Radius im Freilauf begrenzen?
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Ich hab hier auch so eine Kandidatin, die sich über Kommandos (warte, weiter, langsam, Rückruf, Gummi-Rückruf, Abbruch wenn sie Wege verlassen oder sonstigen Blödsinn machen will) im Freilauf gut "lenken" lässt. Empfinde ich aber teilweise als anstrengend und stressig für mich und den Hund.
An sich orientiert sie sich draußen gut an mir, was ich von Anfang an sehr bestätigt habe, und hat sich anfangs auch nie weit entfernt, aber mit dem älter werden hat sich ihr Radius Stück für Stück vergrößert und ich hab verpennt einzugreifen. Ist jetzt viel Arbeit, da wieder gegenzusteuern. Wir sind im Wald gerade wieder je nach Tagesform mit Schleppleine unterwegs. Freilauf gibt es nur, wenn sie im Radius bleibt. Da gibt es zwei, drei Mal nen Gummi-Rückruf, aber wenn der Radius immer wieder aufs Neue verlassen wird, kommt die Leine dran.
Ich würde an deiner Stelle aufpassen, dass sich das nicht (so wie bei uns) einschleicht, und durchaus auch damit rechnen, dass sich der Radius noch vergrößern könnte. Gerade wenn der Rückruf wie von dir beschrieben noch nicht 100% sitzt und besonders bei größerer Entfernung noch wackliger wird, wäre ich da echt vorsichtig, dass solche "Radius-Ausreißer" nicht zur Gewohnheit werden.
Und dieses direkt nach dem Rückruf wieder volle Kanne nach vorne lospreschen könnte halt schon auch ein Zeichen dafür sein, dass der Hund gestresst ist oder sich im Freilauf total hochspult.
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Ich würde an deiner Stelle aufpassen, dass sich das nicht (so wie bei uns) einschleicht, und durchaus auch damit rechnen, dass sich der Radius noch vergrößern könnte. Gerade wenn der Rückruf wie von dir beschrieben noch nicht 100% sitzt und besonders bei größerer Entfernung noch wackliger wird, wäre ich da echt vorsichtig, dass solche "Radius-Ausreißer" nicht zur Gewohnheit werden.
Und dieses direkt nach dem Rückruf wieder volle Kanne nach vorne lospreschen könnte halt schon auch ein Zeichen dafür sein, dass der Hund gestresst ist oder sich im Freilauf total hochspult.
Danke für deine Antwort! Interessanter Weise war es in den letzten Tagen echt wieder deutlich weniger extrem mit seinem Radius. Die Strecke die wir am Donnerstag gelaufen waren - als er so extrem weit weg war - sind wir seither nicht mehr gelaufen aber andere Strecken. Gestern auch eine große Runde in der er sich bis auf 1-2 Mal weiter nach vorne preschen wirklich gut an mir orientiert hat. Heute war es eigentlich auch ok aber dann gab es wieder eine Situation in der die Leine ran musste (anderer Hund) und ich ihn kurz versucht habe bei-Fuß laufen zu lassen und als ich ihn dann wieder freigemacht habe, preschte er wieder total nach vorne. Aber nur ein Mal und dann war er wieder akzeptabel nah an mir dran. Seltsam irgendwie. Ich kann echt noch nicht einschätzen, wann / warum er manchmal ganze Runden lang so weit weg ist und andere wieder nicht. Ich versuche jetzt gerade Blick zu mir und von sich aus zu mir laufen mit "bei mir" zu verknüpfen und belohnen, habe aber irgendwie selbst nicht den Eindruck, dass das etwas ist, was er als Verknüpfung verstehen kann. Naja, mal schauen..
Da gibt es zwei, drei Mal nen Gummi-Rückruf, aber wenn der Radius immer wieder aufs Neue verlassen wird, kommt die Leine dran.
Kannst auch du nochmal kurz schildern, wie du den beigebracht hast?
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Hm, schwer zu sagen, das kam eher so nebenbei..
Also bei mir unterscheiden sich "echter" Rückruf und "Gummi-Rückruf" (wie Snaedis das so schön benannt hat 😄) wiefolgt: beim echten Rückruf ("hier!") soll sie zackig zu mir kommen, und zwar so nah, dass ich sie sofort anleinen könnte, und dann auch dicht bei mir bleiben, bis ich was anderes sage.
Beim Gummi-Rückruf ("komm!") soll sie nur in meine Nähe kommen und darf nach kurzer Bestätigung auch wieder weiter laufen (allerdings nicht wieder volle Kanne vorpreschen, das hat sie aber sehr schnell verstanden)
Das hab ich quasi nebenbei aufgebaut, wenn man das überhaupt so nennen darf. Ich hab sie anfangs häufig während Spaziergängen mit ihrem Namen angesprochen (mit dem Ziel, dass sie kurz stehen bleibt und mich anschaut) und sie wusste dann irgendwann, dass fürs Herschauen öfter mal ein Leckerli fliegt, also kam sie dann häufig von selbst in meine Richtung. Ich hab mir das dann unbewusst für mein "komm" Signal zu Nutze gemacht Wenn ich so drüber nachdenke, war der Unterschied zum Rückruf vermutlich, dass ihr das Leckerli entgegen geflogen ist (innerhalb des gewünschten Radius, weiter kann ich eh nicht werfen), und sie es nicht erst aus der Hand bekommen hat, wenn sie direkt bei mir war. Ist aber erstens irgendwie schlecht von mir erklärt und zweitens bestimmt super stümperisch aufgebaut...
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Ich verstehe was du meinst! Habe nämlich heute auch gedacht, dass es irgendwie eher kontraproduktiv ihn fürs nah bei mir sein immer aus der Hand zu füttern und dass ihm etwas entgegenwerfen vielleicht sinnvoller wäre..
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In dem Zusammenhang fällt mir noch ein Hinweis ein:
Achte drauf, dass du dem Hund nicht versehentlich eine Verhaltenskette auftrainierst - korrigiert man den Hund für die Entfernung und lobt ihn dann dafür, in die Nähe zurück zu kommen, könnte der Hund schnell raus haben, dass er nur "weglaufen" muss, um Kekse zu bekommen.
Jin hat mich mal versucht in diese Richtung zu erziehen (allerdings mit Durchstarten in Richtung Gebüsch). Zum Glück hab ich recht fix gemerkt, was sie da in Wirklichkeit tut und das Verhalten dann "böse" abgebrochen.
Muss ich bei ihr aber immer aufpassen, sie versucht sowas in der Art zu gerne (z.B. das Anzeigen im Wald, was viele bei jagdlich motivierten Hunden belohnen, führt bei Jin dazu, dass sie dann alle paar Meter "etwas" anzeigt).
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Ich persönlich würde eine Schlepplene dranmachen und dann (weiter) trainieren. Es gibt auch recht lange, dünne, leichte Schleppleinen, da kannst Du auch 20m haben ohne die Leine aus der Hand geben zu müssen. Müsste man schauen wegen dem Handling (wenn Ihr z.B. viel im Wald seid, könnte es hinderlich sein). An der Leine lernt der Knirps den Radius neu und wenn das sitzt, kannst Du die Leine langsam abbauen (= abschneiden). Ohne Leine stelle ich mir das schwierig vor, gerade weil er ja schon gelernt hat, Entfernung aufzubauen. Die gilt es jetzt wieder neu zu definieren und das geht effektiv und konsequent nur mit Schleppleine. Die Distanz rein mit Kommandos zu reduzieren erfordert eine gute (auf lange Distanz sehr gute) Kooperation bzw. Gehorsam seinerseits, die/den er vielleicht (noch) nicht erbringen kann.
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Moja kam vor einem Jahr als 8 mon junge Hündin zu uns, die nichts kannte und nichts konnte.
Zuerst kam sie an eine SL und damit trainierten wir. Sie baute sehr schnell Bindung auf und wir ließen sie nach ein paar Tagen ohne Leine laufen, allerdings hatte sie einen enormen Aktionsradius, den ich einschränken musste.
Also fing ich direkt damit an und nach ein paar wenigen Wiederholungen wurde ihr Aktionsradius immer kleiner
https://youtu.be/b5L8NT_jDbU vielleicht ist das etwas für Euch
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Achte drauf, dass du dem Hund nicht versehentlich eine Verhaltenskette auftrainierst - korrigiert man den Hund für die Entfernung und lobt ihn dann dafür, in die Nähe zurück zu kommen, könnte der Hund schnell raus haben, dass er nur "weglaufen" muss, um Kekse zu bekommen.
Ja, genau. Deshalb habe ich mir auch relativ schnell abgewöhnt, den Rückruf zu üben wenn er weit weg ist. Eben weil ich denke er merkt dann, dass ich ihn primär rufe wenn er weit weg ist und er rennt dann extra.. Aber das ist tatsächlich ein schmaler Grat..
Also fing ich direkt damit an und nach ein paar wenigen Wiederholungen wurde ihr Aktionsradius immer kleiner
[Externes Medium: https://youtu.be/b5L8NT_jDbU]vielleicht ist das etwas für EuchDas sieht super aus aber ist ja schon ‚fertig‘ und super erzogen.. Wie habt ihr das denn aufgebaut? Es ähnelt meinem ‚warte‘ aber das fällt ihm schwer bei seiner Energie..
Es gibt auch recht lange, dünne, leichte Schleppleinen, da kannst Du auch 20m haben ohne die Leine aus der Hand geben zu müssen.
Also ich habe jetzt neu eine 10 m Biothane Leine und schon die verheddert sich nervtötend, da will ich mir 20 m gar nicht vorstellen
Die Frage wäre ja: Wie bringe ich den Radius an der Schlepp bei? Alleine das dran sein hilft ja leider gar nicht, eher im Gegenteil..
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Und dieses direkt nach dem Rückruf wieder volle Kanne nach vorne lospreschen könnte halt schon auch ein Zeichen dafür sein, dass der Hund gestresst ist oder sich im Freilauf total hochspult.
Das Problem ist, die Bestätigung des Rückrufs bestätigt ja nur, daß der Hund hergekommen ist. Aber eigentlich will der ja nach vorn weiterrennen. Also hat er massiv Streß, weil er zurücklaufen muß zu Dir, während er eigentlich gern nach vorne rennen würde. Und dann noch Leckerlie nehmen - klar hat er´s dann eilig, wieder wegzukommen, und endlich wieder nach vorn laufen zu können. D.h., unnötig häufiges Rückrufen während des Gassi bereitet ihm u.U. zusätzlichen Streß und fährt hoch.
Idee: welche Möglichkeit gibt es, die das IM RADIUS BLEIBEN bestätigt, nicht das wieder-in-den-Radius-kommen? Denn Letzeres setzt ja voraus, daß Hund den Radius erstmal verläßt, was ja an sich schon unerwünscht ist..... und da bin ich bei Fährtenspielen, Leckerlieinderbaumrindeversteckspielen, Buddelspielen, mal über nen Baum balancieren gegen Leckerlie etc. Also im Sinne von "ich bleib freiwillig bei Fraule, weil da immer mal wieder was Spannendes passiert". Nicht dauernd! Aber schon ab und an. Erhöht beträchtlich die Ansprechbarkeit, wie Anna schon geschrieben hat, weil Hund das immer im Hinterkopf hat. Er könnte ja was verpassen, wenn er zu weit geht. Momentan ist es noh andersrum: er könnte da vorn was verpassen, wenn er zu sehr bei Fraule bleibt.
An sich sind es also 2 Baustellen. Im Radius zu bleiben, wirst nur über ständiges Kommando erreichen, bleib, STOP, hierher, was auch immer mehr nervt. Und zwar beide Seiten. Dann lieber Schlepp. Weil die hilft zuverlässig. Den damit vorgegebenen Radius einzuhalten, lernt der Hund nach n paar Wochen/Monaten konsequenter Arbeit. Da kriegt er dann ein Gefühl für, was ist nah genug beim Halter, wie weit darf er weggehen. Und die Schlepp bleibt konsequent dran, nicht heute Schlepp und morgen Freilauf. Der muß erstmal ein Gefühl für den richtigen maximalen Abstand kriegen! MONATE. Nicht Tage.
Und die zweite Baustelle ist eben der Rückruf, und den würd ich erstmal in näherem Radius üben, sodaß er ausreichend oft klappt. Und mach Dich von dem Gedanken frei, daß der je zu 100% klappen wird. Du hast es hier mit nem Lebewesen zu tun :-) Jeder, der erzählt, daß sein Hund nur Freilauf kriegt, weil der Rückruf zu 100% klappt, der lügt.... (oder läßt ihn gar nicht frei laufen).
Wenn Du Angst hast, der Hund kriegt an der Schlepp nicht genügend Bewegung, dann setz Dich aufs Rad und nimm die Leine kurz. Der bewegt sich genug, glaub mir! Aber: je mehr und v.a. schneller bewegt, desto mehr auf 180, desto größer der Radius, desto - jag..... Also auch aufm Rad: maximal traben, nicht galoppieren und damit quasi hetzen.
Aber viel wichtiger als die körperliche Auslastung und das Gerenne ist geistige Auslastung. Kopfarbeit, und Erfüllen der wichtigsten Triebe. Beim Jagdhund im Idealfall etwas, das die Nase beansprucht, aber trotzdem nicht hochpusht. Da geht alles, wobei Hund sich konzentrieren muß. Suchspiele, Fährten etc. Und Du wirst feststellen, wenn er da ausgelastet ist, wird er generell ausgeglichener sein, und der Radius deutlich kleiner, der Außenfokus geringer. Wenn der Jagdtrieb nicht ausgelastet ist, ist der Hund im Freizeitbereich immer mit "mal gucken, wo sich ne Spur/n Hase versteckt hat" im Hinterkopf unterwegs. Gelegenheiten suchen. Daher die Aufregung und eine gewisse Nichtansprechbarkeit. Wenn er aber ausgelastet ist, ist er generell entspannter, d.h. geringerer Radius, bessere Ansprechbarkeit, weniger Tempo. MIt der geistigen Auslastung steht und fällt der Rest. Weil wenn nicht ausgelastet, hat er den Kopf einfach nicht frei für Deine Wünsche, der Trieb ist einfach stärker, und damit das grundsätzliche Erregungslevel beim Hund.
PS: bei Bossi ist es auch so, wenn der grad mega-aufgeregt ist, weil ihn was genervt hat, nach einer Hundbegegnung mit viel Gerenne oder wenn die Familiy nen ganzen Tag hier war und Hektik verbreitet hat, dann ist er auch eher wieder auf 180 als normalerweise. D.h. bei der Entscheidung, Freilauf oder nicht, spielt immer mit rein, wie aufgeregt ist er heute, tagesformabhängig, tageszeitabhängig, etc. Hatte ich 4 Wochen nichts gemacht mit ihm (Fährten, Trailen), brauchte ich ihn aufm Feld nicht loszulassen. War er am Vortag trailen, und durfte sich da richtig austoben, konnte ich mit ihm leinenlos durch den Forst laufen, abseits der Wege (Rückepfade etc.). Geht leider heut nimmer, weil er so gut wie nicht mehr hört, sprich, weder Abbruch noch Abruf funktionieren verbal. Wenn er mich anguckt, klappt das via Signal - aber wenn er n Reh sieht, guckt er mich mitm Arsch nimmer an *gggg.... War ich in der Dämmung unterwegs, war Freilauf schlichtweg gestrichen. Weil da einfach die Versuchung zu groß war. Da muß man halt auch selbst n Gefühl dafür kriegen, an welchen Tagen Freiauf geht, an welchen Stellen, zu welchen Zeiten. Und wenn ne komplette Hundegruppe dabei war, konnte ich drauf warten, daß der irgendwann im Übersprung auf ne Spur gegangen ist (DF-Treffs! Zu lange Strecke mit vielen Hunden = zu viel Streß, weil er so viele Hunde net gewohnt ist.). Der wollte dann weg, das war ihm zu viel mit der ganzen Gruppe, für den Streß hat er sich dann ein Ventil gesucht. Und beim Jagdhund mußt Du da nicht lang raten, welches Ventil er nutzen wird... *gg Ich sag nur: uuuuuuund tschüß...... *gg
Daher auch: solang Radius eingehalten wird: Freilauf. Wird der überschritten, Rückruf. Maximal 2mal - dann wieder Leine. Sobald ich bemerke, daß ich einen Hund nachdrücklicher zurückrufen muß als am Anfang eines Spaziergangs, daß er 2-3 Rückruf-Kommandos braucht, bis er dann echt kommt: Leine dran. Und am besten die nächsten Tage irgendwann n Fährte um die olle Nase wieder "in die Spur" zu bringen.... (schönes Wortspiel *gg)
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Das sieht super aus aber ist ja schon ‚fertig‘ und super erzogen.
Wobei mir persönlich das schon wieder zu häufige Korrektur wäre - bei mir käme die Leine dran, wenn ich den Hund jede Minute an den Radius erinnern müsste.
Allerdings erwarte ich von meinem Hund auch so einen engen Radius wie im Video höchstens kurze Sequenzen, die dann auch mit einem Signal ("bleib in der Nähe" (wischi-waschi-Kommando, welches über den Alltag etabliert und nie explizit trainiert wurde)) belegt sind.
Also ich habe jetzt neu eine 10 m Biothane Leine und schon die verheddert sich nervtötend, da will ich mir 20 m gar nicht vorstellen
Das ist eine Frage des Handlings und wie man die Leine aufnimmt. Schau, dass du sie immer in "gleichen" Schlaufen legst (also nur so viel aus der Hand geben, wie nötig und überflüssiges sofort wieder aufnehmen). Damit dürfte die Verhedderungsgefahr merklich sinken.
mWn wird der Radius an der Schlepp darüber trainiert, dass man kurz vor'm Ende der Schlepp das Ende-Signal (Stopp, Warte, etc.) gibt und bei Missachtung ggf. mittels Leine stoppt.
Da ich nie eine Schlepp benutzt habe, weiß ich das aber nicht so genau. Bei mir gibt's entweder Freilauf oder Leine dran.
Nur fürs Mittagsgassi im Park gibt's bei uns eine Flexileine - weil Freilauf da nicht möglich ist und wir so ganz entspannt rumtüddeln können, ohne dass ich großartig auf die Leine achten muss (Jins normale Führleine ist 3m lang).
Ich achte grundsätzlich darauf, Kommandos nicht mittels Leine durchzusetzen (außer bei Gefahr im Verzug).
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