Ganz komischer Tierarztbesuch

  • Hei zusammen :)


    Im Prinzip keine wirkliche Frage und ich war mir auch gar nicht sicher wo es reinpasst, aber mir geht mein erster Tierarztbesuch mit dem Hundchen nicht mehr aus dem Kopf.

    Ist es normal dass Tierärzte irgendwie komisch sind?

    Wir mussten gestern spontan wegen einer halb abgerissenen Kralle zum Tierarzt...der Hund hatte bei Berührung offensichtlich Schmerzen, war aber ansonsten super entspannt. Alles lief gut, er fand niemanden ätzend und war wie immer eigentlich cool unterwegs.

    Dann kamen wir schließlich dran und er wurde beinahe schon in die Ecke gedrängt - aufjedenfall aus seiner Sicht. Ich habe der Tierärztin gesagt dass er "schüchtern" ist und ihr dann Snacks in die Hand gedrückt da man sich damit bei dem Guten wirklich grandios einschleimen kann und das Eis dann gebrochen ist.

    Irgendwie wurde das nicht so Recht angenommen und ein seltsamer Kommentar kam auch noch dazu - nicht schlecht, nur seltsam. Mit einem Glas Keksen hätte sie mehr tun können als mit dem ständigen Rumgerubbel an dem Kerl.

    Als ich ihn auf den Tisch heben sollte brach erst Recht die Panik aus, er machte unter sich und die Behandlung ging auf dem Boden weiter.

    Aber nicht nur die Behandlung sondern auch eine Einschätzung der Tierärztin dass dieser Hund ja wirklich extrem ängstlich sei, dass sie nicht glaube dass er böse ist (was ich auch niemals behauptet habe) sondern einfach nur super ängstlich. Und das ja extrem viel schief gelaufen ist bei ihm, er nun bereits über ein Jahr alt ist und man da dann wohl nicht mehr viel tun kann, aber ob ich denn bei einem Hundetrainer wäre oder ob ich das selbst in die Hand nehme - denn das wäre alleine sehr schwer in den Griff zu bekommen. Und zwischendurch hat sie noch erwähnt dass er am besten von allen Menschen die er trifft angefasst werden soll.

    Mich hat das Ganze wirklich etwas verunsichert...Er wirkte auf mich bisher eher so als hätte er auf unhöfliches angetatsche keine Lust, aber nicht als wäre er komplett verloren. Meine Familie hat ihn noch vor wenigen Tagen als zutraulich bezeichnet.

    Ist euch sowas auch schon passiert? Also unfreiwillige Tierarztratgeber? Und ist es nicht normal dass diese Situation für einen Hund nicht gerade einfach zu händeln ist?

    Ich denke ich wechsel nun auch, für ihn ist diese Frau sicher unten durch.

    Und vorher gibt es jetzt erstmal entspanntes ohne Termin hingehen und Snacks abholen.


    LG

  • Fremde Umgebung, fremde Gerüche, meist etwas engerer Raum und dann fremde Menschen, die offensichtlich was von ihm wollen und sich nicht die Zeit nehmen für eine "gute" Kontaktaufnahme - da hat doch Dein Hund völlig normal reagiert (aus meiner Sicht).

    Den "Rat", dass er sich nun von allen Menschen antatschen lassen soll würde ich gleich mal in die Tonne kloppen (so ein Schmarrn - sorry) und mir einen anderen Tierarzt suchen, der auch ein bisserl mehr Einfühlungsvermögen und Zeit für den Hund hat.


    Gott sei Dank lief es bei uns und den Tierarztbesuchen bis jetzt immer völlig anders ab, Tierärztin und Helferinnen haben sich Zeit genommen und alles lief dann ganz entspannt ab - es sind also weiß Gott nicht alle Tierärzte so "seltsam".

  • naja unter sich macht ein hund eben bei furcht der TA kann ja nur die ist situation bewerten sieht täglich viele hunde und hat dadurch vergleichsmöglichkeiten. ein hund in echter bedrängnis nimmt auch eher keine kekse (läuft der natur zu wider in einer solchen situation wird nicht gefressen) solange der Hund gut versorgt würde versteh ich das problem am verhalten des arztes nicht wirklich.

    es ist jedenfalls nicht so das hunde grundsätzlich probleme beim Tierarzt haben.

  • Tierarzte sind Mediziner. Wenn sie sich nicht selber fortbilden, haben sie keine Ahnung von Hundetraining.


    Ich trainiere Handling und medizinische Maßnahmen und weise auch die Tierärzte an wie wir das mit meinen Hunden machen. Niemals lasse meine Hunde mit dem TA "allein". Heißt, wenn es machbar ist, fixiere ich den Hund, hebe ihn etc. - schließlich habe ich das ja auch mit ihm geübt.


    Klar, gibt es selten Situationen, wo ich nicht dabei sein kann. Aber das ist die Ausnahme. Das übe ich allerdings auch.

  • Wart ihr denn früher schon bei dieser TÄ?


    Grds. wähle ich nach Kompetenz und Umgang mit den Tieren.

    Wenn der Umgang gar nicht passt und z.B. Umgangshinweise nicht beachtet werden oder das Tier unnötig gestresst wird, suche doch nach einem anderen TA.

  • Der Tierarzt muss seine Arbeit verrichten und hat nicht nur einen einzigen Patienten am Tag. Es ist deine Aufgabe, den Hund dahin zu bringen, dass er halbwegs kooperiert und still hält, damit man am ihm arbeiten und ihn medizinisch versorgen kann.

    Nicht jeder Arzt hat die Möglichkeit und die Zeit und Muße, um den Hund erstmal mit Leckerlis vollzustopfen und sich mit dem Hund anzufreunden. Die "Freundschaft" ist eh meistens in der Tonne, wenn man dem Hund das erste Mal bei der Behandlung unangenehm kommen muss..


    Ich denke das mit dem Trainer war eine indirekte Aufforderung, das jetzt dringend anzugehen, damit dein Hund zumindest nicht vor Angst uriniert. Das ist ein Zeichen für große Angst und außerdem verzögert es die Abläufe.


    Ansonsten kannst du ja auch den Mund aufmachen. "Warten Sie, ich halte ihn selbst fest, dann übersteht er das besser" und "Danke für Ihre Ratschläge, wir üben das, aber jetzt muss nur die Kralle behandelt werden".


    Am Ende bemesse ich persönlich die Eignung des Tierarztes an seiner Behandlungskompetenz und nicht, wie nett er mit meinem Hund umgeht.

  • Also unfreiwillige Tierarztratgeber? Und ist es nicht normal dass diese Situation für einen Hund nicht gerade einfach zu händeln ist?

    Ich bin dankbar, wenn ich von einer kompetenten Person beachtet werde. Natürlich überdenke ich manche Ratschläge.

    "Diese Situation". Meine Hunde haben zu mir unbedingtes Vertrauen - bis zur letzten Minute. Wenn ich also einen Hund bewusst in eine Situation bringe und der Hund das genau merkt und weiß, was ich von ihm will, dann sollte das kein Problem sein und er dabei keinen Stress haben. Meine Hunde springen/sprangen allein auf den Behandlungstisch, wenn sie es noch können.


    Tierärzte haben ständig Kontakt zu vielen Hunden und sollten sich ein Urteil bilden können. So einen Kunden möchte ich als TA gar nicht haben.

  • Ich würde den Tierarzt wechseln. Sicherlich, im Notfall würde ich auch weiterhin zu diesem Tierarzt gehen wenn kein anderer guter erreichbar ist. Aber ich würde zu keinem Tierarzt gehen der so mit meinem Hund umgeht.


    Bei mir wurde noch nie ein Hund in die Ecke gedrängt. Natürlich hat ein Tierarzt keine Zeit sich 20 Minuten zu dem Hund auf dem Boden zu setzen Aber ein bisschen Zeit muss man sich einfach nehmen. Ich habe auch tatsächlich persönlich noch keinen Tierarzt erlebt (abgesehen von Tierkliniken) der da so vorgeht. Ich habe zwei Tierarztpraxen, da werden die Hunde nie so behandelt. Und meine sind beide ängstlich beim Tierarzt.

  • Bei mir wurde noch nie ein Hund in die Ecke gedrängt.

    Ich glaube, das ist metaphorisch gemeint? Dort steht "beinahe schon in die Ecke gedrängt aus seiner Sicht" , immerhin stand da der Hund noch nicht mal auf dem Tisch, der Halter sollte seinen Hund selbst hochheben, auch das klappte nicht und dann wurde der Hund auf dem Boden behandelt. Wie entgegenkommend kann man da denn noch sein?


    Dann kamen wir schließlich dran und er wurde beinahe schon in die Ecke gedrängt - aufjedenfall aus seiner Sicht


    Mit einem Glas Keksen hätte sie mehr tun können als mit dem ständigen Rumgerubbel an dem Kerl.

    Was ist denn Rumgerubbel am Hund bei einer verletzten Kralle?

    Als ich ihn auf den Tisch heben sollte brach erst Recht die Panik aus, er machte unter sich und die Behandlung ging auf dem Boden weiter.


    Da keiner dabei war, kann man die Sicht nur gefärbt vom Halter aus sehen.

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