Radius im Freilauf begrenzen?

  • Aufbau Gummirückruf: Hund ansprechen und bei Reaktion (Ohr drehen, anschauen,...) entsprechendes Wort, verbale Lob und dabei Leckerchen dem Hund entgegen werfen.


    Und es geht nicht um ein ständiges Entertainment. Beispiel von mir: bei 1-1,5h Gassi sollen sie 1x auf eine Erhöhung (Bank, Stein, Mäuerchen,...) springen und für ein Gruppenbild posieren. Wenn ein Baumstamm oä. passend rumliegt, dann darüber balancieren...

    Ansonsten gibt es ansprache, wenn uns Menschen (egal ob zu Fuß, Fahrrad, Auto,...) entgegenkommen samt Kommando, dass sie hinter mir laufen sollen oder am Rand warten. Wenn ein Hund Wild anzeigt wird das belohnt und entweder weiter geschickt, mit Leckerchensuchspiele (werf sie an den Wegrand ins Laub, oder lass sie hinterherrennen) abgelenkt, oder angeleint. Bei Fremdhunden wird bei ausreichend Abstand ähnlich reagiert, wie bei Wild, oder bei Begegnungen angeleint.


    Bei den meisten Runden, die ich hier gehe, treffen wir 1-2 Menschen, 1x Hunde. Bei den Standardrunden fallen aber dafür zb Gruppenbilder meistens weg.


    LG Anna

  • Ich kenne das Problem auch - bei einem Hund, bei dem der Rückruf sitzt und der auch das Warte Kommando 1a beherrscht. Es ist für mich aber auch nicht der Sinn der Sache im Freilauf alle 2 bis 3 Minuten - und die wären es im Wald auf hügelig-kurviger Strecke tatsächlich dem Hund ein Kommando zu geben.

    Die Lösung liegt aus meiner Sicht wie so oft in der Ursache. Meiner ist im Freilauf oft einfach schlicht und ergreifend zu gestresst. Deutlich erkennbar daran das er locker 3 km zurücklegen kann ohne ein einziges Mal irgendwo zu schnüffeln. Als Rüde! Da hilft nur Ruhetraining draußen, stehen bleiben und beobachten, das dann markern / belohnen, schnüffeln loben, Pausen machen, kleine ruhige Spielchen unterwegs etc. NIcht die ganze Strecke Freilauf sondern nur kleinere Abschnitte. Auf Ruhe zu Hause achten, den Spaziergang nicht gestresst bzw. aufgeregt beginnen.

    Gummi"rückruf" mache ich auch aber ohne Kommando, nur mit loben wenn er sich umwendet und fliegender Keks hinter mich.

    Beobachte deinen Hund mal - läuft er fast nur gerade und ohne Pause den Weg entlang, Ohren nach vorne, kaum mal nach links und rechts gucken, so gut wie keine Schnüffelpausen? Wären für mich Indizien für allgemeinen Stress. Dann kannst du den Radius mit Ruhetraining vermutlich verkleinern.

  • Ich hatte hier relativ zu Beginn mal nachgefragt, ob eure Hunde während des Spaziergangs zusätzlich "entertaint" werden und da war die relativ einhellige Meinung: Nein.

    Da ist immer die Frage, wen man fragt/wer antwortet.


    Wenn die Hunde einen Job haben, indem sie ausreichend ausgelastet werden, dann ist es recht logisch, dass beim Gassi nichts gemacht wird.


    Aber bei Hunden, die die meisten Tage nichts machen außer auf dem Sofa rumliegen? Jin bekommt während des Gassis mal mehr mal weniger Bespaßung. Mal latschen wir nur durch die Gegend und Jin darf weitestgehend ihr Ding machen. Mal spielen wir zwischendurch Frisbee. Mal darf Jin verstecktes Spielzeug suchen. Mal darf sie "verlorene" Gegenstände suchen. Mal darf sie auf Bänke, Steine, Äste springen/balancieren. Mal üben wir kurz ein bisschen Unterordnung.

    Manchmal gibt's auch mehrere verschiedene Bespaßungen auf einem Gassi.


    Allerdings muss man auch aufpassen: es gibt Hunde, die dann anfangen nach Beschäftigung zu geiern - da wäre Bespaßung beim Gassi natürlich nicht so gut. Die meiste Zeit sollte der Hund ja schon sein Ding machen.




    Bei deinem Problem würde ich es so machen, dass ich den Hund maximal 3-4x dran erinnere, in einem akzeptablen Radius zu bleiben (mit Wartesignal, Gummirückruf o.ä.) und dann käme die Leine dran.

  • Super spannendes Thema, da lese ich mal mit.


    drums030 - geht jetzt nicht um Radius, aber weil Du das Clicker-Thema gerade selbst erwähnt hast:

    Ich habe ja auch mit dem Clickertraining angefangen (nur bei Rudi, dem Kleinen) und bin total begeistert!!!! Früher fand ich das immer irgendwie doof, so künstlich und unpersönlich. Aber es hilft total, punktgenau zu markern.

    Ich nehme ihn allerdings nur für ausgewählte Dinge, nicht für alles, das wäre mir auch zu kompliziert.


    • Ich nehme ihn für das "stopp"-Kommando - perfekt, weil man da halt wirklich total auf den Punkt markern kann.
    • Dito für das "weiter"-Kommando. Das braucht Deiner wohl nicht :rolling_on_the_floor_laughing: . Aber Rudi bleibt leider noch immer so gerne stehen, und seit ich seinen ersten Schritt nach meinem "Weiter" clicker, klappt es total gut! Gefühlt läuft er generell jetzt etwas zügiger....
    • "Nein"- oder "Aus!": Gerade haben wir leckere Pferdeäpfel auf der Straße gefunden. Da habe ich sein Zurückzucken nach meinem "Nein" auch gleich geclickert. Genial. Bin noch dreimal vorbei gegangen, er hat dann nur noch einmal geguckt und das war's.


    Wahrscheinlich ist der Vorteil, dass ich selbst wegen des Clickerns halt darauf achte, dass er dann auch immer eine Belohnung bekommt. Vorher habe ich in "Pferdeapfel-Situationen" halt "nein" gesagt, was er zwar meist befolgt hat, aber beim nächsten Mal war er gleich genauso jeck. Vermutlich setzt es sich mehr fest, wenn es geclickert und belohnt wird (?).

  • Hmm.. Zum Thema Stress weil das jetzt 2 von euch angesprochen haben: Ich habe die Gänge gerade nochmal Revue passieren lassen und würde eigentlich sagen er ist gar nicht gestresst. Er schnüffelt viel links und rechts, meist schon zu Beginn und am Ende etwas mehr (das liegt aber auch daran, dass wir meist an Wegen beginnen wo viele Hunde langlaufen und dann weitergehen in Bereich wo sicherlich weniger Hundeverkehr ist). Ich habe heute wieder beobachtet, dass er auf eine ihm bekannten (weil heute schon Hundeschule war eher kleinen) Runde einen in meinen Augen absolut angemessenen Radius hatte wohingegen er gestern auf einer völlig neuen Strecke so weit weg war wie noch nie. Allerdings tatsächlich auch erst auf dem Rückweg. Das war nicht das erste und einzige Mal mit der größeren Distanz, mal ist das ausgeprägter und mal weniger. Wenn ich so drüber nachdenke tatsächlich auf neuen Strecken häufiger aber auch auf bekannten Strecken ist es tagesabhängig..

    Würde es evtl. Sinn machen, sein in meiner Nähe bleiben und nach mir schauen bzw. von sich aus wieder zu mir zurückzukommen sehr hochwertig zu belohnen (zB Leberwurst oder so)? Oder sollte ich auch das (wie auch die Aufmerksamkeit auf mich bei Ansprechen und Fremdreizen) mal mit clickern versuchen?

    Ich muss nochmal zu diesem Gummirückruf fragen: Also ich spreche ihn mit seinem Namen an? und wenn er reagiert (muss aber kein Anschauen sein?) gebe ich das entsprechende Wort (was nehmt ihr da?) und werfe ein Leckerli? Dann macht man das aber logischerweise nur wenn der Hund relativ nah bei einem ist?

  • Würde es evtl. Sinn machen, sein in meiner Nähe bleiben und nach mir schauen bzw. von sich aus wieder zu mir zurückzukommen sehr hochwertig zu belohnen (zB Leberwurst oder so)? Oder sollte ich auch das (wie auch die Aufmerksamkeit auf mich bei Ansprechen und Fremdreizen) mal mit clickern versuchen?

    Kann man sicher klickern - ich habe das "normal" belohnt. Mal "nur" Lobwort (fein, gut, prima - nach Lust und Laune), mal mit (fliegendem) Keks, mal nur ein Erwidern des Blickkontakts, ein Nicken.


    Je mehr Probleme der Hund mit den gewünschten Verhalten hat, desto höherwertiger sollte die Belohnung sein (also anfangs gibt's praktisch immer Kekse, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt).


    Bei meiner ehemaligen Sitterhündin hab ich Anfangs gar nicht dran gedacht, sie darin zu bestärken auf mich zu achten - in der Pubertät hat sich das dann natürlich gerächt. Da hab ich anfangs sogar ein Zucken des Ohrs in meine Richtung bestätigt.



    Ich muss nochmal zu diesem Gummirückruf fragen: Also ich spreche ihn mit seinem Namen an? und wenn er reagiert (muss aber kein Anschauen sein?) gebe ich das entsprechende Wort (was nehmt ihr da?) und werfe ein Leckerli? Dann macht man das aber logischerweise nur wenn der Hund relativ nah bei einem ist?

    Nicht so arg verkopfen, das machen, was zu einem passt. Name sagen ist halt sinnvoll, damit der Hund weiß, dass er gemeint ist. Als Gummirückruf kann man nutzen, was man mag (komm, bleib in der Nähe, ran, nicht so weit,... aber man könnte auch Fantasieworte oder so nehmen - wie bei jedem Kommando eben).


    Anfangs natürlich dann sagen, wenn der Hund schon in etwa das gewünschte Verhalten zeigt - wenn der Hund bereits 100m entfernt ist, stehen die Chancen halt schlecht, dass er das Wort mit dem gewünschten verknüpft.

  • Nicht so arg verkopfen, das machen, was zu einem passt. Name sagen ist halt sinnvoll, damit der Hund weiß, dass er gemeint ist. Als Gummirückruf kann man nutzen, was man mag (komm, bleib in der Nähe, ran, nicht so weit,... aber man könnte auch Fantasieworte oder so nehmen - wie bei jedem Kommando eben).

    Ich glaube ich habe einfach noch nicht ganz verstanden, was der Unterschied zum Wartenkommando ist.. Oder mich irritiert das Wort Rückruf. Gemeint ist damit einfach, dass ich ihn dafür belohne, dass er in meiner Nähe ist und auf mich reagiert, oder?

    Kann man sicher klickern - ich habe das "normal" belohnt. Mal "nur" Lobwort (fein, gut, prima - nach Lust und Laune), mal mit (fliegendem) Keks, mal nur ein Erwidern des Blickkontakts, ein Nicken.

    Das mache ich - etwa 80% mit Leckerli, den Rest mit nur verbalem Lob - schon einige Wochen und habe leider nicht den Eindruck, dass es die Radius"ausreißer" ändert..

  • Gemeint ist damit einfach, dass ich ihn dafür belohne, dass er in meiner Nähe ist und auf mich reagiert, oder?

    beim Wartekommando soll der Hund in etwa dort bleiben wo er ist, bis man sich in seiner Nähe befindet (oder das auflöst) beim Gummirückruf soll er sich in die Nähe des Menschen begeben - also trainieren würde ich es schon so, dass es das Lob für's Kommen direkt zum Menschen gibt, aber im Alltag nimmt man's dann nicht ganz so eng, ob der Hund ganz ran kommt oder nur auf 1-2m ran.



    schon einige Wochen und habe leider nicht den Eindruck, dass es die Radius"ausreißer" ändert..

    damit trainierst du auch "nur", dass der Hund auf dich achtet - nicht die Entfernung des Hundes zu dir.

  • also trainieren würde ich es schon so, dass es das Lob für's Kommen direkt zum Menschen gibt, aber im Alltag nimmt man's dann nicht ganz so eng, ob der Hund ganz ran kommt oder nur auf 1-2m ran.

    Würde es dann evtl Sinn machen, das Signalwort zu geben wenn er zufällig mal zu mir gerannt kommt ohne dass ich ihn mit seinem Rückrufwort geholt habe?

    damit trainierst du auch "nur", dass der Hund auf dich achtet - nicht die Entfernung des Hundes zu dir.

    Ok, das habe ich so nicht gesehen. Ich dachte, dass das vielleicht dazu führt, dass es merkt, dass es Sinn macht, näher bei mir zu bleiben. Aber aktuell würde mir auf mich achten schon fast reichen denn auch gefühlt 800 m Entfernung kann er das definitiv nicht mehr :grinning_squinting_face:

  • Würde es dann evtl Sinn machen, das Signalwort zu geben wenn er zufällig mal zu mir gerannt kommt ohne dass ich ihn mit seinem Rückrufwort geholt habe?

    kann man natürlich auch.


    Ich dachte, dass das vielleicht dazu führt, dass es merkt, dass es Sinn macht, näher bei mir zu bleiben.

    Das könntest du mit der Zeit darüber erreichen, dass du das auf dich Achten im angemessenen Radius hochwertiger belohnst, als wenn er weiter weg ist oder nur noch im angemessenen Radius belohnst.


    Könnte allerdings auch je nach Hund dazu führen, dass er dann bei größerer Entfernung wieder anfängt Mist zu bauen.

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