Sitzstreik (aber nicht immer)

  • Hallo liebe Community,


    der Titel vom Thema verrät ja schon worum es geht ;-)

    Apollo ist unser Foxred Labrador und 6 Monate alt (23.05.2021 geboren). Er ist seit dem er 8 Wochen alt ist bei uns. Wir Wohnen in einer Eigentumswohnung im 2.OG + DG.


    Aktuell haben wir ein kleines Problem ... und zwar kommt es immer häufiger vor, dass er während seiner Löserunde in einen Sitzstreik geht. Ebenso wenn wir von der Löserunde wieder nach hause gehen, dann wird sich regelmäßig vor die Eingangstreppe auf den Bürgersteig gesetzt.

    Er verlässt zur Gassirunde die Wohnung freiwillig (er wird erst unten vor der Hauseingangstür an die Leine genommen).


    Solange es die Zeit zulässt, sitze/stehe ich die ganze Sache aus ... aber wenn ich selbst noch einen Termin habe wird es schwierig. Wenn er vor der Hauseingangtür sitzt, nehme ich ihn kurz auf den Arm und trage ihn in den Hausflur. Das ist für mich aber ziemlich schwierig und lange werde ich das nicht mehr machen können, da Apollo dann einfach zu schwer ist.

    Sobald er im Hausflur ist, mache ich die Leine wieder ab und er kommt freiwillig die Treppe zur Wohnung hoch.


    Ich weiß nicht was passiert ist oder woran es liegen könnte. Vielleicht das alter und einfach nur eine Phase.

    Aber was kann/soll ich tun ... mit Leckerchen locken ist in meinen Augen keine Option, da er sich das merken würde und sich dann nur noch von der stelle bewegt, wenn er etwas bekommt (er ist ein kleiner Nimmer satt).

  • Da du die ganze Sache bisher "ausgestanden" hast, hat er gelernt, dass er damit durchkommt.

    Ich persönlich nehme bei einen Hund, der solches Verhalten zeigt, kurz vor dem Sitzstreik (man weiß ja i.d.R. sehr schnell wann es wieder passiert) die Leine so kurz wie möglich, gehe zügig weiter und nehme ihn kommentarlos mit, sodass er erst gar nicht die Möglichkeit hat, sich hinzusetzen.

  • Mein Hund ist in etwa gleich alt wie Deiner. Auch er hat manchmal die Anwandlung vor der Haustür den Anker auszuwerfen und sich einfach hinzusetzen. Gerne auch während eines Gassigangs, wenn er etwas interessantes sieht.


    Ich gehe situationsbedingt damit um. Unterwegs, wenn er etwas neues sieht oder hört, und neugierig ist, dann darf er sich hinsetzen und sich das Neue ansehen. Oft gehe ich dabei neben ihm in die Hocke und lobe ihn, wenn er ruhig dabei bleibt, ignoriere ihn darüber hinaus aber. Wenn ich meine es ist genug, stehe ich auf und aus dieser Bewegung heraus kommt er mit.


    Wenn er aber den Anker auswirft weil er z.B. einen anderen Hund gesehen hat auf den er "warten" will, oder er einfach nur noch nicht nach Hause will, dann nehme ich ihn kurzerhand am Halsband - also sehr kurz - und nehme ihn sanft aber konsequent mit. Nach 1-2m. weiß er dass er hier nicht nach seiner Meinung gefragt wird und läuft normal mit. Oftmals setzt er sich schon in Bewegung wenn ich nach seinem Halsband greife oder die Leine ganz kurz nehme. Was ich nicht mache ist an der langen Leine ziehen. Irgendwie hat das keinen richtigen Effekt, ausser dass er sich dann erst recht dagegenstemmt und ein Kräftemessen daraus macht.

  • Ist denn ausgeschlossen, dass ihn was irritiert? Meine hatte und hat so Anwandlungen, wenn sie eine Situation erst einschätzen will. ZB wenn da was ungewöhnliches steht/liegt, was vorher nicht da war, bei manchen Hunden, die uns entgegengekommenuww. Dann bleibt die stehen wie festzementiert.


    Je nach Ursache reagiere ich anders.

  • Er wird halt die Treppe blöd finden oder ist der Meinung, dass jetzt noch nicht die Zeit zum Reingehen ist.

    Jedenfalls wird sich das Verhalten verstärken und häufen, wenn du da auf seine Spielchen eingehst. Irgendwann ritualisiert sich das und er denkt, das muss so: hinsetzen, abwarten, reingetragen werden, selber die Treppe zur Wohnung gehen. Wenn du das noch eine zeitlang mitmachst, speichert der Hund das als den korrekten Ablauf ab.

    Was du nicht haben willst, immer gleich ändern und so durchziehen, wie du es als Ablauf haben willst. Das kannst du durchaus freundlich durchsetzen, aber bestimmt. Wird er wahrscheinlich noch einige Male auf die alte Tour probieren, bis er merkt, dass das jetzt anders läuft.

    Das wäre jedenfalls, was mir dazu einfällt.

  • Ich würde mich den Vorrednern da anschließen. Es scheint sich schon recht gut etabliert zu haben und das sollte sich besser nicht noch mehr festigen.

    Straight und klar weiter gehen du entscheidest wann wohin gegangen wird 😉

  • Fällt mir noch ein: Macht er mehr Probleme bei Treppe hoch oder runter? Treppen runter geht sehr auf die Ellbogen, würde ich beim Labrador im Hinterkopf behalten.

  • Willkommen in der Trotzphase :hust:

    Franz hat das in dem Alter auch sehr gern gemacht. Das war irgendwas zwischen Trotz, bockig und "ich will aber". Ich wollte es auch erst "aussitzen", aber wie du sagst, manchmal hat man es eilig.


    Hochheben ist schon stark übergriffig für so einen Hund. Das mache ich in 2 Situationen 1) er möchte es gerne (Franz ist aber auch kompakt) und zeigt mir das oder 2) es ist eine akute Gefahrensituation, die es zwingend erforderlich macht.

    Es gab hier mal ne Userin die meinte "Egal wie jung, alt, groß oder klein dein Hund ist, behandel ihn immer so [respektvoll], wie du mit einem ausgewachsenen Schäferhund umgehen würdest".


    Ich habs wie die anderen hier gemacht. Ihn "mitgenommen" ohne jetzt gewaltsam zu sein. Also Leine sehr kurz (Halsband wäre zu weit weg gewesen :ugly: ) und weiter. Wenn er schon saß, weil ich zu langsam war oder weil wir grad irgendwo standen und er einfach entschieden hat, er bleibt noch ein bisschen, bin ich hinter ihn gegangen und hab ihn quasi bedrängt (ohne jetzt körperlich an ihn ranzugehen, aber so, dass er halt weitergehen musste). In sicheren Gebieten hab ich auch schonmal die Leine fallen gelassen und bin dann alleine weiter, das hat auch sehr gut funktioniert :D


    Das vergeht auch wieder, wenn du da jetzt konsequent rangehst. Wenn er allerdings tatsächlich Angst und oder Schmerzen haben könnte, musst du da anders rangehen. Das kannst halt nur du beurteilen.

  • ...habe kürzlich wieder gelesen, dass Junghunde auch noch mal eine Angstphase bekommen (können), in der auf einmal manche alltäglichen Dinge wieder gruselig sind.

    Vielleicht gibt es ja da einen Auslöser?


    Meiner ist erst vier Monate und hatte das "bocken" ganz extrem am Anfang. Er hatte da Furcht.

    Jetzt geht er viel besser mit, aber ich merke, dass bestimmte neue Reize (Schneeräumfahrzeug etc.) ihn wieder zum Hinsetzen veranlassen. Er will sich die Sache dann kurz ansehen.

    Ich lasse ihn dann.


    Schaut er Dich an, wenn er bockt, oder eher woanders hin?

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