Viele Probleme mit Hund und falsche Erziehung?

  • Er braucht übrigens keinen Hund zum Ego polieren! All seine Hunde bis jetzt waren klein und niedlich, also nichts mit Schwanzverlängerung, oder so!

    Es geht beim Ego polieren gar nicht zwangsläufig um die Ansicht nach außen hin. Es reicht schon, wenn man ein schwächeres Lebewesen hat, dass man unterwerfen kann und sich somit selbst groß fühlt. Und genau so kommt dein Kerl nun mal rüber :ka:

    Ich konnte noch keinen konkreten Grund finden, warum er überhaupt sonst einen Hund haben will, außer um sich damit selbst zu beweisen, wie toll und mächtig er doch ist.

    Ernsthaftes Interesse am Hundesport scheint nicht vorhanden zu sein, sonst hätte man keinen Wanderpokal aus den Kleinanzeigen genommen, wirklich Freude am Zusammenleben erkenne ich auch nicht.

    Also warum sonst will er unbedingt einen Hund haben?

  • Mein Freund kann nicht nur in der Fantasie eine UO aufbauen, sondern hat das ganz allein schon bei anderen Hunden gemacht. Hier ist nicht Unwissenheit das Problem, sondern die Tatsache, dass Akita ganz anders trainiert werden muss, als er das möchte.

    War er denn mit den anderen Hunden im Verein oder sonstwo oder woher weiß er, dass seine UO korrekt und gut aufgebaut war? Fremd - und Eigenwahrnehmung ist halt immer so ne Sache.

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    Mein Mann schwört bis heute, dass er im letzten Urlaub einen kerzengeraden Handstand gemacht hat. Hat er selbst so wahrgenommen. 4 von 4 Anwesenden haben gesehen, dass das alles aber kein Handstand war. So unterschiedlich kann die Wahrnehmung aber halt sein :ka: .

    Und nur als Gedankenanstoß:

    Aktuell habe ich selbst keinen Hund, aber zwei gleichaltrige Miniponys (Wallach und Stute) in der Betreuung. Obwohl sie gleichalt sind, identisch gehalten werden und dasselbe lernen, sind die Unterschiede riesig in ihrem Lernverhalten. Würde ich beide in dasselbe Schema pressen, würde ich nicht weit kommen. Training mit Tieren ist für mich auch ein Stück weit Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Kreativität.

    So oft werde ich von anderen Leuten angesprochen, dass ihr Tier ja niemals xy lernen, weil sie es einfach nicht verstehen. Aber ich behaupte einfach mal, dass es fast nie am Tier liegt. Klar, nicht jedes hat Spaß an allem, aber wenn sie was nicht verstehen, liegt es doch eigentlich meistens daran, dass der Mensch es nicht verständlich erklärt.

    Ich clickere viel mit den Minis. Die Stute muss eher gebremst werden, weil sie schludert und übermotiviert ist. Sie bietet von selbst viel an, ist Feuer und Flamme und denkt mit. Macht sie was falsch und ich würde wie dein Freund einfach "nein" sagen und warten was passiert, würde sie sofort was anderes anbieten und schauen, durch was sie das Lob bekommt.

    Bei dem Wallach würde ich in 10 Tagen noch da stehen. Bei einem "Nein" würde er komplett dicht machen und von selbst gar nix anbieten. Er hat totale Hemmungen sich anzubieten und weiß auch nicht so recht was. Deswegen wird bei ihm alles(!) bestätigt, was auch nur annähernd in die richtige Richtung geht und die Einheit mega kurz gehalten.

    Es bringt ja nix, auf die eigenen Methoden zu bestehen, wenn sie halt einfach nicht zum Erfolg führen.

  • Ist es denn jetzt so wichtig, dass die TE 'zugibt', dass ihr Freund ein Macho mit Egoproblem ist, der den Hund nur hält, um ihn zu unterdrücken? :tropf: oder wieso ist das jetzt seitenlang Thema? Über die Hundesport-Mythen aufzuklären finde ich super, aber die ganzen Unterstellungen gegenüber des Freundes, der sich hier ja gar nicht äußert, finde ich nicht hilfreich.

    Der Typ hat sein Leben lang, schon von Eltern und Großeltern, gelernt, dass Hundeerziehung so funktioniert, wie er bisher dachte. Dass er sein erlerntes Weltbild nicht innerhalb einer Woche komplett über Bord schmeißt ist doch verständlich. Wer würde das schon tun? Er hat doch zugesagt, die Grobheiten zu lassen. Das ist für den Hund gerade das wichtigste. Vielleicht kann man ihm jetzt wenigstens ein paar Wochen geben, sich die Ergebnisse der neuen Erziehung anzugucken, bevor man erwartet, dass er jeglichen Rest seines erlernten Weltbildes ablegt.

  • Wenn dein Freund das von den Eltern gelernt hat, welche das von den Großeltern gelernt haben ist ja schon klar zu erkennen das da Evtl. Einiges nicht zeitgemäß ist😉

    Denk einfach mal an Kindererziehung im Vergleich. Vor 70 oder 100 Jahren wahren Prügelstrafen in der Kindererziehung noch normal da gab es in der Schule nur Frontalunterricht und der Lehrer hat den Rohrstock noch regelmäßig eingesetzt, das war normal.

    Heute würde keiner mehr so ein Verhalten von einem Lehrer akzeptieren.

    Genau wie sich die Gesellschaft in dem Punkt weiterentwickelt habt, haben sich auch die Methoden

    In der Hundeerzihung Weiterentwickelt.

    Wenn dein Freund nicht weiß wie zum Beispiel mit Belohnung arbeiteten geht, ist das ja nicht schlimm das kann er ja alles lernen, er muss es nur wollen😉

    Und wenn er zu einem Verein geht und sagt ich möchte gerne mitmachen und dabei sein ich weiß noch nicht alles bin aber bereit und offen zu lernen und möchte gerne mitmachen und mich im Vereinsleben einbringen, dann wird ihn denke ich niemand abweisen.

    Vielleicht muss er das alles ja auch erst mal sacken lassen, wenn man denkt man wehre in etwas supertoll und merkt dann das ist garnicht so, dann muss man das ja auch erst mal für sich akzeptieren.

  • @A.m.y schau dir dieses Video von Murmelchen ganz genau an. Das ist es, was die Arbeit mit Hunden ausmacht. Der Hund braucht Motivation, um die gewünschte Tätigkeit auszuführen. Es muss sich für den Hund lohnen mit dir zusammenzuarbeiten.

    Das heißt auch nicht, dass man vollkommen ohne Druck arbeitet. Irgendwann kann der Druck kommen, aber m.M.n. erst, wenn der Hund ein Kommando komplett verstanden hat. Dann kann ich beginnen diesen Gehorsam auch einzufordern.

    Ich komme aus einer Branche der Hundearbeit (Jagdhundeausbildung) in der die Sichtweise deines Freundes leider immer noch weit verbreitet ist.

    Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich am Anfang belächelt und doof angemacht wurde "Die mit den Leckerchen schon wieder" "So bringt man einem Hund keinen Gehorsam bei, der muss wissen wer der Chef ist" "Willst du dem jetzt ein Leben lang Fleischwurst reinstopfen" . Immer die selben dummen Sprüche.

    Und wie siehts jetzt nach 2 Jahren aus: Oh, plötzlich kommen die alten Herren angekrochen. "Oh, wie hast du das denn gemacht?" "Dein Hund steht aber gut im Gehorsam" "Der Apportiert aber sehr zuverlässig, das bekommen wir so nicht hin"

    Erst gestern wurde ich noch vom Vorstand des hiesigen JGHV Angesprochen, dass sie ja so begeistert von mir und der Arbeit mit meinem Hund wären und ob ich nicht mal zu ihrem Kurs kommen wollte. Glaub mir, das geht dann runter wie Öl.

  • Warum sollten wir keinen Verein finden? Wir sind zahlende Kunden, oder sind Vereine da wählerisch?

    Vereine sind keine Hundeschulen.

    Da bist du kein zahlender Kunde, sondern Mitglied und ja, wenn du dich da nicht entsprechend einbringen willst, sind gerade im IGP Sport die Vereine sehr wählerisch, weil die paar Kröten, die ihr Jahresbeitrag bezahlt (nur als Beispiel, ich zahle für Hauptverein und Ortsgruppe 90€ im Jahr) in keinerlei Verhältnis zu dem steht, was ihr an Leistungen im Sport und der Ausbildung abgreift.

    Natürlich gibt es mittlerweilen auch Ausbilder, die im Hundeschulstyle Schutzdienst als Kurs anbieten, da biste dann aber finanziell in ganz anderen Sphären als im normalen Verein.

  • Ich finde auch gut, dass hier viel aufgeklärt wird und bin darüber such dankbar. Finde aber die beleidigenden Antworten gegen meinen Freund sollten manche hier für sich behalten.

    Stellt euch mal vor, morgen kommt eine Studie raus, die besagt, dass all eure Trainingsstile falsch sind und sogar schädlich. Würdet ihr das einfach so hinnehmen, oder nicht vielleicht doch auf Abwehr gehen und sagen "aber es hat doch super funktioniert!".

    Ich weiß es ist ein Hundeforum, aber ein bisschen mehr Empathie und Verständnis für den Mensch dahinter würde manchen hier nicht schaden.

    Wie gesagt, der Großteil ist freundlich und erklärt toll, aber manche Aussagen finde ich daneben.

  • Ein mehrfacher Weltmeister im UO-Training mit seinem Nachwuchshund

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    Da gibts ne Menge Kekse...wieso bloss ;)

    Ein wunderschönes Video! Danke für den Link!

    Das macht so richtig Spaß, dabei zu zu schauen. Der Hund hat so viel Spaß und Bock. Herrlich.

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