Überlegungen bevor der Hund in den Brunnen gefallen ist - einen verantwortungsvollen EB/OEB Züchter finden?

  • Ich habe einfach Bedenken ob ich das als Anfänger in die richtige Bahn lenken kann oder ob da Probleme schon vorprogrammiert sind.

    Lass Dich bloss nicht dazu verleiten (oder von andern einreden), dass Du ihm das Futter immer wieder wegnehmen sollst, um zu zeigen, dass Du der "Boss" bist! Es gibt immer mal wieder solche "Ratschläge" im Netz, auf die dann Hunde-Anfänger reinfallen.

    Wenn ein Hund frisst, soll man ihn in Ruhe lassen... das fördert auch sein Vertrauen, dass ihm nichts geschieht und ihm niemand sein Futter streitig macht. Alles andere wird sich dann von selber geben. Du machst Dir ja bereits sehr viele Gedanken und hast eine (hoffentlich gute) Hundeschule gefunden.

  • Ne das schaffst du.

    Und wenn der Zwerg ankommt und tatsächlich ein Thema haben sollte, kann man mit dem Welpen daran arbeiten damit das ziemlich schnell kein Thema mehr sein muss. Im Sinne von, er muss nichts verteidigen weil es nicht nötig ist. Das lernen die blitzschnell.

    Ich habe zwei Ressourcen Geier hier. Mit jeweils zarten 9 Wochen standen die knurrend über ihrem Spielzeug oder vor dem Futternapf und dachten, das muss gegen wen auch immer verteidigt werden.

    Zwei Wochen später war das nicht mehr nötig und kein Thema mehr. Weil wir sofort daran gearbeitet haben.

  • Unser erster Hund (GR Rüde) war der verfressenste, faulste Sack im ganzen Wurf. Beim Fressen kannte er auch keinerlei Spaß, setzte sich in die Futterschüssel und biss seine Geschwister weg und die Züchterin musste ihn wieder raussetzen.


    Er wurde der liebste, sanfteste, freundlichste Hund, den man sich vorstellen kann. Nicht die hellste Kerze auf der Torte, eher stumpf und träge, dafür aber unendlich geduldig, besonders mit Kindern und mit Futter total easy zu erziehen.


    Ressourcenprobleme hatte er zeitlebens, bei Futter vergaß er alle guten Manieren, blieb dabei jedoch sehr gemäßigt und warnknurrte nur, ließ sich auch wegschicken (wenn er draussen was fressbares fand z.B.), was wir von Welpe an mit Abbruchsignal übten.


    Im Haus war es uns wichtig, dass er beim Fressen nie gestört wurde und somit nie gezwungen war zu verteidigen.


    Wenn die Züchter also finden, dass der Welpe grundsätzlich zu euch passen würde, sehe ich bei einem GR in der Hinsicht kein Problem. Ein hoher Trieb auf Futter kann, wenn richtig genutzt, auch super hilfreich sein in der Erziehung.

  • Wie seht ihr das? Gibt es in diesem Alter schon so eine Tendenz?

    Die Züchterin kennt ihren Wurf, kennt wahrscheinlich auch schon vorherige Würfe und kann abschätzen, wie sich die Hunde entwickeln.

    Meine beiden Hunde hatten als Welpen ein Thema mit Ressourcen. Bei meiner Hündin habe ich das (ein paar Wochen später als bei "Deinem" Wurf) selbst beobachtet, bei meinem Rüden als Rückmeldung vom Züchter bekommen. Beide haben auch ein Thema damit und ich musste/ muss ein Auge darauf haben.


    Mich würde die "starke Persönlichkeit" hellhörig machen, die die Züchterin sieht. Das ist absolut nichts Schlechtes, nur scheint die Züchterin zu glauben, dass dieser Punkt nicht zu dem Hund passt, den ihr sucht. Das kann eben - je nachdem, wie Ihr tickt und was Ihr erwartet- dazu führen, dass Ihr bei der Erziehung des Hundes das Gefühl habt, dass er "nicht hört", dass die Erziehung schwieriger ist und dass er sein eigenes Ding macht, obwohl Ihr ihm xy schon drölfzig mal erklärt/ verboten habt. Es gibt Hundehalter, die genau das mögen, vielleicht auch für die angedachte Aufgabe des Hundes brauchen und gerne mit diesem Typ Hund arbeiten. Wenn Ihr einen unkomplizierten Hund sucht, bei dem nicht die Aussicht besteht, dass Ihr Euch an manchen Stellen erst einmal die Zähne ausbeißt, würde ich auf die Empfehlung der Züchterin hören.

    Ich höre auf jeden Fall auf die Einschätzung der Züchter. Die kennen ihre Welpen einfach und ich sehe die Hunde da zum ersten Mal 😁

    Genau wie du schreibst, wurde er bis jetzt auch beschrieben. Mit dem Hinweis, dass er nur bedingt für Anfänger geeignet ist. Ich kenne so Typen, Bullies ticken da ja ganz ähnlich.

    Ich muss ja sowieso noch etwas warten und wir schauen dann einfach wie sich das so entwickelt und wie die Züchter das dann sehen :) Aber natürlich ist der Hinweis, eventuell noch jemand anderen in Betracht zu ziehen schon eine erste Tendenz, das es vllt doch nicht so passt.

    Ne das schaffst du.

    Und wenn der Zwerg ankommt und tatsächlich ein Thema haben sollte, kann man mit dem Welpen daran arbeiten damit das ziemlich schnell kein Thema mehr sein muss. Im Sinne von, er muss nichts verteidigen weil es nicht nötig ist. Das lernen die blitzschnell.

    Ich habe zwei Ressourcen Geier hier. Mit jeweils zarten 9 Wochen standen die knurrend über ihrem Spielzeug oder vor dem Futternapf und dachten, das muss gegen wen auch immer verteidigt werden.

    Zwei Wochen später war das nicht mehr nötig und kein Thema mehr. Weil wir sofort daran gearbeitet haben.

    Danke dir 😊

    Ich bin da eher so Typ Schwarzmaler und gehe immer gleich vom Schlimmsten aus 🙈

    Ich habe einfach Bedenken ob ich das als Anfänger in die richtige Bahn lenken kann oder ob da Probleme schon vorprogrammiert sind.

    Lass Dich bloss nicht dazu verleiten (oder von andern einreden), dass Du ihm das Futter immer wieder wegnehmen sollst, um zu zeigen, dass Du der "Boss" bist! Es gibt immer mal wieder solche "Ratschläge" im Netz, auf die dann Hunde-Anfänger reinfallen.

    Wenn ein Hund frisst, soll man ihn in Ruhe lassen... das fördert auch sein Vertrauen, dass ihm nichts geschieht und ihm niemand sein Futter streitig macht. Alles andere wird sich dann von selber geben. Du machst Dir ja bereits sehr viele Gedanken und hast eine (hoffentlich gute) Hundeschule gefunden.

    Um gottes Willen, nein. Sowas machen wir nicht. Deshalb bin ich ja hier :)

    Ich hoffe eine gute Hundeschule gefunden zu haben, auf jeden Fall ist der Slogan #positiverocks und trainieren statt dominieren auf der HP.

    Du wolltest ja ursprünglich eine Bulldogge. Die sind beim Thema Ressourcen eine ganz andere Hausnummer als ein Golden Retriever. Da hättest Du als ganz anders "Spaß" mit gehabt.


    Ich habe in jedem Wurf Welpen, die mit zunehmendem Alter Ressourcen auch aggressiv verteidigen. Bei uns hier ist das ganz normal, weil ich Border Collies züchte und die bei dem Thema genetisch im Mittelfeld liegen. Golden Retriever sind da ja eher defensiv. Ich würde daher vermuten, dass der genannte Welpe sich im Normalbereich bei dem Thema bewegt, aber eben für einen Goldi im Grenzbereich liegt.


    Oft erledigt sich das Thema just in dem Augenblick, wo keine Geschwister mehr da sind und man um das Essen nicht mehr streiten muss. Wichtig ist, dass man als Mensch kein Theater drum macht und den Welpen nicht mit irgendwelchen abstrusen Übungen dazu ärgert.


    Genau, von den TS Bullies kenne ich das Problem und bin da deshalb vllt etwas voreingenommen. Daher wahrscheinlich auch meine Sorge. So seltsame Trainingsmethoden gabs nie und wird es auch nicht geben.

  • Genau, von den TS Bullies kenne ich das Problem und bin da deshalb vllt etwas voreingenommen. Daher wahrscheinlich auch meine Sorge. So seltsame Trainingsmethoden gabs nie und wird es auch nicht geben.

    Wenn Du das bei Bulldoggen kennst, wird Dir das beim Goldie vermutlich nur ein müdes Lächeln abringen.


    Also, ich will das nicht klein reden und es ist gut, dass Du drauf hingewiesen wirst vom Züchter. Aber ich glaube, das ist für Dich dann halb so wild, wenn der Zwerg da ist.

  • Mit dem Hinweis, dass er nur bedingt für Anfänger geeignet ist.

    Ich denke, dass das eine Typfrage ist.

    Es gibt ja genügend Hundehalter, die den Dickschädel ihrer Hunde mit viel Humor nehmen und genau das mögen. Andere wiederum mögen Hunde, die schnell umsetzen, was von ihnen gefordert wird und haben Stress damit, wenn der Hund aus der Reihe tanzt, bestimmte Regeln ausdiskutieren will und von ihnen Konsequenz und immer neue Lösungen einfordert.

    Vielleicht hast Du ja die Chance, zwei dieser unterschiedlichen Typen mal selbst (z.B. auf einem gemeinsamen Spaziergang) zu erleben? Kann die Züchterin Dir da jemanden vermitteln, damit Du ein Gefühl dafür bekommst?

  • Noch mal was zur Perspektive ... Ich habe eine für einen Border Collie sehr autarke und eigenständige Hündin damals an eine Person verkauft, die zu der Zeit einen Australian Shepherd hatte. Das neue Frauchen fand ihr Border Collie-Kind total leichtführig. Aus Perspektive einer Aussie-Halterin halt. Hätte ich die an jemanden verkauft, der nur ganz weiche Border Collies kennt, wäre das "Urteil" über die Hündin sicher anders ausgefallen. :lol:

  • Mit dem Hinweis, dass er nur bedingt für Anfänger geeignet ist.

    Ich denke, dass das eine Typfrage ist.

    Es gibt ja genügend Hundehalter, die den Dickschädel ihrer Hunde mit viel Humor nehmen und genau das mögen. Andere wiederum mögen Hunde, die schnell umsetzen, was von ihnen gefordert wird und haben Stress damit, wenn der Hund aus der Reihe tanzt, bestimmte Regeln ausdiskutieren will und von ihnen Konsequenz und immer neue Lösungen einfordert.

    Vielleicht hast Du ja die Chance, zwei dieser unterschiedlichen Typen mal selbst (z.B. auf einem gemeinsamen Spaziergang) zu erleben? Kann die Züchterin Dir da jemanden vermitteln, damit Du ein Gefühl dafür bekommst?

    Ich denke das ist möglich :)

    Es gab ja bereits mehrere Würfe und auch Hundehalter mit einer ähnlichen familiären Situation wie unserer.

    Noch mal was zur Perspektive ... Ich habe eine für einen Border Collie sehr autarke und eigenständige Hündin damals an eine Person verkauft, die zu der Zeit einen Australian Shepherd hatte. Das neue Frauchen fand ihr Border Collie-Kind total leichtführig. Aus Perspektive einer Aussie-Halterin halt. Hätte ich die an jemanden verkauft, der nur ganz weiche Border Collies kennt, wäre das "Urteil" über die Hündin sicher anders ausgefallen. :lol:

    Ich hab eher Bedenken, dass ich zwischen Bullie und Golden nicht umswitchen kann und vllt zu streng bin? Und mir Hund dann meine Konsequenz krumm nimmt 😅 Ich bin eher der ruhige, sachliche Typ… wenn ich mir die ganzen Herzchen in der WhatsApp Welpen Gruppe so ansehe, wirken ich für einen zukünftigen Golden Halter schon fast emotionslos 😂

  • Ich bin eher der ruhige, sachliche Typ… wenn ich mir die ganzen Herzchen in der WhatsApp Welpen Gruppe so ansehe, wirken ich für einen zukünftigen Golden Halter schon fast emotionslos 😂

    Liest sich für mich extrem entspannend :smile:

    Als würde dann auch die Enttäuschung über den undankbaren Hund ausbleiben wenn er mal nicht funktioniert :D

    Du machst Dir Gedanken, überlegst - gefällt mir wirklich enorm gut.

  • Ich bin eher der ruhige, sachliche Typ… wenn ich mir die ganzen Herzchen in der WhatsApp Welpen Gruppe so ansehe, wirken ich für einen zukünftigen Golden Halter schon fast emotionslos 😂

    Liest sich für mich extrem entspannend :smile:

    Als würde dann auch die Enttäuschung über den undankbaren Hund ausbleiben wenn er mal nicht funktioniert :D

    Du machst Dir Gedanken, überlegst - gefällt mir wirklich enorm gut.


    Ach Du, ich habe bereits ziemlich undankbare Katzen, ich kann also einiges ab 😂


    Der Wunsch brodelt ja schon ein Weilchen in Mir, dementsprechend hatte ich auch viel Zeit zum lesen. In der Theorie klingt das ja alles immer super easy, ich wappne mich jetzt also für die Praxis und darauf, dass garnichts so läuft wie ich mir das ausgemalt hatte 🤡

    Und ja, da bin ich etwas unsicher… weil ich echt Bedenken habe, dass mich der Welpenblues komplett überrollt und ich Kinder und Hund nicht geschaukelt kriege 🫠

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