Ich finde das alles sehr angenehm.
Frau und Tochter finden seine häufigen Rückzüge allerdings eher nicht normal und meinen, ihm fehlt etwas oder die Bindung ist zu schwach. Ich denke eher, er ist halt so (auch, weil ich selber so bin ). Es macht ihm auch nicht aus, wenn das Haus mal ein paar Stunden leer ist. Er freut sich zwar, sichtlich, wenn wir zurückkommen, aber dreht dabei nicht auf.
Nun muss man dazu sagen, dass ein Vorgänger ein Kontroletti war, der immer alles und jeden im Blick haben wollte und dank Terrieranteil auch gerne mal lange Remmidemmi am Stück genossen hat. Das ist halt schon ein starker Kontrast.
Was meint Ihr dazu? Ist das ein Anzeichen für ein Problem, gibt es Handlungsbedarf oder darf man das so entspannt sehen, wie ich es tue?
Viele Grüße
Ingo