Geschirr anziehen immer irgendwie mühsam...

  • Pfeffernaserl - wow danke vielmal! Ich mache mir mal Gedanken...ich denke erst müssen wir nur schon üben, dass Gipsy unbefangen zu mir in die Nähe kommt wenn das Geschirr in Sichtweite ist...da gibts einiges zu tun.

    Ich würde da an deiner Stelle wohl erstmal zwei Dinge machen:


    - selbst mit dem Geschirr interagieren: du findest das Geschirr voll genial, man kann damit sooooo viele tolle Dinge machen, du hast einfach Spaß damit! Wenn Gipsy Interesse zeigt, lade sie ein, mit dir das supertolle Geschirr zu untersuchen, gern auch mit viiiiel Leckerchen, einfach, damit die negativen Gefühle langsam abgebaut werden und Geschirr nicht gleich heißt, dass man jetzt 15 Minuten lang miteinander kämpfen muss.


    - Click für Blick mit dem Geschirr, viel Abstand, jedes Hinlinsen zum Geschirr wird bekekst. Das eben auch, um langsam die Emotionen zu ändern hin Richtung: yay, wenn das Geschirr auftaucht, wirds toll!


    Dafür aber vielleicht auch ein anderes Geschirr als das Alltagsgeschirr nutzen, damit du dir kleine Erfolge nicht gleich wieder vergiftest.


    Die Blicke zum Geschirr in Trainingssession 1 ! Oberzucker !

    Ja, in süß gucken hat er seine Doktorarbeit gemacht :paketliebe: :herzen1:


    Ach Gott ist das niedlich, auch wnen er im Konflikt ist, aber er macht das so schön und wirkt einfach nru süß dabei

    Dankeschön!

    Wenn ichs mir heute anschaue, seh ich da auch ganz viel Verbesserungspotenzial, ums ihm noch einfacher zu machen, aber wir haben durch das Geschirr-Projekt so viel gemeinsam gelernt, das versöhnt mich wieder :nicken:

  • Ich hab die ausgeprägte Abneigung meiner beiden Geschirrhasserinnen als Willensäußerung ernst genommen, bin aufs Halsband übergewechselt, und damit waren die Probleme erledigt. Geschirr ist ja nun kein Muß, nur weil es modern ist, und ich kann nachvollziehen, dass das Riemenzeug am Körper vor allem kleinen Hunden echt unangenehm ist

    Habe ich bei Baxter auch gemacht, aber erst als er Leinenführig wurde. Bei Calle nehme ich nur morgens und abends das Halsband, da die Runden dann weniger aufregend sind. Aber auch da sieht er einen an als würde man ihn schlagen…


    Naja und dann darf man nicht vergessen, dass es bei vielen weder was mit Mode noch mit Vorlieben des Besitzers zu tun hat, ein Geschirr zu nehmen, sondern weil es nicht anders geht … aus welchen Gründen auch immer.

  • Uih, da hat sie dich ja gut im Griff.... :roll:

    Also heißt es "Anziehen - Leckerlie - Fertig". Ich mach da kein (sorry) Geschiss mehr da rum.

    Genau so, wobei, ich lasse das Leckerlie weg :D

    Allerdings versuche ich mich nicht über den Hund zu bücken, sondern hocke mich hin und ziehe es ihm an. Ich drücke ihn auch nicht an mich um das Geschirr zu schließen. Alles von vorne in der Hocke.

    :bindafür: genau! Mein Kenzkind kam aus miserabler Haltung und hatte Stress, wenn iwas "von oben" an sie kam (Schläge kamen von oben). Geschirr (Druck von oben) war (ist) für sie ein Graus, sie hat aber gelernt, es auszuhalten. Ich habe es aber in der Tat nicht mit ihr ausdiskutiert, sondern "Augen zu und durch", so nach dem Motto, das Leben ist kein Ponyhof. Sie ist jetzt 13 1/2, findet Geschirre immer noch Kacke, arrangiert sich aber mit ihnen :D


    Das Training ging wirklich sehr schnell, innerhalb von 8 Trainingssessions sind wir von "Hund beißt, wenn das Geschirr zu nahe kommt" zu "Hund kommt angelaufen, wenn das Geschirr klimpert und steckt den Kopf freiwillig durch".

    Tolles Training, aber bei einem Hund, der keine negative Erfahrung gemacht hat, sollte ein derartiger Aufwand nicht nötig sein...

  • Hallo!

    Habe es richtig verstanden, dass sie sich beruhigt sobald die das Geschirr anhat und die das Geschirr nicht stört?

    Eventuell könntest du ihr das Geschirr untertags anlassen, damit das anziehen wegfällt?

    Liebe Grüße

  • Pfeffernaserl - wow danke vielmal! Ich mache mir mal Gedanken...ich denke erst müssen wir nur schon üben, dass Gipsy unbefangen zu mir in die Nähe kommt wenn das Geschirr in Sichtweite ist...da gibts einiges zu tun.

    Vielleicht kannst du erst mal mit Retrieverleine oder Zug-Stopp-Halsband üben. Das kannste ja ganz groß stellen und kannst dann aber trotzdem so auch rausgehen. Dann machste das 3 Tage und steigst wieder auf Geschirr um.

  • Grüezi zusammen


    Wir haben gestern Abend schön geübt. "Eigentlich" sollte das Problem wirklich nicht grösser sein und "eigentlich" auch eher rasch aus der Welt - denke und hoffe ich mal, sofern alle 2-Beiner mithelfen. Gipsy hatte nie augenscheinliche negative Erfahrungen. Wahrscheinlich ist es eine Kombi aus unwohlsein während dem anziehen, das Curli war wohl von der Passform her auch nicht gerade top plus das geratsche beim ausziehen des Curli - dachte sich Gipsylein wohl...neee ist doof, will ich nicht.

    Das erste Halsband war auch nicht das schlauste; kleiner Hund, schmales Band und mini Ring zum einhängen...das war immer ein Gefummel.

    Beides wurde ersetzt - ein schmales Halsbändchen mit grossem Ring und eben dem Anny-X


    Gestern haben wir auf beiden Sofas neben uns je ein Geschirr drapiert und es war in kurzer Zeit möglich dass Gipsy trotzdem mit aufs Sofa gekommen ist, am Geschirr geschnuppert und es sich auch über den Kopf ziehen lassen hat. Schön mit lecker Wiener gefüttert...wir werden vorerst so weiterverfahren und ich hoffe dass sich das Problem so regelt.


    Danke Euch vielmal für die bomben Unterstützung.

  • Tolles Training, aber bei einem Hund, der keine negative Erfahrung gemacht hat, sollte ein derartiger Aufwand nicht nötig sein...

    Ja klar, geht bestimmt auch mit weniger Aufwand bzw. ist das Training wahrscheinlich schneller effektiv, als bei einem Hund, der schon negative Erfahrungen mit dem Geschirr gemacht hat.

    Hier würde ich aber schon negative Erfahrungen sehen, denn wenn mehrmals täglich so ein Kampf ums Anziehen stattfindet, ist das für Hund und Mensch nicht schön.

    Da kann es dem Hund sehr helfen, wenn über Startbuttons gearbeitet wird und er die Kontrolle über das Gruselobjekt hat, das gibt schon ganz viel Selbstbewusstsein.


    Generell würde ich aber immer auch so Kleinigkeiten trainieren, selbst wenn es mit "das muss jetzt" funktioniert. Wenn ich dem Hund diese Situation mit ein paar Trainingseinheiten angenehmer machen kann, mach ich das.


  • Generell würde ich aber immer auch so Kleinigkeiten trainieren, selbst wenn es mit "das muss jetzt" funktioniert. Wenn ich dem Hund diese Situation mit ein paar Trainingseinheiten angenehmer machen kann, mach ich das.

    Wir werden vorerst auch weiterhin spielerisch den Kontakt zum Geschirr hochwertig belohnen und erst wenns wirklich überhaupt kein Problem mehr darstellt zurückkehren zu: jetzt muss aber...

    Weil ja, mir ist das echt auch wichtig dass sie das Geschirr positiv verknüpft. Ist es doch ein ständiger Begleiter.

  • Sehr schöner Aufbau. Vor allem, weil das Geschirr erst Mal "ganz andere Rollen" spielt. Das ist immer sinnvoll.


    Noch ein Tipp für so einen Neuaufbau: Da man ja nicht drumherumkommt trotzdem das Geschirr an den Hund zu bekommen, weil man ja auch in der Trainingszeit mit dem Hund raus muss - ich würde hier den Kontext des Anziehens für den Alltag fürs Gassi komplett vom Training abkoppeln. Man könnte in diesem Fall den Hund deutlich bevor man überhaupt was mit Geschirr denkt einsammeln und auf dem Arm anziehen. Das auch zeitlich länger vor dem Gassigang. Das Training dann so, dass der Hund freiwillig auf den eigenen Füßen mitarbeitet.


    Ich habe einen Gassihund, den ich zwei Mal die Woche abhole, der es auch hasst. Da habe ich natürlich gar nicht die Möglichkeit das kleinschrittig aufzubauen. Wir sind jetzt vom ehemaligen Flüchten beim Einfrieren, wenn ich das Geschirr nehme. Ich habe im Grunde zweigleisig gearbeitet: Den Hund ruhig "verfolgt" bis er irgendwo stillgehalten hat, angezogen und hochwertige Belohnung gegeben. Sieht nicht schön aus, aber ich komme einfach nicht drumherum es zeitlich effektiv machen zu müssen. Mittlerweile steht der Hund, ohne, dass ich Türen schließen muss, mit im selben Raum und macht keine Fluchttendenz mehr. Einfrieren ist es immer noch, aber die Flucht ist schon mal weg. Ich belohne jetzt zwischendurch mit normaler Belohnung - das hätte der Hund anfangs nicht angenommen - und am Ende hochwertig. So ist es zwar etwas zäh, geht aber trotzdem vorwärts.

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