Fragen, die man sich sonst nicht zu stellen traut - Teil 18

  • Kurzum: ich würde es auch behalten und nix sagen.

    Ob ich deshalb jetzt ein schlechter Mensch bin :ka: ich würd sagen, da kommt’s auf ganz viele andere Dinge an, aber bestimmt nicht, ob man sowas meldet oder nicht.

    Ich hatte einen 15kg Sack Trofu bestellt. Der kam auch pünklich, am nächsten Tag kam ein zweiter Sack den ich nicht bestellt hatte.

    Ich rief den Versender an und erklärte was passiert war.

    Er bedankte sich und versprach das die Lieferung in 2-3 Tagen abgeholt wird.

    14 Tage später stand das Paket immer noch bei mir, natürlich immer im weg.

    Wieder dort angerufen.

    "Ja, das wäre alles nicht so einfach. Ob ich das Paket nicht zurückschicken könnte. Portokosten bekomme ich erstattet."

    Puh, Post ist etwas über 20 km entfernt. Dort stehen immer endlose Menschenschlangen.

    Aber ich wollte das Paket endlich los werden. Es zu behalten hätte nichts gebracht, die Hunde mäkelten mit dem Futter.

    Paket weg, von Portokosten weit und breit nichts zu sehen.

    2x dort angerufen, nichts. Beim dritten Anruf sagte man mir das mir die Portokosten auf meinem Kundenkonto gutgeschrieben würden. Hä, ich hatte gar kein Kundenkonto, sondern als Gast bestellt.

    Ja, das würden sie nachprüfen. Ich habe nie mehr was von dem Laden gehört und es auch aufgegeben den Portokosten nachzurennen.

    Die nächste Doppellieferung ist meine, ist einfach besser für meine Nerven.

  • Dalila Das ist ja heftig und wirklich eine Frechheit dass du für deren Fehler noch draufgezahlt hast.

    Gina23

    Nein. Du bist kein schlechter Mensch :bussi:

    Es ist so ... in Österreich besteht die Rechtssprechung dass wenn dir ein Unternehmen etwas unaufgefordert zusendet, dass man es behalten kann. Somit kann mal keiner ein Geld von mir verlangen. Schließlich habe ich nur die 500g bestellt.

    Ich hätte halt auch wie Dalila keine Lust, so viel Aufwand zu haben mit Retour senden und neu erhalten. Deswegen zöger ich eben noch.

    Ich finde es aber nicht gut Zucchini dass du dich moralisch über andere Menschen stellst ..weil RECHTLICH steht es dem Kunden dann zu. Ich hab ja nix geklaut oder andere User, die geschrieben haben, sie würden sich einfach drüber freuen.

  • Gina23 Und was genau hindert dich daran, dich nicht beim Versender zu melden?

    Ein freundliches "Vielen Dank das sie uns informiert haben" am Telefon bringt mir persöhnlich mehr als ein "Gnihihi 500g umsonst" im stillen Kämmerlein.

    Ist Dir das noch nie passiert, dass Du umgekehrt schon mal mehr als nötig bezahlt hast?

    Uns schon.

    Mein Mann hat letztens beim Markt zweimal einen sehr teuren Käse bezahlt (kommt vom vielen Quatschen).

    Wir haben auch nix gesagt, als es uns draußen ein paar Meter weiter aufgefallen ist.

    Wir dachten uns:

    ach, soll er sich darüber freuen!

    Leistet eh genug!

    Und im Gegensatz würde ich mich dann eben auch über sowas freuen und nix sagen.

    Ich finds echt nicht schlimm.

  • Natürlich ist mir das schonmal passiert aber das ging dann zu meinen Lasten und es war meine Entscheidung. Hier geht es aber darum, aus einem Fehler eines anderen zu profitieren, das kannst Du doch gar nicht so vergleichen.

    Und genau das ist ja der Punkt, wenn man den Versender informiert sagt er ja vielleicht auch "ach, soll er sich darüber freuen!". Alles eine Frage des Blickwinkels.

  • Ich habe bei meiner Arbeit die Verantwortung und dies gilt in meinen Augen auch für jemanden, der mir für den Betrag x die doppelte Menge schickt.

    Behalten und fertig.

    Kann man machen, muss man aber nicht.

    Ich denke bei so etwas durchaus an die Menschen die das dann ausbaden.

    Kellner verrechnet sich, klar kann ich behalten.

    Bäckereifachverkäuferin verrechnet sich klar kann ich behalten.

    Nur moralisch sieht es anders aus.

  • Ich machs davon abhängig, ob ich das sofort bemerke (zB im Aldi an der Kasse) oder erst dann, wenn ich zuhause auf den Kassenbon gucke. Wenn ichs sofort bemerke, sag ich selbstverständlich Bescheid - fällt mir das erst daheim auf, werd ichs bei 3-4€ auf sich beruhen lassen. Ist der Betrag höher, würd ich das definitiv zurückbringen und melden.

    Wird mir mehr zugeschickt als ich bestellt habe, hm ... bei Kleinkram zuck ich mit den Schultern, ists aber was über 10€, würd ich mich wohl beim Kundenservice melden und wenigstens Bescheid sagen. Ist mMn das Mindeste - wenn ichs gebrauchen kann, würd ichs auch bezahlen, wenn nicht, schick ichs zurück.

    Schlussendlich würd ich aber wohl abwarten, was der Kundenservice dazu sagt. Hatte auch schon Fälle, da hat sich der Mitarbeiter nur gut gelaunt bedankt und mir gesagt, dass meine Ehrlichkeit geschätzt wird, ich das Teil aber einfach behalten darf.

  • Das muss jeder mit sich ausmachen, wie er handelt.

    Klar wäre die 2te Matratze (ca. 90 Euro) nicht schlecht gewesen. Händler hätte es wohl eher nicht gemerkt. Ist gegen meine Natur das zu behalten. Abholung hat aber geklappt ohne Probleme. Hätte es Händler nicht durch seine Mühen abgeholt, würde sie heute noch da sein. Das ist dann sein Problem. Meine Mühe, meine Kosten, meine Nerven ein Versehen anderer zu bereinigen? Nicht mehr. Das habe ich hinter mir gelassen.

    Bei "Kleinigkeiten": Bauchgefühl sprechen lassen. Fühlt es sich nicht gut an, drum kümmern. Fühlt es sich neutral an, genießen :smile:

  • Kommt auf das Empfinden der Moral an.

    Spoiler anzeigen

    Mir hatte man mal vor X Jahren Ware geliefert und gut die Hälfte davon weder verrechnet, noch war diese auf dem Lieferschein.

    Ungefährerer Warenwert € 2.000,-

    Die Firma, die an sehr viele Wiederverkäufer liefert, wäre nie darauf gekommen, an wen sie die Ware geschickt hatte. Ich habe es der Firma bekanntgegeben und für sie aufgelistet. Das Resultat war, dass ich, obwohl die Firma das normalerweise strikt ablehnt, solange ich bei dieser Firma bestellt hatte, die Ware auf Kommission geliefert bekommen hatte. Es war Saisonware und bis zur Aufgabe dieses Geschäftsfeldes war das ein großer Vorteil für mich. Wir hatten eine auf Vertrauen basierte Geschäftsbeziehung, wovon beide Seiten profitiert hatten.

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