Was mache ich falsch?

  • Was sind denn Dixies Bedürfnisse? Wenn du dich nach denen richtest? Schlafen, Essen, sozialer Kontakt, ein bisschen was fürs Köpfchen und...?


    Vielleicht musst du erstmal runter brechen, was sie tatsächlich braucht, wenn du dein schlechtes Gewissen außen vor lässt (und ich kenne das, mein schlechtes Gewissen erzählt mir auch immer sehr viel...). Und dich dann darauf konzentrieren, ohne sie in den Mittelpunkt zu stellen.

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    Hi


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    • Deshalb versuche ich, mich den Rest der Zeit so gut es geht nach ihr und ihren Bedürfnissen zu richten, damit es ihr gut geht.

      Und wenn ihr Bedürfnis gar nicht deine permanente Aufmerksamkeit ist (was man typisch Mensch halt denkt), sondern Struktur um zur Ruhe zu komme?


      Versuch mal deine Sichtweise zu ändern was das Thema "Bedürfnis" angeht. Als Mensch will man da dann aktiv was machen, aktiv Zeit mit jemanden verbringen. Und (fast) kein Hund sagt dann offensichtlich "nein, nein, Frauchen. Ich brauch Ruhe."

      Aber wäre es nicht toll, wenn du der Ruhepol für deinen Hund sein könntest? Dein Hund weiß, dass er bei dir und in deiner Wohnung in Sicherheit ist und zur Ruhe kommen kann?

      Damit würdest du das momentan tatsächliche Bedürfnis deines Hundes stillen.


      Meine Hunde haben heute zb 5-10min Tricksen am Morgen, 1h Gassi am Nachmittag an "Aktivzeit" mit mir bekommen. (2x noch 5min Pipi machen im Garten, und 2x Füttern)

      Ansonsten noch Kontaktliegen, wenn erwünscht (bin gerade gesundheitlich nicht auf der Höhe und daher viel aufm Sofa) - da dein Hund gerade Kontaktliegen als Kontrolle über dich nutzt, würde ich sie eher auf der Decke anbinden oä., oder sie haben für sich rumgegammelt.


      Was ich aber damit sagen will: 1h15min langen an Aktivzeit, gerade, wenn der Hund auch noch viel Input beim Sitter hat (was zwangsläufig so ist). Gerade bei Sitter, wo viel Aktion ist, würde ich die Aktivzeit bei mir noch deutlich verringern. Und dafür dem Hund daheim Ruhe vermitteln. Heißt Hund einen Ruheplatz zuordnen und mein Ding machen. In mir selber ruhend. In dem Wissen, dass mein Hund Ruhe braucht um nicht durch den Dauerstress krank zu werden.


      Vielleicht hilft dir Anfangs tatsächlich Dixi auf ihren Platz zu bringen und ich dann selber mit Abstand, Rücken zu ihr, hinzusetzen und zu Meditieren, eine Entspannungsübung zu machen oä - findet sich sicher was im Internet

      Auf der Seite der Techniker Krankenkasse zb gibt es kostenfrei eine Übung zur progressiven Muskelentspannung. Ziel ist, dass du dich wirklich auf dich konzentriert und den Hund aus dem Fokus nimmst.


      Viel Erfolg!


      LG Anna

    • Das Leben und Gedanken nicht um den Hund drehen lassen:

      Das ist momentan echt schwer. Leider konnte die Sitterin Dixie von heute auf morgen aus mir nicht ganz klaren Gründen plötzlich zur Hälfte der Zeit nicht mehr nehmen, und dann musste ich auf die Schnelle einen anderen guten Platz für die Kleine finden. Daraus folgt nun, dass Dixie an 3,5 Tagen die Woche bei teilweise 3 verschiedenen Sittern (bzw. 2 Sitter und meinem Papa) ist.

      Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, ich mute ihr zu viel zu. Deshalb versuche ich, mich den Rest der Zeit so gut es geht nach ihr und ihren Bedürfnissen zu richten, damit es ihr gut geht.

      Liebe Caro, erstmal :streichel: von Mensch zu Mensch.


      Das schlechte Gewissen, ich weiß selber, dass man das hat, obwohl man das nicht haben muss. Komischerweise haben meistens die Menschen ein schlechtes Gewissen, die eigentlich überhaupt keins haben müssten, weil sie versuchen, superperfekt zu sein und allen Menschen alles gut machen wollen und auch allen Tieren. Aus eigener Erfahrung: Man macht sich selber großen Druck, leider auch zu viel Druck, um alles bestmöglich zu machen. Und wenn man meint, das man nicht das bestmöglich schafft, dann fühlt man sich schlecht usw.


      Ich habe lange gebraucht (auch lange Jahre Psychotherapie, weil ich Depressionen hatte, wofür der Druck, den ich mir selber machte, auch mit eine Ursache waren), bis ich wirklich verstanden hatte, dass "nobody is perfect" nicht nur ein alberner Spruch ist.

      :bussi:


      Und was nun das Hundethema angeht, davon habe ich ja keine Ahnung, ich glaube da werden dir sicher andere User weiter helfen.

    • Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, ich mute ihr zu viel zu. Deshalb versuche ich, mich den Rest der Zeit so gut es geht nach ihr und ihren Bedürfnissen zu richten, damit es ihr gut geht.

      Lass das. Und das meine ich nicht böse.


      Weißt du, wie es hier aktuell läuft?

      Meine Hündin darf im Bett schlafen und wird morgens ordentlich beschmust. Dann gehts kurz in den Garten zum Pipi machen, anschließend gibts Futter, ich dusche und frühstücke und setze mich gegen 7 Uhr an den Laptop. Meine Hündin hat dann Sendepause, liegt in der Wohnung rum und pennt.


      Zwischen 11 und 14 Uhr gehen wir 50-80 Minuten Gassi, je nachdem wie viel Zeit ich hab. Mal machen wir Strecken, mal bummeln wir, mal alleine oder mit der Nachbarshündin.


      Danach wird sie noch 1x durchgeknuddelt und geht dann wieder ins Körbchen. Mal pennt sie, mal schleppt sie ihre Stofftiere rum. So gegen 16 Uhr kommt sie an und will bespaßt werden. Hab ich Zeit, wird sie ein paar Minuten beschmust oder wir zergeln oder üben kurz. Hab ich keine Zeit, schicke ich sie weg.


      Gegen 17 Uhr ist Feierabend. 2x die Woche gehen wir zum THS, ab und zu mache ich mit ihr Physioübungen oder 15 Minuten Dummy. Manchmal gehen wir noch ne kleine Runde oder wir schmusen oder spielen.


      Wenn ich danach koche liegt sie meistens im Wohnzimmer, beim Essen wird gebettelt. Und danach leg ich mich auf die Couch und sie dazu, wenn ich nicht zB Freundinnen treffe oder sonstwie unterwegs bin. Sie darf abends bei mir liegen, aber ich beschäftige mich nicht aktiv mit ihr.


      Sie bekommt wie du siehst wenig Aufmerksamkeit. Zeitlich begrenzt, dann sehr intensiv, den größten Teil des Tages muss sie mit sich selber klar kommen, auch wenn ich zu Hause bin.


      Bei deiner Schilderung habe ich die Befürchtung, dass der Hund der Mittelpunkt deiner Welt ist, sich alle Entscheidungen den ganzen Tag um sie drehen und sie einfach permanent mit dir interagieren darf und soll. Kann das sein? Wie viele Stunden beschäftigst du dich mit ihr und wie viele ist sie auf sich gestellt? Kannst du sie wegschicken, wenn du zB was am Laptop machst oder kochst? Gejt sie dann? Kann sie neben dir liegen und du gehst dir ins Nebenzimmer einen Kaffee oder ein Buch holen, ohne dass sie dir nachrennt? Wenn sie nachläuft- kannst du sie stoppen? Kann sie mal irgendwo beim Gassi sitzen bleiben und du entfernst dich?

    • ich will alles richtig machen und Dixie auf keinen Fall aus Versehen unfair, falsch oder für sie verwirrend behandeln.

      Vergiss es. Du bist ein Mensch. Menschen machen niemals alles richtig (sonst sähe die Corona-Lage nicht so aus, wie sie derzeit aussieht). Menschen sind manchmal unfair (wenn ich gestresst bin, kann es mir passieren, dass ich zu harsch zu Jin bin - das findet die in dem Augenblick freilich ein bisschen doof; allerdings sieht sie in dem Moment auch sehr genau, dass ich gerade nicht ganz rund laufe und nimmt das daher auch nicht so ernst). Und verwirrend sind Menschen für Hunde sowieso mehrfach täglich bei für uns ganz normalen Routinen (Threads, die Hunde verfassen könnten: "Hilfe! Mein Mensch geht nicht nur freiwillig duschen, der benutzt auch noch stark riechende Seifen!", "Hilfe! Mein Mensch übertüncht seinen Eigengeruch mit Deo und Parfum!", "Hilfe! Mein Mensch spült seinen Urin und Kot einfach ab, so dass nichts zum Markieren zurück bleibt!", "Hilfe! Mein Mensch ignoriert gut abgelegene Kadaver!").


      Setz dich nicht so unter Druck. Hunde sind hervorragend darin Menschen zu lesen. Du musst nicht "hundisch" sprechen. Du musst authentisch deine Sprache dem Hund nahe bringen. Genauso wie der Hund dir authentisch seine Sprache nahe bringt. Bis ihr dann zusammen eine gemeinsame Sprache gefunden habt.


      Derzeit läuft eure gemeinsame Sprache so, dass dein Hund dich dirigiert und du ergeben alles machst, was der Hund verlangt. Was bedeutet das in jeder sozialen Struktur? Der Hund ist Chef, du bist Untergebener. Da wir in einer stark menschlich geprägten Umwelt leben, ist das eine viel zu große Verantwortung für deinen Hund, was zu immensem Stress führt.


      Nimm deinem Hund diese Verantwortung indem du ihm sagst, was er tun soll. z.B. sich nach langen, actionreichen Tagen bei den Sittern abends in der Wohnung auf einen ruhigen Platz zu legen und zu schlafen.

    • Liebe Caro...


      Ich wollte auch nichts falsch machen - und heute habe ich das klassische Schäferhund-Anfänger-Problem: Leinenaggression.


      Was ich damit sagen will: Du wirst Fehler machen. Das ist menschlich.

      Perfektionismus in der Hundeerziehung und Hundehaltung resultiert gerade bei Anfängern oft darin, das sie die Unsicherheit selber füttern, was sich dann auf den Hund überträgt da er durch so viel:"Ich will bloss nix falsch machen" einfach verwirrt und verloren ist. Im Endeffekt wollen sie es dann allen Recht machen, nur sich selbst (das wichtigste Glied der Kette) vergessen sie dabei. Das Gute ist: Man kann Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit lernen!


      Ich würde mit diesem Hund den Tag neu fest strukturieren. Und zwar von heute auf morgen. Nicht schleichend, sondern sofort.


      Nimm den Hund aus dem Zentrum des Universums und stelle dich als Hundeführerin in die Mitte. Lass dich nicht mehr von ihr dirigieren - das wäre für mich ein Aspekt, den ich bei der Trainerin ansprechen würde.

      Wenn du etwas willst, zieh es durch. Wenn du ihr etwas verbieten willst, zieh es durch. Der Hund ist nicht aus Zucker. Soll nicht heissen, dass du sie verprügeln sollst, aber soll heissen: Setz' ihr die Grenzen, hinter denen du dann aber auch stehen kannst. Nicht:"Oh je, jetzt war ich zu hart" - nein. Du wolltest Sache A nicht und fertig!


      Viele machen den Fehler, den (ersten) Hund mit Zuneigung und Aufmerksamkeit zu überhäufen und damit vieles zu Bestätigen oder dem Hund dann unbewusst Aufgaben aufzubürden. Natürlich gehört die Zuneigung zum Hund dazu, aber ein wesentlicher Anteil dieses "Kuchens" gehört eigentlich anderen Bedürfnissen. Da wir Menschen aber z.T sehr emotional sind, ist es oft diese Kategorie die uns das schlechte Gewissen macht, weil wir dem am allermeisten Gewicht geben. Damit beginnt dann auch der Teufelskreis von: Der Hund ist für immer im Mittelpunkt, weil ich als HF ständig ein schlechtes Gewissen habe ihr und ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden zu können. Was wiederum darin resultiert, dass der Hund ständig auf der Bühne im Rampenlicht steht.


      Setz dich nicht so verkrampft unter Druck. Finde die gemeinsame Sprache mit deinem Hund.

      Fehler passieren auch den Besten!

    • Mh, kenne deinen vorherigen Thread und deine eigene Beschreibung, als permanent unsicherer Mensch.


      Ja, du hast erkannt, wie sich das auch auf diesen Hund auswirkt und siehst den Unterschied zur Sitterin.


      Letztlich - wenn du den Hund adäquat halten und behalten willst - solltest du zweigleisig drangehen.



      Hundlich - Trainer ins Haus, der dir den Umgang zeigt und dir diesbezüglich etwas Handlungssicherheit gibt.


      Menschlich, indem du dir ggf. Unterstützung besorgst, um an deinem Selbstbewusstsein und deinem Selbstwert zu arbeiten.

      Davon profitierst du selbst individuell und auch in der Beziehung mit dem Hund wird es dir helfen - langfristig.

    • Was ich tun würde: Management und einen Hundeverein aufsuchen. Mal ein BH-Training oder Rally Obedience oder Agi (eher nicht, ist ja ein richtiger Zwerg, oder?).

      Ähm - würdest Du das mal näher erläutern? Warum sollte der kein BH-Training oder Agi machen können? Das versteh ich grad so gar net.....

      Das bezog sich rein aufs Agi, wo jeder Small-Hund 30cm hoch springen soll. Zwerge, die wenn sie Glück haben 22cm hoch und 3kg leicht sind, dazu nen gestauchten Körperbau und schnell an Problemen mit der Halswirbelsäule leiden - ganz zu schweigen von der eh meist vorhandenen Patellaluxation und dem wahrscheinlichen Trachealkollaps - seh ich da echt nicht. Obedience oder BH schon eher, mach ich mit meinen auch. Hoopers wär vielleicht noch was. Ich hab übrigens sechs davon, die ich heiß und innig liebe, bin auf Grund der Kaputtzüchtung aber zum Mittelspitz umgeswitcht. Der fällt von Agi jedenfalls nicht um.

    • flying-paws

      Hm, und was soll ich jetzt mit dieser Aussage anfangen...?

      Dixie ins Tierheim geben und mir eine andere Rasse suchen?

      Ich weiss, dass ich mich anscheinen noch nicht richtig verhalte. Ich bin aber gerne bereit, konkrete Vorschläge und Tipps anzunehmen, damit ich das ändern kann.

      Da sich im Grunde das Thema ja regelmäßig wiederholt, würde ich tatsächlich dazu raten den Spitz weiterzuvermitteln (über eine rassespezifische Nothilfe) und beim Kauf des nächsten Hundes weniger spontan vorzugehen.

      Ich denke nicht, dass man sich langfristig so sehr verbiegen kann, wie es dieser Hund braucht. Ich meine, das müsste gut fünfzehn Jahre so gehen.

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