Karnickel blues

  • Der Hund ist seit zwei Wochen in einem fremden Land und hat dort zweimal den Aufenthaltsort gewechselt und insgesamt ein Programm durchexerziert, das auch gut aufgezogen Begleithunde müde machen würde.


    Er nimmt bei Wildsichtungen kein Futter an und steht schreiend in der Leine. Natürlich hat dieser Hund Stress, da muss man gar nicht groß nach körperlichen Anzeichen suchen in meinen Augen.

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    Hi


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    • Der Hund ist seit zwei Wochen in einem fremden Land und hat dort zweimal den Aufenthaltsort gewechselt und insgesamt ein Programm durchexerziert, das auch gut aufgezogen Begleithunde müde machen würde.


      Er nimmt bei Wildsichtungen kein Futter an und steht schreiend in der Leine. Natürlich hat dieser Hund Stress, da muss man gar nicht groß nach körperlichen Anzeichen suchen in meinen Augen.

      Also sie steht in der Leine oder zieht, aber sie schreit nicht?! Und sie lies sich heute morgen nach einer Ansage weiter führen, aber halt weiter auf Empfang für Karnickel Reize. Deine Beschreibung ist doch überzogen. Futter nimmt die draußen, aber klar nicht direkt nachdem einem ein Braten über den Weg gehoppelt war, aber nach 100m ohne Karnickel hat sie wieder was genommen, aber danach halt wieder Ohren und Augen auf Empfang.

      Aber dieses Männchen machen macht sie auch wenn sie zb mit lilou spielt oder mein Freund sie an der Leine hat und ich ihnen entgegen komme und sie mich erkennt... gleiches als sie zur Pflegerin wollte... die hat sie auch angesprungen und klebte ihr förmlich am Hintern...

      sie ist generell ein flummi der viel springt. Rennt, sich aufrichtet oder beim toben mit den Pfoten auf den Boden haut...

    • Findet es wirklich überhaupt jemand komisch, dass ein Hund auf frei laufende Kaninchen reagiert und die haben will? Freut euch, dass euer neuer Hund mit euren Katzen auskommt, auch das ist nicht selbstverständlich. Beim Rest würde ich erstmal gar nichts machen, Leine kommt jetzt eh erstmal nicht ab.

    • Deine Beschreibung ist doch überzogen.

      Entschuldigung, dann habe ich Deinen etwas verwirrenden Eingangstext falsch verstanden. Mehr habe ich jetzt nicht mehr beizutragen. Ausnahmslos jeder Hund, den ich kenne, wäre mit dieser Lebenssituation überfordet. Wenn der Hund total entspannt ist und es gar keine Probleme gibt, habe ich Dein Anliegen hier wohl falsch verstanden.

    • Findet es wirklich überhaupt jemand komisch, dass ein Hund auf frei laufende Kaninchen reagiert und die haben will? Freut euch, dass euer neuer Hund mit euren Katzen auskommt, auch das ist nicht selbstverständlich. Beim Rest würde ich erstmal gar nichts machen, Leine kommt jetzt eh erstmal nicht ab.

      Ich wollte auch nur Tipps wie ich halt damit um gehe und ggf es schaffe das ganze umzulenken, also zb sie zeigt die Hasen an und bekommt dafür eben mampf und Spiel von mir / mit mir. Also ihr zu zeigen Hase jagen ist doof, xy ist besser. Und wie man das trainiert. Würde ich zb eine reizangel nehmen, würde ich sie damit ja noch mehr hoch fahren. Also wäre doch eigentlich nasenarbeit und dummytraining die bessere Wahl oder?

      Wie gesagt ich hatte bisher halt keinen Hund mit jagdtrieb und null will to please.

    • Futter nimmt die draußen, aber klar nicht direkt nachdem einem ein Braten über den Weg gehoppelt war, aber nach 100m ohne Karnickel hat sie wieder was genommen, aber danach halt wieder Ohren und Augen auf Empfang.

      Das sind Streßanzeichen.

      Solange der Körper im Streßmodus ist, kann nicht gefressen werden!

      Das ist soweit ganz normal.


      Wenn Du eine Stelle kennst, wo viele Kaninchen sind (sitzend und nicht weghoppeln wäre ideal - aber eher unwahrscheinlich) kannst Du da mal bewußt hingehen.

      Bleibe auf Distanz stehen.

      Arbeitet Dein Hund noch mit Dir mit und nimmt auch die Belohnung in Form der Leckerchen an, so ist alles in Ordnung!

      Sobald der Hund "abgeschaltet" ist und auch nichts mehr an Futter annehmen kann, selbst wenn es Katzennaßfutter ist, so seid Ihr viel zu nahe am Reiz!

      Also soweit aus der Zone zurückziehen, bis der Hund wieder aufnahmebereit ist, was sowohl das Hören, die Mitarbeit und die Futterannahme betrifft. DAS ist dann erst einmal Euer Arbeitsradius.

      Mit der Zeit kann man die Distanz zum Reiz so nach und nach verringern.

      Der Hund ist Dein Indikator, was das Training betrifft. Sobald er wieder "abschaltet", bist Du zu rasch zu nahe zum Reiz hin gegangen. Dann geht es wieder einige Schritte zurück.


      In so einer Zeit und Situation den Hund nicht von der Leine lassen.

      Fuß laufen muß nicht automatisch sein, Leinenführigkeit sollte ausreichen. Aber auch das sollte erst einmal geübt werden.

      Der Hund muß erst einmal merken, daß es sich lohnt, mit Dir mitzuarbeiten.


      Wenn er mit der Zeit merkt, daß es nichts bring auf den "vorbeihoppelnden Braten zu hoffen, doch noch mal erwischen zu können", sondern es sich auf jeden Fall lohnt, sich an Dir zu orientieren, ist das der ERSTE Schritt!

      Das wird auf jeden Fall weiter verstärkt werden müssen.


      Jeder Jagderfolg, und das kann auch nur das Hinterherrennen bis zum Ende der Leine sein, ist ein Rückschritt! Das muß erst wieder mühsam "gelöscht" werden. Und Glücksgefühle lassen sich schwer löschen! Eher ist der Drang da, dieses Gefühl wieder spüren zu wollen.


      Da wirst Du halt eben viel Zeit und Energie investieren müssen, und das Training auch sauber aufbauen müssen.

    • Ich wollte auch nur Tipps wie ich halt damit um gehe ............

      Hast du ja bekommen, nur gefallen sie dir anscheinend nicht.

      Nein, es ist eher so, dass ich nicht denke dass quasi Park meiden, nur kurze Runden wie bei einem Welpen, das Problem nicht lösen werden... klar werd ich an der Bindung noch mehr arbeiten und versuchen noch mehr Ruhe rein zu bekommen. Aber so wie ich sie einschätze wird sie das mausen und jagen dadurch nicht ablegen. Aber gut dann hab ich halt nen Hund der nie frei laufen kann... außer im eingezäunten Auslauf oder Garten.

    • Hier gibt es fundiertes Wissen zum Nachlesen oder Nachhören zum Thema Jagen und Erregung. Empfehlenswert finde ich auch Literatur von Ines Scheuer-Dinger und Anja Fiedler.

      Zum Thema Tierschutzhund ist sicherlich eine Fülle von Literatur vorhanden, schau mal hier.

      Ach ja, und eins noch: Dein Hund lebt nicht in einem Rudel. Es ist ein sozialer Verbund aus - in Eurem Fall Hund, Katze, Mensch (?) - aber sicherlich kein Rudel. Siehe auch hier.

      Ich wünsche mir - hier und generell - eine weniger anthropozentrische Sicht auf Hunde. Das erleichtert das Zusammenleben ungemein. Auch ich hab das lernen müssen (und wollen), nicht zuletzt dank des DF.

    • Aber so wie ich sie einschätze wird sie das mausen und jagen dadurch nicht ablegen.

      Nein, aber dadurch wird sie ggf in den entscheidenden Situationen überhaupt erstmal ansprechbar, kann Futter nehmen etc. Das heißt, dann kann man überhaupt erstmal anfangen sinnvoll zu trainieren. Je höher der Hintergrundstress ist, desto schneller schießt eben der Stresspegel bei Wildsichtung in die Höhe.

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