Ich sehe überall nur noch Trolle...

  • Vor allem gibt es immer wieder Threads über eine bestimmte Rasse: den Malinois. Das wird langsam komisch. Ich habe als unregistrierte letztes Jahr eine "Geschichte" verfolgt, wo der eine Mali gestorben ist und dann hat sich relativ schnell ne neue Userin mit einem Malinois registriert und der wurde von der Frau übernommen, deren Malinois verstorben ist... Und dann wurde es gaaanz still. Absolut merkwürdig.

  • Ein weiterer Aspekt, ist , dass halt Algorythmen den Leuten, die Hilfe suchen, Vorschläge bei der google-Suche machen. Entsteht hier ein Thread über 'Malinois' und wird auch noch viel geschrieben, taucht halt das dogforum an oberster Stelle auf, wenn jemand mit Malinois Hilfe sucht.

    Voilà eine neue Anfgrage wegen 'Malinois' und das google-Rad dreht sich weiter.


    Liebe Grüße

  • Ich empfhele jedem, der hier Trolle vermutet, einfach mal zwei Monate in einem Gebrauchshundeverein oder einem Tierheim mitzulaufen.

    Ihr werdet schockiert sein, dass ihre da wöchentlich genau diese Geschichten, die ihr hier als Trollverdacht empfindet, genau so und noch schlimmer erlebt.


    Darum auch der Wille von vielen auch bei solchen Geschichten zu helfen, weil wir sie immer und immer wieder genau so und in einem dutzend anderen Variationen schon erlebt haben und es jetzt dank Corona und Insta noch schlimmer geworden ist.

    Gesunden Menschenverstand darf man beim Hundekauf leider nicht mehr vorraussetzen.

  • Für mich sind das zwei unterschiedliche Themen:


    Es gibt unüberlegte Hundeanschaffungen mit wenig Vorwissen und wenig Fähigkeit zu realisieren und akzeptieren, dass die Realität anders ist als die Vorerwartung. Ohne dass das daran läge, dass der Hund „kaputt“ ist (gabs vor Corona schon, wirds nach Corona geben. Ich hab bis heute auch nicht begriffen, warum es grundsätzlich von Unüberlegtheit zeugen soll, wenn man sich erst einen Hund zulegt, wenn man zu Hause ist und viel Zeit für die Eingewöhnung hat).


    Aber ja - das gibt es. Auch ich kenne da einige Geschichten aus meiner Tierschutzzeit. Und ganz oft steht da nicht Bosheit oder Grausamkeit dahinter, sondern blanke Unfähigkeit, zu begreifen und danach zu handeln, dass Hunde andere Eigenschaften, Bedürfnisse und Verhaltensweisen haben, als ihre Besitzer in sie hineinprojizieren. Manche schaffen es, manche nicht. Und bei manchen gehts im Alltag einfach nicht. Anfeindungen sind da mMn fast immer fehl am Platz, die meisten Menschen handeln so gut, wie sie eben können.


    Und ja - bei manchen Threads sagt mein innerer Wahrscheinlichkeitsmeter sehr deutlich, dass da ein Troll am Werke ist. Und sich da zum Beispiel gerade zwei Hunde mit den Namen „Frei“ und „Erfunden“ geschildert werden. Ist für mich allerdings weder ein Grund, unhöflich zu werden, noch, auf detektivische Suche zu gehen. Wenn ich eine Frage beantworten kann und mag, dann tue ich das nach bestem Wissen und Gewissen. Zum Einen kann ggf. doch jemand was mit der Frage anfangen, zum Anderen hat auch eine gut erzählte Geschichte ihren Reiz :smile: Sich im virtuellen Raum über Echtheit zu beharken hat ja auch eine gewisse Komik.


    Gestaltet sich der Thread so, dass ich nicht mehr antworten mag - oder ist die Geschichte nicht (mehr) gut genug erzählt - dann lasse ich es halt.

  • Ich hab mich das auch schon gefragt in letzter Zeit! Insbesondere, weil ich selbst nicht so bin und das ebenfalls nicht nachvollziehen kann. Die kurze Antwort ist aber: Ja, es gibt leider verdammt viele Menschen, die nicht richtig mitdenken. Erlebe ich auch tagtäglich, z.T. in meinem eigenen Beruf. Woran das liegt? Am Zeitmanagement und insbesondere an der eigenen Bequemlichkeit. Motto: "Was soll schon schief gehen, ist doch nur...". Bestimmte Dinge, wie die Verantwortung für ein Lebewesen, werden bei "Missbrauch" diverser Adverbien gerne unterschätzt.


    Ich nehme meine Familie da zum Beispiel davon aus. Wenn ich heute darüber erzählen würde, wie wir damals mit der Katzenanschaffung begonnen haben, würden Foren und Tierschützer hohl drehen. Von der Dackelerziehung meiner Eltern fange ich am Besten gar nicht erst an. Klar, das war lange vor dem "Internetz", dennoch gab es schon zu dieser Zeit Lesestoff, Material und Informationsmöglichkeiten. Die Beschaffung war halt eine andere und "Learning by doing" eine komforme Art. Heute passieren mir diese Fehler nicht mehr, weil ich aus ihnen gelernt habe. Aber ich hab' halt auch mal angefangen. Stichwort: Erst-Tier-Haltung.


    Dann kommt hinzu, dass einige Menschen (gefühlt sehr viele) nicht richtig recherchieren können und mit der schieren Menge an Informationen komplett überfordert sind. Überforderung fühlte ich am Anfang meiner Frage nach einer Hundeanschaffung auch – aber ich kann mir durch meinen Job und mein Interesse an bestimmten Dingen halt rechtzeitig helfen und bringe die Geduld mit, mich einzulesen.


    Viele User, die hier nach Antworten suchen nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, bringen nicht den Atem mit sich durch Tausend Reaktionen auf ihre Frage zu lesen. Da liegt der Hund begraben, wie man so schön sagt.


    Also Fazit: nicht alles trollt. Das ist einfach so.

  • ...und was man halt auch immer nicht vergessen darf, selbst wenn die Ausgangsgeschichte erfunden sein sollte, haben viele Ratschläge, Tipps und Anlaufstellen auch für andere Fälle eine Gültigkeit.

    Es ist nicht wie im Gespräch von Angesicht zu Angesicht, wo die Info für alle anderen verloren ist. Usernamen, die bei bestimmten Problemen passende Anlausstellen haben oder Trainer empfehlen können, bleiben ebenso für später Lesende mit realen Problemen erhalten, wie allgemeine Ratschläge zu spezifischen Problemstellungen.


    Gerade der oftmals im Trollthema angesprochene Malithread ist da ein gutes Beispiel dafür. Es ist ein Thread voll wertvollem Wissen an dem sich viele Rasseprofis beteiligt haben. War die Geschichte erfunden? Egal, der Thread hat und wird trotzdem vielen Menschen und ihren Hunden helfen.


    Also bei Trollverdacht einfach erwachsen sein und wenn man glaubt, es ist nicht real, einfach nicht mehr lesen und schreiben und nicht die Mistgabeln zücken und die Fackeln anzünden und wie der Dorfpöbel zur Monsterjagd in den Thread einfallen.

  • Wer da nicht drin steckt, vermutet wohl oft einen Troll. Mal hat er Recht, mal nicht.

    Gerade bei Malis gibts reale Faelle, die noch uebler sind als die Threads im DF.


    Aetzender als Trolle sind fuer mich die 'das ist ein Troll'-Beitraege. Absolut kindisch (japs) und bringen einfach nix. Weder der Person (sollte sie kein Troll sein), noch anderen Lesern..

  • Ich bin über einge Threads, in denen ich hauptsächlich mitgelesen habe, tw. auch erschrocken gewesen, aber nur bei eimem oder zwei kam da ein Trollverdacht auf.

    Ich sehe das Problem auch tw. in der Überinformation durch das Netz. 1000 Informationen, teilweise widersprüchlich und vielleicht auch nicht für jeden verständlich (mangelnde Lesekompetenz, uneindeutige Formulierungen). Man hats ja hier an manchen Threads gesehen: User A gibt einen Ratschlag, der wird von User B relativiert, User C hält grad das Gegenteil für richtig, User D wirft ein, man müsste da die rassetypischen Eigenschaften noch mehr beachten und dann findet User E das alles komplett daneben. Ich denke, ich wäre als unbedarfter Neuhundehalter am I- Net verzweifelt.

    Was für mich der Kern vieler Probleme im der Hundehaltung ist, ist, dass man einerseits sich nicht mehr abgrenzen kann (Ich/Hund/Umwelt) und andererseits sich nicht einlässt auf das Wesen, das da ankommt. Es in Ruhe beobachtet, kennen lernt, schaut, wie es reagiert und warum und sich einfach die Zeit nimmt, die eine Beziehung braucht.

    Und bei den "harten Threads" halt auch, dass der TE irgendwann merkt, dass er nicht leisten kann, was der Hund für ein zufriedenes Leben bräuchte. Aber bevor diese Erkenntnis reift, fragt man, wie man den Hund halt für sein Leben passend machen kann.

    Ich sehe da diese heutige, ICH will aber, JETZT und SOFORT also MUSS das auch. Diese Verfügbarkeit von allem zu unseren Bedingungen, die wir (v.a. durch das Netz) gewöhnt sind, wird auf das Lebewesen Hund übertragen. Da wird die eigene Eignung, der eigene Wunsch nicht mehr ernsthaft hinterfragt.

    Für mich war da der Husky- Thread kürzlich echt ein erschreckendes Beispiel.

  • Ja ich finde das auch bisschen sinnlos, wenn man das in einem Hilfe Thread jemandem unterstellt. Es ist viel besser einen extra Thread zu erstellen und da einfach loszuwerden was man denkt. Beleidigt in dem Moment auch keinen, weil es an niemanden direkt gerichtet ist. :nicken:

  • Phu, ich bin jetzt nicht in anderen Foren unterwegs und weiss nicht wie fest es bei Anderen abgeht, aber wenn ich mich in einen DF-Troll versetzen würde und die Motivation dahinter, warum ausgerechnet hier eine riesige Welle kommt dann auch, weil sich das DF herrlich immer über (fast) alles aufregt.


    Der Husky-Thread hat sich da teilweise wirklich wie ein schreckliches Kino gelesen.

    Aus meiner Sicht gibt es dann auch sehr viele User die dem emotional ein sehr hohes Gewicht messen, das nichts anderes übrig bleibt, als eine mega Eskalation.


    Das ist halt schon extrem amüsant für jemanden der da gerne mal bisschen Zeug aufmischt. Nur so eine Denkweise...

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